Hallo,
ich wünsch allen erstmal ein frohes neues Jahr 2012, daß kein großer Meteorit auf die Erde fallen möge
Nach längerer Abstinenz gibt es nun wieder ein paar Bilderchen von mir in Sachen Reisedob.
Das Projekt hat sich nun doch etwas aufwendiger und schwieriger gestaltet, als ich mir das am Anfang vorgestellt habe. Nach mehreren gebauten Dobs von 10" bis 20" bzw. 24" kenn ich ja den Aufwand für die Fertigstellung eines Dobsons. Es macht ja eh schon viel Arbeit, einen "normalen" Dob zu entwickeln und zu konstruieren, aber wenn man sich dann zusätzlich solche Rahmenbedingungen wie "ALLES muß zerlegt in ein vordefiniertes Volumen reinpassen und darf ein gewisses Gewicht nicht übersteigen" vorgibt, dann wird die Entwicklung doch um einiges komplexer, uff... Wenn es 2D und 3D Kontruktionen gibt, würde ich diese als eine 4D Konstruktion bezeichnen. Das Ganze ist wie ein Kaugummi, den man in die eine Richtung zu ziehen versucht, und er sich dann aber in der anderen Achse sofort wieder zusammenzieht, obwohl er das nicht "soll"
Na ja, nach zig Änderungen am Reissbrett, zig Neuberechnungen des Schwerpunkts und der Durchmesser der Höhenräder hoffe ich, jetzt die endgültige Version gefunden zu haben.
Gerade die Höhenräder stellten mich vor ein Problem: damit das Teleskop gut funktioniert, dürfen sie einen gewissen Mindestdurchmesser nicht unterschreiten. Aber dann passen sie nicht mehr in die Box! Die teilbaren Höhenräder, die ich bisher gesehen habe, haben mich alle nicht ganz überzeugt, denn ich konnte mit dem Finger immer einen mehr oder weniger starken Absatz erfühlen, der sich bei der Beobachtung negativ bemerkbar machte, wenn man genau diese Nahtstelle über das Teflon führte. Aber wie eine PERFEKTE Einheit aus zwei Teilen bilden? Nun denn, als mir Patrick vor längerer Zeit mal beim Einpassen meiner Küchenarbeitsplatte bei mir zuhause half, mußten wir zwei Teile zusammenfügen, da ich mit ner 60er Platte nicht auskam. Patrick hatte damals metallische Verbinder aus seiner Kiste hervorgezaubert, mit der er das Ganze verband. Wenn man mit dem Finger über die Naht drüberfährt, ist sie so perfekt, daß man sie nicht mal erahnt. Würde das nicht auch mit Höhenrädern gehen? Es würde
Wie auf dem obigen Bild zu sehen ist, wurden am noch nicht (!) halbierten, angezeichneten Höhenrad die Aussparungen für die Metallteile ausgefräst. Passgenauer kann man mit dieser Methode nicht werden.
Nachdem ich für die exakte Führung zwei Aluröhrchen "einbetoniert" habe, wurden entsprechende Messingstäbchen auf meiner Drehbank gedreht, die absolut passgenau in diese Röhrchen gleiten. Es durfte kein Spiel entstehen. Erst NACH Aushärtung des "Betons" wurden die Höhenräder mit der Tauchsäge geteilt! Und zwar inklusive Metallröhrchen aus Alu! Dadurch stimmt das Ganze EXAKT!
"Offen":
Und das ganze mit der Imbusschraube "geschlossen". Da man nur eine einzige Schraube pro Höhenrad anziehen muß, ist auch der Aufbau im Feld relativ schnell erledigt:
Nachdem ich nun zwei unglaublich passgenaue geteilte Höhenräder habe,
wurde das ganze nun mit einer weiteren Schicht Sperrholz "aufgedoppelt" und mit Carbon überzogen, damit das für meine Schwerpunktsberechnung noch fehlende Gewicht und die erforderliche Steifigkeit gewährleistet ist:
Das Ganze dann nur noch wie immer über Nacht in die "Folterkammer":
Weitere Fotos der fertigen Höhenräder folgen!
Nun zur Spiegelzelle. Wie bereits in einem vorherigen Beitrag, unter anderem auch vom Uwe Glahn diskutiert, sollte auch diese für eine 6-Stangen-Konstruktion extrem steif sein. Ergo wurd ja wieder mal mit Carbon beplankt. Als schönem Nebeneffekt sieht das Ganze einfach nur geil aus :-))
Die Spiegelzelle mußte für dieses Projekt sehr sehr flach werden, also mußte auch für die Justierung des Hauptspiegels was überlegt werden, damit jaaaa kein Zentimeter zuviel Höhe entsteht und das Unterbringen im Köfferchen gefährdet würde (das ist keine Übertreibung, da zählt jeder Millimeter) Die einzelnen Dreiecke werden dazu nicht von unten, sondern von "dazwischen" reguliert! Mit Scheiben relativ großen Durchmessers kommt man von unten sehr gut hin, die Justierung geht federleicht.
Und auch die Stangenbefestigung mußte sehr leicht und vor allem EINFACH werden, wer meinen 20"er kennt, der weiß, daß ich es hasse, mehr als drei Minuten für den Aufbau zu verschwenden
Also:
Um die Stangenaufnahmen auszusteifen wurde noch ein Klötzchen zum Spreizen dazwischengeklebt. Sieht im Rohzustand noch nicht schön aus, wird es aber noch
cs,
Alfredo