Beiträge von Wombat

    Guten Tag,
    hier meine Erfahrungen:


    Ich betreibe seit 5 Wochen einen Orion XT10i. Ich habe das Teleskop gebraucht gekauft, es war in verschiedenen Boards inseriert. Ich habe zusammen mit der originalen Orion-Transporttasche 515,- € bezahlt. Das Teleskop ist in neuwertigem Zustand. Laut Rechnung hat der Vorvorbesitzer den XT10i im April 2019 für 950,- € bei einem großen deutschen Shop gekauft. Ich habe mit dem XT10i dank des Corona-Himmels mehr als 30 Mal den ganzen Abend lang beobachten können.


    Vorab: Ich hatte noch nie einen Dobson, jedoch besitze ich bereits ein Meade LX200 10-Zöller und zwei Vixen-Refraktoren auf parallaktischer Montierung.


    1. Handling
    Ich komme mit dem Dobson-Handling super zurecht. Ich hatte noch nie den Wunsch, an den Lagerungen etwas zu verändern. Die vertikale Lagerung ist gerade so fest angezogen, dass das weisse Gleitpad das Lagerrad berührt. An der horizontalen Lagerung habe ich nichts verändert. Ich empfinde es genauso wie einer der Vorposter, dass die vertikale Lagerung etwas leichter geht als die horizontale. Trotzdem kann ich selbst mit dem 5mm Okular problemlos Objekte sanft nachführen. Ich empfinde das Dobson-Handling als viel logischer und schneller als der manuelle Schwenken eines Teleskops auf einer parallaktischen Montierung, was ein ein arges Murksen ist speziell niedrig in Südrichtung. Sogar Objekte direkt im Zenit sind mit dem Dobson - der dann ja bezüglich seiner beiden Achsen beim Pushen etwas ruckelig wird - weitaus komfortabler zu beobachten als im Refraktor auf parallaktischer Montierung.


    Gewicht
    Ich möchte meinen Dobson an einem Stück zumindest 15 bis 30 Meter weit tragen können. Beim Orion XT10i ist das mit Tubusgewicht 13,2 kg und Rockerboxgewicht 12,0 kg in Summe 25,2 kg noch gerade machbar. Beim 12er ginge das für mich nicht: 38 kg Gewicht! Wer ähnlich denkt, sollte unbedingt die Gewichte gleich großer Dobsons vor der Kaufentscheidung vergleichen. Ein Meade Lightbridge ist deutlich schwerer als ein Orion XTi gleicher Größe. Der Orion XT10i ist für ein 10-Zöller Volltubus recht leicht - das gefällt mir sehr gut. Auch das Design der Rockerboxen-Seitenteile mit den Durchbrüchen macht ein Tragen ohne Helfer einfacher als z.B. ein Skywatcher Dobson oder ein Omegon. Das sind keine unwichtigen Details. Ich möchte auch keine Schubkarrenräder oder Griffe und andere Provisorien an die Rockerbox frickeln - ich habe die Dobsons so bewrtet, wie sie geliefert werden. Wenn ich hier im Forum und im Nachbarforum lese, wie "Aufsteigern" go-to-Dobsons mit 60 oder 85 kg Gewicht als passende Teleskope für das häufige mobile Beobachten (inklusive Fahrt mit dem Pkw) empfohlen werden... naja... Ich habe mir auch den Omegon 12-Zöller Volltubus angeschaut: Mobiles Beobachten an 2-3 Tagen die Woche... für mich absolut unmöglich - auch beim Transport in zwei Teilen! Versucht mal, einen 25 kg schweren Volltubus, der 1,60 Meter lang ist und 35 cm Durchmesser hat alleine eine Treppe runterzutragen ohne anzuschlagen oder hebt den mal in ein Auto raus- oder rein. Sehr heikel!


    Kollimation
    Das Telekop wurde mehrfach im Auto transportiert und auf- und abgebaut. Ich brauchte noch niemals eine Kollimation. Als ich das Telekop abholte, sagte der Vorbesitzer: Kollimieren? Habe ich noch nie gebraucht! Ich glaubte ihm nicht, aber er hatte Recht. Ich bin sehr froh, einen Volltubus zu besitzen, der Orion ist sehr stabil in dieser Beziehung. Ich habe mir einen Laser-Kollimator gekauft und das Teleskop regelmäßig gecheckt. Interessanterweise ist auch beim Orion XT10i der Okularauszug der Schwachpunkt. Je nach dem, ob man 1,25'' oder 2''-Position benutzt oder sanft auf den Auszug drückt - der Laser-Bezugspunkt wandert. In 1,25''-Position ohne Druck auf den Laser ist aber die Einstellung nahezu perfekt.


    Balance
    Ich benutzte die Baader Hyperions 5mm, 10mm, 21mm und 31mm und die Meade 5000er UAW 6,7mm und 14mm. Damit ist das Orion XT10i perfekt in der Balance und man muss nichts an der Lagerung einstellen oder gar Gewichte anbringen. Wie es mit einem 1kg schweren TeleVue sein würde, kann ich nicht sagen...


    Fokuslage
    Mit den beigelegten Orion Okularen kommt man prima in den Fokus. Bei den Meade gibt es auch kein Problem. Bei den Baader Hyperions bis 21mm lassen sich nur die 1,25''-Position benutzten, mit 2'' kommt man nicht in den Fokus. Beim 31mm ist es genau andersrum: Mit 1,25'' kommt man nicht in den Fokus, mit der 2''-Position problemlos. Hier sollte man also bei anderen Okularen vorher testen. Speziell die Großfeldokulare scheinen hier kritisch zu sein. Ich benötige aber für keines meiner Okulare irgendeine Verlängerung. Ich muss nur zwischen 1,25'' und 2'' Steckposition wechseln. Wenn man hier oder in anderen Foren die Threads zu den Problemen an anderen Telekopen liest, ist der XT10i offenbar noch unkritisch in Sachen Fokusproblemen.


    Fokussierung
    Ich habe mich von Anfang an über den Okularauszug und die fehlende Micro-Fokussierung geärgert und habe dann schnell den Upgrade-Kit von Lacerta für Skyatcher-Okularauszüge nachgerüstet, den man für 80,- in den Shops bekommen kann. So funktioniert das Fokussierungen wunderbar. Ich kann nicht nachvollziehen, dass Orion zumindest den 10er und den 12er nicht mit der Microfokussierung ausliefern. Sie ist obligatorisch. Der Orion XX12, XX14 und der XX16 haben diese serienmäßig.


    Intelliscope-System
    Ich war sehr gespannt auf das push-to-System. Positiv finde ich, dass man es benutzen kann, aber nicht muss. Das ist bei vielen go-to-Systemen anders. Auch die Stromversorgung mit kleiner 9V-Blockbatterie statt Stromtank oder Netzstrom ist ein Riesenvortei! Mein LX200 muss ich mit Uhrzeit/Beobachtungsortkoordinaten/Einnordung/Stern 1 und dann Stern 2 jedes Mal kalibrieren.
    Beim XT10i ist es viel einfacher Vertikalpsoition/Stern 1 und Stern 2 .... fertig.
    Ich erziele regelmäßig Warp-Faktoren von +/- 0,1 bis 0,4 und damit habe ich alle gewünschten Objekte sofort im 21mm Okular drin. Das System funktioniert wirklich gut.
    Dabei scheint es so zu sein, dass man möglichst schnell die Kalibrierung durchführen muss (man kann nicht lange nach dem 2. Stern suchen...die von "vertikal stellen und ENTER" an verstrichene Zeit beeinflusst den Warpfaktor negativ). Und es ist beim resultierenden Warp-Faktor ein großer Unterschied, ob ich mit einem 21mm oder einem 10mm Okular kalibriere - genauer: den Stern im Okular zentriert.
    Der Ablauf: Man sucht sich einen bekannten Stern (z.B. Castor). Den bringt man in das Okular. Dann schaut man schon mal, wo ungefähr der 2. Stern ist (z.B. Procyon, Bertegeuze oder Polaris). Jetzt erst stellt man das Intelliscope-System an. Man schwenkt den Tubus vom Castor vertikal auf senkrecht und drückt Enter und fährt dann einfach den Tubus nur vertikal wieder herunter bis Castor im Okular ist. Dann schwenkt man möglichst schnell auf den 2. Stern und fertig.
    Bei meinem Telekop ist es sehr förderlich, sanft und stetig zu schwenken ("pushen") und nicht ruckartig. Sonst kann es ( in 1 von 20 Fällen) passieren, dass der Sensor die Kalibrierung verliert und dann muss man nochmals intialsieren.
    Ich beobachte bei einem Beobachtungsabend durchaus 15 bis 25 Objekte und die landen allesamt sofort im Okular.
    Sehr gut gefällt mir, dass man mit der FCN-Funktion auch weitere Objekte als 3., 4. oder gar 5. Kalibrierobjekt verwenden kann. Ich gebe also nach der Erstinitalisierung M37 oder M35 ein und pushe da hin. Stelle ich fest, dass der Sternhaufen nicht ganz mittig ist, zentriere ich nach und drücke über FCN die Kalibrierung als 3. Objekt und der Warpfaktor verbessert sich meist nochmals minimal.


    Ich habe mit der Eingabe von Ephemeriden z.B. der Kometen PanSTARRS oder ATLAS T2 keine Probleme gehabt, diese Kometen sofort aufzufinden und zu beobachten.


    Die Datenbasis ist teilweise ein bisschen willkürlich: Bei den Doppelsternen sind im jeweiligen Sternbild teilweise andere enthalten als in den gängigen Katalogen für "sehenswerte Doppelsterne" (z.B. der Katalog bei den Sternfreunden Münster). Die enthaltenen Doppelsterne sind teilweise schwierig und "nachrangig" und die "prominenten" Doppelsterne fehlen teilweise.


    Grauenhaft ist dagegen die Befestigung des Controllers an der Rockerbox mit Klettband. In der Dunkelheit kaum zu finden und dann fällt der Controller leider auf den Boden. "A real joke!" hat einer dazu im US-Forum Cloudy nights geschrieben. Recht hat er! Komisch: Bein den XX12-XX16 gibts Kunststoff-Craddles die uns Orion bei den XTs vorenthält. Ich habe mir eine Balsaholz-Box gebastelt und natürlich weiß lackiert. Und vielleicht erbarmt sich hier ja mal ein Experte und beschert uns ein Teil aus dem 3D-Drucker?




    Fazit:
    Ich bin mit meinem Orion XT10i sehr zufrieden. Das Intelliscope-System funktioniert mit 95%-tiger Verlässlichkeit, was ich sehr gut finde. Das Go-To an meinem teuren LX200 ist eher bei 80%..
    Mein nächster Dobson hätte auch Intelliscope .... aber die großen Orion-Dobson sind mir zu klein und nur der XX14i hat Intelliscope, den XX16 gibts ja nur als Go-To. Einen der tollen Taurus-Dobsons mit dem Intelliscope ... das wärs! Aber es gibt ja Kits von Drittanbietern für elektronische Teilkreise.


    Ich habe natürlich auch das gelesen:
    http://www.astronomyforum.net/…iscope-encoder-hacks.html
    Auch den kritischen Test des XT10i in den "Mystarrynights" aus Östereich...
    Mein Intelliscope-Sstem hat diese Probleme nicht und funktioniert wirklich zuverlässig. Nicht mehr und nicht weniger kann ich dazu sagen,


    Da ich mit dem Orion nur visuell unterwegs bin, vermisse ich eine Nachführung nur bei Venus, Mond oder den anderen Planeten im 5mm oder 6,7mm Okular. Daher werde ich noch in eine EQ-Plattform für meinen Breitengrad investieren.


    Wichtig ist auch: Man hört von Orion in verschiedenen Foren Kritisches über die Ersatzteilversorgung. Offenbar verkaufen sie keine Ersatzteile an Nicht-Erstkäufer. Das betrifft z.B. auch den Austausch defekter Encoder-Räder/Platinen, was ja durchaus beim Intelliscope-System vorkommen kann. Ich hoffe, im Fall des Falles solche Teile bei den großen Shops, die in Deutschland den XT10i verkaufen bestellen zu können..


    Wer sich für eine 12er Orion mit Inteliscope interessiert, sollte mal in Ebay-Kleinanzeigen schauen und dort in den Osten von Köln. Ich kenne weder das Gerät oder den Verkäufer aber das Angebot ist interessant. Diese Verkaufsanzeige hat mich erst auf die Idee gebracht, die Lacerta-Microfokussierung zu kaufen.


    Alles meine persönliche Erfahrung und Meinung!


    Herzliche Grüße


    Guido

    Hallo Andre,
    ich denke, Hanswerner hat recht. Ich kann mein 5mm Okular am 10-Zöller Newton höchstens bei 1 von 10 Beobachtungssession sinnvoll einsetzten, wenn die großen Planeten so niedrig stehen wie dieses Jahr. 4. Stock, Balkon und Berlin sind schlechte Voruassetzungen. Fahr doch mal 50 km Richtung Süd-Osten und teste mal, ob das Seeing dort nicht viel besser ist und es doch tatsächlich nur an den äußeren Bedingungen liegt.
    Gruß
    Guido

    Guten Abend,
    es kommt tatsächlich an auf die Fokuslage und den Okularauszug und das Okular.


    Bei meinem Orion 10-Zöller sieht es so aus:
    Hyperion 5mm, 10mm und 21mm jeweils keine Chance in der 2''-Position in den Fokus zu kommen. Bei 1,25'' gar kein Problem.
    Beim Hyperion 31mm genau andersrum: Keine Chance bei 1,25'' aber guter Fokus beim Abschrauben des 1,25''-Teils und Ansatz in der 2''-Position.


    Das 31mm hat ja anders als die Hyperions mit kürzeren Brennweiten keine Linsen in der abschraubbaren 1,25'' Hülse. Daher kann man sie abschrauben. Bei den anderen Hyperions sind ja in der 1,25''-Hülse Linsen und man verändert das Okular wenn man sie abnimmt.


    Ich möchte auf die 2''-Position bei den Hyperions nicht verzichten und halte sie nicht für überflüssig, da man ja eine zweite Fokusposition bekommt. Ich kann mir vorstellen, dass es einige große Dobsons über 16-Zoll aufwärts gibt, wo diese Position Sinn macht. Man sollte auch bedenken, dass man an die Hyperions einen Kamera-Body anflanschen kann. Wenn die Fokuslage hin kommt, wird dann die 2''-Halterung viel stabiler und günstiger vom Hebel sein um das ganze Gewicht zu verteilen...


    Guido

    Genau die Frage habe ich am Anfang der Woche dem Vorsitzenden der Fachgruppe Kometen der VdS per Mail gestellt. Er antwortete mir, dass viele diese Website benutzen:


    https://www.calsky.com/cs.cgi/Comets/1?


    Und das stimmt. Seit ich die anwende, finde ich die drei aktuellen sichtbaren hellen Kometen sehr schnell.
    Du musst Dir halt gegebenenfalls eine kleine Excel-Tabelle basteln, um Dir bei der Deklination die Angabe in Grad/Minuten/Sekunden in den Dezimalwert umrechnet. Mein IntelliScope-System am Orion XT10i Dobson benötigt RA in Grad/Minuten und DEC dezimal. Wie es bei Deinem Gerät ist, kannst nur Du wissen.


    Guido
    WOMBAT

    Ich habe auch ein LX200 Classic 10''. Bei mir ist es so, dass das Teleskop sich mit dem Controller sauber steuern lässt und auch die Klaibrierung mit 2-Sterne-Methode gut klappt. Danach liegt dann aber die go-to-Funktion deutlich "daneben". Uhrzeit, Standort (mit der Eingabe der RA über Westen...) usw. habe ich genau eingegeben.
    Ich bekam auf dem Astronomie-Treff in Hückelhoven den Tipp, dass das auch an den Encoder-Segmenten liegt. Kann das stimmen?
    Viele Grüße an Euch
    Guido

    Ich beobachte mit einem 10'' Dobson unter Stadtrandhimmel im Kölner Westen.


    Ich habe mehrere Monate vor dem Kauf meines 10'' Dobsons auch mit den ganzen Themen zur Frage: Welcher Sucher und wie benutzen gerungen und mir den Kopf zerbrochen. Ich habe Tests zu Telrad und seinen Konkurrenten gelesen usw....


    Dann ist mir gebraucht ausgerechnet ein Orion XT10i zugelaufen mit den elektronischen Teilkreisen und push-to. Vorher hatte ich allerhand Kritisches dazu gelesen.


    Kurzum meine Erfahrungen in 15 Beobachtungsnächten mit dem push-to: Den Sucher (ein schöner großer 9x50 Sucher mit 90-Grad-Einblick) benutze ich nur noch genau 2x: Nämlich zum Suchen der beiden Referenzsterne für die Kalibrierung. Dann nicht mehr...
    Ich finde binnen Sekunden die Objekte auf: M37, M38, M35, NGC 1502, NGC 2392, M81 und M82 .... das ganze Programm binnen 15 Minuten. Der Deep-Sky-Reiseatlas liegt unbenutzt auf dem Tisch rum. Das ist schon ziemlich perfekt. In den Datenbanken sind auch Doppelsterne, Planeten (denk mal an Uranus und Neptun) und anderes mehr.
    Statt "star-hopping" übe ich jetzt Kometen-Ephemeriden als nutzer-hinzugefügte Objekte einzubinden und schwupp.... habe ich Komet PanSTARRS im Okular.
    Das ganze ohne Power-Tank und Netzstrom, nur mit einer 9V-Blockbatterie, die sehr lange hält-


    Ich mache Astronomie seit 1984 - und diese Lösung mit den digitalen Teilkreisen und einem Controller oder Handy-App oder auch per Notebook und "Stellarium" ist für mich schon wirklich beeindruckend und vor allem genau.


    Ich bin so davon überzeugt, dass mein nächster Dobson 14'' oder 16'' ganz sicher kein go-to wird mit Motoren sondern wieder ein psuh-to. Da ich visuell beobachte und auch keine Gruppen nacheinander an's Okular lasse benötige ich keine Nachführung. Die fehlt dem push-to natürlich.


    Das ist meine ganz persönliche Erfahrung ... und ich habe wegen Shutdown nun die letzten 4 Wochen fast jede Nacht hinter dem Dobson gesessen.


    Guido
    WOMBAT

    Ich finden den Tipp mit dem Autolackierer sehr gut.
    Obwohl ich langjähriger Modellbauer bin würde ich mir nicht zutrauen, einen großen Dobson-Tubus mit seinen Rundungen sauber und optisch gelungen zu lackieren - zumindest so, dass ich zufrieden und das Ergebnis vorzeigbar wäre.


    Die Profis haben Schleifmittel und Farbsysteme, da träumen wir Amateure von und sie haben vor allem massig Routine im Lackieren von großen gerundeten Flächen.


    Wenn mir ein Profi den Tubus für 100,- € in einer für mich einigermaßen passenden Farbe lackieren würde, welcher er gerade für einen PKW benutzt, würde ich das sofort machen lassen.


    Wombat

    Hallo Matthias,
    Deine Antwort ist großartig und trifft es auf den Punkt.
    Ich habe auch sehr lange (seit 1984!) nur mit einem 60/800 Refraktor beobachtet. Dann mit einem 80/910. Deshalb hat mich die Ausweitung meines Beobachtungsspektrum mit den 10 Zöllern Dobson und Meade SC überwältigt und begeistert mich immer noch bei jeder Beobachtung. Leider gibt es sehr viele Neulinge hier, die geprägt sind von den Hubble- oder Sofia-Bildern. Da können diese Leute ja nichts dafür. Sie haben halt keinen Hintergrund oder Wurzeln als Amateurastronomen. Das führt oft zu schlimmen Enttäuschungen und vielen Rückläufern bei den Shops. Gerade deshalb empfehle ich wirklich jedem, zuerst einmal bei einem Beobachtungsabend bei der Volkssternwarte oder bei den lokalen Sternfreunden mit reinzuschauen. Dann kann jeder nachvollziehen, welchen eignen Himmel jedes Instrument hat und welchen nicht!
    Liebe Grüße
    Guido
    WOMBAT

    Ich habe seit ein paar Tagen den Orion XT10i im Einsatz. Mit vier Okularen: Hyperion 21mm, Meade 5000er UAW 14mm, Hyperion 10mm und einem Meade 5000er UAW 6,7mm. Die Performance des 10'' ist schon klasse. Die mitgelieferten Okulare sind absoluter Billigmist. Der Unterschied von Qualität und Einblickkomfort bei einem Oklular der gehobenen Mittelklasse wie dem Baader Hyperion absolut gewaltig. Deshalb muss man in jedem Fall 2-3 höherwertige Okluare einkalkulieren (ich rede jetzt nicht von TeleVue und ähnlichen Spitzenoptiken). Sonst ist der Kauf eines 10er oder sogar 12 Dobsons oder noch größer absoluter Quatsch.


    Das IntelliScope Push-To-System arbeitet perfekt. Den Sucher brauche ich an jedem Abend genau 2x: Für die Suche nach den beiden Kalibier-Sternen. Danach nicht mehr. Auch einen Telrad habe ich bislang nicht vermisst. Go-To und die damit verbundene Nachführung auch nicht. Ich beobachte aber rein visuell. Fotografieren möchte ich mit dem Dobson nicht.


    Der Orion 10er Dobson hat ein Tubus-Gewicht von 14 kg und ein Rockerbox-Gewicht von 12 kg. Beide Teile bekomme ich separat sehr gut getragen. Das ganze Gerät hat somit knapp 26 kg. Das bekomme ich mit allen Kräften gerade mal 10 Meter getragen. Das Ding ist ja nicht klein. Ich trage den 10er also mit etwas Mühe vom Wohnzimmer in den Garten und dann nach Beobachtungsende zurück. Für mich ist damit der 10er Volltubus absolut ideal, da er haarscharf an der Grenze zur maximalen handlbaren Gewicht und Größe ist. Weniger Öffnung möchte ich auch nicht haben. Der Volltubus lässt sich robust im Auto transportieren (ich fahre wöchentlich zu Beobachtungs-Sessions 30 km weg). Man spart sich den Aufbau des Gittertubus und die Kollimation. Ich habe die "padded Bag" von Orion für den Tubus und damit ist die Optik sicher beim Transport und der Dobson binnen 1 Minute einsatzklar. Tubus in die Box stecken und die beiden Rändelschrauben anziehen, Sucher montieren - fertig.


    Der Orion 12er ist beispielsweise für mich mit seinen 38 kg Gewicht nicht mehr alleine transpotabel. No way! Und den sehr großen Voll-Tubus mit alleine schon 23 kg Gewicht möchte ich auch nicht ins Auto heben oder in den Keller tragen. Man muss ja aus Rücksicht auf die Kollimierung ganz sanft absetzten und nirgends anstossen. Und der Orion 12 ist noch leicht, wenn ich mal Dobsons von Omegon oder die Meade Lightsbridges so vergleiche.


    Ich habe mir mal einen Omegon Volltubus 12er angeschaut, der war für mich absolut untransportabel in der Kombination von Sperrigkeit und Gewicht. Ein wahnsinns Volltubus-Monster. Wenn man ihn nicht in Natura sieht, kann man sich nicht vorstellen, wie unhandlich groß so ein 12er ist mit Volltubus.


    Wenn ich Lust auf mehr Öffnung bekomme, wirds ein Orion XX14i werden! Oder ein Dobson von Taurus... Gerade so groß, dass man noch keine Leiter zum Reinblicken benötigt!


    WOMBAT

    Beim genannten Budget läuft es auf die üblicherweise empfohlenen Dobsons mit 8'' oder sogar 10'' Öffnung hinaus. Ich habe selbst einen 10'' Orion XT10i und den kann man so gerade noch transportfreundlich bezeichnen. Ein 8'' ist da schon leichter handlebar. Schau mal bei den großen Shops unter GSO, Skywatcher, Orion oder Omegon...


    Alternativ wäre ein Refraktor chinesischer Produktion von Skywatcher mit 102er Öffnung. 70er oder 80er wäre mir zu klein. Da lernst Du auch, die parallaktische Montierung einzunorden und hast eine Nachführung. Diese Teleskope gibts oft auch in sehr gutem Zustand gebraucht. Schau mal in E...-Kleinanzeigen. Da wimmelt es davon....


    Wombat

    Ging mir gerade genauso. Kölner westliches Umland und 10'' Dobson. Der Eskimo-Nebel NGC2392 war problemlos hell zu sehen. Aber von C2019 Y4 keine Spur.... habe die Ephemeriden für den 11.4. von der Homepage von Seiichi Yoshida als Referenz genommen.
    Guido

    Ich habe an meinem Orion Dobson XT10i erstmals ein Sucher mit Winkeleinblick und muss sagen: Das ist wirklich viel bequemer als der gerade Einblick. Ich habe ihn mal an meinen Vixen Refraktor 80/910 gesteckt und das sind auf der parallaktischen Montierung Welten an Komfort, wenn Du nicht gerade horizontale Objekte beobachtest. Der Sucher mit geradem Einblick ist doch zu 80% der Fälle ohne Knien hinter dem Teleskop NICHT nutzbar. Ich zumindest bekomme es bequem nicht hin. Ich spreche jetzt von Dobsons und Refraktoren. Bei meinem Meade LX200 10'' SCT ist es anders. Wegen der hohen Gabelmontierung und dem super kurzen System kann man auch den Sucher mit geradem Einblick fast immer gut nutzen.

    Danke sehr für die Hinweise Copernicus,


    zur Essener Messe wollte ich unbedingt hin.


    Ich war einige Jahre bei den Bochumer Herbsttagungen der VDS dabei und dort gab es auch immer am Rande sehr gute Angebote für Parts.

    Hallo Astro-Freunde,


    nach 15 Jahren sporadischen aber erfolgreichen Beobachtungen im Kölner Einzugsgebiet mit dem 1984 gekauften Vixen Cygnus 60 l (60/800) überlege ich mir, ein größeres Teleskop zu kaufen.


    Wie aktuell ist denn noch der Vixen GP E 102 Refraktor mit der GP-Montierung? Ich weiss, dass das Holzstativ nicht das gelbe vom Ei ist!


    Ich möchte folgendes machen:


    1. Gut nachgeführte Astrofotografie mit einer Piggy-Back SLR Kamera mit 35 bis 135 mm Objektiven (Sternfelder, Kometen usw.). Als Leitrohr möchte ich den 60er Refraktor auf dem neuen Hauptteleskop montieren und mit einem Guider ausrüsten)


    2. Planeten-Beobachtung (im moderaten Rahmen - kein High-End), auch Einstieg in Fokal und Projektionsfotografie.


    3. Kometen-Beobachtung (Dafür habe ich aber auch einen 7x50 Feldstecher).


    Mein Budget ist ca. 1000 €. Bei Firma V. in Meerbusch bekommt man Austellungsstücke zu diesem Preis mit voller Garantie.


    Da das Telekop des öfteren im Auto transportiert werden wird, ist mir auch leichte Poljustage und Robustheit wichtig. Ist es richtig, das man einen 150er Newton (eine der Alternativen) bei häufigem Transport immer wieder nachjustieren muss?



    So - nun ist Eure Meinung gefragt!!


    Vielem Dank für jeden Input!!!


    WOMBAT (Guido)

    Hallo zusammen,


    wer hat praktische Erfahrungen mit dem TS-Astro-Refraktor 127/700 und seiner Montierung?


    Welche Stärken und Schwächen sind in praxi aufgetreten?


    Danke für jeden Tip!


    Wombat