Beiträge von watchgear

    Moin,


    ich bin einmal im Jahr auf La Palma und habe noch nie etwas von den Lasern gesehen.


    Ich selbst habe schonmal mit einem dieser starken grünen Laser am Himmel rumgefummelt und dabei bemerkt, dass man den Laserstrahl umso schlechter sieht, je weiter man vom Ausgangspunkt entfernt ist. Ist ja auch irgendwie plausibel, dass der Strahl an Partikeln in der Luft vor allem in Richtung des Ausgangspunktes reflektiert wird.


    Von daher wird der Laser - wenn man ein paar Kilometer vom CANARY entfernt ist - wohl nicht mehr stören. Sonst würden sich die anderen Obse auf dem Roque wohl auch massiv beschweren...


    Gruß
    Klaus

    Hallo Thomas,


    ....ersten PE-Messung...Richtung WNW...zweite PE-Messung...Richtung WSW...plötzlich negativ[:D]


    Na klar - Du hast von WNW auf WSW umgeschlagen. Damit ist "Oben und Unten" in DEC vertauscht.


    Der PE sieht wirklich nicht so toll aus. Das sind so ca. +/-30" und dazu noch ziemlich zappelig. Ich habe festgestellt, dass beim PE sehr viel an der Einbaulage der Schnecke hängt. Ist das bei deiner Montierung justierbar? Kannst Du sicherstellen, dass die Schnecke wirklich mittig im Schneckenrad läuft? Das könnte in Punkto PE noch etwas ausmachen.


    Ansonsten kann man an der hochfrequenten Zappelei ganz einfach etwas verbessern: Das Fett komplett raus (Bremsenreiniger) und Läpp-Paste rein. Den Schneckenandruck erhöhen und dann ein paar Stunden mit der Bohrmaschine antreiben und einschleifen lassen. Zwischendurch immer wieder den Schneckenandruck erhöhen. Damit sollte alles außer dem eigentlichen Schneckenfehler erledigt sein - und der sollte dann auch periodisch verlaufen.


    Gruß
    Klaus

    Hallo Gerd,


    die wichtigste Info wäre: Fotografisch oder visuell?


    Rein visuell darf es ja azimutal sein - aber da hast Du mit der NexStar Evolution doch etwas entsprechendes.


    Fotografisch schließt Du 95% der infrage kommenden Montierungen von vornherein aus, wenn sie ohne Gegengewichte auskommen muss. Stattdessen kann man sich auch überlegen, was man als sinnvolles Gegengewicht mitschleppen kann. Z.B. Akkupacks?


    Gruß
    Klaus

    P.S. Da Du auch das Thema neue/alte DSLR angesprochen hast - hier sind die Readnoise-Werte für einige Kameras aufgeführt:


    http://www.sensorgen.info


    Wichtig: Auf die jew. Kamera klicken und schauen, welches die günstigste ASA-Einstellung ist.


    Ich weiß ja nicht, von welcher alten Kamera Du sprichst - aber da sind die Unterschiede teilw. schon erheblich. Und gerade bei Kurzzeitbelichtungen stimmt halt nicht, dass es mit einer nicht ganz so guten Kamera nicht ganz so gut wird. Die Frage ist, ob sich das Ausleserauschen so stark addiert, dass die Bildinformation komplett darin absäuft. Das ist dann nicht mehr weniger gut, sondern katastrophal schlecht...


    Gruß
    Klaus

    Hi Andreas,


    ich sehe da überhaupt keinen Widerspruch...


    Die ASI120 hat ein Ausleserauschen von 1,5-e - die 6D bei 25600ASA ebenso (EMCCD 0,1-e). Mit einer lichtstarken Optik und einem hellen Objekt (M57) - kein Problem.


    Aber da man nicht ständig nur M57 knipsen will, kann man daraus nur wenig Schlüsse für die allgemeine DeepSky-Fotografie ziehen. Und daraus einen Vergleich zu basteln, mit jemandem, der unter perfektem Himmel Langzeitbelichtung macht - das geht immer noch nicht.


    Gruß
    Klaus

    Hallo Andreas,


    deine Aufzählung stimmt so nicht...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">DSLR mit altem Prozessor --&gt; DSLR mit neuem Prozessor --&gt; CCD (?)--&gt; Planeten-Kamera (ASI) --&gt;sCMOS-Kamera --&gt; EM-CCD.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Eine CCD - damit meinst Du vermutlich eine typische gekühlte Astro-CCD von SX, SBIG, etc.? Die haben, weil sie auf Langzeitbelichtung optimiert sind, ein wesentlich höheres Ausleserauschen, als eine moderne DSLR, die ja mittlerweile auch gerne zum Drehen von Videos genutzt wird.


    Außerdem hast Du einen Denkfehler, der mir vor kurzer Zeit auch noch den Kopf strubbelig gemacht hat: Das Seeing ist nicht das Seeing. Es handelt sich um ein chaotisches System (ohne jedes System) mit gleichzeitig auftretenden unterschiedlichem Amplituden und Wellenlängen. Außerdem schiebt das Seeing nicht nur das ganze Bild hin und her, sondern verzerrt und verbiegt das ganze Bildfeld in sich.


    Wenn Du also tatsächlich "das Seeing" überlisten willst, musst Du nicht mehr von Belichtungszeit, sondern eher von Framerate sprechen;-) Ist zwar prinzipiell das gleiche, aber ich spreche so ca. von 50-60fps, also Belichtungszeiten von einer 1/50stel Sekunde. Das machen die Planetenfotografen so und benutzen zusätzlich nich Stacking-Programme, die die Verzerrung innerhalb des Einzelbildes angleichen.


    Mit Belichtungszeiten um 1s kann man einen gewissen Teil des Seeings überlisten. Das geht aber nur mit Kameras, die ein extrem niedriges Ausleserauschen haben (EMCCD). Und auch nur, wenn Objekt-Helligkeit und die Lichtstärke der Optik passen. Also z.B. M57 mit f/4 aber M16 nur mit f/1,8 (nur zur Verdeutlichung - nicht selbst ausprobiert).


    Beim Folgenden weiß ich schon, wer mir heftig widersprechen wird. Also vorab ganz klar: Es handelt sich um meine ganz persönliche subjektive Ansicht;-):
    Bei längeren Belichtungszeiten - also z.B. 30s statt 5min - trickst man evtl. auch noch gewisse Aspekte des Seeings aus - zumindest im Einzelbild. Beim Stacken macht man das aber wieder zunichte. Die kurzen Belichtungen haben dann wohl eher den Vorteil, Nachführfehler, Wind, etc. zu minimieren. Mit dem Seeing hat das nur noch sehr wenig zu tun...


    Und deshalb ist deine Frage, die ja nach einem linearen Vergleich im Endergebnis bei tollem Seeing, oder toller Kamera fragt, so einfach nicht zu beantworten. Da ist - wie Stefan schon schreibt - nich eine Menge anderes Obst im Spiel...


    Gruß
    Klaus

    Hallo Carsten und Rene...


    ich habe nicht behauptet, dass man keine schwachen DSOs mit Andor-Kameras aufnehmen kann. Ich habe von Lucky Imaging gesprochen und das beeinhaltet definitionsgemäß, dass man damit die Einfüsse des Seeings eliminiert bzw. stark mindert.


    Da ich mittlerweile begriffen habe, dass es nicht nur "das Seeing" - sondern verschiedene Schichten, Arten, wie auch immer des Seeings mit unterschiedlichen Periodendauern (wenn denn überhaupt periodisch) gibt - will und kann ich keine feste Grenze ziehen. Aber fest steht doch, dass mit steigender Belichtungszeit (100fps...10fps...1fps...0,1fps) es immer fraglicher wird von Lucky Imaging zu sprechen.


    Wenn ihr das nicht so seht, ist es ja auch gut. Dann mache ich ja schon heute - mit meinen üblichen 5-10min Belichtungen "Lucky Imaging", weil es bestimmt auch irgendeine Form des Seeings gibt, welches mit Periodendauern von mehreren Stunden um uns herumwabert. Das fängt mir dann aber schon der Guider weg...



    Und Rene: Warum bist Du gleich immer so eingeschnappt? Mädchen Du[:D]


    Gruß
    Klaus

    Moin,


    ich suche händeringend nach einer Idee für eine Selbstbau-Reise-Montierung für die Fotografie und habe schon alle Quellen abgegrast, die mir eingefallen sind. Vielleicht habe ich ja etwas übersehen, was sich als Grundidee verarbeiten lässt - mir fällt einfach nichts mehr ein[:(]


    Zum Hintergrund:


    Ich habe die Fotografie am heimischen Himmel so ziemlich eingestellt, weil mir das Wetter und die Objekte ausgehen. Fotografiert wird eigentlich nur noch auf Reisen - wobei ich am Hauptreiseziel (La Palma) schon eine stabile Montierung besitze. Meine Bastelsucht läßt es damit aber nicht gut sein - ich will auch noch etwas für Flugreisen zu anderen Zielen und das sollte von Größe und Gewicht her mit der jew. Optik auch noch in den Koffer passen.


    Ich besitze keine mechanische Werkstatt, sondern nur einen 3D-Drucker. Damit ist vieles machbar - vieles aber auch ziemlich sinnfrei. Was immer ich baue, sollte aus einer Kombination aus Normteilen und selbstgedruckten Komponenten bestehen. U.a. auch, damit es für jeden (den 3D-Drucker vorausgesetzt) nachzubauen ist.


    Ich habe bereits diverse Ansätze und auch komplette Montierungen auf diese Art gebaut und so ein paar Erfahrungen gewonnen - der absolute Kracher war aber bisher nicht dabei. Ich komme ursprünglich aus dem Maschinenbau und habe das sogar mal studiert - das ist aber fast 30 Jahre her. Ich bilde mir aber ein, immer noch ein Gefühl - zumindest für die qualitative Einschätzung - dafür zu haben.


    Ich habe bis jetzt 9 völlig verschiedene Ansätze verfolgt. Jetzt ist Nummer 10 dran und zum Jubiläum will ich nicht - wie bisher - einfach drauflos basteln, sondern mir im Vorhinein ein paar Gedanken machen. Dazu bin ich erstmal durchgegangen, welche Formen von Montierungen überhaupt bekannt sind...



    Die azimutalen Montierungen kann man ja komplett außen vor lassen - wobei jede Alt/Az-Montierung ja auch schräg gestellt werden kann. Insofern stellen Alt/Az-Montierungen auch nur eine falsch eingenordete parallaktische Montierung dar - oder wenn man so will umgekehrt. Genau auf einem der beiden Pole plaziert (und warm angezogen) gibt es keinen Unterschied...


    Die bisher ausbaldowerten parallaktischen Montierungen sind (abgesehen von der klassischen deutschen Montierung):

    - Die Knie-Montierung,
    die aber nur eine Sonderform der deutschen Montierung für freies Durchschwenken ist. Das gleiche wird durch die Nachrüstung einer deutschen Montierung mit Knicksäule erreicht.

    - Die Gabelmontierung,
    in den bekannten Bauformen mit einem oder zwei Lagerpunkten für RA und einem oder zwei Gabel-Armen. Die ist aus Stabilitätsgründen für mich nicht geeignet, bzw. würde in einer wirklich stabilen Form zu schwer für eine Reisemontierung. Außerdem gibt es die bekannten Einschränkungen für die Instrumenten-Größe. Deshalb wird eine sinnvolle Gabelmontierung eigentlich immer für ein bestimmtes Teleskop und einen bestimmten Standort (Breitengrad) dimensioniert. Will man bzgl. des Instrumentes flexibel sein, wirkt sich das noch negativer auf die Stabilität aus.

    - Die englische Montierung
    ist eigentlich ein interessanter Ansatz. Ich habe kurz darüber nachgedacht, so etwas größtenteils aus Holz zu bauen. Wenn man es so sieht, dass das Stativ quasi schon in der Montierung integriert ist, käme es auch mit Transportgewicht und - größe halbwegs hin. Allerdings bildet der große Abstand zwischen Antrieb und dem Punkt der Teleskop-Montage (oder DE-Achse) bei der RA-Achse eine gewaltige Torsions-Feder...

    - Die englische Rahmenmontierung
    ist auch nicht schlecht, hat aber den gleichen Nachteil und man kann die Polregion komplett vergessen - was spätestens am Südhimmel (denn es soll ja schließlich eine Reisemontierung sein) sehr schade bis unbrauchbar ist

    - Die Stützmontierung,
    über die man leider kaum Details - vor allem den Antrieb betreffend - findet. Ich habe aber das Gefühl, dass sich dieses Prinzip nicht verlustfrei verkleinern läßt und deshalb für eine transportable Montierung ebenfalls ausscheidet.

    - Die Hufeisen-Montierung
    ...ist sehr interessant. Etwas in der Art habe ich schon gebaut - wobei ich inkonsequenter Weise doch einen Drehpunkt für RA implementiert habe, der das Prinzip leider völlig zerstört. Würde man es konsequent angehen - so dass das Teleskop tatsächlich im Zentrum des Hufeisens und somit im Schwerpunkt liegt - würde die Stabilität aber derart leiden, dass ich der Konstruktion keine ausreichende Stabilität zutrauen würde. Im Meridian wäre das wohl zu verkraften, aber am östlichen und westlichen Horizont hängt immer eine Seite der DE-Achse komplett in der Luft. Baut man aber aus Gründen der Stabilität einen zentralen Drehpunkt für die RA-Achse ein und schafft es, sich mit der DE-Achse irgendwie daran vorbeizumogeln, hat man damit den Bereich um den Himmels-Äquator ausgeschlossen, was m.E. noch schlimmer als der Pol-Ausschluss bei der Rahmenmontierung ist.


    Hier gibt es übrigens eine tolle Seite, auf der die verschiedenen Bauformen absolut niedlich und verständlich gezeigt werden. Absolut sehenswert!


    http://www.montierungen.info


    Tja - bleibt die deutsche Montierung, die sich in verschiedenen Bauformen auch auch größtenteils durchgesetzt hat. Um eine deutsche Montierung möglichst stabil zu bauen, ist es das A und O, die Hebelarme möglichst kurz zu halten. Also genau das Gegenteil von Robby's LongNeck-Idee[;)] Allerdings schränkt diese Achsnähe sehr stark den Bereich ein, den man über den Meridian hinaus fahren kann...

    Viele größere deutschen Montierungen (z.B. Fornax, Gemini, Alt) machen das, indem sie den Antrieb auf die Gegenseite des Teleskop- bzw. Achs-Ansatzes legen. Dadurch kann man große Schneckenräder einsetzen und den Ansatz der DE-Achse und die Klemmung des Teleskopes trotzdem nah an der RA-Achse halten. Dadurch werden die beiden Achsen aber zu Antriebswellen, was eine erheblich größere Stabilität (Durchmesser und Material) erfordert - sonst wird wieder eine Torsionsfeder daraus. Deshalb diskutieren Montierungsbauer so viel über Achsdurchmesser und -Materialien. Der Antrieb auf der Gegenseite wirkt natürlich auch stabilisierend und im Fall der DE-Achse schon als Gegengewicht.

    Einen anderen Weg geht z.B. die Losmandy G11, indem die Antriebe direkt am Achs- bzw. Teleskop-Ansatz sitzen. Dadurch ist die Achse wirklich nur eine Achse, die kein Drehmoment überträgt und muss deshalb auch nicht sonderlich stabil sein. OK - als ehemaliger G11-Besitzer weiß man natürlich, das Mister Losmandy dabei einen geradezu legendären und nie korrigierten Bock geschossen hat, indem er den Motor direkt in die Verlängerung der Schnecke und dann auch noch zur Seite herausgebaut hat. Dadurch sind ganze Himmelsareale unerreichbar. Die wenig geniale Lösung besteht im sog. "Spacer", der aus der G11 wieder eine Longneck macht Grinsend Aber das kann man ja auch schlauer machen...

    Einige deutsche Montierungen (EQ6, HEQ5 und Sphinx) haben die Antriebe komplett innenliegend - die Schneckenräder aber auch direkt am Achsansatz. Das ist aber nur mit sehr kleinen Schneckenrädern machbar.

    Eine "neuere Neuerung" stellt die iOptron ZEQ-25 dar, bei der versucht wurde, die Achsnähe und damit die Stabilität auf die Spitze zu treiben. Damit wurden natürlich auch die Meridian-Probleme maximiert. Mich hat das Prinzip nicht überzeugt, da die Nachteile deutlich sind, die Vorteile aber weit hinter den Versprechen zurückbleiben.

    Soweit meine kleine Übersicht der bekannten Montierungen und deren Vor- und Nachteilen. Sollte ich etwas übersehen haben, bitte ich um Input!!

    Angesichts dessen, was mit dem 3D-Drucker machbar ist...

    - halbwegs große und genaue Schneckenräder
    - aber keine wirklich stabilen Teile für Achsen bzw. Antriebswellen
    - keine großen Rahmen-Teile

    ...tendiere ich nach wie vor zur deutschen Montierung. Dabei würde ich die Bauform zwischen G11 und EQ6 ansetzen, indem die Schneckenräder zwar außen sitzen, sich die Schnecken und Motoren aber mitdrehen, um nicht an bestimmten Positionen im Weg zu sein.

    Das kann ich so bauen und das würde auch funktionieren - aber für meinen eigenen Anspruch fehlt dabei definitiv das neue und geniale.


    Wenn ich von Genialität spreche, meine ich damit nicht zwingend meine eigene - die ja offensichtlich nicht so stark ausgeprägt ist[:(!] Ich würde mich auch mit der genialen Idee eines anderen begnügen und mich nur bei der Umsetzung verwirklichen. Man wird ja so bescheiden...


    Gruß
    Klaus

    Hallo Zusammen,


    dann fasse ich das ganze mal (für mich) zusammen...


    Mir geht es ja - wie eingangs beschrieben - darum, mehr Details aus kleinen DSOs herauszuholen. Und da ich offensichtlich das Ende der Fahnenstange erreicht habe, wenn man die klassischen Kriterien (Nyquist, Seeing, etc.) ansetzt, kam die Sache mit dem Lucky Imaging ins Spiel...


    Das macht an DSOs aber nur Sinn, wenn man in eine Kamera in der Preisklasse eines Klein- bis Mittelklasse-Autos investiert. Alternativ kann man natürlich das letzte herausholen, um eine Optik mit maximaler Brennweite und Lichtstärke zu bekommen - der Mega-Dobson, auf den Andreas (mit bewundernswerter Hartnäckigkeit;-) hingewiesen hat. Damit könnte man dann kurze Belichtungen machen, die trotzdem eine entsprechende Tiefe aufweisen - deshalb müssten es nicht so viele sein und das Auslese-Rauschen wäre ebenfalls beherrschbar.
    Nun - der Mega-Dobson ist nicht meins - weil es mir vor allem um ein Instrumentarium für Flugreisen geht.


    Lucky Imaging an DSOs macht also erst dann Spaß, wenn es Kameras mit ähnlichen Read Noise Werten wie die EMCCDs (weit unter 1e-) für kleines Geld gibt - und auch dann ist es nur eine Lösung für ein paar % der DSOs, weil man von wirklich schwachen Objekten bei kurzen Belichtungszeiten einfach nichts auf den Chip bekommt.


    Also gibt es für mich nur den zweiten Weg aus meinem Dilemma: Ich muss mich in Zukunft nicht auf die kleineren Objekte konzentrieren - weil da nicht mehr rauszuholen ist. Es sind eher die schwächeren Objekte, die ich bislang links liegen gelassen habe, weil mir die Belichtungszeiten zu lang war.


    Jedenfalls hat mich die Diskussion um einiges weiter gebracht. Und mein Pharma-Vergleich war tatsächlich komplett daneben, weil es tatsächlich nicht die Hersteller sind, die solche Dinge versprechen. Sorry dafür...


    Gruß
    Klaus

    Hallo Zusammen,


    nein - die Idee mit dem Dobson finde ich nach wie vor nicht gut, aber die Links haben mir durchaus weitergeholfen. Vor allem die Mutmaßung, dass es wohl mehr als "ein Seeing" gibt - also evtl. ein bodennahes welches mit geringerer Frequenz zugange ist und gegen das auch 1s Belichtungen etwas ausrichten können. Das hört sich durchaus irgendwie plausibel an...


    Und allen Bergpredigten zum Trotz werde ich mich weder zu den Gläubigen, noch zu den Ungläubigen (in Punkto Lucky Imaging) zählen. Ich versuche einfach nur, die Sache zu verstehen und Seeing in Millisekunden vs. Lucky Imaging in Sekunden passt halt einfach nicht.


    Ich gebe aber zu, dass ich es mir einfach mache und dumme Fragen in Foren stelle, statt mir ein Fachbuch zu kaufen, das ich dann doch nicht verstehe. Wer sich in Foren rumtreibt, sollte das aber abkönnen [:D]


    OK - der Vergleich mit der Pharma-Industrie war sicher nicht nett und ich hatte dabei gar nicht so sehr Andor im Kopf, sondern eher die Anbieter, die jetzt mit einfachen CMOS-Kameras nachrücken und suggerieren, damit sei ähnliches möglich. Schließlich ist der Unterschied im Auslese-Rauschen zwischen einer ASI xyz und einer althergebrachten CCD-Kamera erheblich geringer (im besten Fall Faktor 4), als der Unterschied zwischen ASI und Andor, der irgendwo bei Faktor 15 liegt.


    Gruß
    Klaus


    P.S. Dithern ist jetzt aber ganz was anderes...;-)

    P.S.


    Es besteht natürlich kein Zweifel daran, dass manche Leute (Stichwort Junior) mit DSO Lucky Imaging erstaunliche Ergebnisse erzielen. Aber liegt das wirklich daran, dass das Seeing ausgetrickst wird? Bei vielen kurzbelichteten Aufnahmen sind ja auch andere positive Effekte beteiligt: Vermeiden von Nachführ-Fehler, besseres Drizzling-Potential durch viele Bilder, usw. Und dabei spielt das Seeing überhaupt keine Rolle...

    Mahlzeit,


    ich muss - nach den ersten eigenen Versuchen - nochmal ein wenig nachhaken, was das Lucky Imaging an DSOs betrifft...


    Da das Wetter gestern Abend gut werden sollte (und auch war) habe ich gestern tagsüber versucht Informationen darüber zu finden, wie man es mit einer DSLR angehen sollte. Bin aber leider nicht fündig geworden. Ich habe deshalb einfach mal drauf los probiert.


    - 8" RC mit 1624mm Brennweite (f/8)
    - DSLR EOS 60Da (weil die noch kleinere Pixel und angeblich auch noch weniger Auslese-Rauschen im Vergleich zur 6D hat)
    - n x 1s bei 1600ASA Belichtungszeit


    Dazu habe ich mir noch eine kleine Hilfe gebastelt, die dafür sorgt, dass nicht für jede Aufnahme der Spiegel schlägt. Der Shutter bleibt aber in Betrieb.


    Damit habe ich dann mal testweise 200 Aufnahmen von M57 gemacht und sogar 600 von NGC6543 (Katzenaugen-Nebel). Das ganze habe ich dann mit DSS Sigma-Clipping und 50% Verwendungsrate gestackt...


    Die Ergebnisse zu zeigen, wäre nicht gut für die Augen. Unterm Strich einfach gräßlich - aber dafür war es ja der erste Versuch. Was ganz klar wird ist, dass NGC6543 obwohl viel heller noch wesentlich verrauschter ist als M57. Also wird das Ausleserauschen der 60Da (angeblich 1,5e- aber keine Ahnung, bei welchem ASA-Wert) wohl für die verwendeten Parameter zu hoch sein.


    OK - also der nächste Versuch mit 4s bei 400ASA? Aber was ist denn mit dem Seeing?


    Das Seeing hat ja nicht nur eine Amplitude (von 1-5"), sondern auch eine Periode - laut Wikipedia "wenige Millisekunden". (https://de.wikipedia.org/wiki/Seeing)


    Da sehe ich vollkommen ein, dass Lucky Imaging bei Planeten mit &gt;50fps erfolgreich ist. Den positiven Effekt bei DSOs mit 1fps o.ä. glaube ich aber langsam nicht mehr.


    So langsam schleicht sich bei mir das Gefühl ein, dass es mit dem DSO Lucky Imaging so ähnlich wie mit manchem neuen Medikament ist. Bringt zwar herzlich wenig, hört sich aber toll an und läßt sich noch toller verkaufen [:D][:D][:D]


    Versteht mich nicht falsch: Ich rede jetzt nicht von den Versuchen mit meiner Kamera, die sicher nur bedingt geeignet ist. Aber auch mit anderen Kameras bekomme ich DSOs nicht mit 50fps auf den Chip - und ohne das bringt es das ganze Lucky Imaging überhaupt nicht?


    Gruß
    Klaus

    Hi Andreas,


    ich will ja nicht sagen, dass man mit Dobson & EQ-Plattform nicht fotografieren kann - ich halte es aber eher für eine Notlösung.


    Ich habe mir aber gerade mal angeschaut, welches Auslese-Rauschen die verschiedenen Kameras so haben.


    - meine SX Trius 694 kommt auf 4-5e-
    - die Zyla 4.2 hat 0,9e-
    - die Zwo 1600mm schafft es auf 1,2e-
    - und siehe da - meine 6d hat auch nur 1,8e-


    Also fange ich doch glatt mal mit der 6D an. Die hat auch 6,6µm Pixel und passt damit perfekt zum 8" RC. OK - f/8 ist nicht der Bringer für Lucky Imaging - aber probieren kann man's ja mal...


    Gruß
    Klaus

    Moinsen,


    ich habe nicht gesagt, dass ich kein Führungszeugnis bekäme - aber das irgendeinem Hersteller (seien es Kameras oder Kondome) auf die Nase zu binden, sehe ich aus Prinzip nicht ein...


    Eine Remote-Sternwarte kommt für mich auch nicht infrage. Für mich geht es um's Ganze - wobei das draußen in der Kälte den Pfriemel abfrieren das geringste dabei ist. Bei mir besteht das Hobby zu mindestens 80% in der Bastelei. Wenn also eine Remote-Sternwarte, dann muss ich sie schon selbst gebaut haben.


    Und wenn immer das Lucky-Imaging als Ausweg genannt wird. Das mag für einige kleine, aber verhältnismäßig helle Objekte (je nach Kamera) funktionieren und das ist wohl auch der einzige Weg.


    Ich habe mich nur ernsthaft gefragt, ob ich tatsächlich so dermaßen auf dem Holzweg bin und alle Optiken &gt; 2m Brennweite nur für Lucky-Imaging (PNs oder Planeten) oder für die Anden o.ä. taugen. Ernsthafte astronomische Tätigkeiten wie Spektroskopie usw. natürlich mal außen vor.


    Aber als Pretty-Picture-Knipser ist dann wohl tatsächlich irgendwann das Ende der Fahnenstange erreicht[:(]


    Gruß
    Klaus

    Tach Zusammen!


    (==&gt;)Rene: Enrico brauche ich nicht zu fragen - bei Astrobin stehen die Daten immer dabei;-) Er belichtet eigentlich immer n x 10min - also nix mit Kurzzeit und Seeing überlisten. Außerdem macht Enrico ähnliche Bilder wie ich - da sehe ich keinen nennenswerten Vorsprung. Außer, das er teilweise wesentlich mehr Geduld für sehr viele Belichtungen aufbringt.
    Sicher wäre - zumindest für einige Objekte - das Lucky-Imaging eine Alternative. Also müsste man mal über eine Kamera mit geringerem Ausleserauschen nachdenken. Zwo 1600mm oder ähnlich.
    Andor kommt mir aber trotzdem nicht ins Haus. Da bin ich eigen. Die wollten bei der ersten Anfrage ein polizeiliches Führungszeugnis von mir[:o)]


    (==&gt;)Jan: Da nützt aber sparen auch nicht, wenn man nichts kaufen kann, womit eine nennenswerte Verbesserung zu erreichen wäre (abgesehen Andor und Flug zum Mond).
    Ich frage mich nur, wofür die ganzen "Traumgeräte" auf "Trümmermontierung" benutzt werden. Nur um damit anzugeben und sich über das Mist-Seeing zu ärgern?


    Gruß
    Klaus

    Moin,


    ich fotografiere jetzt schon einige Jahre mit ganz verschiedenen Geräten. Alles im Rahmen, hatte ich schon die Zeit des Öffnungs-Wahns (aber nur bis 10") und später dann die massive Verkleinerungsphase. Letztere ergab sich zwingend, weil ich das Gefühl hatte, den heimischen Himmel weitestgehend "leergeknipst" zu haben und mich auf (Flug-) Reise-Astronomie beschränken wollte. Mit "leergeknipst" meine ich, dass ich bereits ca. 100 Objekte - teilweise bis zu 20 mal - fotografiert habe.


    Also bin ich mit 420mm (65Q), 70-200mm (Canon L 2,8), einer kleinen Montierung (iOptron SmartEQ) und einer Kamera mit kleinen 4,54µm Pixeln (Trius 694) fröhlich 1x nach Namibia und mehrfach nach La Palma geflogen. Dann stand ich aber wieder am gleichen Punkt: Mit den Brennweiten - "leergeknipst"[:D]


    Dann hatte ich großes Glück und die Möglichkeit eine EQ6 fest auf La Palma zu deponieren und somit kann ich jetzt auch etwas mehr Brennweite bewältigen. Also habe ich mir einen hervorragenden 100/700er Refraktor gekauft und damit losgelegt. Da ich mich aber zwangsläufig mehr auf die kleineren Objekte stürzen muss, war das auch nicht der riesige Durchbruch. Also nehme ich nächstes Mal halt meinen 8" RC mit. Aber Stop! Da war doch noch was von wegen Pixelgröße, Brennweite und Seeing...



    Ich nehme die Formel (die ich irgendwo gefunden habe):


    Pixelgröße p [µm] = f * tan( FWHM ["] / 3600) x 500


    ...und rechne mal nach (wobei ich von einem Seeing von 2" ausgehe):


    - mit meinem heißgeliebten 70-200er (bei 200mm) komme ich auf 0,96µm. Die hat meine Kamera zwar nicht - aber quadratische Sterne (undersampling) habe ich trotzdem nicht. Alles prima...
    - mit dem 65Q bei 420mm sind es 2µm - also 2fach undersampling. Super Bilder...
    - mit dem Photoline 100/700 sind es 3,4µm also beinahe perfekt für die Kamera


    Wenn ich jetzt aber den RC mit 1624mm Brennweite mitschleppe, komme ich auf 7,9µm - also schon massives oversampling. Einen Auflösungsgewinn bekomme ich also nur noch sehr bedingt. Ich könnte auch noch den 0,67x Reducer verwenden - dann komme ich auf 1088mm Brennweite und wünschenswerte 5,3µm Pixel. Das liegt schon wieder nah genug an meiner Kamera und das Seeing könnte ja im Einzelfall auch schonmal etwas besser sein...


    Damit habe ich aber gerade mal 50% mehr Brennweite (zum 700er Refraktor), durch Obstruktion und Reflektions-Verluste vermutlich auch nicht mehr Lichstärke und schleppe dafür einen RC mit, der im Vergleich zum Refraktor sehr empfindlich beim Transport ist und den ich vermutlich erstmal 2 Nächte lang neu justieren muss [}:)]



    Und jetzt tun wir mal so, als würde Geld und Transport-Gewicht keine Rolle spielen. Schließlich muss man sich seiner weltweiten Rolle als Westeuropäer bewußt sein: Ich der Konsument[:D]


    Angenommen, ich würde mir jetzt irgendein Teleskop mit 2m Brennweite und die perfekt passende Kamera mit 9µm Pixeln zulegen. Wenn man mal davon absieht, dass diese Kamera eine bessere Full-Well-Capacity und somit eine höhere Dynamik hätte - echte Detail-Gewinne an kleinen Objekten hätte ich damit doch auch nicht?


    Oder nehmen wir noch mehr Brennweite und treiben es auf die Spitze: Bei der letzten La Palma Tour haben wir das größte Teleskop auf dem Roque (und wohl auch weltweit) angeschaut: Grantecan. 10,4m Öffnung und 169m Brennweite. Die perfekte Kamera dafür müsste wohl eine Pixelgröße von 0,8mm haben - oder sagen wir 0,5mm bei dem Seeing auf dem Roque. Aber in Punkto Detail-Auflösung kommt dabei unterm Strich auch nicht mehr heraus - oder?


    Habe ich da jetzt einen Denkfehler, oder muss ich meiner Rolle als Konsument entsagen und mich mit dem begnügen, was ich schon habe? Klar - es gibt noch Hyperstar, Rasa, etc. um kürzere Belichtungszeiten bzw. mehr Tiefe zu erreichen. Aber mehr Auflösung, feinere Details? Ende der Fahnenstange?


    Gruß
    Klaus

    Moin,


    ich habe jetzt endlich das o.g. Akkupack von Amazon bekommen (https://www.amazon.de/OUTERDO-Wiederaufladbare-Lithium-Batterie-Ladegerät/dp/B016A73E0O/ref=sr_1_3?s=ce-de&ie=UTF8&qid=1467466784&sr=1-3&keywords=Li-Ion+12v
    )


    Der Testaufbau ist wie folgt:


    Meine Kamera (SX Trius 694) zieht laut Herstellerangabe max. 900mA. Ich habe nachgemessen - bei voller Kühl-Leistung sind es doch eher knapp über 1A.
    Ich habe die Kamera jetzt bei Zimmertemperatur auf -20°C eingestellt - was sie nicht schafft, womit die volle Kühlleistung über die ganze Zeit garantiert ist.
    Dem Rechner habe ich gesagt, er soll 100x10min belichten und die Bilder in einen Ordner speichern.


    Dann wird man es ja sehen - wenn die 8000mAh für 12V gerechnet sind, könnte es ja sein, dass die Kamera 8h lang Bilder liefert. Oder sie steigt vorher aus, weil die Spannung zu niedrig wird, bzw. es doch nur 3500mAh sind? Mal sehen...


    Das sagt natürlich nichts über die Leistung bei tiefen Temperaturen aus - aber momentan ist es nunmal warm und im Kühlschrank ist kein Platz. Wenn der erste Test Hoffnung macht, werde ich es nochmal probieren, wenn's kälter ist. Ich überlege auch, ob man nicht die Abwärme der Kamera nutzen könnte, um die Akkus zu wärmen? Bzw. evtl. reicht sogar eine Styropor-Box, weil sich die Akkus im Betrieb ja auch erwärmen?


    Nun - ich werde berichten.


    Das Ding ist übrigens überraschend leicht (gewogen habe ich es noch nicht) und liefert frischgeladen 11,6V.


    Gruß
    Klaus

    Zu exzentrischen Höfen habe ich mal irgendwann was gepinselt. Das spielt sich meistens an Filtern im Strahlengang ab. Und zwar so:



    ...was die Entstehung der Halos grundsätzlich erklärt. Abseits der optischen Achse kommt dann die Verschiebung hinzu:



    Gruß
    Klaus

    Moin,


    gib nicht der Optik die Schuld. Die ist offensichtlich wirklich klasse!


    Die komischen Linien liegen wohl eher an der Kamera. Ich kenne mich da nicht so gut aus, habe aber schon öfter gelesen, dass bestimmte EOS-Modelle wohl dazu neigen. Vielleicht googelst Du mal nach deinem Kameratyp & Artefakte o.ä.


    Gruß
    Klaus