Beiträge von Pyrin

    So habe ich das gestern auch beobachtet, wenn auch ohne Wolken.[;)]
    Der kleine Stern unten rechts hat mich kurz verwirrt, der war nämlich größenmäßig kaum von den Monden zu unterscheiden, dass ich mich gefragt habe, <i>wo kommt plötzlich der Fünfte her?</i> [:D]
    Sehr schöne Aufnahme!

    Gestern Abend, zwischen 22 und 23 Uhr... Die Kinder sind im Bett, meine Frau hat sich auch schon hingelegt und der Himmel ist erfreulich klar. Nachdem ich am Abend zuvor wegen Bewölkung nach 15 Minuten wieder einpacken konnte, trage ich das 114er Newton auf EQ2 auf den Balkon. Ein letztes Wolkenband zieht nach Osten ab und schon bald zeigt sich Polaris, an dem ich meine Polhöhe ausrichten will.
    Na sowas, irgendwie bin ich um ein paar Breitengrade verrutscht, der Stern steht viel höher. Ach so, der Balkon weist ja eine kleine Neigung auf, damit das Regenwasser schneller abfließt. Ok, Wasserwaage ist nicht zur Hand, vergesse ich das halt mit den Teilkreisen und gehe anders vor.


    Jupiter steigt gerade über das Dach des Nachbargebäudes, also nehme ich erst einmal ihn aufs Korn, denn über den Fadenkreuzsucher ist er leicht zu finden und ideal, um das 20mm Okular, mit dem ich heute auf Suche gehen will, scharf zu stellen.
    Ein Zimmer weiter läuft das Stellarium-Programm auf Nachtsichtmodus und soll mich bei meinen Bemühungen unterstützen.
    Alle 4 galileiischen Monde stehen rechts des Planeten. An Filtern habe ich bisher nur einen Mondfilter, mit meinen drei Huygens-Okularen, (lacht nur *g), gehe ich von 45-fach bis auf 225-fache Vergrößerung und sehe deutlich zwei Atmosphärenbänder. Sehr gut, auch wenn ich mit diesen Okularen keinen roten Punkt erwarten darf, freue ich mich doch an dem Anblick.
    Die Nachführung per Hand gelingt auch gut, ich muss nur die R.A. bewegen, also hab ich mich beim Ausrichten der Polhöhe nicht ganz so deppert angestellt.


    Aber schließlich will ich heute Nacht erste Deepskyerfahrungen machen und beschließe, mich von Südost nach Nordost durch zu tasten.
    Den Anfang mache ich mit dem Ringnebel in der Leier.
    Vega ist schnell gefunden, aber jetzt beginnt das Umdenken von "auf dem Kopf stehen" und war es im Sucher nicht auch noch seitenverkehrt? Vergessen. Egal, irgendwie werde ich das schon finden...
    Der Blick durch den 6 x 30 Fadenkreuzsucher ist sehr verwirrend. Ich sehe viel mehr Sterne als ich sehen will und das unbelichtete Fadenkreuz verdeckt auch ganz schön. Mehr nach Gefühl als nach Wissen, schaue ich durch das Okular und sehe...nichts. Nur Sterne, kein Ringnebel. Außerdem schafft es die Straßenlaterne gerade noch einen Tick von der Seite zu stören, also stehe ich da, schirme mit der einen Hand die Laterne ab und versuche über die biegsamen Wellen das Objekt meiner Begierde ins Blickfeld zu bekommen. Ich gehe rasterförmig vor, fahre von links nach rechts, dann eine Spur höher, dann nach links weiter, wieder höher, usw. Nach wenigen Minuten habe ich ihn! Da isser ja - ein schöner grauer Ring, der erst einmal im Objektiv zentriert wird, dann das 20mm gegen das 12,5mm ausgetauscht. Sehr schön! Das mit dem indirekten Beobachten klappt auch schon recht gut und immer noch mit einer Hand den Okularauszug abdeckend, freue ich mich mehrere Minuten an meiner Entdeckung. Das 4 mm-Okular macht keinen Sinn, da dadurch der Nebel recht dunkel wird und ich die Scharfeinstellung nicht mehr hinbekomme.


    Okay, mein nächster Kandidat soll der Dumbbell-Nebel sein. Ich orientiere mich grob an Altair und den Sternbildern Pfeil und Fuchs und richte den Sucher auf eine gedachte Linie. Hm, langsam geht mir der Sucher auf den Senkel. Er zeigt mir jede Menge Sterne, aber keine Anhaltspunkte. Irgendwann bin ich mir sicher einen Teil des Pfeils erwischt zu haben, gehe etwas nach oben (also im Sucher nach unten) und... na klasse, jetzt ziehen doch wieder Wolken auf! Ein kleines helles Wölkchen blockiert mir etwas die Sicht. Ich trete einen Schritt zurück, schaue nach oben...seltsam, kein Wölkchen am Himmel. Schaue wieder ins Okular und bemerke, dass sich das Wölkchen nicht von seiner Position zu den umgebenden Sterne weg bewegt hat. Auweia, ich Depp! Das isser ja! So groß und hell hätte ich den nicht erwartet und nach der Abbildung im Stellarium hatte ich auch wieder auf etwas Ringförmiges spekuliert. Dusel muss man haben! Deshalb, Okularauszug immer schön mit einer Hand abschirmen und das 12,5 mm wieder rein. Auch hier macht das 4mm keinen Sinn, ist jedoch nicht schlimm, denn der Anblick ist bei kleinerer Vergrößerung eh beeindruckender.


    Jetzt habe ich es auf M29 im Sternbild Schwan abgesehen. Da das Teleskop sehr steil steht, muss ich mich verbiegen, wenn ich durch den Sucher schauen will. Dass ich dabei selber den Kopf um 90 Grad drehe, machte die Sache noch komplizierter. Den Sucher verwünsche ich nicht zum letzten Mal, außerdem hat sich mir der Refrain von "Shine on you crazy diamond" von Pink Floyd als Endlosschleife im Kopf festgesetzt und wird mich noch die ganze Nacht begleiten. Nerv! Nach 5 Minuten muss ich mir schließlich eingestehen, dass ich mich im Sucher, durch die Schieflage des Kopfes, total verrannt habe. Ist das der Stern Sadr im Schwan, an dem ich mich orientieren wollte? In diesem Augenblick erbarmt sich mir ein kleiner Satellit und kreuzt das Sichtfeld meines Suchers von Ost nach West. Wieder ein Schritt zurück - ja, da isser und fliegt in Wahrheit von West nach Ost, aber ich weiß wenigsten, dass das wirklich Sadr im Sucher ist. Nun dauert es nicht lang und ich habe M29 gefunden. Auch hier unterscheidet sich das Bild deutlich von der Darstellung im Stellarium, denn ich erkenne nur die hellsten acht Sterne, aber das Bild (natürlich verkehrt herum) stimmt.


    Nun will ich mich an M31, dem Andromedanebel versuchen. Habe ich schon erwähnt, dass ich mich mit meinem Fadenkreuzsucher etwas schwer tue? Hoffentlich kommt nächste Woche der Leuchtpunktsucher und hoffentlich lässt sich der auch problemlos montieren...
    Die richtige Stelle von M31, mit dem blosen Auge anvisiert, finde ich sofort, aber mit dem Sucher drifte ich immer wieder zu sehr in Richtung Kassiopeia ab. Also, mal tief durchatmen, in der Ruhe liegt die Kraft. Sonnebrille auf, ein Zigarettchen geraucht, einen Schluck Wasser genommen, weiter gehts. Wenigsten stört hier die Straßenfunzel nicht mehr...
    Na, wer sagts denn... Nach kurzer Zeit ist es geschafft und ich sehe zum erstenmal in meinem Leben in eine andere Galaxie. Wenn ich mir vorstelle, dass das Licht das ich sehe zu einer Zeit losgeschickt wurde, als <i>Australopithecus</i> noch auf Erden wandelte, bekomme ich schon etwas Gänsehaut. Apropos Gänsehaut: Ich stehe noch wie um 10 Uhr abends in kurzer Hose und T-Shirt herum, aber ich bin viel zu aufgeregt, als, dass es mir etwas ausmachen würde.
    Auch bei M31 erweist sich das indirekte Betrachten als sehr vorteilhaft, aber andere Objekte der Lokalen Gruppe bleiben mir bei f7,9 und 4,5 Zoll Öffnung erst einmal versagt.


    Mir macht die Sache immer mehr Spaß, (wenn das überhaupt möglich ist). So gegen halbzwei wird der Himmel immer besser, die Milchstraße tritt deutlich hervor und ich habe zudem bereits drei Satelliten und ungefähr die doppelte Anzahl Sternschnuppen gesehen.


    Ich probiere in aller Ruhe die mir zur Verfügung stehenden Okulare am Andromedanebel aus und wende mich als nächstes M103 zu. Nachdem ich auf meine zuvor gemachte Erfahrung mit M29 zurückgreifen kann und in etwa weiß, was ich zu erwarten habe, dauert es keine drei Minuten, bis ich ihn, über Kassiopeia angepeilt, finde. Wieder ein sehr schönes Bild, das ich zwischendurch mit der Darstellung im Stellarium vergleiche. Passt scho. [:D]


    Da ich eh gerade in der Ecke bin, schwenke ich das Teleskop Richtung Horizont und...Bingo!..wenns nur jedesmal so einfach wäre...! Ohne zu suchen habe ich den Double cluster NGC 869 gefunden. Er füllt bei 20mm gerade so das Blickfeld, bei 12,5 mm muss ich leicht wandern, bei 4mm, na ja, der Form halber halt ausprobiert. (Viele helle Sterne.*g)


    Ich mache so langsam Feierabend, drehe meine Ausrüstung aber nochmal um fast 180° da das Sternbild Scorpion schon bald hinter dem Dach eines Nachbarhauses verschwinden wird. Ich will M4 finden, finde letztendlich auch einen schwachen runden "Nebel", aber ob es wirklich M4 ist, vermag ich nicht zu sagen, dafür ist diese Beobachtung zu ungenau. Schließlich, nachdem ich nochmal wild auf die Milchstraße gehalten habe, die selten genug so deutlich zu sehen ist, verabschiede ich mich mit einem letzten ausgiebigen Blick auf Jupiter und verstaue meine Ausrüstung.


    Zu guter Letzt, da der Himmel so schön klar ist, mache ich das, was ich die letzten 40 Jahre auch gemacht habe: Ich betrachte ihn mit bloßem Auge, mache es mir dabei in einem Liegestuhl bequem (und "Shine on you crazy diamond" schwirrt auch noch irgendwo im Kopf herum.)
    Ich lasse all die schönen Eindrücke nochmals Revue passieren, freue mich, das ich praktisch alles gefunden habe, was ich finden wollte und gehe dann um drei Uhr sehr zufrieden ins Bett.
    Wird wohl nicht das letzte Mal gewesen sein...[:)]

    Hi Jürgen,
    das sind richtig schöne Einblicke in Dein Tun und Schaffen. Ich geb zu, dass ich immer ganz neidisch werde, wenn jemand so etwas kann. Dabei sind Deine Arbeiten nicht auf ein bestimmtes Feld oder Material beschränkt, das ist es, was ich so klasse finde.
    Bei aller Kreativität und Schöpferkraft aber nicht vergessen -&gt; die Sterne sind "draußen". ;-)))
    LG Didi

    Hallo Winfried,


    ich muss zugeben, ich weiß nicht wie ein Wetterballon bei Nacht wahrgenommen wird, denn ich sah bisher nur einen einzigen bei Tag und der stand irgendwie auf der Stelle. Ob so ein Ballon also eine Bahn läuft, wie bei meiner Sichtung...keine Ahnung. Mein Objekt war jedenfalls in geradlinig-dynamischer Bewegung unterwegs.


    Was das Aufblitzen betrifft: Wenn ein Ballon platzt, dann gibt es doch eigentlich keine Explosion im Sinne von <i>Hollywood-Feuerball</i> oder so, sondern es macht einfach "Peng" und das Teil kommt runter. In meinem Fall hätte es dann sogar zweimal "Peng" machen müssen, denn es hat ja zweimal geblitzt.
    Die Messgeräte an den Ballons sind vielleicht auch nicht gerade billig, bzw. zu wichtig um einfach verloren zu gehen, deswegen könnte ich mir vorstellen, dass das Material des Ballons mehr als dem allgemeinen Kirmesstandard entspricht.
    Sind nur so Überlegungen zu meinem speziellen Fall.
    Dass so ein Ballon schon leicht zu Fehlinterpretationen verleitet, möchte ich gerne glauben. Anfangs hat mich mein Exemplar, obwohl bei Tag gesehen, auch ganz schön verwirrt.


    (==&gt;)Jogi
    Weia, hoffentlich war das Pilzgericht nicht aus einem Krimi.[;)]


    Euch beiden CS und Grüße, Didi

    Hm, ich will gerne glauben, dass besonders zur Mittsommerwende jede Menge Zeugs in den Himmel gejagt wird. Bestimmt waren jede Menge Partyballons unterwegs und warum nicht auch ein Wetterballon.
    Bis das Ding aber die Kurve gekratzt hat, sprach, was Geschwindigkeit und Aussehen angeht. nichts gegen einen ganz normalen Satelliten. Ich kann mir eben nicht erklären, wie ein Ballon dann auf so eine Geschwindigkeit kommt. Im Vergleich dazu ist eine Militärmaschine bei hoher Geschwindigkeit, in großer Höhe, trotz alledem eine Weile lang gut zu verfolgen.
    Deshalb will mir ein Flugbahn kreuzender und in der Atmosphäre verglühender Partikel eher einleuchten.

    (==&gt;)walti
    09°34' Länge und 47°42' Breite, unweit nördliches Bodenseeufer. Ich habe ca. 3 Minuten <i>nach</i> meiner Sichtung einen deutlich helleren Satelliten auf etwas westlicherer Flugbahn gleichfalls von Süd nach Nord fliegen sehen. Das könnte der Iridium Flare gewesen sein. (Siehe mein erster Eintrag.) Mir schien er nur für einen Flare nicht ganz hell genug zu sein, da ich die schon heller erlebt habe.
    Flog der von Dir genannte Flare auch Süd-Nord?


    (==&gt;)Eugen
    Willkommen im Forum. [:)] Für Deine Sichtung habe ich auch keine Erklärung, aber mit einer Beobachtungsdauer von ca. 2 Minuten hast Du wirklich lange beobachten können. Ich denke mein "Spuk" hat maximal 6-10 Sekunden gedauert, seeeehr maximal geschätzt.


    (==&gt;)StephanPsy
    Ein Glühwürmchen möchte ich eigentlich auch ausschließen. Habe noch nie eines über Baumhöhe fliegen sehen. Die leuchten eh nur zur Brautwerbung und da die Weibchen nicht fliegen können meist in Bodennähe oder im Gebüsch sitzen, hätten sie auch keinen Grund so hoch zu fliegen. Außerdem, wenn ein Glühwürmchen so hell aufblitzen könnte, dann würde ich keine Glühbirnen mehr kaufen. *g
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">es ist für die menschliche Wahrnehmung beinahe unmöglich die Entfernung von unbekannten Objekten (deren reale Größe nicht bekannt ist) in der Nacht am Himmel zutreffend einzuschätzen, es treten in diesem Fall regelmäßig grobe Fehler in der Einschätzung der Entfernung ein, daher könnte es wohl doch ein Glühwürmchen gewesen sein.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Da gebe ich Dir natürlich absolut recht.


    (==&gt;)Jogi
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Jo an das habe ich auch schon gedacht, doch was mich dann immer in erklärungsnot bringt, warum fliegen diese dinger kurven und bögen. Daher hätte ich schon eher an nen Partypballon gedacht, der schon sehr hoch war, und der plötzlich in eine andere Luftschicht kommt, und daher diese richtungsänderung vollzieht. Das Aufplitzen würde ich mal schätzen als das er feuer gefangen hat.


    Gruß Jürgen.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Wenn ich einen Partyballon bei bekannter Größe auf diese Distanz einschätzen müsste, dann kriege ich Probleme mit der Vorstellung, wie schnell das Teil nach dem Abschwenken gewesen sein muss.
    Habe ich eigentlich schon erwähnt, dass ich so gut wie keinen Alkohol trinke und auch in dieser Nacht stocknüchtern war? [:D]


    Jetzt habe ich mir meine eigene rationale Erklärung zusammen gebastelt und vielleicht ist das von der Wahrheit ja auch garnicht so weit entfernt:
    Ich stelle mir vor, dass ein von Menschenhand in den Orbit geschossenes Objekt, vielleicht ein unbedeutender kleiner Satellit oder Weltraumschrott, in einem dermaßen günstigen Winkel an der Vega vorbei fliegt, dass diese sich im Objekt spiegelt. Vielleicht hat sich auch nicht die Vega, sondern der fast volle Mond gespiegelt, vielleicht auch beide. Das Ding rotiert um die eigene Achse oder trudelt zumindest, dass es im richtigen Augenblick zum zweimaligen Aufblitzen kommt. Nach dem zweiten Aufblitzen ist der günstigste Beobachtungsmoment vorbei und genau diesen Augenblick sucht sich eine kleine Sternschnuppe aus, um die Bahn des Satelliten im rechten Winkel zu kreuzen. Da das Auge bekanntlich träge ist, verfolge ich die Bahn der Sternschnuppe, das Objekt wird zwischenzeitlich nicht mehr angestrahlt und ist somit auch nicht mehr auffindbar, wodurch bei mir der Eindruck erweckt wird, einen Bogenflug beobachtet zu haben.
    So könnte ich es mir in etwa zusammen reimen, ohne auf die praktischen Segeltuchjacken zurückgreifen zu müssen, die man vorne zusammen bindet.


    LG Didi

    (==&gt;)nuazo
    Das deckt sich so ziemlich mit meiner Beobachtung, nur, dass ich noch gesehen habe, wie das Objekt nach Westen abgebogen ist und, wie gesagt, plötzlich extrem schneller wurde.
    Die Leier scheint immer wieder für eine Überraschung gut zu sein aber ich bin sehr froh, dass Du das geschrieben hast.


    (==&gt;)Jogi
    Ne, ganz sicher keine Partyballon. [:o)] Die habe ich nämlich auch schon gesehen und waren absolut nicht vergleichbar. Da gab es optisch keinerlei Übereinstimmung, weder in Aussehen, noch in Flugbahn oder Geschwindigkeit. Das Ding muss wirklich sehr hoch gewesen sein.
    Ich hab noch bei Calsky nachgeschaut und habe keinen Eintrag gefunden. Das Ding dürfte also sogar um die 5 mag+ gewesen sein.
    Vielleicht war es ja doch der blaue Klaus?
    [:D]


    Aber...zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich die Beobachtung falsch beschrieben habe. Ich habe in der Aufregung die Leier größer gemacht, als sie ist und nord- statt südlagig von Vega aus gedreht. Das ist passiert, weil ich einen Teil des Herkules und des Drachen für Teile der Leier hielt. Also, das Ding flog zwischen Vega und HP 91926 C durch, hat die Leier damit schon durchquert gehabt.
    Mag auch die Glaubwürdigkeit darunter leiden, aber so ist der Sachverhalt wenigsten richtig.

    Hallo zusammen,
    gestern habe ich von meinem Balkon aus mit dem mittsommerlichen Jupiter angebändelt. Das Seeing so horizontnah und über ein Hausdach hinweg, war zwar recht mies, aber die galileischen Monde waren wunderbar aufgefädelt und in erster Linie ging es mir darum, mich an die neue Montierung zu gewöhnen. Als dann der Mond aufging, hab ich den Mondfilter drauf geschraubt und auch dort noch ne Weile draufgehalten.


    Lange Rede, kurzer Sinn: Ich bin danach noch ein paar Stunden an den Rechner gehockt und hab mir im Stellarium ne kleine Starhopping-Route für das nächste Mal ausgedacht. Da dann der Ringnebel in der Leier dabei sein soll, bin ich wenige Sekunden nach 2:30 (Computeruhr) nochmals auf den Balkon um mir das Sternbild Leier zu betrachten. Ich stellte mich so, das der noch fast volle Mond vom Giebel des Nachbarhauses verdeckt wurde. Dabei musste ich gewaltig den Kopf verrenken, da die Leier fast senkrecht über mit stand.
    Kaum, dass ich eine Minute draußen war, sah ich einen kleinen Satelliten, der in Süd-Nord-Richtung zwischen Vega und Doppelstern HP 91926 C angeflogen kam. Sein Kurs hätte ihn direkt durch das Sternbild Leier geführt. Er flog relativ langsam und war auch recht schwach von der Helligkeit her, worauf ich auf eine sehr hohe Umlaufbahn schloß. Er fiel mir nur auf, <i>weil</i> er sich eben bewegte und ich direkt auf diesen Himmelabschnitt schaute. Bevor er HP 91971 erreichte, blitzte er aber für eine Sekunde kurz weißbläulich auf und ich dachte schon, dass es vielleicht doch ein Flugzeug sei, (es wirkte aber nicht wie das blitzen einer Nav-Leuchte, sondern, wie wenn sich ein Objekt für kurz in die Sonne dreht) - aber nach dem Aufblizen hatte der Satellit die Richtung auf kürzestem Weg nach Nord-Ost geändert und HP 91971 noch nicht einmal erreicht. Eine Sekunde später blitzte er für den Bruchteil einer Sekunde noch einmal im gleichen Farbspektrum auf, (diesmal noch heller) und der ehemals langsame Satellit, der ab dem ersten Aufblitzen kontinuierlich an Geschwindigkeit zugenommen hatte, schoss jetzt direkt in Richtung HP 100453 im Sternbild Schwan davon. Bevor es dort ganz ankam, war das Objekt aber bereits verschwunden.
    Der Satellit hat also auf dem kurzen Weg zwischen Vega und dem ersten Kastenstern der Leier, von Süden kommend, beginnend mit dem ersten Aublitzen, eine 90°-Kurve nach Osten geflogen und dabei gleichmäßig von langsame Satellitengeschwindigkeit auf "fast so schnell wie eine Sternschnuppe" umgeschaltet. Die Flugbahn erinnerte an einen Spazierstock mit gebogenem Griff, beim Griff beginnend.
    Geschätze Helligkeit zwischen erstem Entdecken und Verschwinden ca. 4,5 mag, das Aufblitzen zwischen geschätzten 1 und 2 mag, also sicher nicht so groß und hell wie die Vega.
    Ca. zwei-drei Minuten später (ca. 02:04 Uhr), flog dann zwischen Leier und Herkules ein zweiter Satellit in Süd-Nord vorbei, der deutlich heller war und natürlich auf gerader Bahn flog.
    Die Bezeichnung der Sterne, (außer natürlich Vega und anderer markanter Sterne), habe ich selbstverständlich nicht im Kopf, da ich seit fast 40 Jahren hauptsächlich die antike Sternenbeobachtung mit blosem Auge praktiziere und eher nach Sternbildern vorgehe. Die Namen habe ich dem Stellarium entnommen, damit man gültige Anhaltspunkte auf die Bewegung hat.


    Für eine naturwissenschaftliche Erklärung wäre ich sehr dankbar. Kommt mir bitte nicht mit kleinen grünen Männchen. [;)]

    Hallo Manfred,
    mir bleibt einfach die Spucke weg!!
    Ich möchte Dich um Erlaubnis bitten dieses Foto als Vorlage für ein Bild nehmen zu dürfen. Ich male solche Motive gerne in Öl, allerdings nur mit vorheriger Genehmigung des Fotokünstlers.
    LG Pyrin

    Ok, Jogi wollte zwar was aus Serienherstellung...mir hat es trotzdem keine Ruhe gelassen und bin deshalb heute Nacht im www etwas hängen geblieben.[|)]
    Abgesehen von Holgers kleinem Meisterwerk (und ich versichere, dass ich mich, ob so eines Geschicks und des absoluten Techniktrottels der ich bin, evolutionsmäßig um zehntausende von Jahren zurück gestuft fühle), habe ich als nächstgrößeres Exemplar nur das Original von Sir Isaac himself gefunden, mit einem 25mm Objektiv und einer Tubuslänge von 15 cm.
    Tja, ansonsten geht es serienmäßig wohl doch erst bei 76/700 bzw. 76/300 Kugeldobson los.


    (==&gt;)slyv
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Sowas kriegt man in keinem Souvenirshop!<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Schon klar. Sorry, war nur ein Scherz. Ich wollte nur auf die Konvergenz des Designs hinweisen. In Amsterdam bekommt man keine Spiegelteleskope in den Souvenirshops.[:o)]

    Hallo Markus,
    das gefällt mir richtig gut, kommt schon fast 3D-mäßig rüber. Hätte ich von s/w nicht erwartet. Lässig. [:)]
    Gruß Didi

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: slyv</i>
    <br />Hi Jürgen!


    Darf'ich mal klugscheissen?


    Das MMT mit seiner 20mm Optik ist zwar rekordverdächtig klein für ein Spiegelteleskop, aber es ist kein Newton. [:p]


    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ich bin mir nicht mal sicher ob es ein Spiegelteleskop ist. Sieht mir verdächtig nach dem aus, was in Amsterdamer Souvenirläden verkauft wird.
    [:D]

    Noch eine kleine Hilfe. Falls Du eine Schraubkappe vor den Linsen hast, dann halte den Tubus am besten lotrecht mit der Öffnung nach unten und führe die Linsen, welche auf der Schraubkappe drauf liegen, von unten waagerecht ein. (Abstandsplättchen-oder Ring zwischen Linsen nicht vergessen.) Wenn Du so vorsichtig einschraubst, rutschen die Linsen automatisch in die richtige Position. Aber nicht mit roher Gewalt. Wenns hapert, nochmal vorsichtig von vorne anfangen.
    Das hat bei mir gut funktioniert.
    Greetings, Didi

    Hallo zusammen,


    ich bin heute Nacht beim Surfen und Suchen über die Bezeichnung "EQ-Sky" für eine Bresser-Montierung gestolpert. Nun kenne ich ja die EQ-Montierungen mit Nummern, aber zu einer <i>Sky</i> konnte ich keinerlei technische Daten finden, obwohl ich stundenlang im Forum und anschließend im www gesucht habe.
    Jetzt lässt mir die Frage keinen Büroschlaf mehr, denn ich würde gerne wissen, wo eine solche Montierung größenordnungsmäßig einzuordnen ist.
    Ich tippe mal auf eine eher schwächere Montierung, aber nichts Genaues weiß ich eben nicht.
    Hat jemand eine Ahnung?


    LG Pyrin

    Hallo Jürgen,


    herzlichen Glückwunsch zum Richtfest! [8D]
    Schaut wirklich sehr gut aus und der Kostenfaktor ist ja wohl unschlagbar. [:D]
    Sind die Steinplatten am Rand mit einem Betonkeil fixiert, oder liegen sie locker auf dem Kiesplanum? Ich würde auf jeden Fall keilen.


    Stellt sich nur noch eine Frage: Im Falle einer Besichtigung...welches Bier (und wieviel) verlangst Du eigentlich als Eintritt? [;)]


    LG Dietmar

    Hi Jogi,


    na endlich hat´s mal bei Dir mit dem Wetter geklappt. Dein M 31 gefällt mir sehr gut, hättest den Baum aber ruhig umsägen können. [;)]
    So wie es scheint, haben wir da dieselben Nächte im Freien verbracht, wobei ich bei Deinen Sichtverhältnissen auf der Hütte nur neidisch werden kann.
    Bin schon sehr auf die Nachbearbeitung gespannt. Hast du noch mehr geschossen?


    LG Pyrin

    Habe soeben, ca. 21:35 ein hell leuchtendes Objekt von Nordwest nach Nordost fliegen sehen. Kann das die ISS gewesen sein? Das Objekt war um einiges heller, als sonst die Satelliten und entsprach mit bloßem Augenschein in Größe und Helligkeit der ISS, die ich sah, als die Atlantis abdockte und beide Raumfahrzeuge hintereinander her flogen.

    Mensch Jürgen,
    sei blos froh, dass Du mit dem Leben davon gekommen bist.[xx(]Du hättest tot sein können[:D]
    Na wenigstens hast Du unabsichtlich den wissenschaftlichen Beweis dafür geliefert, dass Brennesseln und Ameisen diesselbe Säure verwenden.[:)]
    Wenns Dich tröstet: Mich haben gestern fast die Schnaken gefressen und ich bin zweimal in Igelsch... getreten.

    Hi Markus,
    kann dieses happy feeling sehr gut nachvollziehen. Ist bei mir noch keine 24 Stunden her.*g* Habe gestern auch zum ersten mal die Venus als Sichel gesehen, aber leider den Saturn nicht geschnallt. War übrigens auch mit einem 20mm Okular unterwegs.