Beiträge von gulliver

    In dieser Preisliga wäre ein Kauf mit Zusage einer bestimmten, optischen Qualität sicher einen guten Aufschlag wert, das Angebot klingt trotzdem spannend.


    Langbrennweitige Refraktoren ohne gefalteten Strahlengang haben ja ihren eigenen, ganz besonderen Reiz. Man sollte sich aber im Klaren sein, worauf man sich einlässt, hier am Beispiel unseres 160/2850mm Refraktors der SNH in Hochdahl im Detail.


    Aufgrund der extremen Unterschiede in der Einblickposition müssen unsere Gäste ganz schön turnen, wenn ein anderes Objekt eingestellt wird. Wir haben deshalb viel Platz unter dem Gerät und dort ein großes, variables Podest auf Rollen. Hier wird je nach Objekthöhe jede der Stufen benötigt, zenitnah die tiefste, horizontnah die oberste Stufe. Das beeindruckende Fernrohr ist trotz dieses Aufwands oder vielleicht gerade deshalb, ein großer Publikumsmagnet.


    Wir zeigen damit hauptsächlich Objekte im Sonnensystem, also Planeten, Mondkrater, vielleicht noch planetarische Nebel, Doppelsterne, etc., tagsüber Sonne mit Herschelkeil. Das ist zwar schon eine ganze Menge, für andere Objekte gibt es aber besser geeignete Geräte, fast alle mit mehr Öffnung, durchweg schnellerem Öffnungsverhältnis und größerem Gesichtsfeld.


    Der lange Tubus bietet natürlich viel Angriffsfläche für Wind. Die minimal mögliche Vergrößerung ist mit um 80-fach bereits sehr hoch und darum nur bei guter Luftruhe schön. Zur Belohnung haben wir dann trotz der Köln-Leverkusener-Düsseldorfer Lichtglocke einen knackigen Kontrast mit erfreulich dunklem Himmelshintergrund.


    Wenn also mal wieder alles stimmt, drücken wir auch als alte Hasen mit vielen Jahrzehnten Beobachtungserfahrung an fast immer viel besseren Standorten und erheblich mehr Öffnung beim Anblick manch eines Objekts an dem guten, langen Refraktor am Stadthimmel ein Tränchen der Rührung ins wohlweislich bereitgehaltene Taschentuch.


    Kürzer bauende, wegen ihrer aufwändigen Korrektur sehr teuren, dafür aber universeller nutzbare und vor allem auch leichter zu montierende und schließlich zu benutzende Apos sind nicht ohne Grund heute so verbreitet. Dafür sind die Optiken sündhaft teuer und es fehlt ihnen viel von dem Charm der klassischen, langen Rohre.


    CS, Jan

    Danke für den Hinweis auf die thermische Ausdehnung für Macor. Ja, dann sind die Fliesen aber auch nicht so gut wie ich erhofft hatte. Die werden je nach Quelle unterschiedlich eingestuft und zwar besser als Glas, aber schlechter als Borofloat. Bliebe jetzt nur noch die Hoffnung auf gute, mechanische Steifigkeit. Ist die auch vergleichbar mit oder schlechter als Glas, sind meine Fragen dazu alle beantwortet und das ganze Thema ist durch.


    LG, Jan

    Stefan,
    wenn ich von dem Zeug Krebs bekomme, ist das sicher Augenkrebs. Das geht, bevor ich es überhaupt angefasst hab, nämlich beim Blick auf die Preisliste:


    Platten Macor (in Euro je Stück)


    Länge 12,5mm 19mm 25mm 30mm 50mm
    75x75mm 107,-- 146,-- 207,-- 284,-- 498,--
    150x150mm 321,-- 436,-- 558,-- 683,-- 1144,--
    300x300mm 1304,-- 1736,-- 2015,-- 2379,-- 2973,--


    - Stand Feb. 2012 Preisangaben Netto zzgl.Mwst. 19% exclusive Versand
    *Zwischenverkauf vorbehalten
    Sonderabmessungen möglich - bitte fragen Sie die Preise hierfür an!



    Quelle: http://www.mc-i.de/macor-preisliste.html



    LG, Jan

    Die Idee mit den Fliesen als Spiegelmaterial trat ja nur als Randfrage auf, als ich mit einem Freund mein aktuelles Schleifprojekt diskutiert hab, die Sache finde ich noch immer nicht abwegig.


    Wenn ich das aktuell angefangene 8 Zoll Borofloatglasteil in f/6 fertig geschliffen, poliert und korrigiert hab und der Spiegel gut ist, werde ich sicher epicht darauf sein, den auch zu belegen. Und da kann ich dann ja versuchen, den Beschichter zu überreden eine kleine, ab Werk polierte Fliesenscherbe mit zu belegen. Zu Schleifen fang ich sowas erst an, wenn ich vorher weiß, dass es nachher auch spiegelt. ;)


    Der 8-Zöller ist eigentlich nur zum Üben gedacht, für das geplante 16-Zoll Projekt. Wenn ich aber die runde 40cm-Betonplatte (Dichte vergleichbar mit Glas), die im Keller liegt, in die Hand nehme und sehe was das für ein Trümmer ist, gegen das winzige 20cm-Teil aus Glas, kommt mir die komische Idee, dass das nächste Projekt ja durchaus auch 18 Zoll vertragen kann. 16 Zoll ist ja eh zu viel zu groß, damit man es als Nicht-Sportler ordentlich schleifen kann. Da könnte man doch auch gleich 2 1/2cm Rand drauf tun, für 'nen richtigen Spiegel.


    Ich muss verrückt sein.


    LG, Jan

    Ich sehe es wie Kalle, der preiswerteste Träger einer Spiegelschicht ist einfaches Floatglas. Das Spiegelmaterial soll zwar keine Apothekenpreise haben. Der Ausgangspunkt der Überlegungen ist aber nicht allein der Preis für das Substrat, sondern vor allem die Aussicht auf etwas, das jeder will: Dünne, steife Spiegel.


    Zwar kann ich nicht einschätzen, ob man das mit technischen Glaskeramiken erreichen kann. Es würde mich aber überraschen, wenn die Preise für Glaskeramikrohlinge in das Budget eines durchschnittlichen Glasquälers passen.


    Glas ist also derzeit tatsächlich der preiswerteste Spiegelträger, für den auch beste Erfahrungen vorliegen. Ich würde nur nicht direkt auf die Idee kommen, einen Spiegel daraus zu schleifen, weil es den Stathis gibt, der uns für wenig mehr, als das Floatglas kostet, das bessere Borosilikat anbietet.


    Wenn ich nämlich zum Glaser gehe und mir (allerdings für mein Schleiftool) wenigstens 19mm starkes Material selbst als rohe, eckige Platte kaufen will, liege ich nach diversen Anfragen bei Glasern schon bei einem läppschen Reststück von 250 x 250 mm zum selbst Rundschleifen bei rund 30 Euro. Werfen die ihre Wasserstrahlschneider an, verlangen die Herren sogar 70 bis 90 Euro für so ausgeschnittene Ronden. Fragt man nach Rabatt bei höheren Stückzahlen, bekommt man Angebote mit großzügigen 10 bis 15% Abschlag ab 10 Stücken und 20% ab 100 Stück. Vielen Dank! Hier waren noch keine Angebote für Material stärker als 19mm drin, das hatten meine Glaser nämlich nicht vorrätig.
    Für 30 Euro bekommst du 3 m² Feinsteinzeugfliesen in 8mm Stärke, reicht für vielleicht 10 Tools bis zu einer Größe von 12 Zoll. Granittools sind ähnlich effizient und man muss da nicht soviel übereinander kleben, um ein fertiges Tool zu machen.


    Aber jetzt zum Thema eigentlichen Thema, das waren ja nicht die Schleiftools sondern das Spiegelsubstrat:


    [/quote]
    Die Beschichtungs-Firma wird sich vermutlich weigern dieses Material zu bedampfen, weil es zu stark ausgast. [/quote]


    Michaels Einwand gefällt mir sehr gut, das mit dem Beschichten sehe ich nun auch als das größte Problem. Wegen der Rauhigkeit rechne ich mit Einschränkungen in der Reflektivität, das Material ist deshalb aber hoffentlich nicht unbrauchbar.


    Wenn man sich die unglasierte, polierte Ware aus dem Baumarkt anschaut, sieht die Oberfläche aus wie Glas. Deshalb kann ich mir gut vorstellen, dass die typische Porengröße so gering ist, dass die Poren beim Polieren und spätestens beim Bedampfen wirksam geschlossen werden.


    Vielleicht gibt es hier sogar jemanden, der die Porengrößen messen kann. Lichtmikroskope reichen dazu möglicherweise nicht aus und bei herkömmlicher Elektronenmikroskopie wird vorher eine Goldschicht aufgedampft, wenn nicht die abzubildenden Schichten ohnehin kristallin sind (trifft bei Keramiken nicht zu), damit sich die abzubildenden Strukturen nicht aufladen und damit unsichtbar werden. Für solche, konventionellen REM (Rasterelektronenmikroskopie)-Aufnahmen ist aber die Abbildungsgrenze bei Strukturen in der Größenordnung von 1 µm am Ende.


    Will man in den nm-Bereich, so braucht man bessere, hochauflösende Elektronenmikroskope. Diese arbeiten ohne vorheriges Bedampfen, man muss aber erst einmal Zugang zu so netten Teilen haben.


    Nur, bevor man nun aufwändige Analysen macht und nachher Porengrößen weiß und doch wieder nur Vermutungen anstellen kann, ob es denn jetzt geht, kann man es einfach probieren, deshalb ja auch der Vorschlag.


    Kann denn hier niemand mal eben so etwas ausheizen und dann versuchsweise beschichten (lassen)?


    LG, Jan

    Hat schon mal jemand einen Teleskopspiegel aus einer Feinsteinzeugfliese geschliffen und belegt? Falls das Thema schon diskutiert wurde, ich hab es mit der Suchfunktion nicht gefunden.


    Der Vorschlag ist auch gar nicht von mir, ich geb ihn hier aber mal zur Diskussion.


    Es gibt viele unterschiedliche Sorten von Feinsteinzeug mit unterschiedlichen Eigenschaften, deshalb können durchaus abweichende Erfahrungen vorliegen.


    Was dafür sprechen könnte:


    Kleiner Ausdehnungskoeffizient ähnlich Zerodur (trifft das bei den typischen Baumarktfliesen zu?)


    Für ein keramisches Spiegelsubstrat sehr preiswert


    Keramiken steifer als Glas?; wenn dies zutrifft ließen sich so in Zusammenspiel mit niedriger Wärmedehnung verhältnismäßig dünne Spiegel konstruieren.


    Was dagegen sprechen könnte:


    Bisher nur für begrenzte Durchmesser und lange Öffnungsverhältnisse, weil Materialstärke selten mehr als 10mm (kennt jemand Quellen für stärkeres Material in den üblichen Fliesengrößen?)


    Womöglich innere, mechanische Spannungen?


    Nimmt bis zu 0,5% Wasser auf, gibt es also eine Restporosität, die auch auspoliert zu mangelhafter Abbildungsqualität führt?


    Um das Wasser vor dem Belegen zu entfernen, kann man vorher im Backofen ausheizen. ---> Gefahr der Verformung?


    Es gibt jede Menge Fragezeichen. Als Vorversuch könnte man vielleicht einen Abschnitt einer polierten Feinsteinzeugfliese zum Beschichten schicken und das Reflektionsvermögen mit einem gleichzeitig beschicheten Planspiegel vergleichen.


    Gibt es Ideen, Erfahrungen oder Einwände?


    Bei dem Wetter kommen einem schon komische Gedanken!




    Grüße aus dem bewölkten Solingen, Jan

    Uhh, Kommando zurück. Asterix wird frühestens nächstes Jahr fertig, aber auf keinen Fall bis Ende 2011. Weiß nicht weshalb, hatte aber mit 2011 schon abgeschlossen. Hab schließlich noch andere Hobbies und es ist noch etliches an dem Stringdobson zu schrauben ...


    ...nicht zu vergessen: Vielen Dank für das Lob! :)


    Ist übrigens auf den Bildern oben nicht die eigene Werkstatt, bin da nur Gast. Und die Werkstatt auf den beiden Bildern unten ist mittlerweile aufgelöst.



    Grüße, Jan

    Hallo Timm,
    man kann kaum glauben dass es überhaupt möglich ist, aber du hast dich schon wieder gesteigert. Meinen allerherzlichsten Glückwunsch!


    Das Gerät sieht kurz aus, nicht viel länger als f/4 vermutlich? Da muss man beim Retuschieren (Roland?) aufpassen, dass in der dünnen Mitte nicht durchpoliert wird. ;)


    Sehr gut gefällt mir, dass es diesmal statt Spiegelbox nur einen Rahmen gibt.


    Und noch was: Vielen Dank, dass du all deine Erfahrungen so frei zur Verfügung stellst, das ist nicht selbstverständlich. Dieses Gerät hier ist schon wieder eine Offenbarung!


    Liebe Grüße, Jan

    Im Technikforum Spiegelteleskope passte sie nicht so richtig rein…


    …die Geschichte von dem Dobson, das mal eben schnell flott gemacht werden sollte.


    Vielleicht kennt ihr das: Man baut und schraubt dauernd an irgendwelchen Teleskopen, kauft und verkauft. Irgendwann stellt man fest, dass man eigentlich kein Gerät hat, das man guten Gewissens in den Garten stellen oder zum nächsten Teleskoptreffen schleppen kann. Genau das ist passiert, als ich meinen heißgeliebten aber viel zu großen, roten 12-Zöller mit dem Namen „Dicke Berta“ schweren Herzens verkauft hatte, um Platz für das geplante Projekt 16 Zoll Dobson mit selbst geschliffenen Spiegel zu haben.

    Dicke Berta: 12 Zoll f/5 Geoptik mit neu konstruierter Rockerbox aus einer Berliner Werkstatt. 2009 verkauft an Michi nach Bayern. Viel Freude mit dem schönen Gerät, Michi. (Trauer…)


    Was tun? Ein Teleskop für die geplanten 4 bis 5 Jahre bis zum fertigen 16er muss her! Klein und handlich. Also 8 Zoll? Handlich ja, aber doch was zu klein. Also irgendwas in 10 Zoll, gute Optik, darf nichts kosten und wird eben mal mit ein paar Zusatzgewichten am Tubus für das 1 kg schwere 21mm-Okular fit gemacht, das ich schon mal für den 16 Zöller angeschafft hatte (war ein Traum-Gelegenheitskauf).


    Auf dem schwarzen Forum hab ich dann was gefunden, von dem ich annahm, dass es passt. Und auch noch in der Nähe, wie schön!


    Keine 2 Stunden und 300 Euro später stand das gute Stück in meiner Stube. Dank an Jürgen! Ein Klassiker: Meade Starfinder Bj. 1996, makelloser Pyrex-Hauptspiegel f/4.5, ebenso hervorragender 60mm Fangspiegel. Die Optiken aus dieser Zeit sind wirklich gut. Und das war mir wichtig, denn von meinem roten Geoptik-Dobson war ich verwöhnt.


    Das frisch erworbene Gerät wurde dann fix justiert. Der Test am Stern bei 400-fach verlief mehr als zufriedenstellend. OK, der Okularauszug ist bei diesen Teleskopen aus Plastik, der Tubus aus Pappe. Die Rockerbox sah aus wie nach einem Bombenangriff und der Drehteller lief wie Inline-Skates auf Schotter. Also nur Kleinigkeiten.


    Wie heißt es noch so schön: Es irrt der Mensch, solang er strebt.


    Die erste Ernüchterung stellte sich ein, als ich das Programm my.newton bemühte, um herauszufinden, wie sich die Optik mit dem feinen 2-Zoll Auszug macht, den ich für den geplanten 16er schon mal herumliegen hatte. Kann man später ja zurück bauen.


    Leider musste ich lernen, dass selbst bei der originalen Begrenzung des Teleskopherstellers auf 1,25-Zoll-Okulare mit dem vorhandenen, viel zu kurzen Tubus nicht soo viel mehr Licht zur Verfügung steht, als bei einem optimal ausgelegten 8-Zöller. Der Rest strahlt einfach am Fangspiegel vorbei, wieder in den Nachthimmel zurück. Was hat sich Meade dabei gedacht? Und ein Umbau auf 2 Zoll macht bei dieser Geometrie erst recht keinen Sinn. Langes Gesicht. :(


    Nach viel hin und her überlegen - größerer Fangspiegel oder einfach Fokallage durch Zurücksetzen des Hauptspiegels weiter nach Innen legen - kam ich zu dem Schluss, dass beim Umbau auf 2 Zoll nur eine Radikalkur hilft: Tubus um 115 mm verlängern, neu konstruierte Spiegelzelle mit 100mm weniger Höhe, Hauptspiegel mit f/5 vom unvollendeten 10-Zoll Reisedobson-Projekt tauschen und Rockerbox renovieren, mit höheren Flanken und Friktionsbremse.


    Gesagt, getan. Und so sieht das Gerät, das nun auf den Namen Obelix hört (der, wo auch die schwersten Hinkelsteine trägt) nach nunmehr einem Jahr immer mal dran schrauben aus, nachdem er komplett umgebaut und der Tubus abgeschliffen und weiß lackiert wurde:




    Hier die alte Hauptspiegelzelle aus Pressspanplatten:

    Die neue Konstruktion aus rostfreiem Stahl trägt fast 100 mm weniger auf, das Gewicht ist tatsächlich etwas geringer als die alte Spiegelzelle aus Holz. Aus Gründen der Balance wurde sie nicht aus dem leichteren Aluminium gemacht.


    Hier noch mal der alte Plastik-Okularauszug mit 1,25 Zoll:


    Der neue OAZ ist geil, ist jetzt das gleiche Fabrikat wie bei meinem Foto-Refraktor ED80/600, der auf den schönen Namen Idefix hört. Unterschied – der an Idefix war neu und sauteuer, der an Obelix war gebraucht und auch sauteuer. Ja, und?


    Zur OAZ-Montage wurde ein Alublech abgekantet und mit Pattex Füllkleber unterlegt:


    Die Telradbasis wurde durch einen edleren Eigenbau ersetzt. Die Inbusschrauben könnten noch durch Rändelschrauben ersetzt werden, dann lässt sich der Sucher wie im Original auch ohne Werkzeug abnehmen:


    Das Tubusinnere sah ursprünglich glänzend aus:


    Nu isses dank DC-Fix duster:


    Die Höhenräder waren ursprünglich fest montiert. Sie sind nun auf einer verschiebbaren Muffe befestigt, die sich mittels Schnellspanner lösen lässt. So lässt sich das Teleskop im Nu ausbalancieren. Außerdem ist hier der Tragegriff platziert, mit dem sich der Tubus leicht tragen lässt. Das hab ich schon beim der dicken Berta zu schätzen gewusst, es hat prima geklappt. Mit dem leichteren und kleineren Obelix geht alles noch viel besser. :)


    Die Rockerbox ist jetzt mit einer Friktionsbremse ausgestattet. Sie lässt sich so einstellen, dass man feinfühlig verstellen und trotzdem in jeder Lage das 1kg-Okular wechseln kann, ohne die eingestellte Position zu verändern. Außerdem lässt sich dann auch mit leichteren Okularen weiter beobachten, ohne was zu drehen. Zum Beispiel mit dem nur 650g leichten 13mm Pendant aus der gleichen Okularreihe wie das 1kg -Teil. Und auch die ollen Nagler, Serie 6 mit läppischen 240g gehen ohne weitere Einstellerei. Aber selbst wenn's nötig wär, die Einstellung wär ein Klacks. Nur ein bisschen an der gut erreichbaren Schraube drehen. Sehr geil.


    Die Lagerung der Höhenräder ist nicht mehr Teflon, das hatte ich ausprobiert und es war zu leichtgängig. Stattdessen läuft es jetzt auf Filz. Das hemmt gerade so, dass die Friktionsbremse nur gaaaanz gering soweit angezogen wird, dass es auch mit 1kg-Okularen klappt. Weiter sagen!


    Hier unten sieht man die Gegenlagerung für die Friktionsbremse. Man kann auch einfach ein Loch bohren, aber an der Stelle hätte ich 'ne Winkelbohrmaschine gebraucht (vgl. ein Bild höher, da sieht man, warum). Also hab ich’s so gemacht, geht auch und sieht irgendwie interessant aus, oder? :)



    Die Rockerbox bei der „Dicken Berta“ hat mich immer gestört, nahm beim Transport zuviel Platz weg. Bei Obelix hab ich deshalb das Ding so gebaut, dass man sie mit wenigen Handgriffen zerlegen kann. Dafür wurden Leisten aus Siebdruckplatten angeschraubt. Ist wahrscheinlich das beste Detail, das mir bei dem Umbau eingefallen ist. Hoffen wir, dass bald viel mehr Rockerboxen so zerlegbar werden. Der Stabilität tat es keinen Abbruch.


    Die neuen Teile der Box hab ich aus Holzabfällen gebaut, die bei der Verschalung von Beton übrig blieben. Das Material ist wasserfest, leicht und stabil. Und man kann es auf Baustellen kostenlos erfragen. Ich hab’s noch mit einer Holzlasur für den Außenbereich geschützt, so wird die Oberfläche härter und unempfindlicher gegen Verschmutzung. Wird vielleicht noch weiß lackiert, mal schauen:




    Reisedobson Asterix (ein drahtiger Typ) wird durch den getauschten Hauptspiegel und die nun kürzere Form kompakter und besser ausbalanciert, klassische „win/win“ -Situation. Die Stangen sind mittlerweile geteilt und passen bald, wenn für das neue Öffnungsverhältnis verkürzt, noch besser ins Handgepäck. Der Arbeitstitel für dieses Teleskop hieß urprünglich TIM (Teleskop Ist Mobil), war mir aber zu unpersönlich. Hoffe, dass Asterix dieses Jahr fertig wird, erst danach sollen weitere Details veröffentlicht werden. Hatte ihn schließlich schon vor 2 Jahren begonnen, also wird’s Zeit. Das Gewicht wird um 150g steigen, denn der neue Hauptspiegel ist etwas dicker. Macht aber nix, ich hab den auf Stabilität und nicht auf Gewicht hin konstruiert. Bleibt mit Trolley trotzdem unter der 8kg- Grenze für Handgepäck. Und das schwerste Okular ist ein 27er Pano. :)




    Asterix



    So, dann viele Grüße aus dem Bastelkeller und noch viel mehr – klare Nächte!


    Euer Jan

    Hallo Benny, vielen Dank für den hervorragenden Bericht. Mir gefällt unglaublich gut was eure Gruppe da auf die Beine gestellt hat, dagegen bin ich ein echter Astro-Faulpelz und total unbegabt. Ihr habt meinen aufrichtigen Respekt. Ich war dieses Jahr zum ersten Mal beim ATB und ich bin wirklich begeistert. für das nächste Jahr halte ich meinen Kalender auf jeden Fall für Härtingshausen frei. Falls dann wieder ein paar Okularauszüge auf Wartung warten, ein wenig Werkzeug hab ich eigentlich immer dabei.


    LG vom Jan
    http://www.astrostammtisch-gl.de