Hallo Frederik,
willkommen!
Deine Vorschläge hören sich bzgl. Tubus und Montierung sehr vernüftig an. Vorausgesetzt, du möchtest ein parallaktisch montiertes Gerät. Ansonsten ist nämlich auch ein Dobson (Newton auf einer azimutalen Rockerbox) sehr empfehlenswert.
Bleiben wir bei den beiden von dir genannten Geräten, um hier kein Fass aufzumachen.
Mit 6" geht schon einiges, als f/5 (750mm Brennweite) erreichst du mehr Gesichtsfeld und eine größere Austrittspupille (wichtig bei Nebelobjekten) und hast einen handlicheren Tubus. Ein f/5-Gerät ist jedoch empfindlich hinsichtlich der Justage, welche beim Newton nunmal anfällt. Die muss ganz gut stimmen, sonst gibt es bei höheren Vergrößerungen (Planeten) unsaubere Bilder. Bei Weitwinkelokularen sollten längere Brennweiten mit hochwertigeren Okularen besetzt werden, oder mit sehr guten Plössls (z.B. 25/32mm TeleVue). Sonst ist die Randschärfe wirklich bescheiden - mich hat es gestört. Die sog. Blau-/oder Goldkanten-Okulare könnte ich von meinem Standpunkt erst ab 15mm Brennweite und kürzer in Betracht ziehen.
Mit dem f/8 hast du ein optisch pflegeleichteres Gerät. Es ist nicht so empfindlich hinsichtlich der Justage, es hat eine geringe Ostruktion und soll das bessere Bild, insbesondere bei hohen Vergrößerungen, haben und es verlangt nicht nach hochwertigen Okularen hinsichtlich der Randschärfe. Doch wo Licht, da auch Schatten - der Tubus ist ziemlich lang und ein wenig unhandlich. Er belastet auch die Montierung durch seinen Hebel - schließlich stellt man vorn am Newton scharf. Der 1.25" Okularauszug (OAZ) erlaubt keine besonders großen Austrittpupillen und Gesichtsfelder. Daher wird es gerne als Planetengerät bezeichnet, aber natürlich gehen auch Sternenhaufen und Kugelsternhaufen, sowie Galaxien (durch den besseren Kontrast gegenüber dem f/5 vielleicht sogar besser), aber die großen Objekte, wie z.B. Plejaden wirst du kaum ins GEsichtsfeld bringen. Als montierung würde ich wenigstens die neue EQ5 mit dem Stahlstativ nehmen. Die HEQ5 ist preislich ein großer Sprung und, wie ich finde, verdammt schwer. Da läufst du viermal, wenn du vom Lagerort in den Garten willst - jedenfalls, wenn du so TRagewillig bist wie ich.
Als Zubehör würde ich den Karkoschka empfehlen und eine Rotlichtlampe für den Astroeinsatz. Für den Mond noch einen Graufilter mit 12.5% Durchlass. Einen Nebelfilter (UHC) erst später, wenn dich Nebelobjekte interessieren - zugegeben, einige Nebel sieht man erst mit Filter (Nordamerikanebel), andere werden zu imposanten Gebilden (Orionnebel).
Vieles bei der Entscheidung, so meine ganz persönliche Meinung, hängt vom Transport und der eigenen Vorliebe ab. Mit dem f/5-Gerät liegst du nach meiner Meinung dahingehend auf der sichereren Seite.
CS,
Stefan