Beiträge von Timm

    Hallo Leute,


    wie schon öfter beschrieben habe ich meinen 20" Lowrider nach dem Zurückbringen aus Südafrika umgebaut.

    Er wiegt nur noch knapp 22 Kilo und ist so kurz gebaut, dass man im Sitzen den Zenith erreichen kann.

    Leider war der Schwerpunkt etwas falsch berechnet, so dass man mit Paracorr und schwerem Ethosokular Probleme bekam.

    Mit untergeschraubtem Blei erhöhte sich aber das Gesamtgewicht auf fast 25 Kilo... das geht garnicht!

    Also musste ich die Rockerbox höher bauen, um den Schwerpunkt zu verändern. Das sieht jetzt so aus:



    Ich kann immer noch im Sitzen den Zenith erreichen. Macht man aber eh nicht, weil man den Dobson ja drehen muss.


    Ein großer Vorteil durch die Schwerpunktänderumg ist die neue Position des Starsense Explorers. Sie erlaubt es, auch im Sitzen alle Objekte einzustellen.

    Brauche ich eigentich nicht, aber es macht mehr Spass!



    cs

    Timm

    Hallo Leute,


    nach drei Nächten mit Tests habe ich den Dreh raus!

    Der Starsense Explorer zusammen mit dem Witty-Kopf funktioniert sehr gut.

    Ab heute wird nur noch beobachtet und nicht mehr gesucht.

    Es funktioniert genauso wie ich es mir gedacht habe.

    Ich synchronisiere den Starsense Explorer an einem Stern, den ich vorher in die Mitte des Okulars gebracht habe.

    Über die Suchfunktion spreche ich den Namen des Sterns ins Handy und drücke dann auf Suchen.

    Der Starsense Explorer ist ja grob in die Richtung eingestellt, macht das Plate Solving und zeigt, wie weit entfernt die optische Achse ist. 

    Das synchronisieren geht dann sehr einfach mit der Feineinstellung des Witty.

    Klingt kompliziert, ist aber einfach!


    Noch einfacher ist dann das Suchen:

    In der App auf Suche drücken, wenn die Tastatur aufgeht die Spracheingabe wählen, das gewünschte Objekt deutlich sprechen, auf suchen drücken und dann auf zentrieren.

    Schon sieht man die Richtungspfeile und denen folgt man. Beim Erreichen des Zielgebietes warten bis das Plate Solving fertig ist und das Objekt durch schubsen des Dobsons in die Mitte des 0,9° Zielkreises stellen.

    Das Objekt ist im Okular zu finden! Ja, es ist drin!


    Man braucht einige Vorbereitung mit der Auswahl der gewünschten Objekte. Dazu eignen sich alle Sternkarten und natürlich auch SkySafari :)


    Ich bin jedenfalls sehr beeindruckt und möchte es nicht mehr missen.

    Ich selbst bin bei den Standardkerzen doch schneller, aber bei allen anderen Objekten ist es der Starsense Explorer!


    cs

    Timm

    Hallo Peter,


    ich konnte den Starsense Explorer bisher nur für kurze Zeit ausprobieren, dann kamen die üblichen Wolken.

    Ab Samsatg bin ich für vier Nächte in Stumpertenrod und werde alles mal richtig Testen.

    Danach werde ich berichten... hab also etwas Geduld.


    Zur Menge der Objekte: Wenn man bei der Einrichtung 12" als Teleskop eingibt, findet man sehr viele Objekte, auch NGC und IC.

    Mit der Suche-Funktion findest du auch andere Kataloge. "vdb" zeigt dir z.B. den van den Bergh Katalog.


    cs

    Timm

    Hallo Freunde,


    ich glaube es nicht, dass ich plötzlich einen Starsense Explorer verwende.

    Erstens, weil ich die Standardkerzen eh alle auswendig kenne und zweitens, weil ich viel schneller bin.

    Aber seit meiner Grauer-Star-OP an den Augen sehe ich leider nicht mehr so gut wie früher.

    Da bietet sich der Starsense Explorer sofort an.

    Man kauft einfach für weniger als 200 Euro einen kleinen 70mm-Refraktor mit Starsense Explorer bei Celestron und schlachtet ihn aus.

    Die Handyhalterung ist leicht abzubauen und schnell am Dobson angebaut.

    Leider hatte ich die Befestigung am Dobson ziemlich wackeleig gemacht, so dass die Justierung der optischen Achsen ungenau war.

    Es funktionierte nicht so, wie ich erhofft hatte.

    Vom Portaball und Alfredo habe ich nun eine Idee aufgenommen und einen Schwenk/Neigekopf mit Feineinstellung dazwischen gesetzt.

    Hier zu sehen:



    Das synchronisieren der optischen Achsen geht simpel. Man stellt ein Objekt mittig ins Okular und in der Starsense-App auf dem Handy auch.

    Mit der Feineinstellung des Kopfes wird nun das Fadenkreuz genau auf das Objekt gelegt. Fertig… neues Objekt eingeben, den Pfeilen folgen, Fadenkreuz auf das Objekt zentrieren, drin!


    cs

    Timm

    Hallo Leute,


    La Palma ist echt ein großartiger Platz für Astronomen.

    Puntegorda ist perfekt für uns, aber leider gebeutelt von den Waldbränden.

    Man sollte vorher klarstellen, ob die gewünschte Unterkunft vom Feuer verschont wurde.

    An vielen Stellen, vor allem oberhalb von Puntagorda, ist vieles verbrannt.



    cs

    Timm

    Hola Peter,


    ja, das ist der 18er vom DSM… lange her. Heute gehört er dem Dietmar.

    Er hat ihn auf La Palma stationiert, so wie ich lange meinen 20er in Südafrika.

    Wenn man öfter von dort aus beobachten möchte, spart man sich den aufwändigen Transport.

    Nachteil: man braucht ein zweites Teleskop für zuhause!


    cs

    Timm

    Hallo Peter,


    Na ja, in Küstennähe ist es schon, aber immerhin über den Passatwolken.

    Die Villa Ermita liegt 820m hoch. Die SQM-Werte liegen meist über 21,80…

    Die Vulkanschäden sind noch lange nicht behoben, aber man kann schon längst wieder über den Lavastrom fahren.

    Also nix wie hin!

    Für uns steht noch nicht fest, wann wir wieder hinfliegen. Die Condor fliegt ab November wieder direkt von Frankfurt.

    Das wäre wirklich eine Option. Den Dobson müssen wir ja nicht mitnehmen, denn er ist ja dort stationiert.


    Hi Walter,


    einfach ist Barnards Galaxy nicht, aber bei gutem Himmel kein Problem.

    Mit 16“ auf jeden Fall sichtbar. Such zuerst den little Gem und schwenke dann nach unten.


    cs

    Timm

    Hola Freunde,


    wieder zurück in Deutschland komme ich erst jetzt dazu, diese abenteuerliche Astroreise abzuschließen.
    Abenteuerlich, weil wir zwei Nächte ganz im Süden La Palmas verbracht haben. Nicht freiwillig, denn wir wurden wegen des großen Waldbrandes in Puntagorda evakuiert.
    Um 7 Uhr früh klopfte es wild an der Tür! Wir mussten innerhalb von Minuten unsere Koffer packen, ins Auto bringen und abfahrtsbereit sein.

    Nach zwanzig Minuten sollten wir dann sicherheitshalber losfahren. Ohne Dobson, der hatte keinen Platz mehr im Auto.



    Im laufe der Tage hatte das Feuer sich den Berg hoch gefressen und zum Schluss fast 50 qkm zerstört. So konnten wir erst am Montag zurück in unsere Ferienvilla. Wir hatten Glück, dass sie nicht verbrannt ist und mit ihr unser 18-Zoll Dobson, der darin geblieben war.


    Die Nacht vor dem Brand hatten wir noch ausgiebig gespechtelt und viele interessante Objekte gesehen.
    Etwa Djorg2 und Djorg3, die beide neben Schützens schönstem Dunkelnebel stehen, dem Ink Spot. Beide eindeutig zu sehen, Djorg3 sogar sehr einfach.
    Wie jede klare Nacht besuchten wir die Supernova im M101, daneben M51 und darunter M63, die Sonnenblumengalaxis.

    Dann immer wieder die hellen Kugelhaufen, viele Planetaries und alle hellen Galaxien.
    Die vorletzte Nacht war mäßig und nur eine dreiviertel Stunde zu gebrauchen.


    Aber die letzte Nacht war sensationell!
    Leider recht kurz, denn wir mussten am nächsten Tag spätestens um 11 Uhr zum Flughafen fahren.
    Hier ein paar Höhepunkte:


    Noch in der Dämmerung war das erste Objekt M3. Wenn man den drauf hat, geht der schon bei SQM 18,5. Nur mit dem Rigel Quickfinder! Im Sucher unsichtbar.
    M101 geht bei SQM 19,3 und ist erkennbar durch die Supernova. Von M101 ist nur ein Hauch sichtbar. Das macht Spaß, hat aber beobachtungstechnisch wenig Wert.
    Nach dem Ende der astronomischen Dämmerung ging es dann richtig los.
    Wir hatten uns ein paar schöne, kleine Planetaries ausgesucht.
    NGC6309 war der erste… und der einzige, den wir nicht gefunden haben.


    Der Box Nebel hat sich irgendwo versteckt. Es zogen auch immer wieder Wolken durch das Gesichtsfeld, so dass wir weiter zogen zum Smaragd-Nebel NGC6572.

    Er ist winzig, aber sehr hell. Schon im 17 Ethos sofort sichtbar durch seine auffällige blaugrüne Farbe.
    Bei höherer Vergrößerung wird etwas Struktur sichtbar, aber der 13mag Zentralstern bleibt unsichtbar.


    Ähnlich zeigt sich auch der Turtle Nebel NGC6210 im Herkules.
    Sehr hell, klein, blau und wenige Details. Auch der Zentralstern hat keine Lust sich zu zeigen.
    Dagegen sieht man beim gleich hellen NGC6826, dem Blinking Planetary, den Zentralstern ganz leicht. Im 18-Zöller blinkt der nicht, sondern ist dauernd sichtbar.


    Das gilt auch für den sehr hellen NGC6543, dem Katzenauge. Sehr hell, sehr türkis, klein und heller Zentralstern.

    Hier sieht man bei hoher Vergrößerung sehr schön eine Schalenstruktur.
    Im Adler steht der Snowglobe Nebel, ein großer, aber etwas schwächerer Planetary. Er zeigt eine strukturierte Scheibe mit etwas hellerem Außenbereich.
    Natürlich war auch der Ringnebel M57 im Programm, diesmal leider ohne Zentralstern. Auch die neben dran stehende IC1296 war mit 18 Zoll nicht zu sehen.


    Auch M27 war dabei, der große und helle Monster-Planetary. Besonders mit Filter, egal ob mit OIII oder UHC ein prächtiger Anblick.

    Um den Zentralstern zu sehen, sollte man die Filter weglassen. Dann sieht man auch ein Dutzend Vordergrundsternchen.


    Die mittlerweile höher stehende Milchstraße lädt ein zur Besichtigung weiterer Höhepunkte:
    M8, M20, M17 und M16. Alle sind eine Augenweide, da sie so viel höher stehen als in Deutschland.


    Auf Kamilas Foto sind sie schön zu sehen, aufgefädelt in einer Reihe.
    Auch Timms Eiffelturm ist zu sehen, wenn man weit in das Bild herein zoomt.




    Dietmar versuchte sich nun am Little Gem Nebel NGC6818. Klein, hell, ein rundes Scheibchen in auffälliger blaugrüner Farbe.
    Dieser Planetary ist nur ein Gesichtsfeld entfernt von Barnards Galaxy NGC6822.
    Diese schwache Galaxis ist nicht sehr auffällig und am besten mit field sweeping zu sehen.
    Man kann aber einige HII-Regionen recht gut erkennen. Dafür kann man auch einen UHC-Filter versuchen.


    Um 1 Uhr wurde abgebrochen, da ein paar Stunden später das große Packen ansteht.
    Der 18-Zöller muss zur Birgit in den Aufbewahrungsschrank gebracht werden und ebenso das große Stativ für die Fernglasmontierung. Dann kommen die vielen Koffer dran und die Fahrt zum Flughafen auf der anderen Seite der Insel.
    Der Rückflug über Madrid nach Frankfurt mit Ankunft um 22 Uhr 30 verlief problemlos.
    Nur die Koffer kamen erst lange nach 23 Uhr auf das Kofferband und kurz vor Mitternacht kamen wir beim Dietmar an.

    Erst um 1 Uhr konnte ich die Fahrt mit dem Wohnmobil nach Gengenbach antreten und war um halb vier Uhr endlich zuhause.


    Ein abenteuerlicher Urlaub war zu Ende.



    Cs


    Timm

    Hallo Leute,


    nach zwei Nächten in einer Pension in Fuencaliente kam eben die Nachricht, dass wir in unsere Villa Ermita zurück können. Sie war vom Waldbrand nicht betroffen und ist unversehrt… unser 18“ Dobson auch!


    Jetzt bleiben uns noch zwei Nächte, die hoffentlich gut sein werden. Sagt jedenfalls Clear Outside :)


    cs

    Timm

    Hallo Werner,


    nach einem weiteren Versuch bei besserem seeing konnten wir Djorg2 festmachen.

    Eindeutig zu sehen! Die vier Sternchen zum verifizieren brauchten wir garnicht.

    Auf der anderen Seite des Inkspots haben wir auch nach Djorg1 geschaut.

    Der ist sehr leicht zu sehen und war schon beim Drüberschwenken sofort zu erkennen.


    cs

    Timm

    PHallo Werner,


    wir haben noch mal genauer nach Djorg2 gesucht. Ergebnis: ja, da ist eine minimale Aufhellung oder Verdichtung.

    Kugelhaufen ist aber anders :)


    Halllo Thomas,


    schön, dass dir mein Bericht gefällt.

    Der offenen Haufen NGC6231am Knick des Skorpionschwanzes kenne ich sehr gut.

    Bei mir heißt er der Diamanthaufen! Die vielen hellen blauen Sterne sehen im 20-Zöller gigantisch aus.

    Mit 18“ aber auch ein großartiger Haufen.

    Der riesige Gasnebel IC 4628 steht genau daneben. Der braucht aber einen UHC-Filter.


    Mit dem Wetter ist es so eine Sache. Mal gut, mal Dunst, mal Sturm und mal Hitze. Überwiegend aber sind wir zufrieden. Die Villa La Ermita in Tinizara ist ein tolles Haus mit allem was man braucht. Platz für drei oder vier Leute.

    Die einzige störende Straßenlaterne haben wir abgehängt. Das Restlicht von Los Llanos stört uns Visuelle nicht.

    Möglicherweise die Fotografen, aber auf Stimmungsaufnahmen ist der Schimmer gut. Hier allerdings waren viele Wolken von unten angeleuchtet. So ist es aber selten.



    Gestern war es extrem: Um 23 Uhr 40° und heiße Winde, um 4 Uhr immer noch 38°.

    Angenehmes Spechteln in Badehose! Trotzdem konnten wir tolle Beobachtungen machen.

    Heute wird es besser werden


    cs

    Timm

    Hallo Werner,


    den Djorg2 habe ich oft gesucht, aber nie gefunden… auch als er fast im Zenith stand.

    Sogar mit 20-Zoll, bei SQM 21,90, bestem Seeing und 1300m hoch ist nix zu sehen.

    Ich habe keine Vorstellung was ich sehen sollte.

    Aber wir werden es heute Nacht wieder versuchen!

    cs

    Timm

    Hallo Christian,


    Fortsetzung des Berichtes folgt demnächst.

    Das Auflösen der beiden Kugelhaufen ist was für Dreizöller… von hier aus gesehen.

    Na ja, vielleicht etwas mehr Öffnung. Mit 18“ easy.

    Timms Eifelturm ist ein von mir beschriebener Asterismus in der Nähe von NGC6567, nahe an M24.



    Der Eiffelturm ist leicht zu sehen. Er steht 15 Bogenminuten nordöstlich von NGC6567.



    cs

    Timm

    Hallo Thomas,


    danke für die Blumen… und viel Spaß auf La Palma und Athos!

    Vorfreude ist die schönste Freude. 👍🏻



    Hi Klotzi,


    leider ist seit gestern doch Calima und trotz SQM21,70 kann man nur eingeschränkt beobachten.

    Immerhin konnten wir letzte Nacht noch M101 mit angedeuteten Spiralarmen sehen.

    Die Nacht davor war dafür genial!

    Wir bleiben noch bis Dienstag, da wird es noch bessere Möglichkeiten geben.

    Grüße von Kamila und Dietmar zurück 🙂


    cs

    Timm 


    Hallo Freunde der weißen Nächte,


    es ist mal wieder so weit: 7 Stunden schwarzen Himmel findet man - bei frühlingshaften Temperaturen - am schnellsten in Puntagorda auf La Palma.

    Genauer gesagt in Tinizara, nur einen Katzensprung weg.

    Diesmal sind wir zu dritt: Dietmar, Timm und zum ersten mal Kamila, eine Astrofotografin von der Sternenwelt Vogelsberg.

    Unsere Unterkunft ist ein moderer Bungalow mit einer schönen Dachterrasse und guter Südsicht.




    Der 18“ Lowrider



    Die ersten Nächte machten astronomisch gesehen noch nicht viel Spass, denn Wolken und später der aufgehende Mond störten etwas.man schon einiges beobachten.

    Gestern war die erste komplett sternklare Nacht mit SQM-Werten über 21,85… mit drei Stunden höchst intensiven Beobachtungen am 18-Zöller.


    Es geht in der Dämmerung schon gut los mit der strahlend hellen Venus, die wir brauchen, um den Starsense Explorer zu justieren.

    Leider mache ich immer noch was falsch, denn das angewählte Objekt der Begierde will einfach nicht im Gesichtsfeld des Okulars erscheinen!

    Mal ein, mal zwei Gesichtsfelder steht es daneben. Wahrscheinlich ist die Befestigung an Dietmars 18-Zöller zu wackelig um damit gute Ergebnisse zu erzielen.

    Also weg damit, obwohl wir Omega Centauri und Centauri A,(NGC 5821) damit im Horizontdunst finden.

    Mit der bei Dietmar und mir üblichen Methode mit Aufsuchen aus der Erinnerungs-Datenbank und dem Reiseatlas geht es also schneller weiter,

    als wir es mit dem Starsense Explorer schaffen würden.

    Das erste ohne Computer gefundene Objekt ist M101 mit der immer noch hellen Supernova.

    Wunderschön ist auch die Spiralstruktur zu sehen… kein Wunder bei dem hohen Stand und der guten Nacht.

    Anschließend natürlich auch M51, der am schönsten im 10mm Ethos bei 220x aussieht.

    Aber unsere bevorzugte Beobachtungsrichtung geht nach Süden!


    Der komplette Skorpion steht eine Stunde vor Mitternacht schon so hoch, dass man bequem im Sitzen alle Objekte anfahren kann.

    Zuerst M80, den wir relativ schnell finden. Ein locker aufzulösender Kugelhaufen.

    Deutlich größer aber weniger dicht zeigt sich M4, leicht zu finden, da er so nah an Antares steht.

    Antares ist bei perfektem Seeing gut zu trennen, aber man sollte den Positionswinkel kennen.

    Neben dran sehen wir den schwachen Kugelhaufen NGC6144. Er sieht fast aus wie ein schwacher offener Haufen.

    Weiter geht es mit zwei Planetaries, dem Bugnebel (NGC6302) und dem Cheerionebel (NGC6337).

    Der Bug ist hell, groß und deutlich strukturiert, der Cheerio schwach, klein und ringförmig.

    Eine schwache Sternkette durchquert zentral das Scheibchen. Zwei hellereSternchen im Randgebiet sind einfach,

    zwei schwächere im Innenraum etwas schwerer zu erkennen.

    Es folgen die Katzenpfoten (NGC6334) und der Hummer (NGC6357). Beide sind recht deutlich im OIII-Filter zu erkennen.

    Da haben wir Visuellen gegenüber den Astrofotografen große Nachteile, da beide Nebelgebiete hauptsächlich im Roten leuchten…

    unsere Augen da fast blind sin! Deshalb sind Astroleuchten auch immer rot.


    Zwischen dem Skorpionschwanz und dem Schützen finden wir einen besonders leicht zu findenden Kugelhaufen: NGC6441.

    Der steht sehr nah (4 Bogenminuten) an dem 3.2mag Doppelstern HR 6630. Einen besseren Aufsuchstern gibt es kaum!


    Jetzt weiter zu den Schmankerln im Schützen:


    Neben Gamma Sgr, der Spitze des Teapot-Ausgießers stehen zwei Kugelhaufen so dicht beieinander, dass sie bei 200x gemeinsam im Okular stehen.

    Der größere ist NGC6522, der schwächere ist NGC6528. Nur 16 Bogenminuten trennen die beiden.


    Der Kugelhaufen M22 über dem Henkel ist mit bloßem Auge leicht sichtbar.

    Er ist deutlich größer und heller als der Star der Nordhimmels M13.

    Das fällt aber in Deutschland nicht auf, da M22 sehr tief steht.

    M13 ist 5,8mag hell bei einem Durchmesser von 20 Bogenminuten, M22 hat 5,1mag und 32 Bogenminuten.


    Knapp ein Grad von der Deckelspitze Lambda Sgr entfernt findet man den Kugelhaufen M28, der schön aufgelöst erscheint.

    Im Inneren des Teapots stehen noch fünf weitere, schwächere Kugelhaufen, einfach zu finden, aber nicht sehr spektakulär.

    Heller und größer mit vielen Einzelsternchen steht etwas außerhalb der schöne Kugelhaufen M55.


    Nördlich vom Teapot geht es weiter mit vielen interessanten Objekten.

    Zuerst sieht man aber über dem Teapot-Ausgießer einen bekannten Dunkelnebel, Inkspot genannt.

    Mit dem offenen Haufen NGC6520 bildet der B86 ein spektakuläres Doppelobjekt.


    Nach einem Schubs nach oben kommt ein riesiger Gasnebel ins Bild: M8, der Lagunennebel.

    Schon ungefiltert grandios wird M8 im OIII-Filter gigantisch.

    Stark strukturierte Nebelschwaden wechseln sich mit vielen hellen Sternen ab, alles unterteilt von der dunkleren Lagune. 

    Noch ein Schubs nach oben und M20, der Trifid-Nebel, ist im Bild.

    Gut sichtbar der dreigeteilten Emissionsnebel und daneben der bläuliche Reflexionsnebel. Dieser Teil wird von einem Mehrfachstern beleuchtet.


    Über Timms Eiffelturm bei der Sagittarius Star Cloud/M24 kommen wir zu M17, dem Schwan… oder Omeganebel.

    Das ist einer meiner Lieblingsnebel! Den habe ich zum ersten mal mit einem 3-Zoll Japan-Spiegelteleskop gesehen, als ich noch ein Kind war.

    Ich war schwer beeindruckt und habe dieses wunderschöne Objekt nie mehr aud dem Kopf bekommen.


    Nördlich davon geht es weiter mit M16, dem Adlernebel.

    Den eingebetteten Sternhaufen hatte Messier damals gesehen, die zarten Gasnebel mit den Säulen der Schöpfung natürlich nicht.

    Aber wir! Und wie sogar… einfach nur schön. Und wenn man dabei die neuesten JWST Fotos im Kopf hat, ist es besonders eindrucksvoll.


    Ich merke, die Erinnerungen an diese Nacht lassen mich total ausschweifen. Ich will mich also etwas kürzer fassen.


    Einige Sternbildero haben wir komplett abgegrast. Etwa den Lupus-Kugelhaufen NGC5986, klein aber aufgelöst, NGC 5882,

    ein winziger aber heller Planetary. Die 10,7mag helle Galaxie PGC54392 haben wir nicht beachtet.

    Auch in der Waage gibt es nicht viel helles, bis auf den Kugelhaufen NGC5897. Der ist mittelhell, mittelgroß und gut aufgelöst.


    Jetzt springe ich meinen Erinnerungen hinterher. Deshalb ungeordnet und mehr oder weniger beschrieben.

    Omega Centauri bei Beginn der Beobachtungen, noch mit Hilfe des Starsense Explorers gefunden, trotz des Horizontdunstes.

    Hell mit tausenden gleichmäßig verteilten Sternchen, auffällig dabei die gelbliche Färbung.

    Bei diesem Objekt gehen wir auf die Knie! Weil es nur 10° über dem Horizont steht.


    4° höher findet man die große Galaxie NGC5128, Centaurus A. Auffällig das schwarze Band, das die Galaxie teilt.

    Hoch über uns M3, der wunderschöne Kugelhaufen, ist sogar noch in der Dämmerung eindrucksvoll.

    Nach längerem Herumrühren findet Dietmar endlich M13… schwer einzustellen, denn der steht genau im Zenith! 

    M92 geht deutlich schneller, genau so wie NGC6229, der 100 000 Lj entfernt ist.

    Der Turtlenebel NGC6210 ist auch schnell gefunden und fällt durch seine bläuliche Farbe sofort auf.

    Mein Gott, da fallen mir noch zwei Dutzend andere Objekte ein, die wir abwechselnd aufgesucht haben.

    Eine Sternkarte kam bis auf zwei Ausnahmen nicht zum Einsatz.

    Die zähle ich jetzt nicht mehr auf,

    Jetzt noch ein paar Bilder von Kamila:




    Rho Oph Region und das blaue Pferd IC4592 








    cs

    Timm

    Hallo Freunde,


    ich schließe mich an und behaupte, Teleskoptreffen müssen nicht unbedingt nur zum Beobachten stattfinden.

    Die tolle Stimmung, trotz mancher Regentropfen, macht ein Treffen aus. Es macht Spass, sich mit Gleichgesinnten zu treffen, sich über Teleskope zu unterhalten und Erfahrungen auszutauschen.




    Der aufgeweichte Boden störte natürlich etwas. Nicht alle sind am Abreisetag mit ihren Wohnmobilen von der Wiese heruntergekommen.



    Danke an Gerhard, der mich aus der Matsche geholt hat, sonst hätte mich der antike Trecker herasziehen müssen.

    Da kommen Erinnerungen an das alte ITV hoch :)



    Beim zweiten STT bin ich auch wieder dabei, sogar wenn es Cats und Dogs regnet!


    cs

    Timm