Beiträge von DK279

    Ausserdem wurde oben ja auch schon gesagt, dass die Anordnung der Objekte ("gerade Linie") im Bild einen Gravitationslinseneffekt eigentlich auch ausschliesst, zumindest für die normalerweise so denkbaren Geometrien von Linsen...

    Hallo Fraktalia,


    nein, das stimmt so nicht! Neutronensterne WAREN mal massereiche Sterne, ihr Leben HAT bereits in einer Supernova geendet. Der Neutronenstern ist eine "Sternenleiche"! Trotzdem gibt es in der Nähe eines Neutronensterns viel gefährliche Strahlung, das ist korrekt und liegt u.a. daran, dass Neutronensterne starke Magnetfelder haben und schnell rotieren.


    Viele Grüsse,
    Dominik

    Mein lieber Osterhase, hier gehts aber rund! Ich würde speziell Manfred (Astro_Ehingen) bitten, mit Begriffen wie "völliger Blödsinn" mal bisschen vorsichtiger umzugehen. Damit blamiert man sich nur, wenn man es selbst auch nicht weiss!


    Erstmal, das haben ja andere schon gesagt, es gibt unseres Wissens momentan keine Kandidatensterne für Gamma Ray Bursts (Abkürzung übrigens GRB, nicht RGB!), die uns so nahe stehen und die "geeignet" wären uns zu bedrohen. Und man muss dazu sagen, das einzige was so richtig fest steht ist, dass es mindestens 2 verschiedene Sorten GRBs zu geben scheint: lange, die eventuell mit bestimmten Arten Supernovaexplosionen zu tun haben, und kurze, die eventuell von der Verschmelzung zweier Neutronensterne kommen. Genau weiss man das alles noch nicht. Aber wie gesagt, es sieht momentan eher nicht so aus, als dass es Sterne gäbe, die uns damit in der näheren Zukunft bedrohen. Ob Eta Carinae überhaupt ein "geeigneter" Vorgängerstern für einen GRB ist, ist auch alles andere als klar!


    Im Prinzip kann ein GRB natürlich Schaden anrichten; die Ozonschicht geht wenn dann vor allem durch die begleitende Röntgenstrahlung kaputt, regeneriert sich dann aber auch wieder. Das Magnetfeld der Erde wird dadurch aber nicht zerstört, wie denn auch?


    Es bleibt auf jeden Fall festzuhalten, dass wir momentan keine Angst vor GRBs haben sollten. Die sollte man weiter erforschen, aber es besteht kein Grund zur Sorge!


    Und, zu Hager Sepps Frage: Die Gammastrahlung im Sonneninneren hat mit der eines GRBs erstmal nix zu tun: Die in der Sonne kommt durch die Kernfusion, die im GRB durch Teilchenbeschleunigung. In der Sonne wird die Gammastrahlung aber sehr wohl "angezapft": Sie bleibt einfach auf dem Weg nach aussen "stecken" und wird schliesslich im Wärme und sichtbares Licht umgewandelt. Deshalb leuchtet die Sonne ;)


    Frohe Ostern,
    DK

    Zumal, ganz ehrlich: selbst bei 80% Bedeckung starrt eigentlich niemand einfach so versehentlich(!) lange in die Sonne! Auch 20% des üblichen Flusses sind doch so irre hell dass man sich nach Sekundenbruchteilen abwendet, zumal man genau garnichts spannendes sieht (wegen Blendung).


    Die richtig großen Risiken sind doch bei totalen Finsternissen die letzten/ersten Minuten vor/nach der Totalität, wo der Gesamt-Fluss schon so wenig ist dass man reinstarren _kann_, aber die Sichel natürlich weiterhin so oberflächenhell, dass Schäden entstehen können.

    Hi Max,


    danke, die Website (und der Stand der Diskussion von beiden Seiten!) ist mir sehr gut bekannt. Ich bezog mich wirklich einzig und allein auf die ganz konkrete Ausstellung vor Ort in Traunstein mit "nicht kennen".


    Auf der Website, und in vielen sonstigen Auftritten der Befürworter der Impakt-These vermisse ich nämlich genau das wonach ich fragte, einen echten wissenschaflichen Umgang mit Gegenargumenten. Der würde bestehen in Aussagen wie "es spricht sehr viel gegen die Idee eines Einschlages, aber es gibt Aspekte die sollte man genauer untersuchen, und zwar...". Statt dessen (exemplarisch gut auf der Website zu sehen im Beitrag zur Fernsehsendung "QUER") wird dort ein angreifender Tonfall angeschlagen. Das ist bei der (ich wiederhole mich) überwältigend GEGEN die Impaktthese sprechenden Sachlage(!) einfach nicht angebracht, und ich hatte die Hoffnung, in der Ausstellung wäre das vielleicht anders!


    Viele Grüsse,
    Dominik

    Guten Abend,


    natürlich ist es immer sehr erfreulich, wenn sich Ausstellungen mit astronomischen und verwandten Themen befassen. Der Astrotreff ist auch auf jeden Fall der richtige Ort, so etwas anzukündigen. Hier möchte ich aber mal eine Anmerkung loswerden, und zwar als Leser und als Wissenschaftler, nicht als Forenmoderator:


    Wissenschaft lebt vom Diskurs und vom offenen Austausch von Argumenten. Meinungen sollten kontrovers diskutiert werden, und am Ende sollten Messungen und Beobachtungen entscheiden. Naturgemäss ist absolute Sicherheit nie zu gewinnen, naturwissenschaftliches Wissen ist immer nur eine "Annäherung".


    Der momentan beste Stand dieses wissenschaftlichen Prozesses ist, dass es den Chiemgau-Impakt nie gegeben hat. Insbesondere kann heute durch Messungen (z.B. http://www.lfu.bayern.de/geolo…ngen_kurztext_kea_end.pdf) sicher ausgeschlossen werden, dass der Tüttensee der "Haupt-Krater" eines kosmischen Einschlages zur behaupteten Zeit ist.


    Das heisst natürlich nicht, dass man (wenn man sich z.B. dieser Auffassung nicht anschliessen möchte) keine Ausstellung dazu machen darf. Ich möchte aber hier meiner Hoffnung Ausdruck verleihen, dass in der Ausstellung (deren Inhalt ich wohlgemerkt nicht näher kenne), auch den Argumenten die _gegen_ die Impaktthese sprechen ausreichend Gewicht gegeben wird.


    Viele Grüsse,
    Dominik

    Hi,


    Treibhauseffekt hat mit Sternen echt nichts zu tun, sagten ja schon meine Vorredner [;)].


    Es stimmt aber, dass es neben der "klassischen" Kernkollaps-Supernova, bei der der Stern vorher einen Eisenkern aufgebaut hat, dann unter Eigengravitation zusammenbricht und explodiert, eine weitere Art Supernova bei sehr massereichen Sternen geben könnte.


    Bei dieser erreicht der Stern nach dem Heliumbrennen im Kern einen Zustand von Temperatur und Dichte, bei dem sich aus den Photonen Elektron/Positron Paare bilden. Dadurch geht der Strahlungsdruck flöten, Dichte und Temperatur steigen schlagartig an. Da aber noch unverbrauchte nukleare Energiereservoirs (Helium!) vorhanden sind, setzen die Brennprozesse Richtung Eisen derart explosiv ein, dass sie den Stern völlig zerreissen können. Es bleibt kein Neutronenstern und auch kein Schwarzes Loch übrig. Das nennt man Paarinstabilitäts-Supernova, und ist denke ich was Fraktalia meint. Eigentlich hast Du das echt schon ganz gut beschrieben Laura, auch wenn halt manche Worte nicht so ganz passen [;)]


    Dass es diese Art Supernova ebenfalls gibt erscheint wahrscheinlich, aber es kommen dafür wohl nur besonders metallarme Sterne in Frage. SN 2007bi war vermutlich so ein Ereignis. Es kommen also in der Natur wahrscheinlich beide Arten Supernova (und noch andere!) vor, je nachdem was der Stern für Eigenschaften hat.


    Viele Grüsse,
    SN-DK

    Tomm, matss als Eigentümer des Astrotreff hat doch gerade oben geschrieben, dass er bereits nachforscht ob etwas passiert ist. Nun warten wir das doch mal ab. Nicht immer ist der erste und scheinbar logischte Schluss auch am Ende der richtige...

    Ich möchte Jemand hier zustimmen! Die Antwortmöglichkeiten sollten so sein, dass genau eine "richtig" ist, aber alle anderen ganz sicher falsch. Selbst wenn man in Betracht zieht, dass wir manches noch nicht absolut sicher wissen. Es ist sonst frustrierend, vor einem Quiz zu sitzen und zu sehen, dass 2 Möglichkeiten ähnlich richtig/falsch sind, aber man nur eine ankreuzen soll...


    Viele Grüsse,
    DK

    Hi,


    einsammeln ist wegen der grossen Relativgeschwindigkeiten furchtbar ineffizient, und wie gesagt, die Wolken mischen sich recht schnell. Sterne aus Sauerstoff (und Kohlenstoff und noch bisschen anderes) gibt es aber sogar. Keine neu gebildeten jedoch, sondern die Weissen Zwerge, die Überbleibsel sonnenähnlicher Sterne...

    Hi,


    Fraktalia, nimms nicht übel, aber ich glaube die Frage war viel spezieller gemeint als Deine Antwort nun ausgefallen ist.


    Jedenfalls, es findet natürlich Mischung statt, sowhl früh nach der Explosion, als auch später wenn die SN Hülle abgebremst und schliesslich Teil des interstellaren Mediums wird. Sternentstehung passiert aber immer aus kalten(!) interstellaren Wolken, nicht direkt aus noch frischem heissem SN Material. Zwar kann die Stosswelle einer SN eine kalte Wolke zum Kollaps anregen, aber das kollabierende Material selbst ist dann grossenteils bereits gut durchmischt und daher grösstenteils H und He. Nur die Beimengungen von Metallen verraten noch die frühere SN Aktivität, und sind natürlich verschieden gross, aber immer klein gegen H und He. Unabhängig von weiteren potentiellen Problemen die "Sauerstoffsterne" bei der Bildung sicherlich noch hätten, kommt dieser Fall also nicht vor.


    Viele Grüsse,
    DK

    Hallo zusammen,


    also, ich denke mit Josts Aufnahme von gestern sind die letzten Zweifel beseitigt, das Objekt muss wohl echt sein! Herzlichen Glückwunsch und Danke Jost, das ist ein echter Beitrag!


    Viele Grüsse,
    Dominik

    Hallo Laura,


    ja, nachfragen ist auf jeden Fall gut und wichtig! Das Problem mit den Leuten die ich kritisiert habe (das warst nicht Du, sondern Leute die zum Beispiel behaupten, dass fast alle Wissenschaftler lügen) ist ja eben, dass sie nie nachfragen. Weil sie denken, dass sie schon alles wüssten...


    Viele Grüsse,
    Dominik

    Hallo,


    in der Wissenschaft gibt es aber sehr wohl einen Unterschied zwischen Ideen die bisher den Test der Zeit (bzw. der Beobachtungen und Experimente) überstanden haben, und solchen die das nicht tun. Das darf, das muss man vielleicht sogar sagen, wenn man mit Leuten konfrontiert wird die ohne jede Reflexion ihre selbstgekochten Weltbilder als Wahrheit verkaufen. Sonst tritt man meiner Meinung nach nämlich nicht nur Jahrtausende von mühsamer und respektvoller Beschäftigung mit der Natur mit Füßen, sondern oft auch die Menschen die dafür einen teilweise sehr hohen persönlichen Preis bezahlt haben. Jeder hat das Recht auf eine eigene Meinung, selbstverständlich. Das heißt aber nicht, dass alle Meinungen wissenschaftlich gleich richtig sind!


    Viele Grüsse,
    Dominik

    Hi,


    ich bin immer sehr sehr vorsichtig wenn ich in Fernsehsendungen etc. höre, dass ohne irgendetwas ganz bestimmtes (ob nun Mond, Jupiter, Plattentektonik usw.) Leben auf der Erde unmöglich wäre. Das Leben hat immer bewiesen dass es beinahe unfassbar flexibel ist, und sehr leicht zieht man den Schluss, dass es nur so geht wie man es eben momentan sieht. Das muss aber nicht stimmen!


    In jedem Fall: zehntausend Mal 3,5cm sind auch nur 35km(!). Das macht garkeinen Unterschied ob uns der Mond im Mittel ein paar km näher oder ferner ist. Beliebig weit wird er sowieso nicht wegkommen. Einmal, wie schon gesagt, weil das Leben von Sonne, Mond und Erde nicht unendlich ist, und ausserdem auch weil die Gezeitenreibung (die der Grund dafür ist dass er sich entfernt) spätestens dann stoppen würde wenn Erde und Mond doppelt gebunden rotieren. Das sind aber alles Sachen die werden weder uns noch unsere fernen Nachfahren stören, da bin ich sicher [;)]


    Viele Grüsse,
    DK

    Hi Stefan,


    das ist wie Caro sagte die "Heizung" des interglaktischen Mediums durch die Energiefreisetzung der aktiven Galaxienkerne! Dafür ist nicht nur die thermische Strahlung der Scheiben um die Schwarzen Löcher wichtig, sondern vor allem auch die relativistischen Teilchen die über die Jets nach außen gelangen. Die aktiven Galaxienkerne fangen an Aufzuleuchten wenn die Schwarzen Löcher in den Zentren der Galaxien "gefüttert" werden, z.B. durch die Verschmelzung von Galaxien und durch nahe Vorbeigänge bei der Entstehung von Galaxienhaufen. So gesehen sind ist das also schon eine Konsequenz der Haufenbildung, aber indirekt! Andererseits hat diese Heizung auch spannende Konsequenzen für die weitere Entwicklung der Galaxien (sie kann z.B. Sternentstehung beeinflussen) und vielleicht auch für die Haufen insgesamt. Das ist alles ein ganz heisses Forschungsthema, mit noch viel mehr offenen als beantworteten Fragen!


    Viele Grüsse,
    DK

    Schade, falls das wirklich das "letzte Wort" in der Sache ist:


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    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Kalle66</i>
    <br />Michael,
    ein Lagesystem besteht aus mehr als nur Kreisel. In der Regel hat es auch ein Schubsystem mittels Kaltdüsen.[;)]
    ...
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">



    Nur der Vollständigkeit halber: Soweit ich informiert bin hat Philae beides, sowohl Schwungrad als auch Kaltgas-Düse. Letztere hat bekanntermassen nicht funktioniert.

    Hi,


    soweit ich lese weiss man aber auch noch nicht ob der Bohrer wirklich in den Boden gebohrt wurde, bzw. ob wirklich Proben von ihm in den Instrumenten landeten. Wird man abwarten müssen. Vielleicht kann man sich das aber ein bisschen wie beim Korkenzieher vorstellen: Am Anfang gibts eine relativ kleine Rückstoßkomponente, ja. Aber wenn man mal ein Stück weit "drin" ist, wirkt ja der Bohrer sogar selbst als Verankerung...


    Und der "Hammer" (MUPUS PEN) konnte soweit ich weiss einfach per Design weniger Kraft pro Fläche aufbringen als der Bohrer. Daher kam ersterer halt nicht rein.


    Viele Grüsse,
    DK