Beiträge von Comety

    Nachdem der Shuttle um 6 Uhr MESZ in Florida gestartet ist, erreicht er ca. 20 Min. später Deutschland, und Calsky sagte für 6.20-6.22h einen Überflug voraus. Flach über dem SW-Himmel. Da es schon sehr hell ist (Sonne -2° hier), hatte ich wenig Hoffnung. Habe mich aber mit dem Fernglas auf die Lauer gelegt. Und tatsächlich fand ich recht schnell einen fliegenden Lichtpunkt, und vielleicht 1° darunter einen ebenfalls hellen orangen Lichtpunkt - der zuvor abgestoßene externe Tank! Beide hatten geschätzte -1mag, flogen sehr schnell (weil noch recht tief) im Vergleich zu normalen ISS-Überflügen.
    Beide Objekte waren auch gerade mit bloßem Auge sichtbar. Und flogen eng beieinander als "Doppelstern" über den SW-Himmel. Total genial. Man hätte es sogar fotografieren können. Ärger mich, da nichts vorbereitet zu haben, aber ich hatte selbst eine Fernglas-Sichtung für schwer gehalten.
    Das letzte Mal konnte ich Shuttle+Tank nach dem Start im Jahre 2001 sehen. Da müssen verschiedenste Faktoren passen... Vielleicht war das heute schon die letzte derartige Beobachtung, in einem Jahr werden die Shuttles ja wohl eh stillgelegt.
    Die Discovery wird auch morgen früh wieder sichtbar sein, dann etwa 20 Min. nach der ISS!

    Ich habe den doppelten Schattenwurf auch beobachtet. Mit einem C5 und bei 260x, es war erstaunlich klares ruhiges Bild, das sonst übliche Wabern des Planeten blieb diesmal aus. So konnte ich den Ganymedschatten die ganze Zeit als dunklen Fleck auf Jupiter sehen, auch Ganymed selbst war erstaunlich gut zu sehen, direkt vor dem Planeten. Zugute kam, dass er über einer hellen Region der Jupiteratmosphäre langlief. Der Schatten von Europa war schon schwieriger erkennbar. In guten Momenten ruhiger Luft war aber auch das machbar. Nur Europa selbst war leider nicht direkt vor der Jupiterscheibe zu erkennen. Ist er doch zu klein? Oder nicht dunkel genug um sich abzuheben, wie es bei Ganymed der Fall war?
    Um 2.15 Uhr konnte ich auch das Verschwinden des Io hinter der Planetenkugel sehen.
    Der rote Fleck war auch erkennbar, aber recht blass.
    Leider konnte ich nicht die ganze Nacht durchbeobachten, musste um 6 Uhr schon wieder zur Arbeit... aber das Wesentliche hab ich sehen können.

    Du solltest mit der Uranusbeobachtung bis nach 1 Uhr warten, dann steht er höher. Bei guter Sicht und ab 150x ist er als unscharfes Scheibchen von Sternen unterscheidbar. Wirklich grün sieht man ihn nicht, es ist eher ein leichtes türkis. Uranus ist südlich von lambda Psc zu finden. Probier es sonst mit einem Fernglas, da ist das Sichtfeld größer und du kannst ihn sicherer identifizieren.
    Ich hab zum Glück ein GoTo-Teleskop, da ist das Finden recht einfach, manuell kann es schon schwierig sein, da in dem Gebiet einige ähnlich helle Sterne stehen.

    Na dann prüfen wir es eben mal nach. Folgenden Missionen waren auf dem Mond oder umrundeten ihn. Daneben immer die gerundete Mondentfernung, bei Landungen zum Zeitpunkt der Landung:


    Apollo 10: 403.100km
    Apollo 11: 394.100km
    Apollo 12: 383.300km
    Apollo 13: 405.300km
    Apollo 14: 389.900km
    Apollo 15: 399.800km
    Apollo 16: 390.000km
    Apollo 17: 388.000km


    Die Höhe der Flugbahn um den Mond dürfte also tatsächlich nicht all zu gravierend sein, zumal er während seines normalen Laufs die Entfernung bereits in kurzer Zeit von Natur aus in diesen Größenordnungen ändert. Apollo 13 wäre demnach wohl auch bei normalem Flugverlauf die am weitesten entfernte bemannte Mission geworden, da der Mond zu der Zeit einfach im erdfernen Bahnteil war...

    Die Neptunringe sind noch feiner als die des Uranus. Selbst das Hubble-Teleskop kann sie nicht darstellen. Zumindest sind mir keine Fotos dazu bekannt, wohl aber von den Uranus-Ringen. Irdisch ist dann visuell entsprechend auch nichts zu machen.

    Also wie gesagt war visuell gar nichts zu machen diese Nacht und auch das bloße Ansehen der Mondbilder zeigt keinerlei Auffälligkeiten.
    Aber, mit den bescheidenen Mitteln der Bildbearbeitung ist es mir gelungen, einen Vorher-Nachher-Vergleich zu erstellen, wo eine leicht Abschwächung unten links erkennbar ist. Ich habe die Bilder lediglich im Kontrast und der Helligkeit reguliert und den Gamma-Wert leicht erhöht.
    Da die Fotos nur mit einer älteren Digicam aufgenommen sind, sollten die Leute mit echten Spiegelreflex-Cams und weiterer Optik entsprechend noch eindeutigere Ergebnisse rausholen können. Hier ein erstes Fazit:


    Auf die Schnelle: Auch nix!
    Nach 2 Uhr kamen zudem immer mehr Schleierwolken auf und nun Cirren, die den Mond teils abdunkeln. Damit sind keine vernünftigen Schätzungen mehr möglich. Aber auch zuvor war mit bloßem Auge und auch Fernglas nichts erkennbar, wenn man objektiv ist. Es scheint zu stimmen, Halbschattenfinsternisse brauchen mindestens Größe 0,5 bis 0,7 um bemerkbar zu sein.
    Mal sehen was morgen die Auswertung der Fotos ergibt.
    Ansonsten hab ich immerhin einen Nebenmond in Farbe sehen können.
    Nächste Mofi zu Silvester...

    Hallo Michael,
    sehr schöne Fotos. Ich hab dieses Jahrhundertereignis auch verfolgt.
    Ab 0 Uhr startete ich auf dem Balkon, mein Teleskop ist ein SC Celestron 5, doch der Himmel ist zugewölkt. Der gesamte Süden bleibt in einer Wolkenbank, doch später steht Jupiter über dieser. Der Mond bleibt dahinter und ist die nächste Stunde nicht zu sehen. Die Wolkenbank bleibt in Höhen unter 15°, ab 0.30 Uhr ist Jupiter gut beobachtbar, der Stern neben ihm direkt und getrennt zu erkennen. Die Luftunruhe ist zu sehen, am Tag war es warm, nun kühlt es ab, entsprechend turbulent geht es zu. Die vier Monde sind schön zu sehen, außerdem die Äquatorbänder auf dem Planeten. Der Stern bleibt immer noch sichtbar bei indirektem Sehen, letztmals ist er einwandfrei um 0.51 Uhr zu sehen, verschmilzt mit dem Planetenrand. Danach kann er an dem wabbernden Planetenscheibchen nicht mehr eindeutig ausgemacht werden. Die eigentliche Bedeckung ist um 0.58 Uhr MESZ.
    Die Wolken gehen nicht weg, verhüllen auch Jupiter später leicht. Der ganze Himmel ist mittlerweile klar, nur im Süden halten sich die Wolken, der Mond bleibt auch verhüllt. Es wird 1.25h, die Impaktregion steht jetzt mittig, aber wie zu erwarten ist nichts zu erkennen.
    Um 1.47h tritt Europa in den Schatten des Planeten. Die Wolken bleiben weiter niedrig, rasant nimmt die Helligkeit Europas ab! Ich bin erstaunt, dann bleibt nur ein winziger Lichtfleck übrig, der um 1:47:52 auch verschwindet. Zu diesem Zeitpunkt ist eigentlich, laut Guide Simulation, noch die Hälfte des Mondes beleuchtet. Ich hätte erwartet, der Mond bleibt länger erkennbar. Nun ist er verschwunden. Zeit, bisschen mit dem Fernglas zu schauen und Fotos zu schießen. Da, wo sonst immer 45 Cap die Dreierreihe von Sternen mit 44 und 42 Cap abschloss, steht nun der Jupiter. Schon komisch…
    Ganymed und Callisto sind sehr schön in größerem Abstand zu sehen, auch im Fernglas sehr einfach. Die Wolken ziehen immer noch über den Südhimmel, irgendwann wird auch Jupiter da hineinsinken…
    Die Luftunruhe hält weiter an, nach 2 Uhr ziehen Wolkenfetzen vor Jupiter, um 2.49:54 Uhr soll der Stern wieder am Planetenrand erscheinen. Die Wolken verschwinden langsam und ab 2.30h kommt der Mond zum Vorschein. Die Sicht ist nun deutlich besser. Wie rasch würde der Stern nun sichtbar? Und da ist er schon, um 2.50:16h ist das Sternchen bereits erkennbar! Damit hatte ich nicht gerechnet, es ist auch deutlich „weißer“ als die Farbe des Planetenrandes direkt daneben. Ab 2.54 Uhr ist der Stern getrennt sichtbar, eine minimale schwarze Lücke zum Planetenrand erkennbar, obwohl da nur 1“ Abstand ist. Die Bedeckung ist vorbei, ich beobachte noch ein bisschen den Stern und Jupiter. Um 3.03h ist Jupiter schon deutlich sichtbar von 45 Cap abgerückt. Dann fotografiere ich den Monduntergang, er sinkt hiner die Bäume am Horizont. Die Luft ist nun gegen 3.19h viel ruhiger. Sehr schön steht das Sternchen neben Jupiter, auf diesem sind die Wolkenbänder nun klar zu sehen. Für 4.05 Uhr steht die Verfinsterung Io’s durch Jupiters Schatten an. Das kann ich dann auch noch abwarten: Schnell wird auch Io schwächer, bis 4.06:36 ist ein letztes Leuchten erkennbar, da sind schon ca. 70% des Mondes im Planetenschatten. Jetzt sind nur 45 Cap nahe Jupiter und die heute recht weit weg stehenden Callisto und Ganymed neben Jupiter sichtbar.


    Eine Bedeckung eines richtig hellen Sterms wäre sicher spektakulärer gewesen, der helle Jupiter überstrahlte den 6mag Stern doch sehr. Aber es war der hellste Stern, den Jupiter in diesem Jahrhundert von Europa aus bedeckt hat. Und ich war dabei, das Wetter hat ausnahmsweise mal ganz gut mitgespielt.

    Ja das sind Nebensonnen.
    Eine richtige "Doppelsonne", bzw. "Tripelsonne" ist das, was heute APOD geworden ist: http://antwrp.gsfc.nasa.gov/apod/astropix.html



    Echt oder Fake?
    In meinen Augen ist so eine Erscheinung nicht möglich. Sieht eher aus wie Fehler innerhalb der Kamera, oder noch wahrscheinlicher, es ist durch Fensterscheiben fotografiert. Da ist dieser Verdoppeleffekt leicht möglich. Habe ich am Mond schon öfter so gesehen durchs Fenster.

    Hallo Stefan,
    <font color="beige">ja ich bin jetzt auch in dem Forum. </font id="beige"> [8D]
    Da raubst du mir ja sämtliche Hoffnungen. Dass man visuell was von der Mofi sieht, hatte ich mir ja schon abgeschminkt. Aber nachdem ich vor einigen Wochen den S&T Artikel gesehen hatte, war ich doch guter Hoffnung, die Finsternis ganz gut fotografisch erfassen zu können. Klaren Himmel vorausgesetzt.
    Naja ich werde es dennoch probieren, mal sehen ob sich dann aus den Fotos was rausholen lässt...

    So, da will ich mal schnell noch meinen Bericht zum Jahrhundertereignis posten. Der -2,8mag helle Jupiter bedeckte also den 6,0mag Stern 45 Cap. Die Annäherung des Planeten an den Stern habe ich die letzten 2 Wochen bereits verfolgt. Heute Nacht nun die Bedeckung.
    Ab 0 Uhr starte ich auf dem Balkon, mein Teleskop ist ein SC Celestron 5, doch der Himmel ist zugewölkt. Der gesamte Süden bleibt in einer Wolkenbank, doch später steht Jupiter über dieser. Der Mond bleibt dahinter und ist die nächste Stunde nicht zu sehen. Die Wolkenbank bleibt in Höhen unter 15°, ab 0.30 Uhr ist Jupiter gut beobachtbar, der Stern neben ihm direkt und getrennt zu erkennen. Die Luftunruhe ist zu sehen, am Tag war es warm, nun kühlt es ab, entsprechend turbulent geht es zu. Die vier Monde sind schön zu sehen, außerdem die Äquatorbänder auf dem Planeten. Der Stern bleibt immer noch sichtbar bei indirektem Sehen, letztmals ist er einwandfrei um 0.51 Uhr zu sehen, verschmilzt mit dem Planetenrand. Danach kann er an dem wabbernden Planetenscheibchen nicht mehr eindeutig ausgemacht werden. Die eigentliche Bedeckung ist um 0.58 Uhr MESZ.
    Die Wolken gehen nicht weg, verhüllen auch Jupiter später leicht. Der ganze Himmel ist mittlerweile klar, nur im Süden halten sich die Wolken, der Mond bleibt auch verhüllt. Es wird 1.25h, die Impaktregion steht jetzt mittig, aber wie zu erwarten ist nichts zu erkennen.
    Um 1.47h tritt Europa in den Schatten des Planeten. Die Wolken bleiben weiter niedrig, rasant nimmt die Helligkeit Europas ab! Ich bin erstaunt, dann bleibt nur ein winziger Lichtfleck übrig, der um 1:47:52 auch verschwindet. Zu diesem Zeitpunkt ist eigentlich, laut Guide Simulation, noch die Hälfte des Mondes beleuchtet. Ich hätte erwartet, der Mond bleibt länger erkennbar. Nun ist er verschwunden. Zeit, bisschen mit dem Fernglas zu schauen und Fotos zu schießen. Da, wo sonst immer 45 Cap die Dreierreihe von Sternen mit 44 und 42 Cap abschloss, steht nun der Jupiter. Schon komisch…
    Ganymed und Callisto sind sehr schön in größerem Abstand zu sehen, auch im Fernglas sehr einfach. Die Wolken ziehen immer noch über den Südhimmel, irgendwann wird auch Jupiter da hineinsinken…
    Die Luftunruhe hält weiter an, nach 2 Uhr ziehen Wolkenfetzen vor Jupiter, um 2.49:54 Uhr soll der Stern wieder am Planetenrand erscheinen. Die Wolken verschwinden langsam und ab 2.30h kommt der Mond zum Vorschein. Die Sicht ist nun deutlich besser. Wie rasch würde der Stern nun sichtbar? Und da ist er schon, um 2.50:16h ist das Sternchen bereits erkennbar! Damit hatte ich nicht gerechnet, es ist auch deutlich „weißer“ als die Farbe des Planetenrandes direkt daneben. Ab 2.54 Uhr ist der Stern getrennt sichtbar, eine minimale schwarze Lücke zum Planetenrand erkennbar, obwohl da nur 1“ Abstand ist. Die Bedeckung ist vorbei, ich beobachte noch ein bisschen den Stern und Jupiter. Um 3.03h ist Jupiter schon deutlich sichtbar von 45 Cap abgerückt. Dann fotografiere ich den Monduntergang, er sinkt hiner die Bäume am Horizont. Die Luft ist nun gegen 3.19h viel ruhiger. Sehr schön steht das Sternchen neben Jupiter, auf diesem sind die Wolkenbänder nun klar zu sehen. Für 4.05 Uhr steht die Verfinsterung Io’s durch Jupiters Schatten an. Das kann ich dann auch noch abwarten: Schnell wird auch Io schwächer, bis 4.06:36 ist ein letztes Leuchten erkennbar, da sind schon ca. 70% des Mondes im Planetenschatten. Jetzt sind nur 45 Cap nahe Jupiter und die heute recht weit weg stehenden Callisto und Ganymed neben Jupiter sichtbar.


    So, nun reicht’s auch, es wird schon hell, Zeit ins Bett zu gehen.


    Eine Bedeckung eines richtig hellen Sterms wäre sicher spektakulärer gewesen, der helle Jupiter überstrahlte den 6mag Stern doch sehr. Aber es war der hellste Stern, den Jupiter in diesem Jahrhundert von Europa aus bedeckt hat. Und ich war dabei, das Wetter hat ausnahmsweise mal ganz gut mitgespielt.