Beiträge von tommy nawratil

    hallo,


    Anfang Juni war die halbe Firma Lacerta in Namibia und besuchte das neue Astro Projekt
    von Faried Abu-Salih, der auf der Farm Rooisand bereits eine schöne Anzahl an Teleskopen und Montierungen bereit stellt.
    Die Farm gibt es schon lange, und hat auch eine eigene Sternwarte mit Baader Instrumenten in einer schönen Kuppel auf einem Turm,
    aber das neue Projekt vervielfacht die Möglichkeiten und ist sicher für einige sehr von Interesse.
    Von den 10 Nächten waren 9 wirklich durchgehend sehr gut, und einige auch mit gutem Seeing gesegnet.
    Ich habe mich da tüchtig ausgetobt, und viele Projekte belichten können. Nun habe ich endlich das erste Bild fertig -
    M 83, die schöne Balkenspirale an der Grenze Hydra zu Centaurus, steht in 17 Mio. Lichtjahren Entfernung und
    weist viel Detail wie Staubfilamente und HII Gebiete, als auch blaue Sternknoten auf:



    im vollen Feld ist weiter nördlich (links) auch ein schwacher Sternstrom sichtbar:



    auf Astrobin sind Daten zur Aufnahme und auich eine beschriftete Version: https://www.astrobin.com/412353/
    66% Version: https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_wmhqkGbg.jpg


    Rooisand liegt sehr schön in der Kalahari gelegen, man sieht viele Tiere,
    es liegt etwa 30km hinter der bekannten Farm Hakos an derselben Strasse (C26),
    und ist ca. 500m tiefer und etwas wärmer. Es ist ein neues Projekt, und noch
    nicht so ausgebucht wie andere Locations in Namibia. Schaut euch mal auf Farieds Webseite um, ein Traum:
    https://www.deepskysafaris.com/de


    lg Tommy

    hallo Kollegen,


    vielen Dank für die Kommentare, freuen mich sehr!


    (==>) Peter: Ich denke auch, mit längerer Brennweite bekommt man einfachnur fettere Sterne und weichere Details,
    und hat nach Schärfen, Decon und allen Tricks kaum mehr Details drauf.
    Der Himmel bei mir ist ganz ok, mit SQM-L 21mag darf man nicht mehr jammern :)
    Die Sterne sind in der 100% Auflösung vielleicht nicht ganz perfekt, das kann man auch retuschieren
    aber ich finde es stört nicht wirklich.


    (==>) Marwin: Ja, wir fangen alle irgendwie an und lernen immer was neues dazu. Ist auch bei mir nicht anders.
    Manchmal lerne ich auch was von einem blutigen Anfänger. :)


    lg Tommy

    hallo Carsten,


    gefällt auch mir sehr gut, schöne Farben und angenehme Bearbeitung!
    Deine Kamera ist eigentlich prädestiniert für lucky imaging,
    hast du mal probiert die ca. 500 schärfsten Frames für die Details in den highlights
    separat zu stacken? Ich mache das meistens, und es bringt sehr viel an natürlicher Schärfe.


    lg Tommy

    hallo Kollegen,


    ungefähr zeitgleich mit dem widefield habe ich auch mit dem 10" f/4 Lacerta LRGB belichtet,
    und die schärfsten Lumi frames für die Details in den hellen Gebieten extra gestackt.
    Die Gesamtheit der Frames diente für die schwachen Ausläufer und den Hintergrund.



    ein Blick auf die einzelnen Galaxien zeigt die Details -


    NGC3628


    M65


    M66


    auf astrobin gibts Daten, volle Versionen und ein beschriftetes Bild:
    https://www.astrobin.com/406190/


    ca. 10 Stunden LRGB mit ASI1600 in 3min Subframes bei gain zero. AZ-EQ6 und MGEN.
    Wie wir alle bin ich ein großer Fan dieser prächtigen Gruppe, suche sie auch visuell oft auf,
    und dieses Frühjahrsprojekt hat mir große Freude bereitet. Hatte die schon sehr lange nicht am Chip.


    lg Tommy

    hallo,


    im Februar hab ich mal die Eos77d an den Epsilon130 dran gelassen,
    für die Galaxienzeit ist 430mm Brennweite ja nicht viel - aber ein paar Ziele gibt es doch: Hier das Leo Triplett.
    Ein besonderes Anliegen war es mir, den Gezeitenschweif der NGC3628 schön und ganz darstellen zu können,
    und auch einiges Detail in den Galaxien mitzunehmen.



    das Bild ist beschnitten und gedreht, ein volles Feld findet ihr auf astrobin:
    https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_wmhqkGbg.jpg


    Daten und beschriftete Version: https://www.astrobin.com/405678/


    272x3min Subframes mit der Eos77d bei Iso800, Epsi 130 auf AZ-EQ6 mit MGEN geguidet.


    lg Tommy

    hallo,


    dank euch für die weiteren Kommentare, freue mich sehr darüber!


    Die Taurus Molekülwolke ist so um die 400 Lichtjahre entfernt, weiter drüben fligen grad die Plejaden durch... [;)]
    Mein Himmel ist Bortle 4, SQM-L um 21mag, was ich nach den Jahren in Wien-Umgebung sehr genieße. [:I]


    lg Tommy

    hallo Kollegen,


    vielen Dank für die netten Kommentare!


    Andreas, es waren 2min Subs, danke fürs Nachfragen. Ich hatte zuerst eine Serie mit verdrehter Kamera gemacht,
    auf den Rohbildern sieht man die Dunkelwolken kaum und ich war wieder mal voreilig.
    Dann erst habe ich diesen Ausschnitt eingestellt. Die verdehten Bilder helfen aber den "dunklen Leuchtturm Effekt"
    zu kaschieren. Das Samyang 135mm arbeitet hier mit Offenblende f/2. Iso400 war grad durchbelichtet genug.


    lg Tommy

    hallo,


    ein Gebiet das mich immerzu fasziniert, die Taurus Molekülwolke mit ihren vielen Objekten
    und geheimnisvoll herausleuchtenden jungen Sternen. Selbst mitten in den Hyaden
    gibt es interessante Strukturen zu sehen:


    66% Version: https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_wmhqkGbg.jpg


    Daten und beschriftete Version auf Astrobin: https://www.astrobin.com/401845/


    221x2min mit Samyang 135mm f/2 und Eos6d bei Iso400 auf Star Adventurer.


    lg Tommy

    hallo Kollegen,


    vielen Dank für die positiven Kommentare!
    Bei den meisten Versionen die man im Netz sieht ist der strahlende Kern ja per HDR plattgedrückt,
    oft noch dazu die Staubfahnen wie bei einem Theatervorhang in Falten gelegt worden.
    Das wollte ich anders machen, etwas von der gewaltigen Dynamik zeigen, und ich denke
    der Farbenvielfalt hats auch gut getan.


    (==>) Simon: Erstaunlicherweise sind 3/4 der Epsilons aus der Box heraus perfekt justiert. Die Mechanik
    ist so gut, dass die Justage schlicht stabil ist. Meinen habe ich nur 1x am Anfang justiert und
    seither nicht mehr. Es gibt auch keine Temperaturdrift. Vom Arbeiten her einfach ein Traum, auf die Monti und los -
    ich lasse die Kamera immer dran und habe sogar manchmal aufs Scharf stellen vergessen. Passt! Einfacher gehts nicht.


    lg Tommy

    hallo Hans und Thomas,


    danke euch auch für die Rückmeldungen!


    Ja natürlich habe ich neben den grundelegenden ("üblichen") Bearbeitungsschritten noch viele weitere,
    die um folgende Themen kreisen:
    - sichtbares Signal herausarbeiten, Rauschen entschärfen (aber nicht unbedingt weichzeichnen)
    - Artefakte im Bild unsichtbar machen (es gibt viele Arten von Artefakten, Hauptmerkmal: Sie stören!)
    - Objekt, Hintergrund, Sterne aufeinander abstimmen und ihre Helligkeiten in ein natürliches Verhältnis setzen


    zu jedem Punkt kann man ganze Workshops abhalten, aber das wichtigste ist die Bildanalyse: Man muss die Fehler sehen lernen,
    und dann muss man die Stärken erkennen und darstellen können, und man muss sehen lernen wo die Bearbeitung zu weit geht.
    Was auch immer Geschmackssache ist: Man gebe in die Suchmaschine zB ein "Orion nebula APOD" und lasse sie Bilder anzeigen.
    Daran kann man sehr schön etwas über Geschmack lernen, auch über den eigenen :)


    Ihr könnt vielleicht auch etwas von meinem workflow pdf abgucken, das ich mal für einen Workshop gemacht habe:
    http://www.vibes.co.at/images/…kflow_IC1318_DSIG2017.pdf


    Sterne sind ein großes Kapitel in der Bildbearbeitung, ich hab mal eine Liste zusammengestellt was da alles schräg sein kann:


    - ausgebrannte Sternkerne
    - Sternkerne innen dunkel
    - Sternkerne zu harter Rand
    - Sterne innen farblos, Farbe nur im Halo
    - Farbsprenkel im Sternhalo
    - Sternhalo harter Übergang zum Hintergrund (Olympus Mons Effekt)
    - Sternhalo zu groß und dominant
    - Sternhalo hat andere Farbe als Sternkern
    - Sternhalo hat keine einheitliche Farbe
    - Sternhalo hat zu starke Farbe, fetter Farbkranz um weißen Sternkern
    - Sterne Lumi passen nicht zu RGB Sternen - farblose Säume
    - Sternfarben verschoben, meist ist Rot sehr dominant (Ausnahme: Milchstraßenzentrum, da isses normal)
    - Sterne kernlos zu weich oder defokussiert
    - Sterne zu dunkel, Dynamik nicht ausgenutzt
    - Sterne zu groß, dominieren das Bild
    - Sterne zu klein, eventuell Artefakte vom Morphen
    - Helligkeitsprofil des Sternes sonderbar
    - Sterne weich, aber Objekt messerscharf (unbalanzierte selektive Bearbeitung)


    Für jeden Punkt kann man nun Rettungsverfahren ersinnen, gottseidank kommen nicht alle gleichzeitig vor :)
    Wichtig ist, dass man das Auge schult, und dass man dann eine Idee hat wie man es in den Griff bekommt.


    lg Tommy

    hallo,


    eigentlich wollte ich nur ein paar Testfotos machen, aber das Problem war ich konnte dann nicht aufhören. [:)]
    Also habe ich nach vielen Jahren wieder ein Bild dieser Schönheit fabriziert:



    große Version:
    https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_wmhqkGbg.jpg


    Daten und beschriftete Version bei Astrobin:
    https://www.astrobin.com/396375/


    Epsilon130ED, Eos6d bei Iso800 151x3min (EDIT: ausgebessert von 8 auf 3min), ein paar Fotos bei 30sec und Iso400 und 100 für den Kern.


    lg Tommy

    hallo,


    herzlich Danke für die weiteren Rückmeldungen!


    An einem dunkleren Standort geht natürlich alles leichter, aber heute haben wir die Mittel um auch aus einem versifftem Rohbild
    etwas sehr ansehnliches herauszudestillieren. Und man muss nicht 10x so lang belichten.
    Mein Favorit ist diese 7331 mit Stephans Quintet und seinen Gezeitenschweifen, aufgenommen auf einer Dachterasse in Wien Josefstadt,
    also fast genau im Zentrum Wiens wo man kaum einen Stern sieht. Es ist kein Schmalband, es ist ein LRGB!
    https://www.astrobin.com/266675/


    Da geht einem der sprichwörtliche Hut hoch :)


    (==>) Peter: Ja, die Spreu vom Weizen, das Signal vom Rauschen trennen, Hauptaufgabe eines jeden der die Tiefe des Himmels ernten will.


    lg Tommy

    hallo Ralf,


    sehr schönes und detailliertes Bild vom Eskimo, das hast du mit Gespür zusammendestilliert.
    Für helle kleine Ziele ist das Lucky Imaging hervorragend geeignet - wenn man Zeit Geduld und auch die nötige Selbstkritik hat.
    Kombiniert mit länger belichteten Aufnahmen hat man plötzlich sowas wie ein Großteleskop.
    Deinen Nick könntest du aber von 30sec in 300msec ändern :)


    lg Tommy

    hallo,


    die Polarring Galaxie NGC3718 mit Begleiterin NGC3729 und der Hickson Gruppe HCG57 sind ein klassisches Motiv im UMa,
    direkt unterhalb des Wagenkastens. Die gestörte Galaxie mit ihrem verdrehten Staubband und den geschwungenen Spiralarmen
    steht in 49 Mill. Lichtjahren Enfernung, während die HCG57 ca. 10x so weit entfernt ist. Viele weitere Galaxien bereichern das Feld:



    große Version im vollen Feld: https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_wmhqkGbg.jpg


    Daten und beschriftete Version auf Astrobin:
    https://www.astrobin.com/394866/


    10" Lacerta auf AZEQ6, mit MGEN geguidet. ASI1600MM-cool (Version 1, Gain Zero) mit Astronomik Deepsky LRGB Filtern. Die Aufnahme ist vom letzten Jahr, aus dem Garten bei Wien wo einiges an Lichtverschmutzung rauszurechnen war.


    lg Tommy

    hallo,


    in meiner neuen Location komm ich endlich bis in südliche Breiten,
    aber der M78 in der Äquatorgegend hat mich immer schon gereizt:



    auf astrobin gibts ihn größer: https://cdn.astrobin.com/thumb…_16536x16536_wmhqkGbg.jpg
    dort sind auch Daten und Beschriftete Version zu finden:
    https://www.astrobin.com/391831/


    10" Lacerta auf AZ-EQ6 mit ASI1600MMP, Guiding via MGEN. Relativ kurz belichtet mit 3,4 Stunden
    übers Wetter muss ich ja nicht reden, aber ich war zu neugierig bis zum näcshten Neumond zu warten [:p]


    lg Tommy

    hallo,


    die Fase macht das nicht, die macht nur etwas Streulicht.
    Es ist eine abgesunkene oder hochgezogene Kante am HS, welche das am Rand auftreffende Licht weit hinausstreut.
    Die Halter decken die betreffenden Stellen darunter ab und da passiert es nicht, daher die Aussparungen.
    Den Rand der Spiegelfläche des HS schwärzen oder eine diesen abdeckende Blende machen hilft, und zwar auch die Beugungserscheinungen durch die in die Optik hineinragenden Halter abzumildern.


    lg Tommy

    hallo Frank,


    ein widefield Pano ist sehr schwierig weil jedes Objektiv Verzerrungen produziert.
    Dir bzw euch ist es wunderbar gelungen, vom Eta Carina bis über den Adler hinaus in einem Stück, super!
    Süden ist natürlich oben, das ist wohl der Präferenz der Halbkugel geschuldet welche du hast :)


    lg Tommy

    hallo Simon,


    gratuliere zum schönen first light, ich freu mich dass es so gut gelungen ist! Den Helm will ich auch mal in groß ablichten.


    Genau ausbalanzieren ist bei Montis mit Schneckenspiel nicht ratsam, da das Spiel dann voll schlagend wird.
    Stattdessen etwas Ungleichgewicht sorgen, und zwar auch in DEC. So bleibt das Zahnrad brav an der Schneckenflanke.
    Das kann auch Ursache deine Kalib Schwierigkeiten gewesen sein. Es gibt da meist eine handfeste Ursache :)
    Aus und Einschalten hilft ja oft bei PCs, aber beim MGEN weniger da er zu einfach gestrickt ist.


    lg Tommy

    seht ihr, so unterschiedlich kann ein Bild beurteilt werden, mit Fug und Recht. Ich seh im Zentrum aber durchaus noch Struktur.
    Die kleine Galaxie rechts oben, die sieht man freilich nur auf dem 2.Bild - ist visuell sicher eine Herausforderung für einen 20"


    lg Tommy