Beiträge von Guido

    Was machen Astronomen bei schelchtem Wetter, sie streiten entweder ueber,
    Meade versus Celestron
    Refraktor ./. Spiegel
    US Preise ./. Europa


    Oder halt Sucher gegen Telrad.


    Telrad ist mein Favorit und Cirrus und dergleichen sind nu gar kein Problem aber ich gebe Hannes recht, dass man auch mit Sucher etwas finden kann…


    Man sieht die Objekte zwar nicht im Telrad, kann aber den Ort recht genau einstellen um dann im Teleskop, das ersehnte Objekt zu erspaehen. Einfach und intuitiv.


    Seit ich telrade, haben die Sucher meiner Teleskope Siesta.


    Insbesondere Anfaenger kommen mit einem Telrad besser zu rande. Verdiente Astronomen des Volkes – wie mein Vorschreiber – erlernten das Handwerk von der Pike und meistern die Eigenarten des Suchers.


    Das Urteil lautet: Telrad


    Ach ja, Shaft, Technik ist nur ein kleiner Teil. Jedes Teleskop hat seinen Himmel und statt die Zubehoerkataloge zu waelzen, gilt es zu beobachten.



    Viel Spass,
    Gudio

    Andreas,
    herzlich willkommen hier. Eine kluge Wahl.


    Deine Montierung schaut wahrlich steif aus. Dein Problem ist nun wohl, dass Du nun bald in ein größeres Teleskop investieren musst, welches die Montierung auslastet...


    Gruss,
    Guido
    P.S.: ich habe mir erlaubt die beiden Fehleinträge zu löschen und den Link in Deinem Text mit einem : zu vervollständigen. Ist alles mit im Preis drin hier :)

    Hallo Astrotreffler,
    schönen Dank für die netten Worte. Ich tat ja alles nur für euch.


    Matthias,
    OK, in Sachen CCD-Bildbearbeitung lasse ich mal was rüberwachsen. Es sei aber noch der Hinweis erlaubt, dass Jack Newton gerade eine 2 teilige Serie für die Zeitschrift Astronomy vorbereitet in der er das Nähkästchen in Sachen Bildbearbeitung weit öffnet.


    Soviel schon mal vorab, seine höchst beeindruckende Halpha -Aufnahmen sind eigentlich Schwarzweiß-Aufnahamen, die er ordentlich aufpeppt (Jack: Bull shit color). Und ich weiß nu auch wie.


    John Dobson ist eigentlich mäßig interessiert am Leviathan und dem seligen Lord. Er verlor kein Wort über ‚seine Beziehung’ zum heiligen Grund oder den Protagonisten. Als er wortreich angekündigt wurde und der Ankündigende ihm die Worte über die immense Wichtigkeit diese Stätte in den Mund zu legen suchte, antwortete John trocken: ‚ I don’t know what got me here, but I’m here’.


    Ich mein wohl schon, dass John erstmalig in Birr rumschaute. Er machte eigentlich auch immer klar, dass sein Anliegen ist, die Astronomie ‚normalen Menschen’ nahezubringen, wie er sagte: ‚We don’t spin our wheels for astronomers’. Ausnahmen bestätigen wohl die Regel.


    Den TMB konnte ich nicht in den Leviathan stecken, da dieser Fall nicht durch meine Versicherungspolice abgedeckt ist. Lass uns das mal mit dem Hannes sein APO machen. Danke für die Meldung Hannes !


    Joh, das Treffen findet jährlich statt. Um Voranmeldung wird gebeten. Diesmal ging es zwar auch noch eben so, aber die Herrschaften die es organisieren(ein Club von knapp 30 Mitgliedern), laufen schon Gefahr vom eigenen Erfolg überrollt zu werden. So manches in der Organisation ließe einen Preußen erschaudern, ein Liebhaberastronom hingegen freut sich über die Freiheitsgrade in der Ausführung. Ich sage mal so, es ist schon verdammt schwer – selbst nach durchzechter – äh durchbeobachteter Nacht – einen Vortrag zu verpassen, da die Anfangszeiten sich mehr an astronomischen Maßstäben orientieren. Trotzdem läuft die Sache und dies sogar gut.


    Anreise ist entweder über Dublin oder Shannon möglich. Dorthin fliegen ja heuer wohl auch die Billigflieger, wie Ryan. Dann muss man mit dem Auto noch mal einige Stunden rechnen.


    Zu der Sache mit dem Okular sage ich erst mal nix ....


    Hannes,
    wie gesagt/geschrieben, vorher anmelden (und nach Unterkunft suchen) ist schon anzuraten. Bed and Breakfast (unter Umstanden nur einige wenige Minuten vom Klo entfernt) ist für 30 bis 60 Euro die Nacht zu bekommen. Aber es gibt da ganz ordentliche Unterkünfte.


    Reiner,
    ihre Lordschaft hat auch fleißig mit einen 36 Zöller beobachtet, bevor der Leviathan ins Haus, äh in den Park, kam.


    Also auf den Big Bang ist John nicht wirklich gut zu sprechen. Seine Grundkritik basiert darauf das es einfach nicht proper ist, die Sache so zu erklären und von Singularitäten will er auch nix wissen. Schwarze Löcher sind für ihn auch eher ein Zwischenzustand als das Ende einer Entwicklung und umunkehrbar.
    John hat eigentlich keine wirkliche einfache in einigen Sätzen zusammen zu fassende Alternative, er ‚widerlegt’ lediglich alle wesentlichen Annahmen der Urknall-Theorie mit besondere Betonung auf andere Möglichkeiten die, wie er sagt, relative’ Expansion zu erklären. Richtig in Rotation gerät er wenn er sich über das Recycling von Materie am Rande es Universums auslässt, hier meint er die Physiker der heutigen Zeit ‚erwischt’ zu haben. Eigentlich hören sich seine Argument, wie die der Steady State Jünger an, nur verstehet er es diese poentierter zu präsentieren.


    Berkeley mag er auch nicht, heißt bei ihn Bersekly und den theoretischen Physikern schreibt er ins Stammbuch, dass sie die Physik der (Big Bang) Theorie anpassen und nicht etwa das Modell der Physik.


    Das ganze trägt er aber – obwohl ihm das sehr sehr ernst ist – mit Charme und in einer Weise vor, die anderen genügend Raum lässt, ihre Meinung zu vertreten. Da ist nix verbiestert oder dogmatisch.


    Herrlich ist auch seine Anekdote in Sachen Stephen Hawking. Diese besuchte ‚Bersekly’ und seine mehrtägigen Vorträge führten zu einen anschwellenden des Besucherandranges, der fast alles zum Erliegen brachte. Aber unserem John gelang es doch zum Rollstuhl vorzudringen und seine Sicht der Dinge vorzutragen. Da er vorher angehalten wurde, eine Frage zu stellen die entweder mit ja oder nein beantwortbar wäre, holte er wohl etwas aus, um sicher zu gehen, dass man ihn versteht. Stephen H. antwortet wohl über seinen Sprachcomputer (der aus Amerika stammt und ihm daher einen amerikanischen Akzent gibt), das er nicht sicher sei, ob dies eine ernstgemeinte Frage wäre .... Ende Gelände.


    Irische Montierung nannte ich diese Flaschenzugkonstruktion, da sie nun so gar nicht in eines der mit bekannten Muster passt. Der Leviathan kann Objekte über 15 Grad folgen, wird aufgerichtet und kann auch seitlich verstellt werden. Die Bedienung ist wohl eher tückisch, so dass Pläne der Ausführung harren, eine Truppe von Interessierten zu trainieren, so dass diese Unerschrockenen den Leviathan regelmäßiger vorführen können.
    Schaut man sich das alles so an, kommt man auf den Gedanken, dass die Bedienung wohl eher innovativ als effizient gelöst wurde.


    Das Anwesen bietet übrigens eine recht ansehnliche Ausstellung die sich mit Theorie und Praxis der Errungenschaften, wie Leviathan aber auch andern Techniken befasst. Anbei ein Bild des Modelles der Poliermaschine, die für den Hauptspeiegel gebaut wurde.


    <img src="http://www.4steins.de/astro/postings/102-0288_IMG.jpg" border=0>
    <b> Poliermaschine für Leviathan-Hauptspiegel –Modell </b>


    Alle klar?
    Guido


    Ach ja, irgendwann kommt es ja eh raus:


    <img src="http://www.4steins.de/astro/postings/103-0348_IMG.jpg" border=0>
    <b> Sehr sehr trocken in Irland, man muss wirklich aufpassen immer genügend Flüssigkeit zu sich zu nehmen </b>


    <img src="http://www.4steins.de/astro/postings/103-0349_IMG.jpg" border=0>
    <b> Fragt man, sind die Einheimischen so freundlich, einem diese Medizin zu empfehelen </b>

    Anfang Oktober 2002 verschaffte ich mir Gelegenheit, an der Whirlpool Star Party teilzunehmen, die im mittel-irischen Örtchen Birr ausgetragen wird.


    Birr ist heiliger astronomischer Grund erster Güte, nicht zuletzt da im dortigen Schloss, welches auf den Namen Birr Castle Demesne hört, seit nun mehr 160 Jahren das Teleskop „Leviathan“ steht.


    Der Leviathan hat einen Spiegel von 72 Zoll, was 183 cm gleich kommt, und ist ‚irisch‘ montiert.
    Der Tubus hat eine Länge von 18m und die seitlichen Mauern sind rund 15m hoch.



    <b> Der Leviathan </b>



    <b> Leviathan Auszug 6“ </b>



    Dieses Teleskop war für einige Dekaden das größte Beobachtungsinstrument der Welt und daher versammelten sich in Birr viele – wenn nicht sogar, nahezu alle – führenden Astronomen der Zeit.


    Der 3te Lord Rosse, der die Errichtung des Leviathan betrieb, entdeckte die Spiralstruktur der Galaxie M51 und ‚taufte‘ diese die Whirlpool Galaxie und benannte auch M1 als den Crab Nebular.


    Neben vielen anderen astronomischen Großkopferten arbeitete auch Dreyer in Birr, um seinen NGC-Katalog zu verfassen.


    Spätestens um den ersten Weltkrieg herum war es aus mit der Herrlichkeit des Teleskops, nämlich als der Spiegel ins Museum nach London kam und alles Eisenhaltige für den Krieg eingeschmolzen wurde.


    Von 1995 bis 1998 wurde das Teleskop mit erheblichem Aufwand wieder hergestellt.



    <b> Schau ich nicht schlank aus ? </b>



    Der Shannonside Astronomy Club lädt seit nunmehr 17 Jahren zu dieser Star Party ein.


    Der dem Amerikanischen entliehene Name Star Party täuscht eigentlich, da es sich um eine 2-tägige Veranstaltung handelt, die tagsüber in einem Hotel interessante Vorträge bietet; an den Abenden/Nächten besteht dann die Möglichkeit, gemeinsam zu beobachten.



    <b> Hotel, in dem die Vorträge gehalten wurden mit 20” Dobson </b>


    Die Veranstaltung wurde durch den 7ten Lord Rosse eröffnet, der – sichtlich erfreut über die relativ große Anzahl von Besuchern – auf die Bedeutung des Teleskopes für die zeitgenössische Astronomie einging, aber auch die anderen Erfindungen seiner Vorväter hervorhob. Die Herrschaften erfanden eine Dampfturbine, bauten darum das seinerzeit schnellste Schiff und erzeugten Strom, was Birr bereits vor Edison elektrifizierte.


    Ausführlich und wortreich entschuldigte sich der Lord, dass das Teleskop nicht benutzbar sei, da sich nunmehr herausstellte, dass bei der Restaurierung geschludert wurde. Die zur besseren Bedienbarkeit (Personal ist in letzten 160 Jahren ja teurer geworden) eingebaute Hydraulik wurde wohl nicht fachgerecht isoliert und ist nun im Stück. Wenn man sich so die sanitären und andere Klempnerarbeiten in Irland (und England) anschaut, ist man geneigt, dieses sofort zu glauben.


    Die Organisatoren packten den gerührten Lord dann aber doch an seiner weichen Flanke und bekamen dann doch die durchlauchte Erlaubnis, mit dem Leviathan beobachten zu dürfen – allerdings ohne ihn voll aufzurichten. Da hatte die Versicherung wohl was dagegen. Der Jubel nach Bekanntgeben dieses Zugeständnisses war groß. Ja, ja, der Adel meint es doch gut mit uns einfachem Volk. Brot und Spiele.



    <b> Auditorium mit Lord Rosse – Dem Lesenden </b>


    An der Star Party nahmen circa 150 Interessierte teil, von denen – nach meiner Schätzung – nicht mehr als 50 mehr oder minder aktive Beobachter waren. Bei den abendlichen Beobachtungen waren – neben dem Leviathan – ein Dutzend Teleskope aufgestellt.


    Namen und Reputation der Referenten bestätigten, dass der Leviathan nicht nur in der Vergangenheit hochkarätige Besucher anzieht.


    Um nur einige zu nenen: John Dobson, der Erfinder des Dobson-Teleskopes, mittlerweile 87 Jahre jung, Jack Newton der stets in einschlägigen Publikationen wiedergegebene Astro-Photograph und der Nobelpreisträger Antony Hewish (hat die Pulsare entdeckt).


    Ferner zwei Professoren (einer Astronom der andere Biologie), die sich mit der Frage extraterrestrischen Lebens befassten und der CEO von Coronado bildeten die Nachhut der Referenten.


    Trotz jeweils vorangegangener Beobachtungen bis früh in den Morgen bin ich nur 2mal eingenickt, was eindrucksvoll die Klasse der Vorträge beweist.


    John Dobson ist eine wirkliche Show. Seine beiden Hauptthemen, die ihn beschäftigen und über welche er mit uns sprach, haben wenig mit Teleskopbau zu tun. Zum einen ist er ein ziemlicher Gegner der Urknall- (Big Bang) Theorie (seiner Ansicht nach wohl eher Verschwörung als Theorie), zum anderen lebt er dafür, der Allgemeinheit Astronomie näher zu bringen.
    Mit seinen Sidewalk-Astronomern tourt er durch Nordamerika und bringt so viele Leute wie nur möglich dazu, einen Blick durch die selbstgebauten Röhren zu werfen.



    <b> John Dobson </b>


    Diese Touren gehen wohl recht rustikal und hippie-mäßig vor sich und es kommt wohl öfter vor, dass John (87 Lenze) im Tubus des 24“ übernachtet.
    John ist absolut auf der Höhe der Dinge und vermag es, Leute in seinen Bann zu ziehen. Erst recht wenn er berichtet, dass er in China geboren wurde und bis 1966 in einem Kloster lebte.


    Auf die Frage, wie groß ein gutes Amateur-Teleskop sein sollte antwortet John: If it fits in your backyard, it is too small. If you can’t move it, it is too big.



    <b> John Dobson </b>


    Der Astrofotografie betreibende Jack Newton führte spontan einen Workshop in Sachen CCD-Bildbearbeitung in Photoshop durch. Beeindruckend. Ich schaue mal, ob ich davon eine gesonderte Zusammenfassung schreibe. Sagt ‚Bescheid’, wenn von Interesse.
    Am Ende des Workshops hielt Jack inne, dreht sich langsam um und sagte sehr trocken: „And you thought I’m a good astro photographer.“



    <b> CCD Workshop von und mit Jack Newton </b>


    In seinem Vortrag (Powerpoint, der sicher nicht langsame Rechner benötigte mehrere Minuten, um die Präsentation zu laden) zeigte Jack Bilder, die er mit verschiedensten Techniken und verschiedensten Teleskopen aufnahm. Er hat wirklich vom ETX90 bis zum LX 16“ mit so ziemlich allem, was Meade je baute, fotografiert. Ausführlich ging er auf die ehemals populäre Technik ein mit gekühlten ‚normalem’ Film zu arbeiten, ehe er sich seinem derzeitigem Gebiet der CCD-Fotografie näherte.


    Neben so ziemlich allen high-end CCD-Geräten, die es gibt, nutzt Jack derzeit hauptsächlich die ‚Dream machine’, ein CCD-Chip, der auch im Hubble Verwendung fand. Diesen erstand er – da dieser inzwischen überholt ist – für $1400. Da der Chip 1 Zoll mal 1 Zoll ist, war es aufwendig, eine Kamera drum herum zu bauen. Die Ergebnisse, die er mit diesem Chip erzielt, klopfen an die Schwelle des Urknalles (so es ihn den gab).
    All dies ging sogar soweit, dass er es uns zumutete, uns seine Bilder anzusehen, in denen er seine Resultate mit denen des Hubble Space Teleskopes verglich.


    Jack ist Kanadier und hat seine Hauptresidenz (mit Kuppel) an der Grenze zu den verunreinigten Staaten. Seine Astro-Beessenheit brach aus, nachdem ihm sein Arbeitgeber Marks and Spencers freisetzte. Ohne es zu wissen, nehme ich mal an, dass er da nicht für das Einräumen der Regale zuständig war ...
    Auch hat er ein Winterdomizil in Florida, welches er nun nach Arizona umtopft, wo er kurzerhand mit 40 anderen Star City gründete.


    Die Aufnahmen waren durchweg beeindruckend und Jack präsentiert diese mit einer ebenso beeindruckenden Selbstverständlichkeit und lässt nie Zweifel aufkommen, dass er für ein gutes Foto alle Register zu ziehen bereit ist.


    Dies wurde klar, als er ein Halpha-Sonnenbild zeigte, welches Begeisterungsstürme hervorrief. Er darauf hin sehr cool: Die Korona habe ich vor 10 Jahren in Japan auf genommen, die Sonnenoberfläche ist ais 16 Bildern zusammengesetzt und die Protuberanzen sind die schönsten des Monats November ...


    Meine Frage, warum der visuelle Eindruck durch den Coronado (hab ja auch einen) so verschieden ist von dem, was seine Bilder zeigen, beantwortete er mit einem Lächeln und der Aussage: ‚Because I bullshit.’


    Aber kleine Sünden bestraft der liebe Gott sofort, Jack berichtet, dass ihm unlängst ein $5000 Coronado-Filter herunter fiel und zerbrach ...



    <b> Jack Newton </b>


    Der für die Entdeckung der Pulsare mit einem Nobelpreis bedachte Antony Hewish berichtete sehr lebendig und engagiert über die Erfolge, mit Radio-Astronomie die Vorgänge im jungen Universum (300 000 Jahre alt/jung) zu beobachten. Die hierfür Verwendung findenden Radioteleskope sind eher klein, da große Himmelsbereiche abgedeckt werden. Da die zu messenden Effekte sehr klein sind, gilt es die Messeinrichtungen abzuschirmen. Antony (darf ich sagen, da wir beim Abendessen einen Tisch teilten) beschrieb, wie schon die thermischen Einflüsse eine Baumes, der im Wind schwingt, die Messung beeinflussen.
    Die Ergebnisse bestätigten die theoretisch angenommene Verteilung der Elemente im jungen Universum.



    <b> Antony Hewish – hier mit irischem Whisky, aber ohne Nobelpreis </b>


    Zwei Referenten schilderten, wie die Suche nach Leben außerhalb der Erde vorangeht und welche Grundlagen zu beachten sind. Hauptaugenmerk liegt auf der Entdeckung von extra-solaren Planeten, die durch neue Techniken besser und erfolgreicher wird. In ca. 15 Jahren, so Barrie Jones, hofft man Teleskope zu haben, die in der Lage sind einen Planeten aufzulösen und eine Untersuchung des Absorptionsspektrums zu ermöglichen. Dieses Spektrum birgt Hinweise auf die Grundelemente, die für Leben erforderlich sind.
    Für diese Aufgabe benötigte ein einzelnes Teleskop einen Durchmesser von rund 100 Metern, im Verbund ließe sich dies aber durch viele kleinere (na ja klein ist relativ, ca. 8 Meter) Teleskope erreichen.
    Auch führte Prof. Jones (hieß nicht der mit dem grünen Diamanten auch so?) aus, das SETI demnächst optische Signale analysieren wird, da es heuer selbst uns technisch möglich ist, Lichtsignale mit einem Puls-Laser zu senden, die zwar nur Nanosekunden kurz sind, aber in dem anvisierten Bereich, die Helligkeit unserer Sonne übertreffen. Wenn andere dies machen, hofft man dies mit SETI auszuspüren.
    Die einzige je ‚von uns’ gesendete Nachricht mit einer Stärke, die zumindest theoretisch reichen könnte, andere Empfänger zu erreichen, wurde vor einigen zehn Jahren in Richtung M13 abgesandt.



    <b> Barrie Jones </b>


    Der Biologe Johnjoe McFadden trug seine Erkenntnisse über die Anpassungsfähigkeit von Leben an Umgebungsbedingungen vor. Seine Theorie besagt, dass Quantenmechanik eine wesentlich Rolle bei der Anpassung der DNS / RNS spielt. Nett war, dass er als Biologe ab und an mit Teleskop und Mikroskop durcheinander kam.



    <b> Johnjoe McFadden </b>


    Der CEO von Coronado (die mit den ‚teuren’ Sonnenfiltern) David Lunt referierte recht trocken über die technischen Grundlagen der Sonnenbeobachtungsinstrumente. Was ich behielt, ist, dass es bei all diesen Filtern sehr auf die Winkeltreue der einfallenden Strahlung ankommt, da sonst der Filtereffekt nicht zustande kommt. Coronado-Neuigkeiten sind: Haplpha-Filtervorsätze für das Canon stabilisierte Fernglas (fand regen Anklang und lieferte ein gutes Sonnenbild), ein Fernglas für Sonnenbeobachtung im Weißlicht und Glassonnenfilter fürs Meade ETX.
    Viele der Filter werden dieser Tage von Schulen erworben.


    Ein weiterer Vortrag gab die Einrücke eines Engländers wieder, der die große Stellaware Star Party in den USA besuchte. Dort treffen wohl so rund 3000 Leute zusammen.


    Auch gab ein Herr aus Nordirland eine Grußadresse an die Versammlung, die sich irgendwie – so weit man den Dialekt verstehen konnte – so anhörte, wie in Deutschland seinerzeit zwischen Ost und West geredet wurde. Große Betonung lag auf allen ‚all-Ireland’- Initiativen, wie einem gemeinsamen Radioteleskopprojekt (kommt auch was nach Birr).


    Wahrlich unvergesslich werden mir aber die Beobachtungsnächte im Schloss zu Füssen des Leviathan bleiben. Der Lord stattete uns mit einem Schlüssel für eines der Schlosstore aus, so dass wir rund um den Leviathan unsere Teleskope aufbauen konnten.


    Auch Blicke durch das 6 Zoll Okular des Leviathan selber waren möglich. Um ans Okular zu gelangen erfordert es, dass man den Korb mit den Beobachtern and das Teleskop herankurbelt. Große Show ....


    Jeder der dies mitmachte war schwer beeindruckt.
    Durch den Leviathan waren verschiedne Sternefelder zu beobachten. Da er wegen Hydraulikschwäche keinen ‚hoch bekam’ war die Auswahl beschränkt. (Hmh, sollte man da mal Viagra verabreichen?)



    <b> 72 Zoll saugen am Himmel</b>


    Ca. ein Dutzend Teleskope waren am Leviathan aufgebaut. Meist Meades, einige größere Dobsons (15“ und 20“) und einige kleinere Refraktoren.


    Ich war mit meinem 4“ TMB und Giro-Montierung angereist und stellte fest, dass man TMBs auch in Irland kennt. Viele warfen einen Blick auf Jupiter und auch – wie könnte es an diem Ort anders sein – auf M51. Mein neues Panoptic 35mm als auch die Giro-Montierung schlugen sich sehr gut.
    Was mir auffiel, war, dass mich keiner nach dem Preis des Gerätes fragte. Dies war auf deutschen Teleskoptreffen so ziemlich die erste Frage, die mir gestellt wurde. Andere Länder, andere Sitten.



    <b>TMB im irischen „Planetennebel“ </b>


    Auch John Dobson warf einen Blick auf M81 und M82 durch meinen TMB und drehte sich mit dem Kommentar ab, das er für den Preis meines Okulares einen 18“ Dobson bauen könnte ...


    Trotz gewisser Unkenrufe und Bedenken überstand der TMB, mein Pronto und all das was ich noch mitführte sowohl Hin- als auch Rückflug ohne Schaden.


    Die Birr Whrilpool Star Party war ein wirkliches Erlebnis und durch den recht kleinen Teilnehmerkreis ergab sich eine sehr entspannte Atmosphäre. Ich habe sicher über eine Stunde nur mit John Dobson über ‚Gott und die Welt’ reden können. Meine Versuche, ihn zu bereden, uns mal auf dem ITV zu besuchen, scheiterten zwar nicht ganz, aber er machte klar, dass er nicht reist, um Astronomen zu treffen, sondern um Astronomie ‚normalen’ Menschen näher zu bringen. Da er tatsächlich etwas deutsch spricht, wäre das ja mal ein Projekt ....



    <b>Der Dobson John und ich (jaja, ich weiß, dass ich alt ausschaue)</b>


    Es gibt noch eine Menge zu erzählen, ich mach aber nu mal Pause. Fragt und ich werde mit Freude antworten. Auch kann ich bei Interesse noch einige weitere Bilder zeigen.



    Guido
    Der mit dem Dobson beobachtete
    http://www.sternkieker.de/guido

    Hi,
    ich kehrte just aus Irland zurück, wo ich an einer wirklich beeindruckenden Star Party teilnahm.
    Dieser Tage werde ich meinen Bericht hier abliefern – vorab aber schon mal einige Bilder. Der ältere Her auf dem ersten Bild ist John Dobson (ja, genau der Dobson). Schaut mit seinen 87 frischer aus als ich mit meinen 36 ...


    Das etwas größere Teleskope ist das rund 160 Jahre alte Leviathan 72inch (180cm) Spiegelteleskop, welches unlängst wieder hergerichtet wurde.


    <img src="http://www.4steins.de/astro/postings/me_and_the_scope.jpg" border=0>
    <img src="http://www.4steins.de/astro/postings/Guido_and_john_Dobson.jpg" border=0>
    <img src="http://www.4steins.de/astro/postings/Guidos_scope.jpg" border=0>
    <img src="http://www.4steins.de/astro/postings/jac_newton1.jpg" border=0>


    Also, stay tuned, wenn ihr wissen wollt, was John Dobson sagte als er durch meinen TMB schaute und auch eine Zusammenfassung des von Jack Newton gehaltenen Bildbearbeitungs-Wokshop lesen will.


    Gruß,
    Guido

    Hi Silizium,
    ich kann mich der Meinung der Vorschreiber allgemein und den von Matthias vorgebrachten Ratschlägen nur anschließen.
    Nimm Dir etwas Zeit und lass den in uns verankerten Sonderangebots-Reflex erst mal abklingen, man sieht dann klarer ...
    Gruß,
    Guido

    Krucky,
    mit einem Dobson macht sicher nix verkehrt. Musst aber bedenken, dass Du da doch eine Menge Teleskop fürs Geld bekommst und dass so ein Röhre mit 25 cm Durchmesser und circa 1 Meter Länge auch transportiert und untergebracht werden sein will.


    Es muss doch in Deiner Umgebung eine Truppe von – wie auch immer organisierten – Beobachtern geben, wo Du mal Gelegenheit hast, selbst Hand und Auge anzulegen.


    Alternative zum Dobson ist ein Refraktor (Linsenteleskop) auf einer parallaktischen Montierung. Ist auch nicht zu verachten.
    Aber ein Dobson bietet wirklich den besten Deal, wenn es um Öffnung geht.
    Bei http://www.teleskop-service.de kannst Dich klug lesen, was es so gibt.


    Die Chancen, dass Du irgendwas Gescheites auf Dein ‚stabiles’ Fotostativ zur Galaxie-Beobachtung bekommst sind gering. Das Stative mag es ja tun, der Stativkopf wird aber mit dem langen Hebel eines Teleskopes nicht klar kommen.


    Kein Posting dieser Art ohne den Warnhinweis, das ein Teleskop nur der erste Schritt ist, auch musst was vom Haushaltsgeld für vernünftige Okulare abzwacken. Nach meiner Ansicht mindestens Vixen LV oder gleich einige wenige gute Weitwinkelokulare, ala Pentax und TeleVue.


    Genieß es, Teleskopauswahl ist eine schöne Beschäftigung. Ich kann gar nicht genug davon kriegen ..


    Halte Dich,
    Guido

    Hallo,
    anbei meine Erstversuche mit Freihand-Aufnahmen diesen unseren Mond abzulichten. Ganz so angetan bin ich nicht aber schaut selber.


    Zum Einsatz kamen ICS 10“ Dobson, 28mm Pentax XL und eine Canon G2 Digitalkamera.


    Bilder sind unbearbeitet. Arbeit liegt mir halt nicht. Visuell schaut er aber schöner aus der Mond.
    Die höher auflösenden Bilder sind etwas besser, täten aber den posting-üblichen Rahmen sprengen.


    Viele Grüße
    Guido



    Hallo Matthart,
    ich habe einiges mit der MX916 gearbeitet und kann nur gutes über die Starlight Express sagen. Im Gegensatz zu sbig sind hot pixels kein Problem


    Das Arbeiten mit RGB-Filtersatz erfordert – anch meiner Erfahrung – ein Filterrad oder einen Filterschieber. Zusammen mit einem guten Filtersatz ist das eine ordentliche Investition.
    Hinzu kommt dann der doch erhöhte Aufwand in der Bilderstellung und Nachbearbeitung. Kann allerhand werden.


    Wenn es mit endlichem Aufwand farbig werden soll, sind die one-Shot-Kamras sicher die erste Wahl


    Wie oben ausgeführt, sind RGB-Komposits sicher theoretisch besser, in der Praxis bedeuten sie aber einen erheblichen Mehraufwand.


    Eine Starlight Express ist meiner Ansicht nach eine gute Wahl.


    Viel Spaß,
    Guido

    Hallo,
    anbei einige Versuche mittels webcam die Sonne im Halpha-Licht zu fassen zu bekommen.
    Technik. TeleVue Pronto mit Coronado ASP60, Selbstbau-Webcam-Adapter (teilweise mit 2fach Barlow). Die Sonne zeigte sich heute recht aktiv. Mit den aufgenommen AVI-Sequenzen bin ich recht zufrieden. Anbei einige Bilder aus diesen.








    Nein Roland, ich habe Giotto nicht verwendet.


    Gruß,
    Guido

    Ja, es war ein netter Abend mit wirklich guten Bedingungen. Bewiesen wurde dies sowohl durch die gute Sichtbarkeit der Milchstrasse als auch durch Andromeda unsere Nachbarn waren mit oder ohne Instrument sehr groß und detailliert zu beobachten. Der Himmel über Reinshelen zeigte sich in einem besseren Zustand als der über dem BTM am letzten Wochenende. Insbesondere die Durchsicht war an diesem Abend gut, auch horizontnahe Objekte waren gut beobachtbar.


    Beobachter und Instrumente wurden ja schon genannt – ich schreib mal meine Beobachtungsliste herunter, wo nicht anders bemerkt, guckte ich durch mit meinen 4“ f/8 TMB.


    M57 – Gross und hell im 15er Ulrich Dobs – bei 600fach dann aber schon etwas ‚von der Idealform‘ abweichend. In meinem TMB erschien mir M57 nicht so knackig, wie zuvor schon gesehen. Mag sein, dass zu Beginn der Beobachtung sich die Umgebung noch nicht an die Temperatur des TMBs angepasst hatte (oder so :) ).


    M33 – Oh ja, statt der so oft üblichen ‚Einheitswolke‘ zeigte sich nicht nur der Kern sehr deutlich abgegrenzt, sondern die Nebeligkeit hatte eine granulierte Oberflächenstruktur. Ich habe diese als ‚grasig‘ bezeichnet, da die Mitbeobachter mit ‚grasig‘ so nun so gar nix anfangen konnten, daher hier nun die zuvor gegebene Erklärung. Mit etwas mehr Ruhe, hätte man sich sicher den einen oder andern Spiralarmansatz erarbeiten können.


    M13 – bei mittleren Vergrößerung von 50 bis 100 ein schöner definierter Anblick mit sehr hellen Sprengeln über einer ‚Restnebligkeit‘.


    M11 – der Kugelhaufen-offener-Haufen-Grenzgänger zeigte trotz recht tiefen Standes viele brillante Einzelsterne, die mit ‚ordentlich Schwarz dazwischen‘ das Gesichtsfeld eines höhere vergroesserendes Okulares füllten.


    Nordamerikanebel – nur kurz in Matthias 150/750 betrachtet, da ohne Filter betrachtet, war NGC700 zwar zu sehen, wurde aber dann schnell im Okular vom Cirrusnebel abgelöst.


    Cirrusnebel – Mit OIII, wie schon von den Mitbeobachtern besungen, eine Augenweide. Wie ausgestanzt aber doch leicht und transparent.


    M76 – kleiner Hantelnebel, der gut hervortrat und auch bei hohen Vergrößerungen um150fach noch sehr gut definiert erschien und seinem Namen gerecht wurde.


    M27 – das immer wieder beeindruckende Original. 16er Nagler und 10er Radian boten den besten Anblick. OIII-Filter half bei Details, beeinträchtigte aber die Wahrnehmung des gesamten Nebels.


    NGC 891 – wie schon von Matthias geschrieben, da war was. Im 16er Nagler sogar ziemlich lang - aber kein Weltniveau.


    M51 – Der leicht aufgehellte Nordosthimmel, lies mich nicht mehr als die Kerne der beiden Galaxien erkennen. War also nix.


    M81/82 – Befund, wie bei M51.


    M31 – zeigte sich mit bloßen Auge, im Fernglas und auch im Teleskop sehr schön und vor allem groß. Das 30 mm Widescan vermocht nicht die gesamte Ausdehnung Andromedas zu erfassen. Die begleitende M110 kam ebenfalls sehr gut heraus, mit deutlichem Kern und Randbereichen. M31 at it’s best.


    Vor der Abreise hatte ich dann endlich Gelegenheit in den längsten Refraktor, wo gibt im Norden, zu sehen. Marcs Holzrefraktor. Vor Bedienung empfiehlt es sich erst einmal alles zu vergessen, was man über Teleskoptechnik, wie Okularauszug, Zenitspiegel, etc. bisher zu glauben wußte. Durch die Horizontnaehe war Saturn zwar noch unruhig. Größe und Helligkeit der Abbildung deuteten aber an, was in dem Geraet steckt.


    Ein netter Abend mit wirklich guten Bedingungen. Knapp zwei Stunden Beobachten so mal zwischendurch in der Woche hat was.


    Gruß,
    Guido

    Hallo Wolfgang,
    auch von mir herzlich willkommen - wenn ich recht informiert wurde, endlich mal jemand der auch einen APO hat und nicht so ein Buntglas!


    Ich möchte meinen, dass Du keine Experimente machen solltest und Vehrenberg nach der Verkabelung fragen solltest. Die sind für gewöhnlich sehr hilfreich.


    Deine Motoren werden wohl die MT-1 sein, die Steuerung ist aber nimmer die neuste, daher sollte man mal im Rheinischen anfragen.


    Vehrenberg KG
    Meerbuscher Str. 64-78
    40670 Meerbusch-Osterath
    Telefon: 02159/5203-21


    Gruss & clear skies,
    Guido

    Hallo Wolfgang,
    vielen Dank für Deine launige Antwort. Auch das Lob ist gern angenommen.


    Um nun zu vermeiden, dass es zur Blutrache in Sachen Ehrenrettung kommt, sei angemerkt, dass mir Elala wohl bekannt ist, ihr Herz aber doch wohl für boah (bürgerlich Michael) schlägt. Mit ihm wirst Du wohl gesprochen haben und auch eben dieser steht dem Chat der astonomie.de vor.


    Es stimmt aber, dass wir mal miteinander sprachen, dass war aber schon auf dem ITV.


    Der MK-Quantensprung klingt interessant – hier kann ich aber nix zu beitragen.


    Weiterhin alles Gute und auf bald mal,
    Guido

    Hi Bernd,
    ach, schau an, die Welt ist ein Dorf. Nee, gestört habt ihr nicht. Und sogar vor dem Abspielen euerer – na nennen wir es mal – Musik habt ihr gefragt, ob es nicht zu laut wäre. War alles gutnachbarschaftlich.


    Das zweite Luftbild zeigt übrigens unsere BTM-Ecke ganz gut: http://mitglied.lycos.de/btmli…uftbilder/luftbilder.html


    Ja, der Andrang war zeitweise schon nennenswert, da Du aber offenbar nur die netten Leute rüber geschickt hast, war es wirklich kein Problem – obwohl durch meinen Coronado hatte auch gern mal geguckt …


    Na, denn bis bald und schau mal zu, dass ihr euren Teleskopen mal etwas mehr zeigt …
    Herzliche Grüße,
    Guido

    Hallo Wolfgang,
    na, dann ist es ja mal wie immer, keiner interessiert sich für mich, sondern nur für meine Teleskope ….


    Und in diesem Falle nicht einmal dies, da das Mak einer Sternenfreundin gehört. Diese wird Dir direkt antworten.


    Vorab so viel: es handelt sich wohl um ein MK66 mit Spiegelfokusierung und ja, wir haben 2“ Okulare genutzt. Das Gerät ist mit einem Intes 2“ Zenitspiegel und entsprechender Anschlusshülse an das Mak-Gewinde versehen. Ein 2“ Pentax XL 40mm als auch ein Nagler 16mm konnten, wie auch alle anderen 1,25“ Okulare (Radian, Nikon, …), problemlos fokusiert werden.


    Gruss,
    Guido

    Hallo,
    Der Meinung der Vorschreiber kann ich nur beipflichten, insbesondere der Hinweis auf gutes Zubehör (Okulare!!) ist nur zu angebracht.


    Der Antares Skywatcher modell. 2001P auf EQ5 wäre eh nur visuell und nicht fuer Fotografie nutzbar. Und selbst visuell ist diese Kombination sicher schwingungsanfälliger als der von Dir angepeilte Dobson.


    Schau doch mal, ob Du Kontakt zu andern Astroinfizierten in Deiner Umgebung findest und mal mit den angedachten Geräten (oder ähnlichen) beobachten kannst. Der 10“ Dobson ist in ‚echt‘ doch etwas größer als auf einer web site …


    Beim An- und Durchschauen habe ich zwischen den beiden Dobsons keine großen Unterschiede feststellen können. Mir gefiel der Galaxy aber besser (Nachbar auf dem BTM hatte einen).


    Gruss,
    Guido

    Hallo,
    nnbei meine Eindrücke vom – wie man in Bayern wohl sagt – heurigen BTM.


    Ich weilte dort von Freitag bis Sonntag. Sowohl am Tage als auch an beiden Naechten waren Beobachtungen möglich.


    Der ‚Tagungsort‘ liegt auf einem Berg genannten Hügel in der Ortschaft Pfünz (wohl so 400 Seelen) auf ca 450 Meter Höhe. Das Areal dient wohl für gewöhnlich Pfadfindergruppen als Zeltplatz und verfügt über gute sanitäre Einrichtungen.


    Über die Tugendhaftigkeit der ‚Hauptmieter‘ gaben die an den Wänden der Örtlichkeiten hinterlassen Sprüche hinreichend Auskunft. (Eher harmlos: Der Witz steht nicht an der Wand, Du haelst ihn in der Hand).


    Die Ortschaft trägt weniger zur Aufhellung des Himmels bei; Ingolstadt ruiniert aber den Suedhorizont komplett und Richtung Westen soll wohl bald ein Gewerbegebiet in vollem Lichterglanze erstrahlen.


    Die Milchstrasse war aber gut auszumachen und der Himmel geht sicher als normal guter Landhimmel durch ohne sich aber mit dem über dem ITV messen zu können.


    In den Berichten zum BTM wird unisono davon geschrieben, dass dieses Treffen gut organisiert sei. Stimmt. Reinlichkeit, Verbrauchsmaterialien im Sanitärbereich, Getränkeverkauf und vieles andere wurden von emsigen Helfern perfekt organisiert.


    Nicht glauben mochte ich meinen Augen als ich einen Pizza-Baecker mit Steinofen auf dem Gelände erblickte, der nahezu ganztägig Mafia-Torten im mitgebrachten Steinofen garte und zum Verkauf bot. Erst mein Gaumen überzeugte mich, dass es sich um keine Erscheinung handelte. BTM: Die perfekte Verbindung von Pizza und Astronomie.


    Vor unserem Zelte befand sich unsere kleine Astrostation ausgerüstet mit: einem 6“ Intes Mak, einem ICS 10“ Dobson, einem 4“ TMB APO und einem Pronto mit Coronado Halpha-Filter. Sah schon ein wenig nach Messestand aus.


    Tagsueber ergab jeweils nahezu durchgehend die Möglichkeit die Sonne sowohl in Haplha als auch im Weißlicht mit Herrschelkeil zu beobachten. Von dieser Möglichkeit machten auch viele Besucher Gebrauch und so mancher hielt noch seine Digital-Kamera an das Okular, um einige Photonen zu klauen.


    Die Sonne zeigte sich maessig aktiv, offenbarte aber sowohl Oberflächendetails als auch interessante - meist flächenförmige - Protuberanzen.


    Absolut vorhersagbar bevorzugten hier weibliche Besucher schwache Vergrößerungen, die die gesamte Sonne recht klein im Gesichtsfeld zeigten, während die Herren nach höheren Vergrößerungen verlangten.


    Proudly presented by Skysensor konnte dann auch die Venus bei Tageslicht beobachtet werden.


    Am Abend (insbesondere aber am Freitag) galt es zunächst gegen den allgegenwärtigen Tau zu kämpfen. Okulare, Fangspiegel und so ziemlich alles soff ab, wenn nicht gut genug geschützt oder wieder frei gekämpft.
    Also, Mitführen und Anwenden von Taukappen und eines Fönes sind gute Ideen für das BTM.


    Auch die Durchsicht war von all dem Wasser beeinträchtigt und so richtig knackige Bilder wollten sich nicht immer auf der Netzhaut einstellen. Flächige Objekt, wie M51 waren in den früheren Stunden schon ziemlich verwaschen.


    In anderen Berichten sind ja Details zu den großen – im wahrsten Sinne des Wortes – oft herausragenden Selbstbauten gegeben. Die Mittelpunkte des ‚Gross-Interesses‘ makierten der 750kg 80+cm Doboson und gleich daneben das 20“ (2 mal 20“) Bino.


    Insbesondere der große Dobson mit seiner sicher 4 Meter hohen Leiter war ständig belagert. Wie man hört, ergab sich am ersten Abend wohl lediglich Gelegenheit, zwei Objekte (M13 und M57) zu betrachten, da der Besucherstrom mehr wohl nicht zuließ.


    Darüber hinaus waren wirklich vielfältigste Eigenbauten zu bewundern, deren Besonderheiten nicht ganz so ins Auge sprangen, wie bei den Platzhirschen. Der selbst gebaute 12,5“ Dobson eines Geigenbauers sei als Beispiel genannt.


    Auch unsere Teleskope waren ziemlich belagert, so dass sich erst nach Mitternacht Gelegenheit ergab, mal was anderes als die Standardobjekte einzustellen.


    Der Komet Hoenig (im größerem Spiegel auch mit Schweifansatz) und Uranus waren schon die Exoten unter den beobachten Objekten.


    In beiden Nächten, war so gegen 3 Uhr Schluss, da eine schüttere Wolkendecke aufzog. Die zweite Nacht – also die auf Sonntag – war die bessere und auch die mit etwas weniger Tau.


    Insbesondere der Vergleich zwischen 4“ TMB und 6“ Mak ueber verschiedene Objektklassen hinweg, war doch recht interessant. Die Mak-Besitzerin und der TMB-Besitzer konnten sich aber nicht auf ein gemeinsames Endergebnis einigen. Der außer Konkurrenz teilnehmende 10“ ICS bot meist aber die doch beeindruckendsten Anblicke. Lediglich bei Saturn, konnte der ICS – wohl aufgrund der Seeing-Effekte in Horizontnähe – nicht mit den beiden kleineren Instrumenten mithalten. Der TMB zeigte das am besten definierte Bild während das Mak auch noch bei hohen Vergrößerungen ein sehr helles Bild bot.


    Wirklich erfrischend und für mich nachhaltig beeindruckend war das große Interesse der ‚Zivilbevölkerung aus dem Dorfe Pfünz. Viele der Besucher nahmen an der eigens organisierten Führung teil und streuten sich danach unters beobachtende Volk, um Fragen zu stellen und um einmal selbst durch ein ‚Fernrohr‘ zu schauen. Als nicht Bayer ist man doch immer mal wieder überrascht, wie konzentriert und gescheiht nachgefragt und wohl auch verstanden wird. Lobt man dann noch Pfünz und die hiesige Gastwirtschaft, kommt es schon fast zur Verbrüderung. Sehr angenehme Menschen und das BTM fügt sich so perfekt auch in die soziale Landschaft ein.


    Das absolute Highlight war dann aber ein am Samstag gegen Mitternacht plötzlich einsetzendes Nordlicht von besonderer Größe und Schönheit.


    Nahezu ein jeder auf dem Platz schrie auf und auch Applaus brandete auf. Ich bekomme noch immer Gänsehaut wenn ich daran denke.


    Zunächst zeigte sich am Nordhimmel ein weißes Streifenmuster (Lattenzaun), welches noch dramatischer erschien, da sich eine Wolke davor tiefschwarz abzeichnete. Man konnte dies auch für Skybeamer halten. Die Erscheinung zeigte dann deutliche rote Färbung, ich meine in Form eines Bogens oder Halbkreises. Dieses klang dann über einen Zeitraum von ca. 15 Minuten ab. Und als letztes Phänomen entstand dann eine auch Polaris zeigende Lichtsäule, die dann allmählich breiter wurde. Unvergesslich. Leni Riefenstahl lies grüßen.


    Für mich war das BTM ein voller Erfolg. Die nette entspannte Atmosphäre mit – von mir geschätzten – 300 Teilnehmern war einfach nur gut. In Vergleich zum ITV geht es familiärer zu und das Durchschnittsalter mag etwas höher liegen.
    Wie auch schon auf dem ITV zu beobachten geht der Trend eindeutig zur Beobachtung in Kleingruppen. Verschiedene Gruppen reisten gemeinsam an und lassen ein klein wenig von der alten deutschen Vielstaaterei erkennen – allerdings ohne wirkliche schädliche Nebenwirkungen


    Noch einige Splitter:


    Der Anblick des kleinen Hantelnebels (M76) im 24“ Dobson von Stathis war eine Offenbahrung (ich bitte die Bayern unter uns, mir dieses Blasphemie nachzusehen) und lies einen fast von der Leiter kippen. Dieses Scope sollte Teil des Weltkulturerbes werden.


    Einer der Besucher aus dem Dorf (ein gestandener Herr) zog nach ausfuehrlichenm Gespraech und Beobachtung, ein auziehbares Taschenteleskop der 10 Euro-Klasse hervor, um zu fragen, was man damit wohl astronomisch anfangen kann. Leider war ich zu höflich ihm zu raten das Teil besser dem Enkel zum Spielen zu überlassen und faselte was von Jupiter Monden .…


    Einige Besucher hatten, wie ein Teilnehmer sehr zutreffend bemerkte, ihre Carrera-Bahnen mitgebracht. Als im am Morgen dort suchte, fand ich aber keine. Ungewöhnlich war nur, dass sich an besagter Stelle stets ein Meade (z.B. LX200 GPS) fand …


    Ein Abgeordneter des Herstellers meines ICS-Dobson lies mein – recht schwaches – Selbstbewusstsein erglühen, als der nach eingehender Prüfung befand: Oh der ist aber gut kollimiert.


    Gruss,
    Guido


    P.S. Bilder folgen noch ....

    Ja. Dieter dem ist so.
    Beide basieren auf Encodern, die die manuelle Bewegung des Teleskopes erfassen und halt über eine Steuerbox mit einem 2zeilgen Display helfen, das Teleskop auf ein aus der umfangreichen Datenbank gewähltes Objekt auszurichten. Automatisches Positionieren erfolgt aber nicht, da keine Motoren vorhanden sind.
    Gruß,
    Guido

    Der Mag-I—Computer gibt keine wirkliche GOTO-Funtionalitaet, sondern es sind halt elektronische Teilkreise mit Datenbank.


    Hast Du den Altaz-Alignment-Mode ausgewaehlt? Polar waere falsch beim Dobson.


    Danach sollte man den horizontalen Altaz-Modus waehlen, der eine Wasserwaage erfordert, um Rocker-Box und Tubus auszurichten. Eben muss der Grund in der Tat nicht sein, da man ja die Box auf ihrem Fuss drehen kann bis man eine waagerechte Position gefunden hat.


    Also der Trick ist erst die Rockerbox so lange zu drehen, dass diese waagerecht steht. Dies sollte die Wasserwaage anzeigen. Dann noch den Tubus mit der Wasserwaage waagerecht stellen und sodann den Alignment-Prozess starten.


    Der Abgleich mit einem Stern sollte dann noch hoehere Genauigkeit bringen.


    Klingt schlimmer als es ist, aber man muss sich da halt erst mal reinarbeiten und dabei ruecksichtslose Hartnaeckigkeit zeigen.


    Ich hoffe, dass dies hilft.
    Guido


    P.S. Hatte nicht Klarinetto auch so ein Teil?

    Hi kuehlsen,
    Willommen hier im Astrotreff!


    Ja, Elbe, Sommer, Strandperle all dies sucht ihres gleichen. Aber ein größerer Mond ....ic weiß nicht ...


    Auch die Zeit erscheint ja in Hamburg und die meint zu diesem Thema folgendes:


    http://www.zeit.de/2000/3/200003_mond.html


    Schau mal, ob Du es zum Stammtisch ins Bahrenfelder Schweinske schaffst. Termine werden hier rechtzeitig bekann gegeben (es ei denn, Matthias hängt an der Elbe ab).


    Gruss,
    Guido

    Hallo,
    komme just rein nach Sonnenbeobachtung im Halpha-Licht. (TeleVue Pronto auf GP, Coronado ASP-60, 7mm Nikon Okular).


    Es sind größere flächenförmige Protuberanzen beobachtbar. Auf der Oberfläche zeigten sich einige kleinere interessante Flecken aber keine Gruppe.


    Wirklich beeindruckt hat mich eine riesenhafte Loop-Protuberanz (wie groß muss ich noch mal Nachrechnen), die sehr weit über den Sonnenrand hinausging.


    Anbei meine (zugebener Maßen nicht sehr dolle) Handskizze.



    Also wer kann, sollte noch mal einen Blick auf diese außergewöhnliche Erscheinung werfen.


    Gruß,
    Guido

    Hi,
    nach eigentlich ungeplantem Erwachen gegen 4Uhr heute Morgen, nutzte ich trotz durchziehender Wolken die Gelegenheit, um nach Monaten mal wieder Saturn zu beobachten.
    Da im Haus Besuch schlummerte, musste ich mit dem 10“ ICS Dobson in den Garten „schweben“ – leichter gesagt als getan bei über 30kg Masse und einem Alu-Tubus, der nur drauf wartet auf Anstoß dem Klang einer größeren Glocke nachzueifern.


    Klappte dann aber auch ganz OK. Im Garten stellte ich fest, das die Vegetation der Umgebung die günstigen Bedingungen der letzten Zeit nutzte um ordentlich and Höhe und vor allem Dichte zuzulegen. So dass ich bei der Auswahl des Dobson-Standortes ein richtig klassisches Optimierungsproblem zu lösen hatte. Grünzeug, Häuser, Laternen und Gartenmöbel um nur einige der Herausforderungen zu nennen. Und das ganze um 4 Uhr in der Früh mit über 30kg Dobson – muß wohl doch Liebe sein.


    Also Saturn: Ja, unverkennbar. Schon bei nicht ganz temperiertem Spiegel zeigte sich sowohl seine Bauchbinde als auch die Cassini-Teilung gut und deutlich. Nach einiger Zeit verbesserte sich das Bild ohne spektakulär scharf zu werden – die Luft war doch recht unruhig bot aber die Möglichkeit darüber nachzusinnen, ob durchziehende Wolken nun zumindest etwas den Kontrast verbessern...


    Ich betrachtet Saturn bei 230facher und auch 400facher Vergrößerung, wobei die höhere Vergrößerung die Wolkenbänder und deren Farbschattierung besser zeigte, während die ‚geringere’ Vergrößerung den Ringstrukturen gerechter wurde.


    Überhaupt Dobson, ich kann dies Gerede von Problemen beim Einstellen und Nachführen nicht mehr hören. Sowohl mit Pentax 5,2 als auch Radian 3 mm ist Saturn ohne Probleme über Telrad einstellbar und nachführbar. Bei 400fach hilft eine Sitzmöglichkeit – hier ist es dann schon etwas mehr Arbeit.


    In den Zeiten, in denen mir die Wolken Saturn nahmen, betrachtete ich noch einige offene Sternhaufen, wie zum Bleistift die Mitt- End Dreißiger Messiers im Fuhrmann und hi &chi.


    Froh, nun Saturn mal wieder gestellt zu haben und mit einem Hoch auf den Dobson an sich, sank ich dann in die Federn.


    Gruss,
    Guido

    Hi,
    auch ich werde beim BTM dabei sein und voraussichtlich am Donnerstag Abend aufschlagen. Schwarzer Passat mit holländischen Kennzeichen, hässlichem Fahrer und schöner Baifahrerin.
    Dabei sein werden ICS 10“, TMB 4“, Pronto mit Coronado H-aplha und ein Mak MK-66.
    Ich werde eine Funkstrecke zu Matthias beim IHT aufbauen, um zu prüfen, ob die Bedingungen eine rasche Verlegung der mitgeführten Ausrüstung erfordern.
    Mögen uns die Wolken verschonen,
    Guido