Beiträge von Alfredo Segovia

    Hi Matze,


    PeJoerg hat es goldrichtig erklärt. die Defocuseinstellung bewirkt folgendes:
    wenn du Planflächen prüfst, die einen gewissen Krümmungsradius haben, "fokussiert" dir die Auswertesoftware diese Krümmung einfach weg. D.h. wenn du beispielsweise einen "krummen" Planspiegel hast,der an sich nur einen Strehl von 0.60 hat, der aber an sich sehr gut und gleichmässig ist, dann kannst du ihn beispielsweise hervorragend als Autokollimationsspiegel zum Prüfen anderer Spiegel verwenden. Denn für diese Zwecke spielt ein Krümmungsradius von sagen wir einigen Kilometern keine Rolle. Ein Spiegel mit sogenannter "Power" fungiert also wunderbar als Autokollimationsspiegel, solange er gleichmässig ist.Nur die Brennweite eimes Prüflings dürfte man eben wegen dieser Power nicht einfach mit einem Massband damit bestimmen! Aber generell fokussierst du ja dein Bathinterferometer ja einfach nach. Diese Planfläche hat dann sogar möglicherweise 0.99+ Strehl wenn Autofocus ANgeschaltet ist. Würdest du denselben Planspiegel aber als Planglas (nicht aluminisiert) verwenden wollen (oder eben in 45 Grad Stellung in einem Dobson), dann könnte das in einem Fiasko enden, denn ABSOLUT gesehen ist die Krümmung ja reinpoliert. Die Folge ist ein unbrauchbares Planglas und Asti im Dobson.
    Der RC Test ist, wie PeJoerg ebenfalls richtig bemerkt hat, nicht ohne Tücken...


    cs,


    Alfredo

    Kay, klasse Auswertungen!
    Das entspricht tatsächlich meinen Erwartungen. Habe gestern einen dünnen 120er Fangspiegel ebenfalls mit 3 Klebepunkten (Powerstripes) befestigt und vermessen. Ergebnis: in 45 Grad Stellung (Dobson zeigt zum Zenit, war ne abenteuerliche Stellung des Teststandes :) hatte ich ca. 4 Strehlpunkte Verlust. In vertikaler Stellung, also so wie du gemessen hast, 3 Punkte.Ich vermute, in irgendeiner Stellung dazwischen werden es also zwischen 3 und 4 Punkte sein. Absolut vertretbar. Die kleinste Dejustage oder Turbulenzen bringen deutlich mehr Verluste...


    cs,


    Alfredo :)

    Kay,


    ich musste schmunzeln, als du das mit der Fangspiegelheizung erzählt hast. Denn genau DAS ist mir vor langer Zeit auch passiert. [:D]
    Ich habe früher auf all meine Fangspiegel Widerstände geklebt um sie elektrisch zu beheizen. Selbst bei kleinen Strömen verziehen sich die Dinger jedoch wirklich immens! Oft sehe ich Super-Duper-was-weiss-ich wie hochstrehlige Dobsons auf den Teleskoptreffen mit Fangspiegeln aus Borofloat. Die dann nachts schön beheizt werden. DAS zieht den Strehl
    aber nicht nur um 2, sondern um zweistellige Prozentpunkte runter, und das sieht man auch im Fokus.


    Habe daher mal einen 70mm Fangspiegel aus Pyrex mit aufgeklebten Widerständen in Kontakt auf ein hochpräzises Zerodur-Planglas gelegt und von UNTEN mit monochromatischem Natriumlicht beleuchtet um zu sehen, wie sich die eigentlich kerzengeraden Interferenzlinien verziehen. Das Ergebnis war nicht nur ernüchternd, es war BRUTAL [:0] ! Ich glaube, wer das mal LIVE sieht, wie sich die Linien biegen und krümmen, wenn sich die Widerstände erwärmen, der redet dann nicht mehr über Strehl[:D] Also WENN Fangspiegelheizung, dann nur mit Zerodur- oder Quarzfangspiegel :)] Andererseits: lieber mit Strehl 0,5 Sternchen guggen als gar nix durch zugetaute Fangspiegel. Gibt aber auch andere Lösungen...


    Im Vergleich dazu sind die minimalen "Verluste" infolge der möglicherweise nicht ganz optimalen 3-Punkt-Lagerung bei 130mm Fangspiegeln in meinen Augen wirklich "Peanuts". [:)]


    Aber Stathis: rein physikalisch/mathematisch ein durchaus interessantes Problem das mit der FS-Lagerung großer Fangspiegel. Ein ehemaliger Studienkollege arbeitet heutzutage als Chefprüfstatiker. Ich werde ihn mal fragen, ob er mir mit seinem FEM nicht einmal
    sowas rechnen kann. Aber dazu müsstest du mir sagen, WELCHE Art der Lagerung du anwenden möchtest.


    cs,


    Alfredo [:)]

    Hallo,


    Stathis, das mit der Refocus Error Calculation ist genau der Grund, warum ich bei meinem großen Fangspiegel am 24" Dobson die Silikonplops
    weiter auseinander als sonst gesetzt habe, denn im Gegensatz zum Parabolspiegel wirkt sich die zusätzliche Krümmung deutlich negativer aus, wie du richtig erkannt hast. Wie gesagt, Asti ist keiner zu sehen, und ich bin da ziemlich pingelig wie du weißt[:)] Wir können das aber sehr gerne an meiner Sphäre im RC testen wenn du ihn fertig hast. In einem ähnlichen Winkel wie Kay das gemacht hat, dann passt auch dein "Gefühl", falls das Ergebnis zufriedenstellend ist. :)


    Andererseits: ich verstehe dein Problem jetzt nicht ganz. Ich selbst verbaue wie du weißt, nie einen Spiegel mit interferometrisch gemessenen Strehlwerten unter 0.95 [:D]


    Selbst wenn ich nun 2 oder 3 Strehlpunkte abziehe wegen des Fangspiegels habe ich noch genügend Reserven für ein beugunsbegrenztes Bild (Seeing aussen vor).


    Du selbst gibst dich ja mit deutlich kleineren Strehlwerten zufrieden bei so großen Spiegeln.


    Warum auf einmal also wegen 2 Strehlpunkten so eine Panik? [:D]


    cs,


    Alfredo :)

    Hallo Kay,


    lustig...ich hatte gestern mit Stathis telefoniert und ihm
    meine Meinung gesagt zur Lagerung des 130er Fangspiegels. Nämlich dass ich es genau so machen würde, wie DU es jetzt vorgeschlagen hast, also
    der reine Standard. Denn bei mir funktioniert es seit Jahren perfekt, ohne laterale Halterungen. Ausschließlich mit drei Silikonmünzen unter dem Fangspiegel. Ich wollte ebenfalls ein paar Testinterferogramme machen, um das ganze zu untermauern, aber du bist mir jetzt zuvorgekommen. DANKE! [:D]


    cs,


    Alfredo :)

    Hallo Matze,


    schönes Projekt. Da ich auch gerade dabei bin verschiedene Meßmethoden für Planspiegel miteinander zu vergleichen (großes Planglas,
    RC-Test mit perfekter Sphäre und Rayleight-Wassertest) lese ich hier ebenfalls interessiert mit. In Autokollimation musst du 0.5 einstellen,
    das ist korrekt. Was mir ein bischen Bauchschmerzen bereitet, ist, dass du ein BATH-Interferometer in der RC-Anordnung verwendest, ist doch
    richtig oder? Genau DAS ist der Grund, warum ich diese Vergleiche jetzt fahren möchte. Ich befürchte nämlich, dass du mit einer Sphäre zwar
    den Sterntest und Foucaulttest problemlos machen kannst (RCT klassisch), aber mit dem Bath könnte es Ärger geben, da der Bündelabstand hier
    für zusätzliche Probleme sorgt. Der hin-und rückläufige Strahl treffen nämlich auf einen geneigte Fläche, anstatt wie beim Test eines Spiegels
    aus dem COC direkt frontal auf den Prüfling. Nicht, dass deine Messungen möglicherweise nicht ganz zuverlässig sind? Vielleicht kann da jemand was zu sagen?


    Jedenfalls habe ich einen großen, richtig guten lambda/40 Flat hier. Wenn du meinst, das du mit dem Projekt fertig bist, kannst du gerne eine
    letzte Messung machen und wir prüfen deinen FS dann gegen diese Planfläche im Natriumlicht. Können dann verschiedene Interferogramme machen, und
    nachsehen, was Sache ist.


    Aber bis dahin: weiter so! Echt toll!


    cs,


    Alfredo

    Hallo HB,


    ja, man kann das wohl. Habe da mit Kurt darüber gesprochen. Allerdings dürfen keine normalen Linsen im Weg sein. Das Problem ist, dass IR-durchlässige Linsen aus Germanium oder Zinkselenid bei grösseren Durchmessern ziemlich ins Geld gehen. Daher versuche ich gerade eine 76mm-Newton-Optik an die Wärmebildkamera zu adaptieren. Da diese nur Spiegel verwendet und diese im IR Bereich sehr gut reflektieren, sollte es hervorragend funktionieren.
    So kann man dann mit solch einer Kamera IR-Bilder im Nahen und im Weiten Aufnahmen machen. Bin gespannt auf die Ergebnisse...


    cs,


    Alfredo

    Hallo Kurt und Mitleser,


    da ich deinen schönen Thread in Sachen CO2 nicht stören will, mache ich hier einen neuen für den Nachfolger deiner HT-18 Wärmebildkamera auf. Hier können wir auch in Zukunft neue Spielereien mit den Wärmebildkameras reinstellen. Als erstes die Luftballon-Wärmebildaufnahme, die ich zusammen mit StefanSLS gemacht habe. Zu sehen ist meine Hand. Ein Teil davon abgedeckt durch einen knallgelben Luftballon, der im Infraroten wie eine Glaskugel aussieht. Es ist eine Dämpfung zu sehen, aber sie ist relativ gering. Auch deutlich zu erkennen: der Luftballon reflektiert durch seine glatte Oberfläche Infrarotstrahlung ziemlich gut. Der Reflex ist gut zu erkennen. Genauer gesagt, man sieht schemenhaft Stefan´s und meinen Körper/Kopf. Stefan, rechts zu sehen, hatte eine Brille auf, die im Infraroten wie eine dunkle Sonnenbrille aussieht:




    Eine interessante Anwendung für unsere Thermografiekameras, gerade für unsere Messlabore, ist das indirekte Erkennen von Verformungen unserer Autokollimationsspiegel oder sonstiger Glaskörper infolge Berührungen. Auf der nächsten Aufnahme sieht man einen eigentlich völlig austemperierten Autokollimationsspiegel. Durch blosses Anfassen der Rückseite erkennt man mit der IR-Kamera sofort, dass dadurch Temperaturgradienten entstanden sind. Der niedrige Kontrast zeugt von einer sehr gleichmäßigen Austemperierung. Und dennoch kann die Thermografiekamera oben leichte Aufhellungen, also wärmere Stellen, erkennen. Schon irre, wie empfindlich diese mittlerweilen sehr günstigen Kameras sind. Sie können schon kleinste Temperaturdifferenzen ausmachen. Diesen Spiegel würde ich so nicht mehr für Messungen mit dem Bath-Interferometer verwenden:





    Hier noch eine Aufnahme, die in meinem Büro entstanden ist. Die Auflösung der HT-19 ist schon sagenhaft. Ich erinnere mich noch an die neunziger Jahre, wo man für diese Qualität mehrere zehntausend Deutsche Mark hinblättern musste. Es war für damals für mich als angehenden Ingenieur wie Weihnachten, als ich mal damit arbeiten durfte [:D]
    Man sieht ein gleichmäßig austemperiertes Büro mit einer rechts offen stehenden Glastüre. Diese reflektiert das Infrarotbild meiner links stehenden Kollegin wie ein Spiegel:




    Ich habe für diese Kamera eine spezielle ZnSe Linse mit 20mm Durchmesser und ca. 50mm Brennweite gekauft, die im Infraroten durchlässig ist und scharf abbildet. Damit kann ich nun hochauflösende Nahaufnahmen im langwelligen IR machen (z.B. für elektronische Platinen sehr gut zu gebrauchen!). Die Auflösung ist auch hier wirklich irre. Man sieht sehr detailreich meine Uhr und auch jedes einzelne Haar am Arm:




    Auch die folgenden zwei Bilder zeigen die hohe Auflösung bzw. Qualität der Kamera. Das (dunkel zu sehende) Speiseeis und die Schüssel sind als reine IR-Aufnahme zu sehen. Zusätzlich kann sie auch eine optische Aufnahme überlagern, um kritische Stellen leichter lokalisieren zu können. Die HT-19 ist zwar nicht radiometrisch, d.h. es wird nicht JEDE Temperatur eines jeden Bildpunktes in den jpgs mit abgespeichert. Dafür aber die MINIMALE, die MAXIMALE und die Temperatur des mittig angepeilten Ortes. Für die meisten Anwendungen genügt das vollauf.



    Nahaufnahme (reines IR-Bild) eines Fingers. Jede einzelne Falte ist zu erkennen.




    Aber auch für die Gebäudethermografie taugt die HT-19 ganz gut. Nur auf eine Nachbearbeitung voll radiometrischer Bilder durch Software muß man verzichten. Aber einen defekten Anschluss an der Ecke des Wintergartens meines Freundes konnte die Kamera mühelos aufdecken. Oben ein Edelstahl-Kaminrohr, das natürlich ebenfalls relativ warm (hell zu sehen) ist:




    Im Moment tut sich dermaßen viel auf dem Gebiet der Wärmebildkameras, vor allem seit diese günstigen Vox-Sensoren verbaut werden. Für den gleichen Preis einer HT-19 bekommt man wahrscheinlich sehr bald schon eine IR-Kamera mit 640x480 Bildpunkten IR-Auflösung, wie sie früher State of the Art waren...


    cs,


    Alfredo :)

    Hallo Kurt,


    überzeugender Messaufbau! Eigentlich traurig, dass man sowas aufbauen muss, um etwas zu beweisen/zeigen, was eh schon wissenschaftlich
    längst erwiesen ist. Aber leider gibt es scheinbar immernoch viel zu viele Trumps auf dieser Welt, die es trotz aller wirklich wissenschaftlich sauberen Beweise niemals glauben werden...weil sie es nicht glauben WOLLEN.[B)]


    Zum Fenster habe ich noch eine Frage: warum hast du nicht auch auf der anderen Seite eine PE genommen? Dann bleibt doch das CO2 garantiert drin in der "Verpackung"? Oder dämpft die PE-Folie doch zu stark?


    Wir haben letzten Dienstag mit meiner Wärmebildkamera in der Sternwarte München durch einen Luftballon HINDURCH thermografiert.
    Der Luftballon verhielt sich im langwelligen Infraroten ähnlich wie eine Glaskugel im optischen Bereich, verblüffender Effekt. Wäre er mit CO2 gefüllt gewesen... vielleicht stell ich demnächst mal ein Bild davon hier hinein.



    cs,



    Alfredo :)

    Hallo Kalle,


    richtig erkannt [:)] Und genau das ist das Problem. Die Schleife wirft in unserer Anlage Schatten. Und zwar für alle 6 Verdampferwendeln. So wie die Kathode jetzt positioniert ist, liegt sie äußerst ungünstig. Sieht man zwar nicht mehr
    auf dem fertig bedampften Spiegel, aber die Ungleichmäßigkeiten sind drauf. Hatte mal mit Alois Ortner so ein Problemchen mit einem falsch bedampften Spiegel den ich mitgebracht hatte. Er hatte mir damals in seinem Keller gezeigt, wie sehr sich diese Problematik auf den Spiegel "durchdrückt". Openfringe zeigte es ganz klar, und es wirkte sich auch auf den Strehl aus. Nach einer Neubeschichtung war die Messung plötzlich sauber [:)] Danke Alois [;)]


    Eigentlich wäre es besser, die Schlaufe ganz groß zu machen, so dass sie komplett aus dem Strahlengang ist. Aber dann kommt sie zu nah an die Wandung und es könnte zssschhhh machen:-)


    Mal sehen wie sich das lösen lässt...


    lg


    Alfredo
    [:)]

    (==>)Stathis + Martin:


    wir könnten mal tatsächlich überlegen, wie wir die Kathode nach der Ionisierung aus dem Strahlenweg des Aluminiums bekommen. Vielleicht durch eine Art Hebel und aus dem Weg "wegdrehen"? Bei meinen
    letzten Tests hat sich die Schichtdicke dort eindeutig stark vermindert. Falls ihr noch einmal ein Interferogramm mit dem verspiegelten Endergebnis machen könntet, könnten wir mal überprüfen, was Openfringe oder DFTFringe dazu sagt. Bei diesem Spiegel würde es mich echt interessieren, da er nicht so groß ist. Vielleicht ist das hier nicht so schlimm wie bei großen Scheiben.



    lg,


    Alfredo :)

    Hallo Dieter,


    die reine Aluschicht ohne Quarz benötigt ein paar Wochen "Ruhe". Es bildet sich tatsächlich eine (durchsichtige) Aluminiumoxidschicht darüber aus, die relativ hart ist. Nach ein paar Monaten kann man den Spiegel sogar vorsichtig mit Spülmittel waschen! Wenn man das zu Beginn macht, ist die Aluschicht aber tatsächlich hinüber, das wissen die meisten nur nicht. Für uns bedeudet das, dass wir ganz gut auch ohne die Quarzschutzschicht leben können. Und im Hintergrund laufen eh grad Experimente, wie wir in Zukunft vielleicht doch eine Schutzschicht draufbekommen. Aber das dauert noch :)


    lg, Alfredo

    Hallo Guntram!


    Es ist die russische Version von BK7. Hatte früher mal mehrere dieser Dinger aus Russland hier. Teilweise erreichen die lambda/10 Wave, also wirklich top. ABER: du musst sie beim Prüfen ewig lang mit dem Prüfling in Kontakt lassen um sie zu "aklimatisieren". Für die Messpraxis reicht eine einzige Berührung mit der warmen Hand, um die Interferenzstreifen zu verziehen. Also nur was für seeeeehr Geduldige, leider...


    lg,
    Alfredo

    Hallo Gerhard,


    ich bin stolz auf dich [:D] Und Alois wäre das sicherlich auch! Das hast du super hinbekommen mit seiner Minitoolmethode! Den Nordosten
    würd ich tatsächlich noch beackern, wenn du willst, auch die höchsten roten Erhebungen, aber dann würde ich es gut sein lassen. Im Ronchi und am Stern wirst du die Plops natürlich noch sehen, aber im Fokus
    am Nachthimmel garantiert nicht mehr. Das Ding wird Spitzenleistungen
    vollbringen, wirst sehen.



    Also nochmal: GRATULATION zu diesem rekordverdächtigen leichten Spiegel, Weltklasse!




    Der Sternfreund aus München [:D]

    Ja, wir hatten alle irgendwie gehofft, dass er den Krebs irgendwie besiegen würde, aber es hat wohl nicht sollen sein.


    Die Verabschiedung war schwer. Es waren aber dermaßen viele Leute in der Kirche, dass im hinteren Bereich noch viele stehen mussten. Das allein zeigt schon, wie beliebt unser Alois war - nicht nur in der Astroszene. Und das kommt nicht von Ungefähr...


    Ein wirklich beeindruckender Gottesdienst. Nicht zuletzt aufgrund der vielen tollen Reden u.a. seiner Familienmitglieder.


    Ich bin mir sicher, unser lieber Alois hätte es sich genau so vorgestellt.


    Liebe Sternfreunde,


    Gretl, seine Frau, lässt uns wissen, dass die Verabschiedung am Mittwoch, den 11.09.2019 um 14.30h in der einzigen Kirche in Mäder (Vorarlberg) stattfinden wird. Falls sich jemand von Alois verabschieden möchte, ist er da herzlich willkommen.


    vg,


    Alfredo

    Liebe Sternfreunde,


    leider muss ich euch mitteilen, dass unser lieber Freund Alois Ortner heute früh von uns gegangen ist. Er hat die letzten Monate dem Krebs getrotzt in einer Art und Weise, die wirklich bewundernswert ist. Selbst in seinem extrem geschwächten Zustand hat er insgeheim noch ein kleines "Lebenswerk" vollendet, wie es nur wenigen Menschen gelingen würde.
    Verantwortlich dafür ist seine Art, sein Charakter, der tatsächlich seinesgleichen sucht und ihm die dafür notwendige Kraft gegeben hat. Anders ist das nicht zu erklären. Einen dermaßen kompetenten, hilfsbereiten, "gute Schwingungen"-ausstrahlenden Menschen habe ich nicht oft kennengelernt, und ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass er für die gesamte Astroszene wirklich ein Riesenverlust ist, der nicht so leicht auszugleichen sein wird.


    Seinen Platz unter den Sternen hat er jedenfalls sicher. Und vielleicht ist er dem Kleinplaneten, der seinen Namen trägt, gerade sehr nahe und lächelt uns von da oben alle in seiner lieben Manier ganz freundlich an...


    Er fehlt mir jetzt schon sehr. [:(]



    Alfredo

    Uiiiii…dat bin ja icke ooov de Schtuuuuhl [:D]


    auch ich fand, dass gerade die erste Nacht auf dem Taubenberg aussergewöhnlich gut war. Gerade der Schütze stand wie eine eins mit kaum Dunst am Horizont, das war ein echter Leckerbissen, bei den vielen und tollen Objekten, die sich darin tummeln [:p]


    Hier noch ein paar weitere Impressionen...



    Wenn man aus der Nähe von München schon den Erdschatten abends sieht,
    geht die Unruhe los...da MUSS man ja rausfahren zum Beobachten:



    Nachts dann eine schöne klare Milchstraße zu sehen. Tolle Leute waren da, warm war es auch noch und das Seeing war wirklich gut - also TOP Bedingungen für eine Nacht, die wirklich Spaß gemacht hat:




    Marine wurde übrigens gnadenlos als biologisches DSC missbraucht [:D] Habe noch nie jemanden gesehen, der ganz ohne Sucher nur mit Peilen an den Stangen entlang und nach ein bischen "Umrühren" den Embryonebel so schnell gefunden hat - Respekt!



    Und die Stimmungsbilder lassen schon erahnen, wie schön der Abend war. Auch von mir nochmal danke an alle Anwesenden [:)]




    lg,


    Alfredo :)

    Hallo,


    habe folgendes sehr feines Gerät zu verkaufen:


    Einen sehr guten Fachwerk-Monoring Selbstbau-Dobson mit Zambuto 12,5" Spiegel. Dieser Dobson ist, obwohl nicht wirklich schwer, eher gebaut wie ein Panzer und ist n i c h t auf Leichtbau optimiert, sondern auf Schwingungsfreiheit und perfektes Handling und Nachführung. Eine reine Spaßmaschine:



    Ich habe aufgrund des sehr guten Spiegels mit diesem Gerät fantastische Nächte in den Alpen und im Voralpenland erleben dürfen, wobei ich das Gerät immer komplett
    zusammengebaut im Auto transportiert habe, so daß es wirklich nur
    ein sehr komfortables "Hinstellen" und loslegen gab, wie hier am Taubenberg:




    Dieser Dobson ist durch seinen sehr hohen Kontrast neben sehr gutem Deep-Sky auch besonders stark am Planeten, das Beobachten ist auch auf Bino ausgelegt. Bin zwar kein Astrofotograph (wie man sieht), aber ich habe mit dem Handy mal versucht den Mond zu knipsen, um einen Eindruck vom Kontrast zu vermitteln:




    Der Monoring oben ist sehr steif, und der gute Moonlight Okularauszug mit 1:10 Untersetzung hat auch noch einen Filterschieber verpasst bekommen, um bei Deep-Sky sehr bequem zwischen den verschiedenen Filtern hin- und herwechseln zu können (Filter selbst sind natürlich nicht dabei). Desweiteren hat er einen Quickfinder installiert, mit dem sich die Objekte am Himmel kinderleicht anvisieren lassen. Sowohl der Fangspiegel als auch der Hauptspiegel kann völlig werkzeuglos blitzschnell kollimiert werden.




    Die aufwendige Rockerbox wurde komplett neu von einem Spitzen-Schreiner (danke Patrick :) angefertigt, geschliffen und lackiert. Es wurde sehr hohen Wert auf eine extrem breite Basis gelegt, damit das Gerät bombenfest auf dem Boden steht. Das Resultat ist einmalig.
    Die runde Basisplatte hat dann auch das alte, teure original Ebony verpasst bekommen, mit dem das ganze Teleskop butterweich läuft:




    Die Spiegelzelle mit einer 9-Punkt-Lagerung und 3 Einstellschrauben:




    Hier nochmal ein Bild vom unteren Teil mit der schönen Rockerbox und mit einem aussteifenden Dreieck vorne. Die extrem steifen Höhenräder sind aus einem Stück Aluminium gefräst und kosten schon alleine ca. 400.- Euro.




    Was soll man für solch einen guten Selbstbau verlangen?


    Ich vergleiche dieses Gerät am ehesten mit einem ICS Fachwerkdobson, das bei 12,5" Größe sicher nicht unter 6000.- Euro zu haben ist. Der f/5 Zambuto-Hauptspiegel hat eine neue HILUX Beschichtung erhalten und kostet bei APM zur Zeit 2930.- Euro.




    Ich würde diesen Dobson für 2500.- Euro hergeben. Ich glaube, zu diesem Preis wird man garantiert kein besseres und so gut funktionierendes Gerät dieser Qualität kaufen können.


    Bei Interesse einfach eine E-mail an alfredo-punkt-segovia-aett-gmx-punkt-de schicken oder eine PM hier im Forum.



    lg,


    Alfredo [:)]

    Hallo,


    Andi, ich meinte in der Tat 30 Grad gegen das Lot, also
    60 Grad zur Spiegeloberfläche :)


    Toni, das klingt einleuchtend. Ich werde versuchen, die Lambda/2
    Schichtdicke hinzubekommen. Aber ich bin im Moment noch recht
    skeptisch, dass ich das ohne Schichtdickenmessung hinbekomme.


    Deswegen bin ich seeeehr gespannt, was Kai da an Neuigkeiten in Peto
    hat, denn wenn es uns irgendwie möglich wäre das zu messen, öffnen
    sich ganz neue Horizonte [:D]


    lg,


    Alfredo [:)]

    Hi Kai,


    ah, ok, dann meinen wir beide dasselbe. Allerdings habe ich fälschlicherweise gedacht, dass die enhanced Alu oder Silber-Spiegel tatsächlich aus viel mehr solcher Schichten über dem Metall bestehen, danke für die Richtigstellung! Bei nur 4 Schichten wäre das Ganze vielleicht doch noch in unserer Reichweite :) In diesem Fall wäre der drehende Spiegel tatsächlich sinnvoll, da hast Recht.


    Aber muss die Schichtdicke dieser sagen wir 4 oder 6 Schichten ebenfalls so präzise sein wie bei den 50 Schichten? Könnten wir das
    so genau kontrollieren? Wenn ich berechne, wieviel Silber oder Alu
    ich jeweils zum Verdampfen auflege, habe ich -trotz physikalisch bzw. mathematisch korrekter Vorgehensweise- immer das Gefühl, dass es dennoch eine Schätzung bleibt. Ich bin da echt skeptisch, dass wir die Schichtdicken für die dielektrischen einzelnen Layer so exakt hinbekommen!? Was meinst du?



    lg,


    Alfredo [:)]

    Hallo Kai,


    ganz ehrlich...enhanced silver UND enhanced Aluminium ist schon beides denke ich, kaum sinnvoll machbar für uns Amateure. Denn sooooo viel Zeit, 12 bis 50 Schichten aufzudampfen hat doch kaum einer von uns [:D] - zumindest nicht, bis wir im Rentenalter oder geschieden sind, oder was meinst du? [:D]


    Wobei man auf die Definition aufpassen muss. Manche Anbieter bezeichnen eine simple Aluschicht, die mit zusätzlichem Sauerstoff
    aufgebracht worden und mit Quarzschutzschicht versehen worden ist, als solche.


    Andere bezeichnen eine Aluschicht, die mit dielektrischen Schichten darüber per Interferenz höhere Reflektivitätsgrade erzielt, ebenso als solche.


    Ich vermute, du meintest letzteres mit "enhanced aluminium" bzw. "enhanced silver"?


    will aber gar nicht übertreiben. Bin eher wie der der Kurt ein "pragmatischer" Experimentator. D.h. wenn ich es in diesem Falle schaffen sollte, mit VERTRETBAREM Aufwand eine Silberschicht zum Laufen zu bringen, die -einigermaßen- geschützt ist, dann wäre das "Preis-Leistungs-Verhältnis" top, und ich hätte noch Zeit für meine Kidds [:D][:D]


    Das Ziel ist also ganz klar formuliert: reine Silberschicht mit nur einer einzigen Aluoxid-Schutzschicht so herzustellen, dass man nicht einmal pro Woche frisch mit Silber bedampfen muss. [:)]



    Du meinst also, wenn ich das Dingens bedampfe mit Silber und nur wenige Minuten danach das Alu draufbringe, bringt das nichts? Puhh... ich müsste dann wohl erst einmal tatsächlich einen zweiten Stromkreis einbauen. Wäre möglich, aber bei den doch relativ kleinen Fangspiegeln müsste doch ein einziges Schiffchen in der Mitte genügen - ohne drehbaren Spiegel, oder?


    Ich glaube, ich werde es dennoch mal so machen. Dann sehe ich mal, wie der Spiegel nach ein paar Wochen aussieht...


    lg,


    Alfredo[:)]

    Hallo Thomas,


    ich danke dir für deinen Einwand! Ich war im ersten Moment etwas
    ernüchtert, weil man sich ja dann den ganzen Aufwand sparen hätte können, wenn schon das Silber selbst keine gute Reflexionskurve über das gesamte visuelle Spektrum hätte. Dann spielt die Schutzschicht nämlich auch keine Rolle mehr [B)]


    ABER: wenn du dir die ungünstigste Kurve, also die hellblaue im Diagramm, GENAU ansiehst, wirst du feststellen, dass Silber zwar tatsächlich einen Einbruch im blauen Spektralbereich hat, sich das ganze aber auf einem ganz anderen Niveau abspielt!


    D.h. bei 425 nm Wellenlänge hat es bereits eine Reflektivität von ca. 90% und schlägt damit schon das Alu. Bei 450nm schon 92%
    und darüber fast durchgängig ca. 98%.



    D.h. im GESAMTEN Wellenlängenbereich liegt die Reflektivität über dem Aluminium. Ich gewinne also im violetten Bereich fast gar nichts - aber da ist unser Auge eh total unempfindlich. Bereits im Blauen bin ich schon drüber, und noch weiter darüber sieht es NOCH besser aus...


    Oder habe ich etwas übersehen?


    Stathis meinte heute, womit er wohl nicht ganz Unrecht hat, dass die Profis BISHER die Oxidation von Silber (Anlaufen) wohl nicht richtig in den Griff bekommen haben - oder es wurde einfach lange Zeit nicht weiter und richtig verfolgt? Das ist tatsächlich eher ein Ansporn[:D]


    DENN: Die Firma Baader beweist ja jetzt seit neuestem (anscheinend), wie man im oberen Link sieht, dass sie, wohl ähnlich wie die "UV-Enhanced-Silver-Coatings" von "ActonOptics and Coatings", die Silberschicht dermaßen mit Metalloxiden zusputtern, dass das Silber langzeitbeständig wird. Also, wenn das wirklich so stimmt, dann ist das genau DAS, was wir hinbekommen wollen - aber OHNE berechnete dielektrische Schichten. Bisher hat Baader die Silberschichten ja nur bei all seinen PRISMEN verwendet, da hier das Silber ja auf das Glas bedampft wird und "von innen" gut geschützt ist.



    Ich werde tatsächlich den Ansatz verfolgen, das Ganze mit einer einzigen sehr dünnen Lage Al2O3, also mit Aluminiumoxid zu schützen.
    Das wäre für uns Amateure machbar und...so wie es Kurt bereits getestet hat, vielleicht ziemlich vielversprechend.
    Und falls es nicht klappt, bleiben wir halt brav beim Alu - oder bedampfen jeden Monat neu, hihihi...[:D]


    Jedenfalls werde ich gleich am Dienstag eine Bedampfung in unserer Hochvakuumkammer mit reinem Silber machen und eine Bedampfung mit Aluminium, das hinterher zu Aluminiumoxid wird und als Schutzschicht dienen soll, gleich hinterher. Dummerweise haben wir im Moment keinen zweiten Stromkreis in der Anlage, so dass ich zum "Nachlegen" des Alus nach dem Silber kurz Luft in den Kessel lassen muss.



    Hat da jemand Bedenken, dass das ich mir dadurch schon die Silberschicht versaue durch bereits beginnende Oxidation?



    lg,


    Alfredo[:)]