Hallo!
Ich habe mal wieder etwas Glas "gebacken", d.h. ich habe den bereits geschliffenen und auspolierten, aber verspannten 14"-Spiegel getempert und feingekühlt. Nach dem ersten positiven Test mit der 2. Rohlinghälfte konnte ich einfach nicht widerstehen. Und das ist dabei herausgekommen...
![](http://www.astrotreff.de/upload/Frank_Gasparini/20040809/Tempern2.jpg)
Zur Erläuterung: links der verspannte Spiegel. In der Mitte nach dem Feinkühlen, die Belichtung entspricht den realen Lichtverhältnissen. Da sind nur noch sehr schwache Aufhellungen zu erkennen. Um das besser zu verdeutlichen, habe ich eine deutlich überbelichtete Aufnahme angehängt (rechtes Bild).
Dass es so gut wird hätte ich kaum zu hoffen gewagt!!
Geplanter Temperaturverlauf war:
- Heizen auf 535°C in 3 h
- 19 h halten
- Kühlen auf 380°C mit 1°/h
- Kühlen auf 100°C mit 5°/h
- Ofen bei 100°C ausschalten
Leider hatte die Steuerung einige Macken, so dass der Temperaturverlauf etwas "holprig" war. Ich werde demnächst eine Grafik anhängen (übrigens: kennt jemand ein Programm, das es erlaubt Diagramme mit frei skalierbarer X-Achse zu erstellen - möglichst Freeware? - bitte Antwort an meine Email).
Gelagert wart der Spiegel einfach auf einer Feinsteinzeugfliese, allerdings durch einen Schamottsteinunterbau in ca. die Mitte des Ofens erhöht.
Äußerlich sind keine Änderungen der Geometrie zu erkennen. Dass die Form allerdings dahin ist hat der Foucault-Test mehr als deutlich gezeigt. Es ist kein ordentliches Bild mehr zu erkennen, nur ein völlig deformierter Lichtfleck mit Schlieren und Kanten. Jetzt werde ich zuerst prüfen, ob die Rückseite noch plan ist und dann zum Feinschliff zurück gehen. Ich werde mit 220er Korn anfangen. Mal sehen wie das Tool Kontakt macht.
Frank
PS: der berits getemperte Rohling war auch nochmal im Ofen, jedoch ohne weitere Verbesserung. Da sind noch Restspannungen zu erkennen und ich vermute, dass sich das auf den Schnittseite konzentriert. Die muss noch plan geschliffen werden, vielleicht verbessert sich das noch.