Beiträge von _Andi_

    Hallo,


    Die erste Phase der Entwicklung von Kugelsternhaufen ist die Kernkollapsphase: Der Kern des Sternhaufens kollabiert und die Dichte im Zentrum steigt typischerweise um mehrere Größenordnungen an. Doppelsterne können dynamisch in Zentren von Kugelsternhaufen entstehen, wenn die Sterndichten hoch genug sind, also z.B. am Ende der Kernkollapsphase. Typischerweise entstehen dabei einer bis ein paar dynamisch geformte Doppelsterne. Dabei könnten auch Röntgendoppelsterne entstehen.


    Viele Grüße,


    Andreas

    Hallo, Wilhelm und Jochen:


    Vielen Dank für die guten Links! Die Qualität ist perfekt, so dass man die direkt auch mit dem Beamer zeigen kann. Der Download läuft noch bei dem langsamen DSL hier...


    Herzliche Grüße,


    Andreas


    PS. Stathis, entschuldige dass ich das Posting versehentlich ins falsche Forum gestellt habe... in dieses passt es besser.

    Hallo, zusammen:


    Ich suche für einen Astronomie-Informationsstand einige gute populärwissenschaftliche Filme zur Astronomie, die man möglichst aus dem Internet herunterladen kann. Sie sollen informativ und gut aufgemacht wirken, von 1-15 min dauern. Im Grunde ist jeder Tip willkommen!


    Vielen Dank, viele Grüße,


    Andreas


    <font color="limegreen"><font size="1">Verschoben vom Forum "Allgemeine & themenfremde Diskussionen (Off Topic)". Seit wann sind Filme zur Astronomie offtopic?. Stathis</font id="size1"></font id="limegreen">

    Hallo,


    hier eine typische exzentrische Rosettenbahn in einem isolierten Sternhaufenmodell, z.B. weit im Halo der Milchstrasse. Die Bahnen im Halo der Kugelsternhaufen sind für viele tausend Bahnzeitskalen stabil. Im Zentrum hat man hohe Sterndichten und viele 2-Körper-Streuungen, d.h. dort gibt es am ehesten Abweichungen von der Rosettenbahn im glatten Potential. Ich hoffe, alles ist korrekt...


    Hallo, Peter:


    Die Planeten fallen ja auch nicht in die Sonne. Die Bahnen in
    Kugelsternhaufen sind allerdings nicht geschlossene Ellipsen
    sondern Rosettenbahnen um das Zentrum des Haufens.


    Viele Grüße., Andreas

    Hier noch eins:


    <i>&lt;180&gt; Der astronomische Himmel</i>


    So erhaben, so groß ist, so weit entlegen der Himmel!
    Aber der Kleinigkeitsgeist fand auch bis dahin den Weg.

    Noch eins:


    <i>&lt;214&gt; An die Herren G. H. J.</i>


    Astronomen seid ihr und kennet viele Gestirne;
    Aber der Horizont decket manch Sternbild euch zu.



    PS. Welchen Herren gilt die seltsame Widmung?

    Hallo, Robert:


    Die Geschwindigkeitsdispersion (das ist eine typische Geschwindigkeit von Sternen) in Kugelsternhaufen beträgt etwa 5 - 15 km/sec. Es gibt seit einem Jahrzehnt etwa Beobachtungen von Eigenbewegungen individueller Sterne in Kugelsternhaufen der Milchstrasse. Dazu werden im ca. 5-Jahres-Abstand hochauflösende Bilder einzelner Felder des Kugelsternhaufens gemacht. Eigenbewegung ("proper motion"), das ist die auf die Himmelskugel projezierte Geschwindigkeit, im Gegensatz zur Radialgeschwindigkeit, die bei einzelnen Sternen in Kugelsternhaufen schon seit längerem (etwa 80er Jahre) messbar ist).


    Durch diese Messungen erst kann man die Rotation von Sternhaufen exakt quantifizieren, sowie auch die Lage der Rotationsachse zur Himmelskugel bestimmen.


    Viele Grüße,


    Andreas

    Hallo, Robert:


    Zur Rotation: Kugelsternhaufen rotieren meist langsam um eine ihrer Achsen, was dazu führt, daß sie auf Bildern, oder durch das Fernrohr betrachtet, leicht elliptisch geformt aussehen. Das hat schon Harlow Shapley in den 1920er Jahren herausgefunden.


    Daß die Kugelsternhaufern nicht zusammenfallen, läßt sich nur mit einer "ausgefeilten" mathematischen Theorie der Dynamik von Sternsystemen verstehen. Der Grund ist die ungeordnete statistische Bewegung der Sterne in einem Sternhaufen, die mit einer mathematischen Größe, der Geschwindigkeitsdispersion beschrieben wird. Die Geschwindigkeitsdispersion wirkt wie eine Art Druck, der nach außen wirkt, und dafür sorgt, daß der Sternhaufen nicht in sich zusammenfällt.


    Während die Rotationsgeschwindigkeit ein Maß für eine geordnete Bewegung der Sterne ist, ist die Geschwindigkeitsdispersion ein Maß für die ungeordnete, statistische Bewegung der Sterne. Beide Arten von Bewegung kommen in Sternhaufen vor.


    Viele Grüße,


    Andreas

    Aus den Xenien von Schiller und Goethe (Distichen!):


    <i>&lt;27&gt; An die Astronomen</i>


    Schwatzet mir nicht soviel von Nebelflecken und Sonnen,
    Ist die Natur nur groß, weil sie zu zählen euch gibt?
    Euer Gegenstand ist der erhabenste freilich im Raume,
    Aber Freunde, im Raum wohnt das erhabene nicht.


    Viele Grüße und viel Spass beim memorieren,


    Andreas

    Hallo:


    Ich habe eine bessere pdf-Version nun unter obigen Link gestellt.
    Bei der alten Version waren die Punkte bei der Konversion von
    Postscript leicht verzerrt worden.


    Willi: Das Programm, dass die Sternkarten erzeugt, funktioniert
    für beliebige Koordinaten. Wenn Du eine Sternkarte für den Südhimmel
    haben möchtest, schick mir einfach die Koordinaten, dann
    erstelle ich Dir das pdf File für eine individuelle Sternkarte.


    Viele Grüße,


    Andreas

    Hallo:


    Das ist der Asteroid Apophis. Ich habe für ihn kürzlich ungestörte Ephemeriden
    berechnet. Damit gelangt er am Freitag, 13.4.2029 zumindest innerhalb des
    Hill-Radius des Sonne-Erde-Systems. Wenn man Störungen mitnimmt, soll er wohl
    in 30000-40000 km an der Erde vorbeifliegen.
    Ich habe vor, das demnächst mal mit der Stumpff-Weiss'schen Methode
    für gestörte Ephemeriden nachzurechnen!


    Viele Grüße,


    Andreas

    Hallo zusammen:


    In den freien Tagen habe ich eine Sternkarte zum Selbstbasteln programmiert.
    Als Programmiersprache entschied ich mich für C++, die Ausgabe erfolgt
    direkt in eine Postscript-Datei. Die Sterne stammen aus dem Bright Stars Catalogue
    (BSC5), der 9110 Sterne enthält. Die Sternbild-Formen sind die von H.A. Rey.
    Die Milchstrassenkontur wird aus einem aus CDC entwendeten Datenfile eingelesen.
    Die Uhrzeit entspricht MEZ.


    Link zur Sternkarte:
    http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~aernst/karte.pdf (0.9 MB)
    http://www.rzuser.uni-heidelberg.de/~aernst/karte.ps (Original, 3.2 MB)


    Anleitung: Seite 1 auf normales Papier ausdrucken, ausschneiden und
    auf feste Pappunterlage kleben. Seite 2 auf bedruckbarer Folie
    ausdrucken (gibts in jedem Büromarkt). Beides übereinanderlegen,
    ein Loch in die Mitte und mit einer goldenen Paketklammer
    zusammenklammern.


    Ich würde mich über Tips zur Weiterentwicklung, sowie über Fehlerhinweise sehr
    freuen. Auf Wunsch kann ich auch in Kürze den Sourcecode zur Verfügung stellen,
    damit könnt Ihr Euch für jeden Standort auf der Erde individuelle
    Sternkarten erstellen.


    Viele Grüße, viel Spaß!


    Andreas

    Hallo, Snibbler:


    Ja, gute Frage, das wird durch Newton's und Kepler's Gesetze nicht erklärt.
    Der Grund ist, das Planetensysteme aus sogenannten protoplanetaren
    Scheiben entstehen. Das ist eine Staubscheibe, in deren Zentrum die
    Sonne liegt. Die etwas größeren Staubteilchen sammeln kleinere
    Staubteilchen ein und wachsen dadurch zuerst zu sogenannten
    Planetesimalen heran. Aus den Planetesimalen (etwa 1-10 km grossen
    Brocken bilden sich dann einige grosse Planeten durch sogenanntes
    Runaway-Wachstum.


    Siehe auch hier:


    http://de.wikipedia.org/wiki/Protoplanetare_Scheibe


    Viele Grüße,


    Andreas

    Hallo, Michael:


    Wenn Mathematik schon zu deinen Stärken gehört und du ein Studium in Astronomie anstrebst, ist schon mal eine Hürde genommen. Allerdings würde ich Dir empfehlen, neben der Mathematik auch das Fach Physik sorgfältig zu "pflegen", d.h. zu versuchen, selbständig (und mit Hilfe deines Physiklehrers) physikalischen Fragen nachzugehen und in diesem Bereich mehr zu tun, als unbedingt notwendig ist.


    Astronomie, nicht als Hobby betrieben, ist in der Tat im wesentlichen Physik. In der Tat ist die Astronomie nicht ein zusätzliches physikalisches Spezialgebiet, sondern man kann sie als die Krönung der Physik betrachten: Astronomie als Naturwissenschaft macht Gebrauch von Ergebnissen aus ALLEN Bereichen der Physik, z.B. Mechanik, Elektrodynamik, Quantenmechanik, Thermodynamik und Statististischer Physik. Als Astronomiestudent sollte man sich daher bemühen, einen Überblick über die fundamentalen Zusammenhänge aus allen diesen Gebieten der Physik zu gewinnen.


    Allerdings hat man im Studium auch viel Zeit, das alles zu lernen, also lass Dich von meinen Bemerkungen keinesfalls abschrecken!


    Viele Grüße,


    Andreas

    Das Physikalische Mass der Drehung ist der Drehimpuls: Sein Betrag ist ein Mass dafür, wie stark sich etwas dreht. Interessant wäre es, zu wissen, wie die Gesamtdrehimpulse von Galaxien statistisch verteilt sind.
    Aus dem Bauch heraus könnte ich nicht sagen, ob die Gesamtdrehimpulse von Galaxien statistisch nach Gauss oder einem Potenzgesetz verteilt sind, das wäre eine Frage, die mich brennend interessieren würde.


    PS. Die Scheiben von Spiralgalaxien rotieren differentiell, d.h. die Winkelgeschwindigkeit ist nicht konstant, sondern hängt vom Radius zum Zentrum ab. Andererseits rotiert das Spiralmuster der Galaxien wie ein starrer Körper mit einer konstanten Winkelgeschwindigkeit, wie man heute annimmt. Diese beiden Aussagen widersprechen sich nicht: Die Sterne der galaktischen Scheiben bewegen sich durch die Spiralarme in sogenannten Dichtewellen.


    Viele Grüße,


    Andreas

    PS:


    "Dieses [das kopernikanische] System hatten die griechischen Astronomen schon gekannt. Sie hatten es gekannt und verworfen. Aristarch von Samos im dritten Jahrhundert vor Christus scheint es in eine Gestalt gebracht zu haben, die der später von Kopernikus gewählten am meisten gleicht. Hipparch, der etwa hundert Jahre später lebte, und der als der größte Beobachter der antiken Astronomie gilt, verwarf es. Er bot eine andere Deutung der Planetenbewegung an, die später als das ptolemäische System bezeichnet wurde, nach Ptolemäus von Alexandria, der um 150 n. Chr. das klassische Lehrbuch der griechischen Astronomie schrieb." Aus: Carl Friedrich v. Weizsäcker, "Große Physiker - Von Aristoteles bis Werner Heisenberg", marixverlag.


    Das Buch kann ich nur empfehlen als Einführung in das kopernikanische System.


    Viele Grüße,


    Andreas

    Interessant finde ich Tycho Brahes Weltbild: Eine Mischung aus heliozentrischem und geozentrischem Weltbild. Tycho Brahe glaubte nicht ganz an das kopernikanische System. Er glaubte stattdessen, dass die Sonne um die Erde kreist, die anderen Planeten dagegen um die Sonne.


    Tycho Brahe war ein akribisch genauer Beobachter. Er glaubte an dieses Weltbild aus einem einfachen physikalischen Grund: Wenn sich die Erde um die Sonne bewegen würde, dann müßte es möglich sein, durch Messungen von Sternpositionen in halbjährlichem Abstand Parallaxen der Fixsterne zu bestimmen. Tycho Brahe fand allerdings mit seiner damals möglichen Messgenauigkeit keine Parallaxen der Fixsterne. Also folgerte er, dass die Erde ruhen müsse.


    Viele Grüße,


    Andreas

    Hallo, Kalle:


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Gilt die Corioliskraft auch bei der Entstehung von Sternsystemen?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    In der Tat spielt die Coriolis-Kraft in der Stellardynamik eine Rolle,
    und zwar in Sternhaufen auf ihrer Bahn um das galaktische Zentrum.
    Wenn man in das um den Sternhaufen zentrierte Bezugssystem
    transformiert, in dem das galaktische Potential statisch ist, muss
    man Coriolis-Kräfte berücksichtigen.
    Das spielt in N-Körper-Simulationen eine Rolle, wie ich sie in
    meiner Diplomarbeit durchgeführt habe.


    PS. Um diese Coriolis-Kräfte zu vermeiden, kann man in N-Körper-
    Simulationen einfach das Ruhesystem des Sternhaufens als
    Referenzsystem nehmen.


    Viele Grüße,


    Andreas

    Das Buch "Die Zeitmaschine" von Herbert George Wells ist in einer Hinsicht bemerkenswert:
    Wells war der erste, der in seinem Buch die Idee publizierte, dass unsere Welt nicht drei-, sondern vierdimensional ist, also drei Raumdimensionen und eine Zeitdimension hat.


    "Die Zeitmaschine" wurde im Jahr 1895 veröffentlicht, lange bevor Poincaré (1906) und Minkowski (1909) ihre Sichtweisen publizierten, nach denen die Lorentztransformation als eine Drehung des Koordinatensystems in einer vierdimensionalen Raumzeit interpretiert werden kann.


    Ein interessanter Gedanke, oder? Viele Grüße,


    Andreas