Beiträge von Winfried Berberich

    Hallo,


    ich schreibe diesen Bericht absichtlich ins Einsteigerforum, da sich diese Doppelsterne auch für den Anfänger lohnen, da viele davon weit genug auseinanderstehen. So als Augenprüfer und um sich an Deep Sky heranzutasten.


    3. auf 4. Mai 2012


    Einentlich geht heute nichts, der Mond steht hoch und ist fast voll.
    Aber die Bedingungen sind doch so gut, also was machen? - Doppelsterne beobachten, etwas, was ich seit langem nicht mehr gemacht habe. Also raus in die Warte, Dach weg, Teleskope eingerichtet und los geht es!


    Doch zuerst einmal der Mond. Genüßlich abgefahren, Objekte zum Zeichnen gesucht, aber nichts passendes (für mich) gefunden. Danach zum Mars, heute nichts bedeutendes zu sehen, eine Mini-Polkappe und "etwas" Struktur.


    Also stürzte ich mich auf die Doppelsterne, die müssten ja heute noch gehen. Und sie gingen, und wie! Es macht immer wieder Spaß, das Teleskop auszureizen und die Augen zu prüfen. Aber auch die weiten machen Spaß. Wer sich das mal bei Vollmond antun möchte, hier die Liste der heute abend beobachteten Doppelsterne.


    Die Daten:
    Explore Scientific ED-128/952 sowie der Richfielder 120/600mm
    Okulare: Ethos 13mm und Ethos 3,7mm (dieses fast immer).
    Die meisten Objekte gingen auch im Richfielder, einfach zur Entspannung!


    24 Coma, wie Albireo, herrlich in blau und gelb
    35 Coma, 24" Distanz, Partner sehr schwach, aber gut sichtbar
    38 Gemini, 7" Distanz, war schwer, da schon halb unter dem Dach der Sternwarte
    54 Leonis, 6,8" Distanz, weiß/weiß, großer Abstand
    95 Herkules, 6,5" Distanz, weiß/weiß, gleich hell
    Algieba, Leo, 4,4" Distanz, enges Paar, seht gut getrennt, gleiche Farbe (weiß)
    Algorab, Corvus, 24", Komponente recht schwach
    Cor Caroli (halle Gerd...), Canis Venatici, 19" Distanz, weiß/weiß
    Delta Cepheus, 20" Distanz, schon bei 19X Vergrößerung im Richfielder zu trennen
    Delta Serpens, 3,9" Distanz, eng und schön, gleiche Farbe weiß, 2. Komponente viel schwächer
    Epsylon Bootis, 3" Distanz, einwandfrei mit Zwischenraum, großer Helligkeitsunterschied
    Epsylon Lyrae, alle drei Komponenten, herrlich wie immer
    Graffias, Scorpion, 14" Distanz, schon im Richfielder gut zu trennen (31mm Nagler)
    Kappa Bootis, 13" Distanz, ebenso auch im Richfielder gut zu trennen (13mm Ethos)
    Porrina, Virgo, 0,1" Distanz (wohl eine falsche Angabe, geschätzt 2"), mit Zwischenraum, weiß, gleich hell, ähnlich Epsylon Lyra
    Rasalgethi, Hercules, 4,6" Distanz, weiß/gelb, ein Demoobjekt!
    Tegman, Cancer, 9" Distanz, sehr fein
    Theta-2, Cancer, 5" Distanz, sehr schönes Objekt
    Xi Bootes, 7" Distanz, gelblich weiß zu weiß, Richfielder und 8mm trennbar
    Zeta Lyra, 44", extrem einfach in beiden Geräten
    17Cygnus, 26", wie oben
    19 Lynx, 14,8", einfach


    Danach war es 00 Uhr und ich habe mir noch M44 und M39 (beises o.H.) angeschaut.


    Den Abschluß bildete Saturn, zwar nahe am Mond, aber bei stehender Luft und phantastischem Seeing stehend wie eine eins! Cassini Teilung perfekt, die Ringstruktur hatte innen wie außen einen gut abgesetzten klaren dunklen Rand. So habe ich Saturn selten gesehen.


    Es war eine tolle Nacht und ich kann jedem, gerade auch dem Anfänger empfehlen, sich diese Doppelsterne einmal anzuschauen. Das übt das Auge, es sind ja einfache, aber auch recht enge Systeme dabei.


    Beste Grüße
    Winfried

    Ooooh wie mager...


    Reicht aber sicherlch doch, ich bleibe mal mit 950mm darunter...
    Es sei denn, ich kann mich überwinden und den Ulugh Beg doch mitzunehmen. Der hat ja ein bequemes Schlafplätzchen im Doppelbett, solange es Ronald nich braucht. und dort bekommt er ja mal frische Luft


    Liebe Grüße
    Winfried

    Mal ganz ehrlich,


    da war meine Ethos Serie ja nahezu ein Schnäppchen dagegen!
    Lieber Tassilo, diese Dinger wird Euch zu diesem Preis hier kein Mensch abkaufen.
    Die feilschen ja schon bei € 300 Teleskopen, und das sind keine Okulare. An wen wollt ihr die denn verkaufen?


    Viel lieber wäre mir eine Antwort darauf, was aus DEINER Montierung geworden ist. Wird die mal kommen oder gibst Du mir Deinen Prototyp, denn dieses Produkt macht Sinn.


    LG
    Winfried

    Hallo Michael,


    schau mal meinen Beitrag weiter oben. - Deckt sich genau mit dem, was Du sagst. Man will uns wohl veräppeln mit diesem Werbegeschrei, ich halte diese Montierung, mag sie auch gut sein, für überteuert. Maßlos!
    Und wenn jemand etwas in den höchsten Tönen jubeld anpreist, dann hat die Sache meist einen (unschönen) Haken.


    LG
    Winfried

    Hallo Kurt,


    ich denke schon, daß die vom gleichen Band sind. Nur eben mal wieder ein "klein wenig anders".
    Aber derzeit ist das bei mir noch nicht geplant, nur mal ein Wunschtraum für die Rente, wenn ich mehr Zeit habe. Das hat also noch 5 Jahre Zeit. Mal sehen, was es dann geben wird. Die Zeit schreitet ja fort und die Qualität (manchmal) mit...


    Im Moment bin ich mit dem, was ich habe, mehr als zufrieden, man kann ja nicht gleichzeitig durch sechs Röhren schauen. Im Laufe der Zeit hat sich da einiges angesammelt, zum Teil liegt es gut verpackt im Keller, so wie mein Intes Micro MN-68. Eigentlich mein Liebling am Planeten, aber die Monti dazu bedarf einer Reparatur.


    Besten Gruß
    Winfried

    Hallo,


    zum Auszug: dann hat sich ja bestätigt, was wir festgestellt haben. Der Auszug ist mäßig. Man baut halt irgendwas und wartet, ob der Kunde das annimmt. Macht er es nicht, wird nachgebessert, sonst nicht.
    Bin mal gespannt, ob man das bei der neuen und längs überfälligen Montierung EQ-8 auch so macht. Erst mal die üblichen Schrauben verbauen, die gleich abbrechen, aber einen entsprechend hohen Preis nehmen. Mal sehen, ob die Kunden drauf reinfallen....


    Gut, lassen wir das Meckern mal sein, Syntha bessert ja nach, egal auf wessen Kosten. Markus wird sich schon mit ihnen geeinigt haben. Ralf Mündlein hat ja auch einen Vorschlag dazu gemacht, dann aber zurückgezogen, da Markus eine eigene Idee schon in der Tasche hatte.


    Unbestritten ist, daß der Esprit schon ein tolles Gerät ist, optisch wie mechanisch (mit Ausnahme des nun verbesserten Auszugs). Zumindest war in unserer Frankengruppe jeder, der ihn zum Ausprobieren hatte, sehr zufrieden. Der 150mm könnte mich von daher sehr, sehr reizen...


    LG
    Winfried

    Hallo Ronald,


    ich werde wohl, wie immer, am Sonntag Nachmittag mit meinem Zug eintrudeln. Den Ulugh Beg lasse ich wohl zu hause, ein Dicker reicht wohl. Ich werde den 127-ED und den Richfielder auf der Doppelbefestigung samt NEQ-6 mitbringen.


    Bis dann,
    Winfried

    Eine schöne Fotoserie,


    die kann ich sehr gut mit meiner Zeichnung vergleichen. Bei AR 1471 habe ich 5 oder 6 einzelne Umbren gesehen, die danach wohl zu einer verschmolzen sind. Oder das Seeing hat in den Nachmittagsstunden nachgelassen, sie waberte ein wenig. Deine Aufnahmen decken sich mit meiner Zeichnung und darüber bin ich immer froh, man weiß ja nie so ganau ob das, was man zeichnet, auch der Wahrheit entspricht.


    Die Zeichnungen sind morgen in astro.foren.de zu sehen, wenn ich sie reprozuziert habe.


    Besten Gruß
    Winfried

    Hallo,


    auch mal meine Meinung dazu.
    CNC, naja, das kennt man zwischenzeitlich zur genüge, eben gedacht für Massenfertigung. Der Rest der Bewerbung: wohl etwas blauäugig und rein auf Werbung abzielend. Wie dumm halten Händler eigentlich Ihre Kunden, um ihnen wieder und immer wieder solch unrealistische Zahlen andrehen zu wollen? Wer sich für eine Montierung in dieser Preisklasse (übrigens zu teuer) interessiert, der weiß auch über die Traglasten bescheid.


    Ergebnis: Augenwischerei und Marktplatzgeschrei ohne Hintergrund. Schade eigentlich.


    Einen schönen ersten Mai wünscht
    Winfried

    Hallo Kurt,


    ich selbst hätte das auch nicht gedacht, aber wir waren zu zweit, beide können wir uns als recht erfahrene Beobachter bezeichnen. Und beide haben das gleiche gesehen. Der Esprit hat einfach mehr Kontrast, das ist unbestreitlich.
    Der "Nichtunterschied" am Mars dürfte wohl hauptsächlich durch das schlechte bis mäßige Seeing begründet sein. Bei sehr guten Bedingungen müsste ein Unterschied erkennbar sein. Aber wo soll der sein, wenn kaum etwas zu sehen ist und man die Augen extrem anstrengen muß, um das wenige überhaupt definieren zu können?
    Durch einen 300 Euro Refraktor hätten wir an diesem Abend an Mars wahrscheinlich auch nicht schlechter sehen können.


    Leider ist das nun schon zum zweiten mal so gewesen, aber aller guten Dinge sind bekanntlich drei...


    Liebe Grüße
    Winfried

    Hallo Gerd,


    das mit dem Richtigstellen war meinerseits etwas übertrieben formuliert. Ich hatte schon verstanden, was Du meintest.


    Zur Farbkorrektur: da ist der Esprit dem ED-127 weit übelegen, zugegeben. Aber ich kann als viszueller gut damit leben, denn der Farbsaum am Planeten hält sich in sehr kleinen Grenzen.


    Zum Planeten: irgendwie hatten wir da bislang nur Pech. Uwe hat ihn zuhause mit seinem 115mm TMB vergleichen wollen und bekam kein vernünftiges Planetenbild zustande. Dann der Test gegen meinen ED und das gleiche Spiel. Boshafterweise könnte man nun sagen, der Esprit taugt am Planeten nichts... - Aber da könnten wir den ED sowie den TMB auch "in die Tonne treten". Im Moment geht wohl kaum was am Planeten, da müssen wir noch warten. Aber versuchen möchten wir es schon noch einmal, vielleicht gegen Ende der Woche, da sollte es wieder besser gehen.


    Lustig fanden Uwe und ich aber die Tatsache, daß wir auf recht hohem Niveau nun auch noch anfangen, an Refraktoren Fehler zu suchen, statt damit zu beobachten. Kannte ich von mir und auch von Uwe noch nicht...
    Irgendwie macht es aber Spaß, wissend daß wir dieses Gerät eh nicht kaufen werden, denn jeder hat das seine und ist zufrieden. Natürlich foppt mich der Anblick dann in meinem schon, wenn man sieht, wie schön lila die extrafokalen Beugungsringe erscheinen. Schaue ich mir damit aber Deep Sky an, dann bin ichs wieder zufrieden.


    Die Ansprüche steigen mit der Zeit in immer höhere Dimensionen. Wer hatte früher schon ein Gerät in der TOA-130er Klasse? War ansich unbezahlbar (Zeiss APQ z.B.). Heute stehen in unserer Nachbarschaft mehrere TOA-130 und 150 "herum", gekrönt von einem APQ in 8" (einer von drei gebauten) und einem 180mm Astro Physiks. - Ansich Wahnsinn. Gut, wenn ich mir mein Hobby so richtig überlege, dann wäre mir ein TOA auch wichtiger als ein Neuwagen oder ein Sportwagen. Jedem das Seine.


    In diesem Sinne eine schöne Woche mit nächtens klaren Bedingungen!


    Winfried

    Hallo Gerd,


    entschuldige, ich hebe es überlesen.
    Mein ES 127mm ED im Carbontubus wiegt incl. Zenitspiegel, Sucher und allen Anbauteilen ohne Okular genau 6,4 kg, soweit die Waage was taugt...
    Ist halt ein Zwischending zwischen Küchen- und Personenwaage, also nicht unbedingt genau. Aber unsere Pakete stimmen meist auf 20 Gramm genau.

    Hallo Gerd,


    ich möchte eines einmal klarstellen:
    Du bist Optiktester (oder Optiker), wir (Uwe und ich) sind reine Amateure und noch dazu rein visuelle. Vielleicht sollte man daher meine Einschätzung auch nur als solche betrachten. Wir wollen sehen, was so ein Gerät visuell bringt, - weit abseits von Berechnungen, Pinhole Tests am künstlichen Stern etc. Das machen andere, manchmal konvers, aber immer noch besser als wir das können.


    Ergo handelt es sich hier bei unserem "Test" als eine rein visuelle und natürlich auch personenbezogene Einschätzung eines Geräts. Bitte das alles also nicht unter dem Gesichtspunkt Optiktest, wie es hier und gerade im weißen Forum stattfindet, bewerten.


    Mein Ansinnen ist es, Optiken, gleich ob Newton oder Refraktor, direkt am Stern visuell zu begutachten. Mit (und anderen, die auch nur rein visuell unterwegs sind) könnte das ausreichen.
    Das soll aber keinen "echten" Test ausschließen oder gar widerlegen. Dazu fehlt uns die Erfahrung und das Wissen. Wir beobachten, schauen und schreiben das nieder, was wir sehen. - Fertig. Also bitte nicht als "wissenschaftlichen" oder auch nur halbwissenschaftlichen Test ansehen, sondern das berücksichtigen, für was wir es gemacht haben: Durchschauen, bewundern, bewerten. Mehr nicht.


    Zum Glück (und ich hatte ehrlich Angst davor) läuft diese unsere Beurteilung mal normal ab, ohne Streit um APO , Halbapo etc. - Darum geht es uns auch nicht.


    Wir möchten nur unsere eigene Meinung über etwas kundtum. - Und daß ich mit meinem "Midrange-ED" zufrieden bin ist nur meine eigene, persönliche Meinung. Bei einem echten Optiktest durch Dich oder Wolfgang Rohr müsste ich meinen ED wohl wegwerfen...


    Mache ich aber nicht!
    Der Esprit ist, wie geschrieben, schon ein tolles Gerät, bedenkt man, daß alleine durch den höheren Kontrast man an M13 mehr Sterne sehen kann als in meinem doch größeren 127mm ED.


    Liebe Grüße
    Winfried

    Na also Holger....


    es ist immer schwierig, als rein visueller einen Bericht über ein Gerät zu schreiben. Aber ich denke, es ist notwendig, neutrale Berichte zu verfassen.
    Immer im Hintergrund, man könnte falsch verstanden werden oder (wie bei mir) irgendwo auf "einer Seite" zu stehen. Daher freut mich Eure Resonanz.


    Liebe Grüße
    Winfried

    Hallo Thomas,


    das wusste ich nicht.
    Uwe brachte ihn gestern mit, nachdem wir ihn auf unserem Stammtisch gesehen hatten. Ralf hat ihn dann Uwe geliehen und wir haben ihn einfach mal am Stern direkt getestet. Da wir beide rein visuelle Beobachter sind, kam es uns nur auf die Sternabbildung an und die eventuelle Verwendung als visuelles Gerät.
    Fotografisch mag das tatsächlich anders aussehen, aber dazu braucht dieses (dann sicherlich stationär aufgestellte) Gerät unbedingt einen anderen Auszug.


    Das mit der Prismenschiene hat sich übrigens geklärt. Uwe hat eine Sphinx Montierung und die Schiene des Esprits passte nicht, daher hatte Ralf eine alte Vixen Schiene montiert. Mir ist nur aufgefallen, daß diese überhaupt nicht zum Rest des Gerätes paßt, aber das ist nun geklärt.


    Fotografisch wäre mein ED auch ein fünflinser, das entsprechende Teil, bei mir mit Nikon-Anschluß, ist bei dem 127er dabei, allerdings nur für 2", was die Verwendung der Nikon D3x ausschließt, ebenso Astrokameras mit KB-Chip. APS geht aber. Da schaut es beim Skywatcher natürlich ganz anders aus.


    Besten Gruß
    Winfried

    Hallo Ulrich,


    als Profifotograf (tagsüber...) stimme ich Dir absolut zu. Ich hatte vor Beginn der Digitaläre Astro fotografiert. - Das war ERHEBLICH einfacher, aucf die (andere) Technik möchte ich hier nicht eingehen da o.T.


    Nur im Bezug auf (meinen) ED möchte ich etwas sagen: wer visuell beobachtet, Planeten und auch Deep Sky, dem wird der ES-127 ED wohl genügen. Da sehe ich keine Notwendigkeit eines erheblich teueren Geräts. Bei der Fotografie sieht das wiederum ganz anders aus, da sind Investitionen gefordert, die ich als Verleger halt lieber in den Betrieb stecke(n) (muß).


    Ich beobachte sehr gerne mit meinen Refraktoren, muß aber zugeben, jetzt zur Virgo/Coma Zeit steht auch mein Lomo-Dobson mit 14" Volltubus wieder sehr oft draussen. - Es gibt eben nicht nur ein gutes Gerät zum Beobachten - aber das wissen wir ja alle...


    Liebe Grüße
    Winfried

    Hallo Jörg,


    danke für die Blumen...
    Natürlich ist ein FT Okularauszug (sündhaft) teuer. Aber so gut ist er eben auch.
    Ich betreibe, wie Stefan auch, dieses Hobby seit fast 30 Jahren. Da hat man schon so einiges in Händen gehalten, gutes und schlechtes.


    Vor 3 Jahren fiel bei mir die endgültige Entscheidung: kurz vor dem 60. wusste ich, ich werde wohl noch etwa 20 Jahre beobachten können (hoffentlich). Also kam erst einmal für meine in die Jahre gekommenen Okulare ein komplett neuer Satz ins Haus und dabei habe ich keine Kompromisse mehr gemacht. Einmal gekauft, Ruhe für immer.


    Teleskopseitig bin ich sehr gut ausgestattet, refraktormäßig aber noch nicht am Ende. Auch da werde ich keine Kompromisse mehr eingehen. Man ärgert sich nur noch, wenn mitten in der Nacht der OAZ durchrutscht, wenn man auf ein schwereres Okular wechselt. Noch schlimmer, wenn eine Kamera montiert ist, was bei mir allerdings nicht der Fall ist. Ich mache nicht nachts das, was ich den ganzen Tag über mache. - Welcher Fischer hat schon Angeln als Hobby?


    Die in Frage kommenden Auszüge werde ich mir auf der Messe in Essen anschauen und dann entscheiden. Bislang kanne ich nur den FT, den fast alle meine Kollegen einsetzen, gleich ob am Refi oder am Newton.


    Über meinen Meade oder Explore Scientific ED habe ich mal einen Bericht hier verfasst, bin aber nicht der Spezialist, der den hier wieder findet. Vielleicht kann da Stefan mal helfen, ihn zu finden.
    Wichtig debei übrigens: am Anfang war ich vom Auszug begeistert, solange, bis das 31mm Nagler drankam und danach wieder ein leiches Okular. Das hat dann die Grenzen aufgezeigt.


    APO oder ED, da scheiden sich die Geister. Ich bin kein Krümelsucher, ergo reicht mir der ED völlig aus und er macht eine Menge Spaß auf der EQ-6pro, gemeinsam mit einem Richfielder 120/600. Andere sehen darin nur Farbe im Höchstvergrößerungsbereich oder, wie gestern Abend geschehen, beim Sterntest APO gegen ED. Aber das ist nicht die Regel.


    Am 5.Mai ist das ATT in Essen, da hättest Du die Möglichkeit, Dir alle Geräte noch mal in Ruhe anzusehen. Ich werde auf jeden Fall hinfahren, weil noch einiges auf meinem Wunschzettel steht.


    Beste Grüße
    Winfried

    Hallo Stefan,


    an meinem ist ein 2" Crayford montiert, der zwar etwas besser ist als das "normale", aber ebenso durchrutscht bei Temperaturveränderungen. Ich werde ihn ersetzen gegen einen FT oder den neuen Auszug von Markus Ludes in 3". Beide Auszüge sind nicht sehr gut, der des Esprits hängte schon nach 2 Stunden, als die Temperatur von 28 auf 16 Grad fiel. Diese Chinaauszüge taugen immer noch nichts, zumindest nichts für die Fotografie.


    Mein ED ist linsenmäßig der gleiche wie der von TS, man kann dies am blauen Ring an der Taukappe sehen. Der fällt vom gleichen Band wie der ES oder Meade, wird wohl nur unterschiedlich in der Ausstattung angeboten. Den Meade haben wir hier im Club, wir konnten sie beide vergleichen. Optisch absolut identisch.


    Besten Gruß
    Winfried

    Hallo Jörg,


    ja, ich habe einen (ähnlichen) Refraktor, den Explore Scientific ED-127 von Meade/Bresser im Carbontubus. Dieser hat die gleichen Linsen wie der von TS beworbene und sie dürften vom gleichen Band fallen. Den zweiten kenne ich nicht.


    Abgesehen vom OAZ ist der 127mm sehr gut und ich bin extrem zufrieden damit. Wir haben ihn gerade gestern ausgiebig gegen den neuen Skywatcher Esprit 120 APO getestet, siehe meinen Testbericht hier.


    Ich kann dieses Gerät empfehlen, allerdings würde ich einen vernünftigen OAZ montieren lassen, am besten einen Fethertouch.


    Besten Gruß
    Winfried

    Test eines Skywatcher Esprit 120 APO


    Am 28.4.2012 hatten wir endlich wieder einmal gute Bedingungen. Die Sonne zeigte uns 6 Fleckengruppen, 4 davon beeindruckend groß.


    Also entschlossen sich Uwe und ich, den Skywatcher Esprit 120 einmal auf Herz und Nieren am Stern zu testen. Uwe hatte ihn schon bei sich getestet und war überzeugt, er hält mit seinem LZOZ 115mm sehr gut mit. Nun habe ich einen Explore Scientific ED-127, also einen Halb-APO. Wie würde er sich gegenüber dem Voll APO schlagen? Vom Preis her unterscheiden sich die beiden Geräte in voller Ausstattung samt Koffer etc. um satte € 1200. Schon mal ein Wort. Kann der Esprit auch entsprechend mehr?


    Das Äußere:
    Der Esprit kommt bullig daher, im weißen, wohl sehr massiven Alugehäuse. Sein Gesamtgewicht beträgt satte 11,4 kg, - nichts mehr für eine HEQ-5pro, zumindest nicht mehr fotografisch. Dagegen ist mein 127mm ED im Carbontubus ein Leichtgewicht, nur 6,5 kg bringt er auf die Waage, obwohl der Dreilinser wesentlich länger und (von der Optik her) dicker ist.


    Der Esprit macht verarbeitungsmäßig einen sehr guten Eindruck. Alles sitzt, nichts wackelt und die gesamte Ausführung des Gehäuses ist sehr massiv ausgelegt. Daher auch sein extremes Gewicht, das manchem mit seiner vorhandenen Montierung zu schaffen machen würde. Unter einer EQ-6 geht da nichts!
    Der 2,5“ Okularauszug läuft gut, doch schon die anderen, die ihn in „der Mangel“ hatten, bemängelten den Auszug. Er ist eben, wie auch der meines ES-127ED ein Chinaprodukt. Die können schon viel, die Chinesen, nur Auszüge, das können sie nicht!
    Ergo wird der Esprit mit einem FT-Auszug ausgestattet werden. Das Gerät stammt von Ralf Mündlein, besser bekannt unter „Astro Theke“ in Lindelbach bei Würzburg.
    Die Koffer unterscheiden sich gewaltig. Der des ES-127ED würde jedem Hardrock-Musiker zur Ehre gereichen, die "WHO" hätten ihn an den Boxen jedenfalls auch in ihren besten Tagen nicht zertrümmern können (für die älteren hier...), im Gegensatz dazu ist der Esprit-Koffer eine ganz normeler, auch von den FH-Optiken her bekannter Koffer minderer Qualität. Zudem stinkt er entsetzlich!


    Beide Refraktoren kamen nun auf eine Doppelbefestigung und gemeinsam auf die EQ-6pro, die derzeit fest montiert auf einer 250kg Säule in der Sternwarte steht. Meine WAM steht derzeit leider mit einem Wackelkontakt der Steuerung im Keller. – Also auch ein Test für die Brauchbarkeit der EQ6, die ja mit einem Teleskopgewicht von 20kg angegeben wird. Hier wird sie insgesamt (mit Okularen und Sucher) mit 19 kg belastet, dürfte wohl an ihre Leistungsgrenze stoßen.


    Nun zum optischen visuellen Test: Bedingungen: fast Halbmond, seeing mäßig, teilweise aber brauchbar, fst 4,8, Zirren.


    Erster Sterntest an Regulus.
    Esprit 120: intrafocal sehr neutral mit leicht bläulichem äußeren Beugungsring, extrafocal zeigt er außen einen leichten, schwachen rötlichen ring, innen relativ deutlich blau/lila
    ES-127 ED: intrafocal neutral, äußerer Ring ins gelbliche gehend, extrafocal zeigt er 3 lilafarbige Beugungsringe, focal waren beide gleich.
    Saturn und Mars lohnten kaum, Mars war etwas besser, in beiden Geräten die Polkappe und die große Syrte gut zu erkennen. Unterschiede in den Refraktoren konnten keine ausgemacht werden.
    M81/82: in beiden Geräten sehr deutlich und kontrastreich, hier glänzte der Esprit mit etwas mehr Kontrast. NGC 3077 war ebenfalls deutlich in beiden Refraktoren zu sehen, im Esprit konnte ich sie leichter lokalisieren. Dies wiederholte sich auch an M13. Auf gleiche Vergrößerung gebracht (ca. 170x), hob sich M13 im Esprit einen Deut besser vom Hintergrund ab und zeigte etwas mehr Sterne aufgrund des besseren Kontrastes.


    Nun rüber in den Virgohaufen. M64 war unser Ziel. Da beide Refraktoren noch nicht 100% in die gleiche Richtung schauten, war sie im einen mittig, im anderen am Rand. Da entdeckte Uwe durch Zufall einen wunderschönen und offensichtlich schwierigen Doppelstern. Da wir ihn beide nicht kannten, dachte ich gleich an ein nicht gebundenes, zufälliges „Paar“, also kein physikalischer Doppelstern, was sich auch später herausstellte. Die hellere Komponente ist ein K-0 Stern mit einer Magnitude von 6,6, leicht orangenfarben (SAO-100332), die schwache Komponente ein Stern der Klasse B9IV mit einer Magnitude von 10,78. Da beide sehr eng stehen (ca. 6“ geschätzt ein schönes Paar zum Test. Beide Refraktoren bestanden ihn mit Bravour, auch was die Farbgebung der beiden Komponenten anbelangt.


    An anderen Objekten stellten wir immer wieder das gleiche fest. Ein letzter Test an Saturn ließ uns dann doch diese „Testreihe“ beenden, Saturn war grausig anzuschauen – in beiden.
    Zu bemängeln ist der Okularauszug, der zwar sauber und professionell aussieht und sehr massiv gebaut ist, leider aber Temperaturschwankungen nicht gut verträgt. Im Laufe der Nacht wurde er immer ruckeliger und fester, man hätte ihn von Stunde zu Stunde leichter einstellen müssen. Dies hatten auch schon andere ähnlich festgestellt.
    In der Summe muß man dem Esprit 120 aber eine sehr gute optische Qualität zusprechen, er ist auch für Deep Sky sehr gut geeignet. Nicht zum System wollte die Vixen-Level Prismenschiene passen, sie ist ein Nachbau der Uraltschiene von Vixen. Als wir den Refraktor neben dem meinen plazierten, schauten die Geräte in verschiedene Richtungen. Ein Umbau auf eine bessere Schiene aus meinem Fundus behob dieses Problem.
    Nicht zufriedenstellend ist die Klemmung am Auszug. Minischräubchen lassen eine Drehung des Zenitspiegels kaum zu, mit Handschuhen im Winter geht da garnichts. Irgendwie sitzen da am Ende des Tubus noch drei silberfarbene Hebelchen, die wohl als Drehung des Auszugs gedacht sind. Wir haben es nicht versucht, da dies ja ein Testgerät ist und wir nicht wussten, ob die Schrauben tatsächlich dafür da sind. Wir bekamen sie jedenfalls nicht auf.


    Wie ist nun meine Meinung?
    Wer auf absolute Perfektion Wert legt würde wohl doch eher zum TMB oder Takahashi tendieren. Aber für seinen Preis ist der Esprit ein feines und scharfes Gerät, das sicherlich Freude macht, wäre da nicht das Gewicht. Ein 120mm Refraktor ist ja nun weniger ein stationäres Gerät, man möchte es gerne mal mitnehmen. Aber bei 11,5 kg Eigengewicht und der Notwendigkeit mindestens einer EQ-6 ist dies schon mehr ein stationäres Gerät. Mir persönlich wäre er zu schwer für einen 120er Refraktor, schon wenn ich bedenke, daß mein 127mm ED nur 6,5kg auf die Waage bringt.


    Der Explore Scientific ED-127 jedenfalls hat gegen den Esprit nicht schlecht abgeschnitten, soooo viel schlechter ist er nun auch wieder nicht, was mich natürlich beruhigt.
    Ich denke, daß Skywatcher hier noch nachbessern wird (oder muß), will man ganz oben mitspielen. Aber die Anfänge sind gemacht und ich denke, die nächste Serie wird noch einige kleine Verbesserungen aufweisen.



    Winfried

    Hallo,


    als Werkzeugkoffer habe ich einen von Wiesent, der ist extrem stabil und hat 5 Schubladen. In einer ist der Laptop drinnen, die restlichen Laden habe ich unterwegs für Zubehör und Okulare. Wiegt gefüllt zwar viel zu viel, dafür hat man für alles aber nur einen Koffer. Der bleibt auch meist um Auto bei aufgeklappter Heckklappe. Wiesent baut zum angenehmen Preis sehr gute Koffer.


    Ganz billige aus dem Baumarkt würde ich nicht nehmen, dazu ist die Montierung zu wertvoll. Für so um die 50 Euro bekommt man aber schon eine ausreichende Qualität. Bei Okularen setzte ich auf die amerikanischen Hartschalenkoffer, Peli case 1500 (in gelb). Im ganz großen, rollbaren, habe ich meine Fotoausrüstung. Die würde ich nie in einen Bauhauskoffer verstauen. Der Koffer samt Inhalt hat nicht mal in Namibia innen Staub abbekommen, diese Dinger sind unheimlich gut. - Eben für die teuren Okulare z.B.


    Gruß
    Winfried

    Hallo Martin,


    mal ein paar Argumente, die gegen die parallaktische Variante des Newtons sprechen:


    - zu lang und zu schwer für eine EQ-6
    - der Hebel bringt das ganze zum Wackeln (und zwar sehr)
    - die Säule müsste gekürzt werden, sonst brauchst du eine Feuerwehrleiter...
    - nach dem Kürzen kannst du kaum noch die Säule für einen Refraktor verwenden, Du kämst nicht aus der Sternwarte raus, da die Wände im Weg wären.


    Die gleichen Probleme hatte ich auch, ich wollte meinen 14" Lomo-Dobson fest aufstellen. Die Montierung (WAM) dazu hätte ich. Aber ich würde dann in 3,5 Metern Höhe beobachten! Säge ich die Säule ab (140cm hoch), dann passen die beiden Refraktoren nicht mehr. Ich müsste knien und hätte durch die Wände der Sternwarte nur noch einen (zu) kleinen Himmelsausschnitt.
    Die einzige Möglichkeit, die hier noch geht, wäre ein Kuppel mit großem und tiefen Kuppelspalt (was vorgesehen ist).


    Besten Gruß
    Winfried