Beiträge von Timm

    Hi Stathis,
    du waagrechtes Gewohnheitstier! Also das waagrechte Schauen ist bei meinem Dobson zwangsweise selten, denn der Okularauszug ist wegen der achteckigen Bauart um 45° versetzt. Das hat den Vorteil, dass ich mich beim Beobachten in Horizontnähe nicht hinlegen oder auf die Knie niedersinken muss :-)))
    Dafür aber schaue ich halt schräg rein... auch reine Gewohnheitssache!
    Bei Riesen wie einem 32-Zöller kann man warscheinlich keinen so niedrigen low-rider bauen, dass man ohne Leiter auskommt. Dazu wäre ein zu großer Fangspiegel nötig, mit der daraus folgenden größeren Abschattung. Warscheinlich muss man einen Kompromiss schließen...
    Übrigends bin ich schon seit ewigen Zeiten in diesem Forum angemeldet, habe mich aber still verhalten. Man kann ja nicht überall mitmischen. Aber mir scheint der Astrotreff mittlerweile interessanter, da hier mehr der "wichtigen" Leute vertreten sind.
    Du zum Beispiel ;-)))
    Herzliche Grüße aus Spanien, wo der Hallbmond grade am Zenit vorbeiwandert. Der 20-Zöller wartet schon!
    Timm

    Hi Jörg,
    nur im Zenit schaut man minimal nach oben! Eigentlich mehr waagrecht... und schon bei 10 Grad weg vom Zenit ist der Einblick waagrecht. Und alles was weiter in Richtung zum Horizont geht, bedeutet nach unten zu schauen. Der schrägere Einblick ist überhaupt kein Thema. Etwa 90% der Beobachtungszeit schaut man sowieso nicht waagrecht in den Okularauszug.
    Bei meinem 20-Zöller gibt es eigentlich keine Nachteile! Wenigstens keine, die beim Spechteln zu merken sind. Aber die Vorteile, wie etwa das Beobachten ohne Leiter, die niedrige Bauhöhe und das geringe Gewicht sind schon gewaltig.
    Viele Menschen hängen an nun mal gewohnten und bewährten Dingen... man sollte auch mal quer denken, denn es gibt so viele Wege nach Rom. Und manche davon sind einfach kürzer.
    Das ist das Schöne an unserem Hobby! Und jedes Teleskop hat seinen Himmel... wenn er endlich mal wieder zu sehen ist.
    CS
    Timm

    Hallo Werner,
    schön, dass es auch andere Leute gibt, die die Vorteile eines low-riders
    erkannt haben. Wie schwer ist eigentlich dein 22-Zöller?
    Das Gewicht spielt beim Genuss-Spechteln ja eine große Rolle.
    Noch was:
    Bei f/5 hast du ja viel weniger Probleme mit der Qualität der Okulare. Bei meiner f/4 Optik muss man schon auf die Nagler-Familie zurückgreifen, wenn man ein scharfes Bild auch am Rand sehen will. So drängt sich ein langbrennweitiger low-rider förmlich auf!
    CS
    Timm

    Hallo Roland,
    schön, wenn du auch zur low-rider-Gemeine stößt!
    Denn es ist wirklich eine Freude, ohne Leiter zu spechteln!!!
    Weg mit den Leitern!!! Muss sich denn erst einer zu Tode stürzen?
    Bis bald mal... ich freu mich auf gemeinsames Spechteln!
    CSW
    Timm

    Hallo Jürgen,
    low-rider bedeutet im ursprünglichen Sinn ein Motorrad, bei dem man sehr tief sitzt und der Lenker sich in Augenhöhe befindet. Man schleift förmlich mit dem Hintern über den Boden. Bei Teleskopen besitzt der low-rider einen schräger gestellten Fangspiegel, der die Lichtstrahlen schräg nach unten wirft und so eine kürzere Bauart erlaubt. Der einzige Nachteil ist der etwas größere Fangspiegel, der auch mehr Abschattung verursacht.
    Die Vorteile sind bei großen Öffnungen allerdings beträchtlich. Mein 20-Zöller ist so handlich wie normalerweise ein 12-Zöller! Das macht das Beobachten zur Freude...
    Also nachbauen!!!
    CS
    Timm

    Hallo Freunde,
    mal was Grundlegendes zum Thema low-rider:


    In letzter Zeit haben eine Reihe von Amateuren
    große Dobsons gebaut, viele um 20 Zoll Öffnung.
    Der Wunsch nach noch größeren Lichteimern
    steigt und steigt. Sind 20 Zoll noch einigermaßen
    "tragbar" und das Beobachten mit kleinen Leitern
    möglich, wird es bei 24 Zoll oder sogar 30 Zoll
    zunehmend beschwerlich. Als Beispiel ein 30-Zöller:
    Der Umgang mit solchen Riesen erfordert meist schon
    einen zweiten Mann. Wer schleppt schon gerne solche
    schweren Teile alleine? Das Aufbauen dauert recht lang
    und geht meist allein nicht mehr. Die Einblickhöhe im
    Zenit ist in schwindelerregender Höhe und die nötigen
    Leitern sind mindestens 3,5m lang.
    Bei 100 facher Vergrößerungen liegt die Austrittspupille
    über 7 mm und Licht geht verloren. Bei optimaler AP
    von 2 bis 4 mm hat man eine Riesenvergrößerung, die
    man wegen des meist schlechten seeings selten verwenden kann.
    Und von den Kosten will ich nicht reden...
    Es liegt also für den alleine beobachtenden Menschen nahe,
    sich Gedanken über das "optimale" Instrument zu machen.
    Hier sind meine Erfahrungen zum optimalen Dobson:
    Mein f/4 20-Zöller ist als low-rider konzipiert mit einer
    Einblickhöhe von ca. 170cm im Zenit. Der Fangspiegel ist
    mit 110mm etwas größer als normal und schattet rund
    22% ab... also noch erträglich. Der Einblick im Zenit ist
    leicht schräg nach oben, was für einen Astronomen "normal"
    sein sollte. Es ist ein völlig entspanntes Beobachten möglich!
    Das Gesamtgewicht beträgt ca. 35 Kg und das schwerste
    Teil, das Tubusunterteil mit dem Spiegel, wiegt 23 Kg, also
    leicht zu tragen. Die Breite des Unterteiles ist so berechnet,
    dass es durch jede Tür passt... auch durch die vom Aufzug!
    Der Aufbau ohne Werkzeug dauert nur ein, zwei Minuten.
    Auch das Justieren geht ohne Werkzeug in Sekundenschnelle.
    Der eigentliche Vorteil aber ist, das man trotz 205 cm
    Brennweite ohne Leiter oder Auftritt beobachten kann.
    Das spart viel Zeit und ist auch viel sicherer, als wackelige
    Leitern rauf und runter zu klettern.
    Nun zu Beobachtungen mit dem low-rider:
    Beobachtungsnacht am 14./15.1. 05,
    Hochtal bei Confrides an der Costa Blanca.
    Höhe 952m, Temp. 7° sinkend auf 5°, windstill.
    Seeing mäßig, Grenzgröße 6.0 m


    Ich habe in dieser Nacht mal ausprobiert,
    was mit dem low-rider in drei Stunden alles möglich ist.
    Auf meinem laminierten Skyatlas vom Will Tirion
    hatte ich mit wasserlöslichem Stift Telradkreise bei
    allen interessanten Objekten eingezeichnet.
    Das ist sehr hilfreich und erlaubt effektives Spechteln.
    Es befindet sich nur ein Telrad-Finder an meinem Dobson.
    Wie der Name schon sagt kein Sucher, sondern ein Finder!
    Die Sternbilder Orion, Fuhrmann, Zwillinge, Cassiopeja
    und Cepheus waren meine Zielgebiete.
    Allein in diesen fünf Sternbildern habe ich mehr als
    100 Objekte gesehen... und das mit verschiedensten
    Vergrößerungen und diversen Filtern. Das Finden mit
    dem Telrad ist mit einiger Übung so einfach, dass ich
    für viele Objekte nur Sekunden brauche.
    Einige Objekte liegen allerdings in Regionen ohne
    helle Leitsterne (wie etwa NGC 2903), da muss man
    etwas länger suchen. Mit dem 30mm Zeiss-Ultraweitwinkel
    habe ich aber ein Gesichtsfeld von fast 1 1/2 Grad...
    der perfekte Sucher!
    Außerhalb der fünf Sternbilder, wo ich praktisch alle
    in 20-Zöller sichtbaren Objekte gefunden habe
    (einige Ausnahmen bestätigen die Regel), sind noch
    viele "Standardobjekte" dazugekommen:
    NGC und Messier-Objekte im UMA, einige NGC's in den
    Jagdhunden und viele Galaxien im Leo.
    Fazit:
    Mit meinem low-rider macht das Spechteln richtig Freude.
    Wem es Spass macht, weit mehr als 100 Objekte in
    3 Stunden zu sehen, kommt um einen low-rider nicht herum!
    Und mit "sehen" meine ich nicht nur finden... sondern auch
    mit verschiedenen Vergrößerungen und den passenden
    Filtern beobachten!
    CS wünscht aus Spanien
    Timm

    Hallo Leute,
    ich bin ab Ostern mal wieder für einige Wochen an der Costa Blanca.
    Wer dort Urlaub macht und mit mir in das Hinterland zum Spechteln fahren möchte, ist herzlich willkommen.
    Instrumente: 10 Zoll Premium Dobson (mit Oldham 1:5,8 Optik)
    und 16 Zoll Dobson
    CS
    Timm