Beiträge von der uli

    Töpferöfen erreichen selten mal über 1200 Grad. Und Du müßtest einen hochtemperaturbeständigen Tiegel hineinstellen für die Schmelze. Der müßte so breit sein wie die Glasronde, die Du gießen willst. Das heißt, Du brauchst auch einen sehr großen Ofen! Der kostet mehr als ein fertiger Rohling. Wäre ein Autogen-Schweißbrenner da nicht besser zum Aufschmelzen, und lediglich ein gut isoliertes Fach zum Abkühlen?

    Beim Sterntest sind zwei Dinge wichtig:


    Erstens, dass die Entfernung des Sterns dem Einsatzbereich der zu testenden Optik entspricht. Die Formel war oben genannt.


    Und zweitens, dass der Stern punktförmig scheint. Das heisst, seine Abbildung muss kleiner sein als das Beugungsscheibchen der zu testenden Optik.
    Das heisst, sobald man, scharf fokussiert, irgendwelche <u>Details erkennen</u> kann, ist der künstliche Stern zu gross.


    (Das war bei mir, leider, das K.O. Kriterium für die schöne goldene Kugel auf dem Kirchturm der Stadtmitte, in dem sich die Natriumdampflampen-Beleuchtung so schön spiegelte.)

    Kupfer-Düsen für Schweißgeräte sind ziemlich weiches Material. Sie würden von der Schleifmittelsuspension schneller abgetragen als der Spiegel! Also überwachen und rechtzeitig austauschen, sonst gibt es Überraschungen am Ende des Bearbeitungsvorganges.

    - Fürs Sandstrahlen gibt es Düsen aus Hartmetall, die kenne ich aber nur so um 5 mm Durchmesser.
    Für Farb-Spritzpistolen gibt es geeignetere Düsendurchmesser, die sind meist aus Messing und oft verchromt. Leider aber auch viiel teurer.

    mkoch schrieb:
    &gt; Wer hat Lust bei dem Projekt mitzumachen?


    Ich!! Einfache, arbeitssparende Lösungen sind mir immer sympathisch.


    mkoch:
    &gt; Da stehen eigentlich schon alle Daten drin die man wissen muss, um mal einen Fall durchzurechnen:
    &lt;SNIP&gt;
    &gt; Also ergibt sich eine Bearbeitungszeit von 1047 Minuten, das sind fast 18 Stunden.


    Wenn ich jetzt noch wüsste, wie viel Wasser pro Minute bewegt werden muss... 1000 Liter Wasser kosten hier etwa 3 Euro und den richtigen Druck von ein paar bar gibt es gratis aus der Leitung. Für den Preis der oben genannten Pumpen liefert Stathis bestimmt ein paar Kilo Schleifpulver. Dann braucht es überhaupt keine Hardware mehr ausser einer gesteuerten Düse mit Mischvorrichtung: d.h. Pumpe weglassen und direkt Leitungswasser mit Schleifmittel mischen. Die gebrauchte Schleifmittel-Suspension filtern bzw. in einem Faß auffangen und einen Tag stehen lassen. Den Bodensatz wiederverwenden und mit dem restlichen Wasser den Garten giessen...


    Das lösbarere Problem dabei ist die Mischung Wasser/Schleifmittel. Ich denke da an ein Analogon zur Sandstrahl-Pistole, wie ich sie für Druckluft herum liegen habe.


    Viel schwieriger wird wohl die Steuerung der Düse! Wenn ich nichts in den Links überlesen habe, soll die Düse immer senkrecht zur Oberfläche stehen. D.h. sie muss nicht nur in zwei Richtungen zur Oberfläche bewegt werden können, sondern auch noch dazu geneigt werden. Und das wahrscheinlich recht präzise. Da habe ich noch keine gute Idee.

    Es wohl mehr ein Petzval-Objektiv und kein Tessar, wenn ich die Nomenklatur aus alten Büchern richtig interpretiere. Beide haben eine Kittgruppe und zwei einzelne Linsen. Aber eigentlich ist mir der Name egal. Hauptsächlich will ich weniger Streulicht haben, deswegen alle Flächen sanft nachpolieren. Die Jahrzehnte haben halt ihre Spuren hinterlassen. Und wenn ich schon mal dabei bin... deswegen meine Fragen hier.


    Ich kenne mehrere Beispiel-Dimensionierungen aus Büchern zu diesem Objektivtypus. Leider passt keine exakt zu meinem Exemplar. Aber so grob ist wohl doch zu erkennen, was sich unsere Grossväter dabei gedacht haben. Zumindest bei den "normalen" Objektiven mit sphärischen Flächen.
    Wie gesagt, hat schon 1914 Sonnefeld bei Zeiss vorgeschlagen, die Performance solcher Objektive durch asphärische Flächen zu verbessern. Auch das Zeiss Astro-Tessar aus den Zwanziger Jahren war anfangs nur an der letzten Fläche, später auch noch innen retuschiert.
    Nur kann ich mir nicht vorstellen, dass die sich damals völlig auf eine vorherberechnete Abweichung von der Sphäre verlassen haben! Die müssen das Ergebnis der Schleiferei damals doch irgendwie gemessen und überprüft haben! Nur wie??

    Ein paar unsortierte Ideen... für Kommentare wäre ich dankbar


    Bleiben wir zunächst bei Autokollimation mit Planspiegel.
    Ich müsste ein sehr grosses Bildfeld von 250 mm Durchmesser überprüfen. Punktweise Methoden wie Foucault müsste ich 10fach durchführen mit steigendem Abstand zur Achse. Dann wird es kompliziert, eine Aussage für die gesamte Bildfläche daraus abzuleiten.
    Punktweise Tests sind ja für höchste Empfindlichkeit in kleinen Bereichen gut. Ideal für starke Nachvergrößerung mit Okular. Das Objektiv ist aber für uralte, fotografische Auflösung über grosse Bildfelder gerechnet. D.h. Fotoplatten 13x18cm mit einer Auflösungsgrenze von etlichen 10 um. Strehl kann man da vergessen!
    Wäre für solche Fälle ein großes, grobes Ronchi-Gitter zum Testen brauchbar? Etwa ein feines Siebgewebe mit 30 cm Durchmesser?


    Oder ich lasse die Autokollimation. Sondern stelle in die Brennebene eine 30 cm durchmessende, von hinten beleuchtete Platte mit einigen lichtdurchlässigen kleinen Öffnungen (alter Wandspiegel mit angekratzter/punktierter Versilberung oder sowas). Das Objektiv bildet diese Leuchtpunkte nach unendlich ab. Die könnte ich mir mit einem zweiten Fernrohr stark vergrößert ansehen. Der Strahlengang zwischen Objektiv und Fernrohr ist parallel, also ist der Abstand egal. Das Fernrohr muss nur etwas grösser sein und möglichst fehlerarm. Dann könnte ich doch viele Punkte auf grosser Bildfläche auf einmal betrachten, oder?


    Tja, und wie komme ich dann zur Wirkung von Korrekturen an den Linsenflächen?
    Ausprobieren ginge so: "3 mal schon nachpoliert und immer noch zu dünn "[:o)]


    Vielleicht kann ich wie bei der Couder-Maske einzelne Radien einer Linsenfläche abdecken und am obigen Bild der Punkte erkennen, welche Zone was bewirkt? Zum Beispiel, ob die Brennweite dieser Zone zu klein oder gross ist. Wenn ich dann noch den Einfallswinkel des Lichtes dort wüsste, wäre klar, ob die Stelle dicker oder dünner werden sollte.


    Oder vielleicht was entfernbares, glasähnliches wie Kanadabalsam dünn auftragen und sehen, ob das Bild schlechter wird? Dann müsste es ja beim Abschleifen dieser Stelle besser werden. Oder auch nicht, dann war diese Zone vorher optimal [:0]

    Ihr habt schon recht, ich bin mir noch nicht sicher ob das wirklich eine gute Idee ist mit dem Retuschieren. Deswegen frage ich ja hier, bevor ich was verschlimmbessere.


    Also mit gemessenen Daten was zu berechnen, liegt ausserhalb meiner Möglichkeiten. So genau kriege ich Linsenradien und Brechzahlverläufe nicht gemessen. Ausserdem habe ich keinen PC...


    Ich suche halt praktische, optische Testverfahren für einzelne Zonen einzelner Linsenflächen!


    Natürlich könnte ich das Objektiv vor einen Planspiegel montieren und dann übliche Spiegel-Testverfahren anwenden. Also z.B. Foucault und Couder-Maske oder verwandte Methoden. Bei 63/600 wird das etwas fummelig, aber das ist nicht das entscheidende Problem.


    So ein Test sagt mir nämlich nur, wie das _gesamte_ Objektiv wirkt. Das Objektiv hat aber 6 Oberflächen, an denen ich was ändern könnte (plus 1 Kittfläche). Welche Oberfläche wirkt dann wie? Kann ich mich auf die eine Fläche beschränken, die den Kratzer hat? Oder muss ich da, wie unsere Grossväter, erst die Flächenteilkoeffizienten der einzelnen Seidelschen Aberrationen ausrechnen [xx(] Lieber wäre mir ein praktischer Test, der mir direkt sagt, wo ich was wegpolieren muss.


    Ausserdem, das Objektiv war wohl mal für fotografische Zwecke mit grossen Platten gedacht: es zeichnet einen enorm grossen Bildkreis von über 250 mm ziemlich gleichmässig aus. Die oben genannten Tests sind aber nur für auf der optischen Achse (Okulardurchmesser halt, oder neuerdings CCD-Fläche). Ich bräuchte also einen Test für sehr grosse Bildflächen.

    Ich habe immer noch eine Uralt-Optik 63/600 herumliegen, immerhin ein Vierlinser. Leider mit einem fetten Kratzer auf einer der inneren (!) Linsenflächen. Da würde ich gerne mal ans Auspolieren gehen.
    Dabei wäre es ja fast zu einfach, nur den alten Radius beizubehalten und die Linsenabstände neu zu justieren [;)] Deswegen wüsste ich gern, ob man nicht gleich ein bisschen Verbesserung betreiben könnte und die Linse asphärsich schleifen.
    So was hatte Sonnefeld schon 1914 bei Zeiss für die damaligen Astrotripletts und -Vierlinser vorgeschlagen und später auch ausgeführt. Ein paar Beispiele sind auch in Laux "Astrooptik" vorgerechnet.


    Nur, wie macht man das *praktisch*? Ich habe ja keine hinreichend genauen Daten, um eine theoretische Form zu berechnen und anschliessend zu schleifen.
    Ich bräuchte also Testmethoden, die mir direkt sagen, wo noch was wegzuschleifen ist und wo etwas aufzutragen ist [:D]
    Leider habe ich für Linsen dazu nichts brauchbares gefunden. Weiss jemand Rat?

    Schlechtes Wetter - über Nacht habe ich nochmal nachgedacht... die Geschichten mit porösen Entspiegelungsschichten sind wohl nur für Displays o.ä. brauchbar. Vermutlich wirken sie nämlich wie eine feinste Mattierung. Das ist in einem Linsensystem wohl nicht zu gebrauchen.

    Die Patentrecherchen sind mal wieder typisch... oft kriegt man nur die erste Seite, aber immerhin hier unten ein paar PDFs. Vielleicht klappen die Links ja und regen das Nachdenken wieder etwas an.


    - Entspiegelung durch poröse Beschichtung mit SiO2:
    http://v3.espacenet.com/origdo…DE10146687&QPN=DE10146687
    (Interessanter Hinweis darin: Enspiegelung durch Anätzen von Glas!?)
    http://v3.espacenet.com/textdoc?DB=EPODOC&IDX=DE19918811
    http://v3.espacenet.com/origdo…X=EP1430001&QPN=EP1430001


    - Abscheiden von Antireflexschichten aus einer Dispersion:
    http://v3.espacenet.com/origdo…X=DE3045635&QPN=DE3045635


    - kratzfeste Antireflexbeschichtung aus Kunststoffen für Kunststoffe:
    http://v3.espacenet.com/origdo…DX=EP180129&QPN=EP0180129


    - Photoresist mit organischen Silikaten:
    http://v3.espacenet.com/origdo…X=EP1197511&QPN=EP1197511


    - noch mehr Polymerchemie für optische Vergütungsschichten:
    http://v3.espacenet.com/origdo…DX=EP823661&QPN=EP0823661
    http://v3.espacenet.com/origdo…DE19544763&QPN=DE19544763


    - harte Nanostrukturen zur Entspiegelung:
    http://v3.espacenet.com/origdo…X=EP1418448&QPN=EP1418448


    -entspiegelter Tesafilm:
    http://v3.espacenet.com/origdo…02092709&QPN=WO2002092709



    - Etwas Übersicht über verschiedene Vergütungsmethoden enthält auch
    http://v3.espacenet.com/origdo…DE10336041&QPN=DE10336041



    P.S.: Leider ist es bei Patenten ja normal, dass 90% ungenutzt bleiben...

    Ja es stimmt, dass die Innenschwärzung etwas bräunlich statt schwarz ist - aber das lässt sich ja vergleichsweise einfach beheben. Ausserdem scheint mir irgendetwas leicht dezentriert zu sein in dem alten Stück. Doch das kann ja auf den schwachen Kontrast keinen Einfluss haben, oder?


    Aber zurück zum Selbstvergüten.


    Beim Spiegelschleifen ist es ja kein Problem, Oberflächen auf lambda/20 oder genauer zu kriegen. Könnte man da nicht eine Kunststoffschicht mit passendem Brechungsindex aufbringen (Klarlack?) und diese auf lambda/4 herunter polieren?


    Das gibt zwar nur eine Einfach-Vergütung, aber immerhin ist es ein Anfang. Da werde ich mal über passende Testverfahren nachdenken.


    Grüsse

    So, jetzt habe ich auf dem Grund meiner Bastelkiste doch noch einige "superhell-" LEDs gefunden. Die Ergebnisse:


    Sowohl rote als auch gelbe LEDs machen schöne Interferenzen. Egal ob ich eine einzelne oder drei zugleich verwende.


    Grüne, blaue und weisse ( = blau mit gelbem Farbstoff) machten keine Streifen.


    Leider kann ich wenig über die Herkunft (Conrad?) und genauen Daten sagen. Also wird es wohl wirklich so sein, dass es "sone" und "solche" LEDs gibt, mit verschiedenen Kohärenzlängen bzw. Spektralbreiten.


    Auch bei derselben Farbe gelb zeigen LEDs also manchmal Interferenzen und manchmal nicht.


    Bei den Energiesparlampen hätte ich das eher erwartet... die, die bei mir so gut funktioniert, war von Aldi.


    Grüsse

    Ja erst mal danke für die schnellen Antworten!


    Noch ein paar Anmerkungen von mir:


    Die besten Rohlinge für Planglas gibt es für 1 Teuro bei iibäh - Flachbettscanner. Das Glas darin ist allerdings dünn, 2 bis 4 mm. Je neuer das Gerät, desto dünner. Für mich reicht das aber.
    (Die Scheiben sind auch sehr schlierenarm. Ob man daraus nicht Korrektorplatten machen könnte? Spricht der Temperaturkoeffizient dagegen?)


    Doch zurück zum Licht. Für einfache Tests reicht die Energiesparlampe! Bis so etwa 50 Streifen entsprechend etlicher Mikrometer geht das völlig problemlos.


    Nur den Effekt bei der LED-Lampe verstehe ich nicht. Ich hatte in Erinnerung, dass LEDs eine monochromatische Strahlung, gaussverteilt und einige 10 nm breit, abgeben. Damit hätte es Interferenzen geben sollen.
    Mein LED Strahler war aber ein Sonderangebot, keine Ahnung ob die da nicht Ausschuss-LEDs verbaut haben, bei denen die Physik nicht funktionierte...
    Den Tipp mit einzelner LED werde ich mal probieren, vielleicht lag es ja daran. Wahrscheinlich ist die Gesamthelligkeit dann noch geringer als beim Laser. Und ich würde die Bastelei ungern nachts machen, da gibt es besseres zu tun...


    Grüsse

    Für ein Butterbrot habe ich ein schönes altes Objektiv auf dem Trödelmarkt gekauft. Leider ist es unvergütet - das Bild ist zwar scharf und frei von Farbsäumen, aber alles sieht aus wie mit verdünnter Milch übergossen. Wohl Streulicht von den 6 Glasflächen.
    Da würde ich zu gerne eine nachträgliche Vergütung zur Entspiegelung haben.


    Die industrielle Methode, Aufdampfen von MgF etc. im Hochvakuum, ist wahrscheinlich den Aufwand nicht wert.


    Eigentlich müsste das aber auch mit aushärtenden Kunststoffen machbar sein. Der passende Brechungsindex ist wohl das kleinere Problem. Eher schon die Schichtdicke (lambda/4 +/- ein paar Prozent). Vielleicht geht das mit Spin-Coating? Oder indem man wenig Kunststofflösung in dünnster Schicht auf Wasser schwimmen lässt und die Linse eintunkt?
    Oder hat vielleicht die Nanotechnologie inzwischen Lösungen entwickelt? Da gibt es ja noch den Mottenaugen-Effekt, wo definierte Oberflächenrauhigkeiten ebenfalls Reflektionen mindern?


    Wäre für alle Tipps dankbar, wie sich Vergütungen und Entspiegelungen selber machen lassen.

    Hallo
    poliere gerade Planplatten und wundere mich nur noch.
    Die Interferenzstreifen (noch ca. 10) sind je nach Beleuchtung extrem unterschiedlich:
    Dass ich bei Sonnenlicht und Glühlampe gar keine sehe, ist ja noch fast verständlich (weisses Licht und geringe Kohärenzlänge? Wieso schillert dann Öl auf Wasser?)
    Eine billige Energiesparlampe macht wunderschöne Streifen (ist auch weiss und nicht kohärent - aber vielleicht sind im kontinuierlichen Spektrum einige scharfe Peaks?)
    Ein diffus gestreuter roter Laserpointer macht auch schöne Streifen (zwar extrem monochromatisch, aber nach Streuung nicht mehr kohärent!) Leider insgesamt aber zu dunkel.
    Ein Hochvolt-Strahler mit gelben LEDs macht überhaupt keine Interferenzringe (obwohl auch ziemlich monochromatisch - das verstehe ich überhaupt nicht)


    Vielleicht kann mich hier jemand erleuchten?