Beiträge von stefan_schuchhardt

    Moin moin aus La Palma,


    am 29. 11. 2014 war ich eigentlich "nur" zum Wellen Fotografieren unterwegs, konnte aber eine außergewöhnliche atmosphärische Erscheinung einfangen: Regen-Regenbogen und Gischt-Regenbogen gleichzeitig.





    Das Bild zeigt zwei Regenbögen: einen normalen Regenbogen, verursacht durch Regentropfen (die verursachende Wolke ist rechts außerhalb vom Bild, daher steht der Bogen vor blauem Himmel) und einen Regenbogen in der Gischt einer brechenden Welle. Die beiden Bögen sind um einige Grad zueinander versetzt. Siehe Ausschnitt.





    Was ist hier los?


    Ein Regenbogen entsteht durch Lichtbrechung und Totalreflexion in Wassertropfen, wobei die unterschiedlichen Brechungsindizes der Spektralfarben die farbigen Ringe erzeugen (Dispersion) und insgesamt den Radius des Bogens festlegen. Das Meerwasser hat durch seinen Salzgehalt einen für alle Farben höheren Brechungsindex als das Süßwasser des Regens. Daher ist der Radius des Gischtbogens kleiner als der des Regenbogens.


    Ein solches Bild hatte ich schon seit ungefähr 25 Jahren auf dem Schirm, immer wieder drauf gehofft und nun endlich geschossen! Man braucht eine Reihe von Bedingungen gleichzeitig. Zunächst alles, was man für einen Regenbogen eben so braucht: Die Sonne weniger als 42 Grad über Horizont, die Sonne auf der einen und den Regen auf der anderen Seite. Gleichzeitig ausreichend Wellengang und Gischt GENAU an der Stelle, wo der normale Regenbogen den Horizont bzw. die Merresoberfläche berührt. Weiterhin einen Blick für das ganze und eine Kamera mit Saft im Akku und Platz auf der Speicherkarte - beides wurde grad knapp [:)]


    Aufgenommen beim Hotel Sol La Palma bei Puerto Naos an der Westküste, leicht mit Gimp bearbeitet.


    Schöne Grüße von der jetzt wieder sonnigen Insel
    Stefan Schuchhardt

    Moin,


    und noch ein Jacques, heute vom Abend des 22. April vom Balkon in Königsbrunn. Schon wieder mit einem Offenem Sternhaufen im Bild, diesmal NGC 2506.


    10 x 30 Sekunden mit der Panasonic Lumix FZ-200 ab 20:04 UT, ISO 400, 108mm bei f/2,8. Deep Sky Stacker und GIMP. Bildbreite ca. ein Grad, Norden ist etwas rechts von oben.


    Die äußere Koma scheint etwas heller geworden zu sein, ansonsten weiterhin die deutliche Trennung zwischen innerer und äußerer Koma.





    Falls es morgen wieder klar ist, versuche ich den Kometen von einem besseren Standort aus.


    Hartwig: hab nur irgendwo gelesen, daß er hell werden KÖNNTE. Schaumermal.


    Gruß
    Stefan

    Moinmoin,


    der kürzlich (14. März) entdeckte Komet C/2014 E2 Jacques könnte im Juli/August mit bloßem Auge am Morgenhimmel sichtbar werden. Vorher bewegt er sich hinter der Sonne vobei, ist aber jetzt noch tief am Winterhimmel beobachtbar. Die Helligkeit liegt aktuell bei etwa 10. Größenklasse.
    Ein erster Versuch am 11. April verlief ohne Ergebnis, aber am Ostersonntag (20. April) konnte ich ihn erwischen.


    Alle Aufnahmen mit meiner "Knipsekiste" Lumix FZ-200 auf Vixen Polarie vom Balkon in Königsbrunn bei Augsburg.


    Zuerst ein Pretty Picture: Jacques stand am 20. 4. nah beim Offenen Sternhaufen NGC 2539 im Sternbild Puppis, allerdings zum Ende der Dämmerung nur noch ca. 15 Grad über Horizont.





    Komet Jacques und NGC 2539; der helle Stern ist 19 Pup. Bildgröße ca. 1,7 x 1,1 Grad, Crop. Panasonic Lumix FZ-200 bei 600mm Kleinbild = 108mm echter Brennweite, f/2,8. 20 x 30 Sekunden = 10 Minuten von 19:48 - 20:10 UT (die Kamera macht unabschaltbar ab 1 Sek Belichtungszeit ein Dunkelbild, daher der Faktor 2), ISO 400, jpgs.


    Gestackt mit Deep Sky Stacker im Stern-Modus. Da der Komet auf den Einzelbildern nur ein diffuses Signal knapp über dem Rauschen zeigt, weigerte sich DSS trotz mehrerer Versuche, auf den Kometen zu stacken. Daher ist er auf dem Bild als kleine Strichspur zu sehen - Bewegung nach rechts. Das ganze mit GIMP bearbeitet.


    Schön grün ist er - wie so viele Kometen. Ich erinnere mich an ISON-Beobachtungen letzten November von La Palma. Als ISON einige Tage vor dem Perihel plötzlich sein Grün verlor, war das Gas aufgebraucht und das der Anfang von Ende...


    Ein paar 100% Ansichten aus den Bearbeitungsschritten:





    Viermal der gleiche, kleine Ausschnitt. Ein Maßstab ist eingefügt, ebenso die Nordrichtung und die ungefähre Richtung zur Sonne.


    Links oben
    Ein Ausschnitt aus dem Pretty Picture. Man erkennt eine deutliche Trennung zwischen innerer und äußerer Koma. Die innere Koma ist scharf auf ca. 0,8 Bogenminuten begrenzt. Die schwache äußere Koma ist kaum sichtbar, scheint aber von der Sonne wegzuzeigen.


    Rechts oben
    Stack aus den ersten 10 Bildern (statt den 20 oben links). Die Strichspur ist kürzer, dafür das Rauschen stärker.


    Links unten
    Das extrem kontrastverstärkte Bild zeigt die äußere Koma mit einem Durchmesser von ca. 6 Bogenminuten. Diese scheint eher symmetrisch um die innere Koma verteilt zu sein, zeigt also nicht so deutlich von der Sonne weg wie die in der "Normal"-Bearbeitung.


    Rechts unten
    Wer jpg-Artefakte nicht mag... Ja, die Lumix kann auch RAW! Ist zwar nicht so poppig wie die jpg-Bilder, sieht aber irgendwie wissenschaftlicher aus, finde ich ;)
    Natürlich haben die Lumix-RAWs nicht die heftigen Artefakte um die Sterne wie die jpgs, aber mehr ist auch nicht drauf. Da mir beim RAW-Bearbeiten die Farben irgendwo verschwinden, zeige ich das Bild in SW.


    Schöne Grüße
    Stefan

    Hallo Witold,


    auch ich habe gesehen, daß bei den STEREO-Bildern ISON von links kommt, in der Nähe von Merkur vorbeikommt und nach rechts Richtung Sonne fliegt. Habe mir erstmal gedacht, das liegt an der umgedrehten Orientierung der Bilder und es mal so hingenommen.


    Jetzt hab mir das mal genauer angesehen, Wikipedia ist wie meistens sehr hilfreich.


    Es gibt folgende Beteiligten:
    - Sonne. In der Mitte.
    - Erde. Wir.
    - ISON. Kommt von uns aus gesehen ungefähr die Ekliptik entlang von rechts (Westen) auf die Sonne zu, befindet sich beim Endanflug (bin Gleitschirmpilot...) aber etwas unterhalb (südlich) der Ekliptik.
    - SOHO. Befindet sich im Lagrangepunkt L1 zwischen Erde und Sonne, ungefähr 1,5 Mio km von der Erde entfernt und sieht fast genau das, was wir (Erde) sehen.
    - STEREO A und B. Die beiden Sonden befinden sich zur Zeit von der Erde aus gesehen ungefähr gegenüber der Sonne; STEREO A etwas rechts (westlich) der Sonne, STEREO B etwas links (östlich).


    Etwas genauer: STEREO A steht im Moment von der Erde aus ungefähr in Richtung Merkur (Morgenhimmel) und STEREO B ungefähr in Richtung Venus (Abendhimmel, aber etwas näher an der Sonne als Venus); beide aber ungefähr zwei Astronomische Einheiten von der Erde entfernt (A etwas näher und B etwas weiter, aber das spielt hier keine große Rolle).


    Weiter: so wie ich es sehe, zeigen alle drei Sonden Bilder, bei denen die x-Achse in der Ekliptik liegt und norden oben ist.


    Wenn jetzt STEREO A (die von uns aus gesehen in Richtung ISON und Merkur aber dahinter steht) ein Bild macht, sind Merkur, ISON und Erde von dort aus ungefähr in der gleichen Richtung und logischerweise stehen auf diesem Bild Merkur und Erde nah beieinander (so wie in den letzten Tagen von uns aus gesehen Merkur und die dahinter stehende STEREO A); Erde und Merkur sind von STEREO A aus LINKS der Sonne (wie auf den Bildern der letzten Tage). STEREO A sieht also unser Bild spiegelverkehrt; Merkur steht von STEREO A aus LINKS von der Sonne und wenn von uns (und SOHO) aus ISON von rechts kommt und an Merkur vorbeikommt, kommt ISON von STEREO A aus von links an Merkur vorbei (ebenfalls wie auf der Bildern der letzten Tage).
    Oder noch anders: am 25. November standen Erde (und SOHO) - ISON - Merkur - STEREO A ungefähr auf einer Linie.


    ISON wird - in ekliptikalen Koordinaten - beim Perihel und wenige Stunden danach östlich der Sonne stehen (also in Venus- und STEREO B-Richtung), wegen der Haarnadelkurve, die er fliegt, aber kurz danach
    wieder westlich. Daher wird STEREO B wenig beitragen können.


    Außerdem: es ist wenig überraschend, daß ISON ungefähr auf der Ekliptik der Sonne entgegenfliegt. Schätzungsweise ist die Oortsche Wolke, aus der er kommt, ebenso wie das innere Sonnensystem in Richtung der Ekliptik verdichtet und nicht kugelsymmetrisch um die Sonne verteilt.
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    Noch ein Nachtrag zu meinen Berichten: am 22. November hatte ich erwähnt, daß ISON nicht mehr so grün sei wie zuvor.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=158686


    Das deckt sich ganz gut mit den Berichten der Radioastronomen, daß die Produktionsrate der C2- und anderer Moleküle stark zurückgegangen war


    http://groups.yahoo.com/neo/gr…versations/messages/22461


    Hinterher ist man immer schlauer, aber knappe 30 Jahre Beobachtungserfahrung lassen sich nicht einfach wegwischen, auch wenn man nur mit einem kleinen Mittelklasse-Fernglas guckt. Und - wie gesagt - die Augen offenhält!
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    ISON lebt noch, auch wenn die Zerbröckelung nah zu sein scheint. Ich werde noch einen Tag ausruhen und am 29. bin ich pünktlich zum Sonnen- ISON- und ISON-Schweif-Untergang am Roque de los Muchachos, dem "Ort mit den weltweit besten Astronomischen Bedingungen". Ja, ich gehöre zum 30-35% Anteil derer, die das Überstehen glaubt!


    Saludos de la Isla Bonita
    Stefan

    Moin moin,


    na Timm, haste auch mal ausschlafen können?


    Ja, das war schon der zweite Green Flash in diesem Urlaub. Mein fünfter insgesamt. Einer davon aus einem fahrenden Auto als Beifahrer und einer beim Kochen aus dem Küchenfenster!


    Ich komme gern her - hier wimmelts nur so von Atmosphärischen Erscheinungen: Grüne Blitze, Regenbögen in der Passatwolke unter dem Horizont, Regenbögen in der Gischt der Wellen, Krepuskularstrahlen, Antikrepuskularstrahlen, Erdschatten, Glorien, Brockengespenster und nicht zu vergessen der Wolkenwasserfall über der Cumbre und natürlich das sich rapide ändernde Wetter. Aber auch hier muß man natürlich die Augen offen halten!


    Ein paar Sachen sind übrigens noch offen, mal sehen ob´s diesmal klappt...


    Grüße von der schönen Insel
    Stefan
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    PS. Wenn man nach La Palma fliegt und auf der richtigen Seite sitzt (so wie ich bisher immer [:D] ), kann man die weitgehend unbekannte Selvagens-Inselgruppe sehen.

    Moin moin,


    so, Feierabend!


    Nach negativer Sichtung heute morgen auf La Palma bin ich erstmal ins Bett gefallen.
    Die Auswertung der Bilder hat dann doch einen kümmerlichen Kometen zutage gefördert. Das "beste" davon von 6:46 UT:





    Die nächsten Tage kann ich erstmal ausschlafen und mich in die Schar der SOHO-Gucker einreihen.


    Dafür gab´s noch einen hübschen Grünen Strahl; von den Salinas aus erwischt. Mein erster überhaupt morgens - übrigens viiiel schwieriger als abends!





    Tschau
    Stefan
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    (==>) DanielS: den hatte ich auch gemeint. Sorry, hatte nicht gesehen, daß ein Daniel im Fred ist.

    So, guten Nachmittag aus La Palma,


    hier der tägliche ISON-Bericht [:)]


    Es wird immer knapper, aber es bleibt interessant!


    Standort wie gestern: Der Komet ISON hat meiner Meinung nach seine Helligkeit seit gestern kaum gesteigert.
    Gestern ging er knapp mit bloßem Auge, heute war er auch im 8x42 eher kümmerlich. Eine Helligkeitsschätzung habe ich nicht versucht.


    Dafür hat sich der Schweif deutlich verändert (siehe Bilder).


    Zunächst die "Erstsichtung" mit der Kamera:





    6:42 UT, 17 Minuten nach Beginn der Astronomischen Dämmerung. ISON ist gerade über die fernen Cirren gestiegen. Ohne diese hätte ich mehr Belichtungszeit sammeln können.
    18 Sekunden bei 31mm (Kleinbild 170mm), Crop.





    Maximale Brennweite 108mm (600mm Kleinbild), Crop, Bildhöhe 0,7 Grad:


    Links ein stark kontrastverstärktes Einzelbild mit 18 Sekunden Belichtung, das noch 0,5 Grad Schweif zeigt.


    Das rechte Bild ist ein Stack aus 10 Einzelbildern, gesamt 56 Sekunden Belichtungszeit.
    Die beiden äußeren Streamer sind nah am Kern weiter aufgebogen und außen scharf begrenzt, aber "weiter hinten" nicht mehr zu erkennen.
    Der mittlere Streamer ist dagegen jetzt schmal und scharf. Ich finde, das ganze sieht aus wie eine Teufelsgabel.
    Die innere Koma war heute deutlich unsymmetrisch, mit einer Beule in Richtung des rechten, kurzen Streamers. Vielleicht tut sich was!? Morgen werden wir´s erfahren!


    Hasta Manana
    Stefan


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    (==>) Marvin: Danke für den Hinweis! El Pilar habe ich tagsüber ausgecheckt, aber der Mirador geht eher nach Osten und hat in ISON-Richtung Bäume. War mir zu riskant...


    (==>) Daniel: Danke fürs Erwähnen in Skyweek!
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    Danke für die Kommentare! Freue mich, daß sich gleich wer meldet!


    (==>) Holger: Du hast Recht, Uranus und Neptun hätte ich im Fernglas leicht mitnehmen können ... vergessen.
    Mit den klassischen Planeten meinte ich die sieben Wandelsterne der Antike, also Sonne, Mond und eben die fünf freiäugigen.


    (==>) Stefan: Ja, da sind zwei Schweife. Das meinte ich mit Streamern. Rechts ist schwach angedeutet noch ein dritter. Nah bei der Koma sieht es noch so aus, als wäre da auf jeder Seite noch je ein ganz kurzer. Mal sehen, was die Profis knipsen!


    (==>) Timm: Hattest Du heute auch nochmal Glück?


    Gruß nach D und E
    Stefan

    Moin moin aus La Palma,


    habe mal vom Jahrhundertkometenabsage-Fred hierher gewechselt. Kurze Berichte und Fotos der letzten drei Nächte dort auf den Seiten 4, 5 und 7.
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    Heute Nacht hat mal alles geklappt: Wetter, Horizont und vergessen hab ich auch nix.
    Eigentlich wollte ich zum Roque de los Muchachos bzw. anderswo an den Calderarand auf über 2000 m, aber neben der Fahrerei hat mich vor allem der gemeldete Wind von 30 km/h abgeschreckt.
    Das hätte mein leichtes Stativ nicht mitgemacht. Also wieder an den Straßenrand ein paar km nördlich von Fuencaliente auf 750 m.


    Zum ersten Mal in den vergangenen vier Sessions konnte ich ISON mit bloßem Auge sehen, allerdings nur mit Mühe.
    Die Helligkeit ist ca. 3,5 mag, bestimmt im 8x42 nach Unscharfstell-Methode im Vergleich mit Lambda Vir.
    Im Fernglas wieder ein ca. 1 Grad langer Schweif. Das intensive Grün der letzten Nächte war weniger stark, wahrscheinlich wegen dem bereits leicht aufgehelltem Himmel.


    Die folgenden Bilder (entstanden zwischen 6:21 und 6:44 UT) sind Stacks aus jeweils wenigen Aufnahmen.
    Mit GIMP etwas an den Kurven gespielt, damit mehr Detail rauskommt. Mehr kann ich leider nicht an Bildbearbeitung.


    Mit Herrn Casado kann ich mit meiner kleinen Lumix nicht mithalten, kann aber wenigstens dies anbieten:





    Spica, ISON, Merkur (in der Passatwolke) sowie Teneriffa, La Gomera und in der Mitte ein Schiff. Stack aus 5 x 28 Sekunden bei 9mm Brennweite (50mm Kleinbild), leicht gecroppt.
    Die Lichter der Inseln erscheinen wegen der Nachführung als Ketten. Wie gesagt bin ich kein Profi in Bildbearbeitung, daher geht´s nicht anders.



    Zwei Bilder mit Brennweiten von 72 und 108mm (450 bzw. 600mm Kleinbild), Belichtungszeiten 54 bzw. 56 Sekunden. Jeweils Ausschnitte.





    Außer der Beule nach innen auf der linken Seite und einigen Streamern sind keine weiteren Details im (hier knapp 1,5 Grad langen) Schweif erkennbar.
    Die innere Koma ist quer zur Schweifrichtung verbreitert. Da versuche ich aus kürzeren Belichtungen noch was rauszuholen.


    Was noch?
    Zum meinem größten Erstaunen war bei Beginn der Dämmerung trotz mehr als halbem Mond das Zodiakallicht als schmales, senkrecht stehendes Band bis ca. 45 Grad Höhe sichtbar. Naja, hinter mir eine unbewohnte Vulkankette und vor mir der Ozean, da macht Astronomie Spaß!


    In der hellen Dämmerung kam dann noch der Saturn über die Wolken und war ganz kurz mit bloßem Auge zu sehen. Das gibt mit den Abend- und Nacht-Planeten alle fünf klassischen Planeten in einer Nacht.


    Alle fünf klassischen Planeten? Eigentlich sind es ja sieben! Den Mond hatte ich schon erwähnt. Fehlt nur noch die Sonne, die 13 Stunden vorher so diese magische Nacht einleitete:





    Jetzt bin ich müde, aber wünsche weiterhin klaren Himmel!
    Stefan

    Guten Mittag von La Palma,


    heute war ich faul und habe auf der Westseite beim Leuchtturm bei Puerto Naos beobachtet, das sind nur 10 Minuten Fahrzeit.
    Allerdings ging ISON erst um 6:45 UT auf, also 20 Minuten nach Beginn der Astronomischen Dämmerung.
    Im Vordergrund die knapp 2000 m hohe Cumbre Vieja.





    Mit voller Brennweite der Lumix, das sind 108mm, habe ich noch ein paar Aufnahmen machen können, 3 davon (Gesamtbelichtungszeit 35 Sekunden)
    gestackt und das Ergebnis einmal moderat und einmal agressiv bearbeitet. Das Bild ist ca. 1,2 Grad hoch.





    Weiterhin gute Jagd!
    Stefan

    Moin Stefan,


    OK, sagen wir 4,1 mit ein paar Zehntelchen Fehler in beide Richtungen, aber sicher heller als 4,8.


    Im Einzelnen:
    Ich hab gestern quick and dirty die Sterne 76 und 82 Vir im Pocket Sky Atlas als 5. Größenklasse nachgeschlagen. Das kann natürlich alles zwischen 5,50 und 4,51 sein. Mir hatte das erstmal für eine "ungefähr" 5. Größe gereicht.


    Jetzt hab ich in Wikipedia nachgesehen: 76 hat eine visuelle Helligkeit von 5,2 und 82 hat 5,0. Mit der vollen Größenklasse Unterschied zwischen den beiden Sternen (die ohne genaues Hinsehen im Fernglas gleich hell sind) und ISON bin ich ziemlich sicher.


    Für eine eher etwas größere Helligkeit von ISON spricht außerdem, daß Kometen diffus sind und daher tendentiell etwas zu schwach geschätzt werden. Der Effekt ist hier nicht groß, weil ISON (insbesondere der Kopf) im 8x42 noch ziemlich klein ist. (Eine bekannte Faustregel visueller Kometenbeobachter sagt: je größer das Teleskop, desto schwächer die Schätzung)


    Was die bolometrische Helligkeit (also die Strahlung übers ganze Spektrum) angeht, gibt es einen entgegengesetzten Effekt.
    Die Sterne sind Spektralklasse K bzw. M, also gelb und orange. Damit sind sie nicht im optimalen Bereich fürs Auge, also bolometrisch heller als visuell. Der grüne ISON liegt dagegen ziemlich gut im Empfindlichkeitsmaximum vom Auge (wie übrigens auch die OIII Linie der Planetarischen Nebel), wird also vom Auge effizienter gesehen als die genannten Sterne. Bolometrisch wird der Helligkeitsunterschied zwischen diesen Sternen und ISON also etwas geringer sein. Das spielt hier aber keine Rolle, da wir über visuelle Helligkeiten sprechen.


    Wie dem auch sei: meine "ungefähr" 5. Größe von gestern paßt ganz gut mit Schätzungen von erfahreneren Kometenbeobachtern eine Stunde später überein.


    http://groups.yahoo.com/neo/gr…versations/messages/22389


    (Den Link habe ich aus SkyWeek)


    Kurze Erklärung zu dieser Liste: die erste Zahl ist das Weltzeit-Datum in Dezimalform. 19,31 bedeutet also ungefähr 7:10 UT. Der Buchstabe B, S oder M ist die Schätzmethode (weiß grad nicht was welche bedeutet), dann kommt die geschätzte visuelle Helligkeit, der geschätzte Komadurchmesser in Bogenminuten und dann das Instrument.


    Mal sehen, ob von dort heute auch Schätzungen kommen. Würde mich freuen, wenn sich die gestiegene Helligkeit bestätigt.


    Gruß
    Stefan

    Guten Morgen!


    Komet ISON ist in den letzten 24 Stunden gut eine Größenklasse heller geworden und ist jetzt bei ca. 4. Größe oder etwas heller.


    Heute früh war ich wieder an gleichen Platz wie gestern, 4 km nördlich von Fuencaliente auf La Palma auf 750 m über Meereshöhe.
    Diesmal hatte ich Polarie dabei, dafür war der Himmel zum größeren Teil bedeckt.
    Um 5:50 UT konnte ich einen kurzen Moment ISON, Spica und die umgebenden Sterne im 8x42 sehen. ISON war eine Größenklasse heller als 76 Vir.
    Gestern war er knapp gleich hell wie 76 Vir, das gibt eine Steigerung der Helligkeit von gut einer Größenklasse in 24 Stunden.
    Im Fernglas war ein etwa 1 Grad langer Schweif zu sehen. Die Koma war sehr deutlich grün, in einem eigenartigen Farbton, den man schwer beschreiben kann.
    Minzgrün kommt dem nahe, paßt aber nicht genau.
    Mit bloßem Auge habe ich nicht mehr gesucht, weil es gleich wieder zuzog.


    Ab 6:15 guckte er dann nochmal kurz zwischen zwei Wolkenbänken durch:





    Stack aus 4 Aufnahmen je 28 Sekunden (30 Sekunden minus Hut-Trick) von 6:15 - 6:18 UT. Panasonic FZ-200 auf Polarie, Brennweite 81mm (450mm Kleinbild effektiv - Winz-Chip [:)] ), f/2,8, ISO 100.
    Bildgröße 4,5 x 3,5 Grad, norden ist bei 10:30. Die dunklen Bereiche sind Wolken. Wahrscheinlich hat die obere Wolke etwas Schweif abgeschnitten.
    Gestackt mit Deep Sky Stacker im Kometen-Modus. (Zum ersten Mal gemacht und hat sofort funktioniert!)
    Mit Gimp die Schwärzungskurve so verbogen, daß der Schweif heller wird, aber die Koma wenig ausbrennt.


    Für Details hat es nicht gereicht. Aber auch morgen gibt es noch einige Minuten zwischen ausreichend hoher Stellung und Beginn der Dämmerung. Mal sehen!


    Adios und klaren Himmel
    Stefan

    Guten Morgen ISON-Freunde!


    Der frühe Vogel fängt ... das Würmchen.
    Seit 15. bin ich auf La Palma. Heute um 6:00 UT konnte ich zum ersten mal ISON beobachten.
    Standort einige km nördlich von Fuencaliente auf der Ostseite der Insel, 750m über dem Meer.
    Im Fernglas und auch auf den Fotos war er etwa so hell/schwach wie 76 Vir, also ca. 5. Größe.
    Visuell im 8x42 ein schwacher, schmaler Schweif, gut 1 Grad. Auf einigen Fotos ist ISON grünlich.


    Fotos mit der Panasonic FZ-200 Knipsekiste:





    Stack aus 7 mal 5 Sekunden bei stehender Kamera um 6:06 UT, 10mm Brennweite (52mm effektiv). Ausschnitt 10 x 8 Grad, norden ist bei 10:00, der helle Stern ist Spica. Nur leicht im Kontrast angehoben.
    Der Gradient hier ist nur die Aufhellung Richtung Horizont durch den Mond - noch keine Dämmerung.





    Kurz nach Beginn der Morgendämmerung (6:32 UT) stand ISON ca. 12 Grad über dem Horizont. Hier nur als schwaches Sternchen unterhalb und knapp links von Spica sichtbar.
    Das erste Bild möge als Aufsuchehilfe dienen.
    Links Teneriffa mit dem 3710m hohem Teide, darüber Merkur, rechts La Gomera.
    Falls morgen früh das Wetter wieder so gut ist, werde ich die Polarie nicht nochmal im Hotelzimmer liegen lassen und versuche etwas mehr Auflösung. [:I]


    Euch allen klaren Morgenhimmel!


    Stefan Schuchhardt

    Hallo Feunde des schlechten, also guten Wetters,


    melde mich seit längerer Zeit mal wieder im Astrotreff!


    Das Blitzeknipsen ist schon ein paar Jahre ein Hobby, aber jetzt habe ich ein Hobby im Hobby aufgetan: das Flackern eines Blitzes. Wie schnell flackert so ein Blitz eigentlich und wie oft? Bis zu 30 mal, sagt das Internet, aber man braucht eine Hochgeschwindigkeits-Videokamera, um das aufzunehmen. Meine Lösung ist eigentlich ganz einfach: wenn man bei einer langen Belichtung (hier 10-30 Sekunden) die Kamera auf dem Stativ hin-und herschwenkt, müßte ein mehrfach flackernder Blitz mehrere Spuren hinterlassen.
    Nach mehreren Anläufen sind mir bei der tollen Gewitterfront am letzten Montag (20. August 2012) ein paar Treffer gelungen. Nicht besonders schön, aber ein Anfang.


    Alle Bilder wurden aufgenommen auf dem 20m hohen, künstlichen Berg in Königsbrunn, der einen super Überblick über das topfebene Lechfeld bis zu den Alpen erlaubt. Alle Bilder mit meiner heißgeliebten Panasonic Lumix FZ-18 bei verschiedenen Brennweiten. Außer dem letzten Bild jeweils kleine Ausschnitte.



    Der erste Treffer:



    Dieser noch weit entfernte Blitz flackert auf den ersten Blick dreimal. Ich erinnere mich, daß ich den Blitz beim Nach-rechts-schwenken erwischt habe. Der rechte, hellste Blitz ist also der erste. Alle drei Blitze haben exakt die gleiche Form, der einmal gesuchte Blitzkanal wird also immer wieder benutzt. Ausnahme ist der Seitenast des ersten Blitzes, der bei den Wiederholungen nicht auftaucht. Bei genauerem Hinsehen ist der linke Blitz etwas unschärfer: offenbar hat dieser in sehr kurzer Zeit zwei-oder mehrmals geblitzt. Die gelben Linien unten sind die Spuren von ca. 3 km entfernten Straßenlampen. Die kommen nochmal...



    Zweites Bild:



    Dieser Blitz hat auf den ersten Blick viermal geflackert, aber der rechte zeigt einen anderen Verlauf als die anderen drei. Ich bin sicher, daß es während der Belichtung nur einmal geblitzt hat, die Blitze also zusammengehören. Hier hat sich der Blitz nach dem ersten Flackern einen neuen Kanal in der Nähe gewählt. Die ungefähre Form der Kanäle ist aber gleich. Wahrscheinlich lagen die drei gleichen Blitze in der Nähe des ersten, es gibt aber keine gleichen "Zacken", während die drei wieder völlig identisch sind. Weiter links ist noch ein sehr schwacher Blitz (Markierung), der die gleiche Form hat wie die drei gleichen - ein Nachzügler.



    Aber wie schnell flackern die Blitze? Das dritte Bild gibt die Antwort. Dieser Blitz hat fünfmal geflackert, der hellste ist wahrscheinlich der erste, der vierte ist sehr schwach. Wie beim ersten Bild ist der erste Blitz mit Abstand der hellste. Offenbar "sickert" nach dem Blitz noch etwas Ladung nach, die den kurz vorher geschlagenen Kanal nutzt.



    Die kettenförmigen Spuren der Straßenlampen entstehen durch die Netzfrequenz von 50 Hz und flimmern 100 mal pro Sekunde, was man leicht durch eine 1/10-Sekunden-Aufnahme mit einer schwenkenden Kamera zeigen kann, die dann 10 Maxima zeigt. Bei diesem Bild ist das Flimmern der Lampen bei allen Spuren etwa gleich, das heißt, daß alle Schwenks etwa gleich schnell waren. Damit kann man die Lampen als Zeitstempel nutzen, weil der Abstand zwischen zwei Maxima 1/100 Sekunde ist. Wir wissen zwar nicht, welche Spur gleichzeitig zum Blitz entstanden ist, können aber leicht ablesen, daß die einzelnen Teilblitze zwischen 1/100 und 1/50 Sekunde auseinander lagen.
    Es geht aber noch mehr: wenn die 1/100 Sekunde auseinanderliegenden Blitze scharf abgebildet sind (soweit das die Kamera erlaubt), ist die Dauer eines Teilblitzes höchstens 1/1.000 Sekunde.


    Ich bleibe dran und vielleicht reicht es diesen Sommer nochmal für bessere Bilder im Sub-Millisekunden-Bereich!



    Zum Schluß noch ein "ungeschwenktes" Stimmungsbild vom gleichen Abend.



    Weiterhin klaren Himmel
    Stefan Schuchhardt

    Moin Thomas,


    hat ja alles super geklappt! Schöner Lomonossow-Effekt! Ich hab natürlich gestern abend Satellitenbilder von 140 Grad ost verfolgt und die guten Wetteraussichten für Bali gesehen. In Augsburg Regen um fünf... Grüß den Vulkan


    Stefan Schuchhardt

    Moin moin,


    danke Inge und den anderen für den Thread - ganz nach meinem Geschmack.
    Hermann: super Bild! Da hast Du genau den richtigen Zeitpunkt in der Dämmerung getroffen. 10 Minuten früher oder später wären Himmel und "Wolkeninneres" nicht so schön gleich belichtet.


    Hier mein Beitrag zur Blitz-Galerie.
    Nach mehreren Abenden auf der Pirsch konnte ich gestern (16. 7.) einen Treffer landen. Ein künstlicher Hügel in Königsbrunn bietet freie Sicht in alle Richtungen und so kommt auch Vordergrund ins Bild. Aufgenommen mit der Lumix Knipsekiste. Etwas gecroppt, etwas heller gemacht.


    Sowohl Blitze als auch Wolken haben auf Bildern sehr unterschiedliche Farben. Das kann eigentlich nur mit Niederschlag zusammenhängen. Hier ist der Blitz weiß und die Wolken grau. Woran könnte das liegen?






    Schöne Grüße
    Stefan Schuchhardt

    Hallo-hallo Halofreunde,


    danke für die Antworten!


    Anke: bitte stelle Deine Bilder in den Thread, auch wenn sie weniger schön geworden sind!


    Winfried: ja, das waren die 22-Grad-Nebenmonde. Kauf Dir mal ´ne Knipsekiste zum immer dabeihaben, Alter!


    Stefan: Minnaert schreibt auch "etwa einmal im Jahr". Vielleicht kommt der nächste ja in etwas weniger als 20 Jahren...


    Notoxp: Wie heißt´n Du richtig? Nein, die 120-Grad Nebensonnen sind generell nicht kreuzförmig. Die Kreuzförmigkeit der 22-Grad Nebensonnen kommt daher, daß sie meist im 22-Grad Halo liegen (manchmal gibt es die Nebensonnen aber ohne 22-Grad Halo) und gelegentlich einen Schweif von der Sonne weg haben. Dieser Schweif ist der Anfang vom Horitontalkreis.
    Da es meines Wissens keinen 120-Grad Halo gibt, können die 120-Grad Nebensonnen nicht kreuzförmig sein.
    Es gibt aber ein anderes Phänomen, daß Du bei Deinen Beobachtungsbedingungen gut sehen könntest: die "22-Grad Nebensonnen" sind eigentlich keine solchen, weil sie sich nicht immer auf dem 22-Grad Halo befinden. Mit zunehmender Sonnenhöhe wandern sie von der Sonne weg, also auch aus dem 22-Grad Halo heraus, dessen Radius von der Höhe der Sonne unabhängig ist und immer 22 Grad beträgt. Dieses Wegwandern der Nebensonnen kann man ausrechnen; Minnaert gibt eine Formel und eine Tabelle an.
    Wenn die Sonne 20 Grad hoch steht, liegen die Nebensonnen nur ein Grad außerhalb vom 22-Grad Halo, was man kaum beobachten kann. Bei 30 Grad Sonnenhöhe sind es drei Grad und bei 40 Grad Sonnenhöhe schon 6 Grad. Wenn Du immer zur gleichen Tageszeit fährst, kannst Du das vielleicht verfolgen.


    Dieses Wegwandern konnte ich am 4. schön sehen aber wie gesagt nicht fotografieren.


    Klaren Himmel
    Stefan Schuchhardt

    Hallo Mädels,


    so, jetzt - von privat - auch die Bilder der heutigen Halo-Erscheinung. Aufgenommen am 4. März 2010, ein bißchen nachbearbeitet.
    ____________________


    Seit 20 Jahren besitze ich den Minnaert (ISBN 0387979352 oder 3450979352 oder 0387944133 - ein MUSS für jeden Naturbeobachter) und habe seitdem ca. 300-mal Halos gesehen - meist 22-Grad Halos und Nebensonnen und -monde. Immer habe ich sorgfältig - und ohne Erfolg - nach dem Horizontalkreis, den 120-Grad Nebensonnen und der Gegensonne gesucht. Jenen extrem seltenen und nur schwierig zu beobachteten Phänomenen, die ein Mitteleuropäer nur mit viel Glück zu sehen bekommt.


    Heute Vormittag entdecke ich eher durch Zufall diesen wahnsinnig farbigen 22-Grad Halo. Konnte ich in diesem Moment leider nicht fotografieren aber kurz danach entstand dieses Bild:





    Beim anschließenden und üblichen Rumgucken bläst mich der Horizontalkreis fast um. Sprachlosigkeit, Wahnsinn ... zum ersten Mal sehe ich einen Teil vom Hozitontalkreis! Klar und deutlich, hell! - Ruhe bewahren - wir haben eine Kamera in der Firma. Reinrennen, Kamera holen, rausrennen. Die Cirre war weitergezogen. Jetzt mit brüllheller 120-Grad Nebensonne im Horizontalkreis. Nochmal Sprachlosigkeit.


    Das Bild zeigt den Horizontalkreis rechts - also westlich der Sonne. Offensichtlich waren Form und Orientierung der Eiskristalle nur innerhalb der Wolke passend, um das Phänomen zu erzeugen. Eingebettet in den Horizontalkreis die 120-Grad Nebensonne. Diese befindet sich im horizontalen Koordinatensystem 120 Grad in Azimut von der Sonne entfernt, also ein Drittel eines Kreises oder zwei Drittel eines Halbkreises.





    Beim weiteren Rumgucken fand ich noch ein weiteres Segment vom Horizontalkreis.


    Teil des Horizontalkreises etwa 20 bis 80 Grad östlich der Sonne. Dieses Segment war nicht so hell wie das rechte (westliche), dafür aber länger und schärfer begrenzt. Auch hier scheinen die dickeren Cirren überproportional zum Phänomen beizutragen.





    Die Bilder entstanden ca. um 10:40 MEZ. Als die Sonne später etwas höher stand, war der Horizontalkreis verschwunden, aber die normalen Nebensonnen hatten sich vom 22-Grad Halo entfernt - "Sundogs". Leider konnte ich das nicht mehr festhalten.


    Es bleibt die Erinnerung an ein außergewöhnliches Halophänomen. Und wenn jetzt wieder jemand sagt, daß es das 30-mal im Jahr gibt, ist mir das egal.


    Hocherfreute astronomische Grüße
    Stefan Schuchhardt

    Hi Ihr Antworter,


    erstmal vielen Dank für die netten Kommentare - freut mich sehr!


    Chronologisch:


    Thomas: schaunmermal


    Sternli: Wieso wildfremde Menschen? Wir sind doch eine Familie, wir sind doch alle Astrotreffler! Auch wenn ich mit meinen 19 Postings noch grün bin *g*


    Winfried: schaunmermal


    Patrick: Danke... Du hast den "Fluhäfchen"-Gag nicht übersehen!


    Mathias: Hier liegt schon ein geschenkter Namibia-Roman ungelesen herum...faule Sau! (An mich) Habe mal die Amazon-Kommentare angeguckt. Und genau: beim Autofahren dachte ich mir manchmal, wenn mich hier und jetzt jemand aussetzt und es keine Farmen in der Nähe gibt - wo finde ich Wasser? Ich bin hin! Die tolle Landschaft wird dann plötzlich zur Hölle. Gute Landkarten gehören für mich genauso zur Sicherheitsausstattung wie ausreichend Wasser. - Hol ich mir, aber über meinen kleinen Königsbrunner Buchladen.


    Jens: Caprivi-Strip ist heiß: Überfälle, Hitze, Malaria. Im Moment möchte ich das nicht allein fahren. Vielleicht später mal im bewachten Konvoi.


    Hartwig: Vic-Falls: Es würde mich nicht überraschen, wenn man direkt von Eros einen Rundflug buchen könnte, aber davorstehen ist dadurch nicht zu ersetzen. Okawango-Delta: muß ich hin! Befürchte aber, daß mein Orni-Hirn unter dem information overflow abraucht wie das Hirn vom Astronomer Royal in "The Black Cloud".
    SAF ist cool. Ich denke, daß im Moment viel investiert wird. Nach der WM werden die Preise fallen und man sollte bis dahin warten. Ich meine mich zu erinnern, daß ich irgendwo schonmal von einer Astro-Farm gelesen oder gehört habe - wahrscheinlich irgendwo im Norden Richtung Kalahari.
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    Zum "Passionierter Afrika-Entdecker":
    Ich war viermal auf dem Kontinent: 1986 mit Inter-Rail in Marokko, 2004 in Oberägypten, 2006 in Namibia (allerdings nur südlich von Windhuk in reinem Farmgelände) und 2008 in Kenia/Tansania. Dort hatte ich zum ersten Mal das Gefühl, wirklich in Afrika zu sein, wie man es sich vorstellt. Daher steht die Etosha-Pfanne auf dem Programm.


    Jetzt muß es raus: Man fährt ja nicht einfach so zum Spaß nach Tansania...


    Die Bilder entstanden am 21 Juli 2008 in einem zeitlichen Abstand von 10 Stunden und 10 Minuten.



    Orion, Sirius, Mawenzi und links im Vordegrund das Klohäuschen vom Barafu Camp. Sorry wegen der weißen Ränder!



    Meiner einer


    Wir waren nachmittags um halb vier am Gipfel - daher das schlechte Licht, denn das Schild steht nach osten ausgerichtet wegen der vielen Nacht-Aufsteiger. Arme Teufel, die an einem Tag 1300 meter auf- und fast 3000 meter absteigen müssen...wir haben das auf zwei Tage gesplitted. Im anschließenden Crater-Camp war das seit Monaten geplante und teils schon vorformulierte Astrotreff-Posting "Deep Sky auf 5740 meter" plötzlich in den Hintergrund geraten. Ich habe es nichtmal geschafft, das seit fünf Tagen von Trägern getragene SQM aus dem Zelteingang zu halten - schäm, schäm, schäm... Ich war offenbar kaputter, als ich mich erinnern kann. Falls gewünscht, kann ich ja hier noch einen Reisebericht anhängen (Achtung lang!).
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    Afrika ("Der schönste aller Kontinente", aus einem Orni-Führer aus den 80er-Jahren) ist in schnellem Wandel. Korruption, Krieg, Bevölkerungswachtum, Klimawandel, Artensterben, Erosion, Bodenverdichtung und vor allem Grundwasseraubeutung drohen, Afrika zu einem Pulverfass werden zu lassen. Wenn sich die Mentalität der Ureinwohner ("pole pole") durchsetzen kann und sich Afrika dadurch etwas vom Rest der globalisierenden Welt abtrennen kann, gibt es vielleicht eine bessere Chance als in der aktuellen Situation. Auf alle Fälle wird sich Südamerika in den folgenden 20 Jahren weniger verändern, was Afrika derzeit als Reiseziel favorisiert. Die Lage in Namibia scheint stabil, aber wer "Gini-Koeffizient" wikipediat, wird über den Rang Namibias besorgt sein: erster Platz in der Liste der Staaten mit der größten Differenz zwischen arm und reich.


    Genuch Politik.
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    Dann werd´ ich mal losziehen...


    Gruß auch an alle Mitleser


    Stefan Schuchhardt

    Liebe Sternfreunde,


    ich plane im kommenden November (also bald!) eine Reise nach Namibia. Ich war vor drei Jahren schonmal im November unten und habe das hier im Forum dokumentiert:


    http://www.astrotreff.de/topic…HIVE=true&TOPIC_ID=50275&


    Obwohl nicht gerade die optimale Astro-Saison (oder vielleicht genau deswegen), habe ich vieles erlebt und es scheint eine nette Reise-Saison zu sein. Ein paar Leute haben mich um Tips gebeten bzw. gefragt, ob wir mal gemeinsam runterreisen wollen.


    Daher die Frage: hat jemand Lust, im November mitzufahren? Zeitraum grob zwischen 1. November und 5. Dezember, sinnvollerweise Mitte November, da am 16. Neumond ist. Zeitraum ca. zwei Wochen, vielleicht etwas länger.


    Was ich vorhabe:
    Verschiedene Astrofarmen besuchen. Nicht in Hektik, sondern mit gemütlichen Beobachtungsnächten. Ausflug in den Norden zur Etosha-Pfanne. Vorsicht Malaria in dieser Jahreszeit! Astronomie (überwiegend visuell), Tierbeobachtung im Allgemeinen, Vogelbeobachtung im Besonderen, nebenbei ein bißchen Geologie, aber vor allem tolle Landschaft und Ruhe und Erholung.


    Was noch unklar ist:
    Flugtermine und -Gesellschaften, Fahrerei und Unterkunft sind noch völlig offen. Ich werde mich in den nächsten Tagen erkundigen. Auf alle Fälle sind die Flüge in dieser Jahreszeit relativ günstig - voraussichtlich 700 bis 900 EURO incl. diverser Gebühren.


    Das Wetter ist nicht optimal für Astronomie, aber wahrscheinlich immer noch besser als im Schnitt in Deutschland. Ich hatte vor drei Jahren eine gute Hälfte klare Nachtstunden. Es kann aber auch schlechter sein, denn der Termin liegt etwa zwischen den beiden "Regenzeiten".


    Als passionierter Weltenbummler und ebensolcher Afrika-Entdecker möchte ich mir mal den Wind um die Nase wehen lassen und neue Aspekte an Namibia entdecken.


    Also wer Lust hat, kann ja mal piep sagen.


    Klaren Himmel


    Stefan Schuchhardt
    ______________________


    PS:
    Völlig ohne Kommentare ein paar Aspekte für den November als Reisezeit. Im Posting 2006 (siehe oben) findet man mehr.


    Warum im November nach Namibia?


    Der Zeitraum März bis Juli gilt als die optimale Astro-Saison für Namibia.


    Klarer Himmel
    Tiere an Wasserlöchern
    Geringes Malariarisiko
    Lange Nächte
    Galaktisches Zentrum


    Meine persönlichen Aspekte, die für den November sprechen.


    Dunkelheit unter Wolken
    Gewitter
    Nachts warm
    Brutzeit - Gesang
    Zugvögel/Sommergäste
    Winter in Deutschland
    Herbsthimmel mit Sculptor-Gruppe und Maggi-Wolken
    Orion im Zenit
    Sonne im Zenit
    Ruhe auf Astro-Farmen
    Planeten
    Flüge billig

    Hallo Mädels,


    sorry, daß ich Eure Impaktoren und Koronen mit profanen Wolken durchkreuze.


    War ´ne lange Nacht: habe bis 4 die spärlichen SoFi-Berichte angeguckt. In Wuzhen ging zumindest etwas, Regen in Shanghai.
    Naja, Feierabend; nochmal lüften, erst Licht aus, damit nicht so viele Viecher reinkommen, dann Fensteraufmachen. Vielleicht sieht man ja heute ein paar Nachtleuchtende Wol...


    Sie haben mich fast umgeblasen. Nicht dunkeladaptiert, beginnende Dämmerung, und dann das da.


    Sowas habe ich noch nie gesehen. Brüllhelle NLCs über einem großen Teil des Horizonts. Im Osten fast bis zur Venus.


    So eine Chance gibt es nur selten. 10 Minuten später war ich draußen und konnte trotz heller werdender Dämmerung noch ein paar Bilder schießen.


    Der Reihe nach: entdeckt habe ich die NLCs ziemlich genau um 4:00 MESZ. Zunächst war ich verblüfft, weil sie fast bis zur Venus, also fast bis zum Ostpunkt gingen.
    Das ist erstaunlich, da NLC eigentlich nur im Norden auftauchen, erst recht vom einem Standpunkt südlich von Augsburg. Seit ich hier wohne, habe ich nur einmal NLCs gesehen:


    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=42808


    (Mein bescheidener Pentax-Optio-Knipsekisten-Beitrag steht dort ziemlich weit unten)


    Mit Kamera und Stativ habe ich dann auf meinem Lieblingsfeldweg einen Punkt gesucht, wo Hochspannungsleitungen und Straßenbeleuchtungen nicht allzusehr stören.
    Die NLCs gingen von Nord bis fast zur Venus und waren an beiden Enden wie abgeschnitten. Westlich vom Nordpunkt keine Spur.


    Das Panorama (panoramamaker; bei Panasonic Lumix im Lieferumfang) geht von Nord bis Ost. Rechts Venus, rechts davon Aldebaran unten und Mars oben. Sonne 11 Grad unter Horizont.




    So hoch wie die NLCs im Ostnordosten gingen, müssen sie über dem Norden Polens fast bis zum Zenit gegangen sein.
    Die chaotischen Cirren im Vordergrund gaben einen dramatischen Eindruck. Zeitweise sah es so aus, als würden weit entfernte "normale" Wolken Crepuskularstrahlen in den NLCs verursachen, was aber nach genauerem Ansehen der Bilder wahrscheinlich nicht stimmt.
    Ein Zweiminuten-Film im Norden zeigt eine schnelle Bewegung der Wolken. Eine der Aufnahmen um 4:22 MESZ mit ca. 100mm Brennweite effektiv:



    Auch später waren die NLCs immer noch sichtbar. Noch gegen 5:00 in der helleren Dämmerung war ein helles Filament am Himmel deutlich heller als die Umgebung. Also NLCs im Maxi-Format und soweit südlich wie noch nie.


    Irre, irre, irre. Schade, daß ich sie nicht eine Stunde früher entdeckt habe. Heute sieht´s hier eher trübe aus.


    Vielleicht gibt es ja noch mehr Meldungen!


    Schöne Träume
    Stefan Schuchhardt

    Hallo Freß-Säcke ;)


    hier scheint es ja mehr ums Bratwurstessen zu gehen als ums Sternegucken. Aber keine Panik: Martin hat Wurscht gekauft wie ein Geisteskranker (und im Ernst von bester Gastro-Qualität - wer Martin kennt, weiß daß er da gewiß nicht spart!). Wir haben sie heute in der Sonne schonmal vorgaren lassen - ist das nicht ein netter Zug? Naja, der Bernhard ist ja Sani...


    Jogi: ein Fünferhyp gibts für unter 80 EURO nur mit der Dreingabe eines 24er Ethos


    Stefan H.: Wenn Du bis abends bleibst, können wir gemeinsam den Geostationären Satelliten mit bloßem Auge sehen.


    Rest: Normalerweise haben die Geosats auf ihrer 36.000 km hohen Umlaufbahn eine Helligkeit von 10 bis 13 mag und sind schwierig zu finden. Zur Zeit hat aber Galaxy 11 eine Orientierung, die ihn per Sonnenreflex an einer planen Fläche für einige Minuten etwa 3 mag hell werden läßt - ähnlich einem Iridium-Flare. Das ganze findet allerdings erst um 23:30 MESZ statt, was aber nach ausreichend Verpflegung machbar sein sollte.


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=87529


    STOPP: Ich distanziere mich aufs allerenergischste von diesem Link, damit keiner auf die Idee kommt mich bei mir anzuzeigen, was dazu führen würde, daß ich mir zwei Anwälte nehmen müßte, um mich gegen mich zu verteidigen und umgekehrt, was wiederum etc...
    STOPP ende


    Wetter:
    Das Wetter wird in den nächsten Tagen so werden wie in den letzten. Also eigentlich schön, aber viele Gewitter. Die Blitz-Statistik


    http://www.wetterzentrale.de/topkarten/fsbeobl.html


    zeigte zum Beispiel am Mittwoch über 20.000 Blitze in zwei Stunden - fast Rekord! Alle diese Gewitter der letzten Tage haben Augsburg ausgelassen. Vielleicht bleibt es ja bis Samstag bei dieser Tendenz. Gewitter oder nicht: abends wird es wahrscheinlich klar.


    Enge H-Alphas, scharfe Linsen, grOOOße Spiegel und un-komatöse Okulare sind ausreichend vorhanden, die Grupies checken wir noch.


    Ach ja: es gibt nebenbei eine schöne Nordost-Libration und damit die Gelegenheit, das Mare Humboldtianum optimal zu beobachten:


    http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=87996


    Danke Karl-Heinz Bücke für diesen Link!


    Ich würde mich sehr freuen, mit Euch ein Bißchen rumzuspechteln!


    Guten Hunger
    Stefan Schuchhardt

    Moin Jungs (und Mädels),


    ja, er blinkt noch!
    Gestern konnte ich ihn erstmals nach 12 bewölkten Abenden wieder beobachten.
    Heute war ich draußen und habe beobachtet und fotografiert. Galaxy 11 erreichte bei mir nahe Augsburg eine Helligkeit von 3,0 mag - etwas heller als eta Ser (3,2) und ny Oph (3,3).
    Nach Franks Beobachtung mit ca. 4 mag scheint sich der Satellit etwas in seiner Orientierung verändert zu haben. Burkhard, der noch weiter nördlich als Frank sitzt, hat vor zwei Wochen ca. 3 mag fotografiert und hier habe ich 2,5 mag beobachtet. Vielleicht ist der Bereich maximaler Helligkeit etwas nach Süden gewandert. Sandro, wie sieht es bei Dir aus?


    Der Zeitpunkt ist gleich geblieben. Hier lag die maximale Helligkeit zwischen 23:30 und 23:34 MESZ. Das ist exakt gleich wie vor gut zwei Wochen.


    Frank: es ist Galaxy 11 und nicht Intelsat 802 - hat Sandro rausbekommen und steht weiter vorne im Fred.


    Bin gespannt wie es weitergeht.





    Galaxy 11 am 30. 6. 2009 um 23:23 MESZ; Helligkeit etwa 3,0 mag; Panasonic Lumix FZ-18, ca. 3x Zoom, Bildfeld ca. 20x27 Grad, 20 Sekunden, 800 ASA. Der Helle Stern oberhalb der Bildmitte ist eta Ser, Helligkeit 3,23 mag


    Weiterhin klaren Himmel
    Stefan Schuchhardt

    Hallo Sandro (und alle anderen, die sich für diesen Thread noch interessieren),


    ist es nicht schön, daß man mit so unnützen Dingen so viel Spaß haben kann?


    Danke für Deine Beobachtungen und Deine Recherche!


    Ich war auch wieder draußen und kann Deine Beobachtungen bestätigen.


    Hier noch eine von sehr vielen Aufnahmen der letzten Nacht:




    Galaxy 11 und Intelsat 802. Rechts (markiert) ein weiterer Geosat etwa ein Grad westlich. Könnte Türksat 1B oder Astra 1D sein (Wikipedia).
    Das diffuse Leuchten ist die Schildwolke und links ist M11. (Wer kann schon von sich behaupten, schonmal eine Strichspuraufnahme von M11 gemacht zu haben...)
    Aufgenommen mit der Panasonic Lumix FZ 18 bei 504mm Brennweite effektiv (in echt 82,8mm) bei 800 ASA, Belichtung 60 Sekunden



    Noch ein paar Aspekte:


    - Im Vergleich mit zeta Oph (2,56 mag nach TheSky) habe ich bei Galaxy 11 ca. 2,8 mag beobachtet. Wenn Du 3,0 schätzt, könnte es sein, daß die "Zentrallinie" weiter nördlich verläuft. Vielleicht können Burkhards Aufnahmen und Beobachtungen (er wohnt auf 52 Grad nord) weiterhelfen.


    - Wenn die Orientierung von Galaxy 11 und seiner Sonnensegel gleich bleibt (wovon auszugehen ist, da er ja immer das gleiche Gebiet versorgen soll), werden sich die Flares jeden Tag zur gleichen Zeit wiederholen, wenn... Ja, wenn die Deklination der Sonne gleich bleibt. Das ist der einzige Parameter, der sich ändert.


    - Wir sind kurz von Sonnenwende. Die Deklination der Sonne bleibt also für die nächsten Wochen gleich. Dann läuft sie nach Süden und die Zentrallinie nach norden (Skizze!) und irgendwann aus unserer Blickrichtung.


    - Wenn sich die Deklination der Sonne und damit die geografische Breite der Zentrallinie ändert, können wir im Lauf der Wochen diese scannen. Also dranbleiben!


    - Wenn die Orientierung der Sonnensegel von Galaxy 11 gleich bleibt, sollten die Flares nächstes Jahr zur gleichen Jahreszeit wieder auftauchen. Schaunmermal.
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    Insgesamt bleiben für mich diese drei Punkte:


    - Es ist sehr beeindruckend, daß man einen Geostationären Satelliten mit bloßem Auge sehen kann. Bisher kannte ich diese Dinger als Objekte 11er Größe, die man nur mit größerem Fernrohr und akribischer Vorbereitung finden kann. 3. Größe ist gegenüber 11er Größe 4000-mal heller.
    - Warum haben so wenige Beobachter (oder noch niemand) von solchen Beobachtungen berichtet? Ich mache seit 24 Jahren Astronomie, beobachte sehr viel mit bloßem Auge und kenne den Himmel wirklich gut. Wenn irgendwo ein Stern 3. Größe auftauchen würde wo er nicht hingehört, würde mir das auffallen - wenn ich in die richtige Richtung gucke. Und das gilt für viele Leute auf der Welt. Also scheint unser Galaxy 11 durchaus ein besonderer Fall zu sein.
    - Galaxy 11 und Intelsat 802 stehen genau senkrecht über Kampala in Uganda. Nach meiner letztjährigen Besteigung des Kilimanjaro und des daraufhin ausgebrochenen Tropen-Berg-Fiebers ist das wohl der himmlische Wink darauf, nun doch den Ruwenzori ins Auge zu fassen!
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    Zum Abschluß dieser wunderbar klaren Nacht, die ich mit einem Heidenspaß mit schnöden menschengemachten Vorrichtungen vergeudet habe, endeckte ich meinen vom Mond verursachten Heiligenschein im nassen Gras, den ich einfach dokumentieren mußte. Rechts der Schatten der geöffneten Heckklappe meines 12 Jahre alten Cuore, in der Mitte der Heiligenschein meiner Lumix, deren Wert den meines Cuore schätzungsweise übersteigt. Am oberen Bildrand geht gerade der Große Löwen-Po unter, was man nützen könnte, um den topozentrischen, antilunaren Punkt zu bestimmen, aber es möge jetzt mal reichen...



    Weiterhin viel Spaß beim Sternegucken
    Stefan Schuchhardt