Beiträge von Frank.V

    TU And ist ein Mirastern, bei dem die Maxima zur Zeit ca. zwei Monate später eintreffen, als mit den Elementen aus dem GCVS berechnet. Deshalb haben verschiedene Veränderlichenbeobachter/-innenorganisationen den Stern in jüngerer Zeit als dringend beobachtungswürdig eingestuft. Der Stern befindet sich im Helligkeitsanstieg und liegt jetzt bei 10 mag. Im Maximum übersteigt er meist 8 mag und ist somit auch mit kleinen Instrumenten gut visuell beobachtbar. Nach Einbruch der Dunkelheit befindet sich TU And über dem Horizont und kann zu angenehmen beobachtet werden. 2007 wird es schwieriger, da das Maximum im Jahr ca. 50 d nach vorn rutscht.
    Weiteres zu Mirasternen gibt es bei http://www.bav-astro.de/mira/index.shtml.

    Am Anfang des Jahres gab es hier mal eine Diskussion über R Lep. Versuche, das Maxiumum zu beobachten, schlugen im Kampf gegen den heliakischen Untergang des Hasen fehl. In diesem Jahr hänge ich mit der Beobachtungsauswertung wegen Sofi und Fuß-ball-WM hinterher und bringe deshalb eine verspätete Nachlese. In der Lichtkurve ist gerade noch so ein Minimum erkennbar.


    Nach wochenlanger Unterbrechung habe ich die Nova in der letzten Nacht einmal wieder beobachtet. Sie liegt jetzt bei 11,6 mag. RS Oph hat 11,4 mag.

    Letzte Nacht habe ich die Nova auf 11,1 mag geschätzt. Sie hat also im ersten Monat seit der Entdeckung ca. 3 mag verloren. Inzwischen kam eine Mail rein, dass der U-Gem-Stern T Leo ausgebrochen ist (10,5 mag). Die wiederkehrende Nova RS Oph (jetzt 10,2 mag) trudelt langsam der Normalhelligkeit um 12 mag entgegen.

    Bei Kometen gibt es die Methode, dass man die Sterne soweit unscharf stellt, bis man sie mit dem Kometen vergleichen kann. Dann kann man die bei Veränderlichen üblichen Schätzmethoden anwenden. Bei hellen diffusen DS-Objekten müsste das auch funktionieren.

    Nach 21 Tagen gaben Wetter und andere Umstände es einmal auf, die Beobachtung zu vereiteln. Ich habe RS Oph auf 9,9 mag geschätzt. Es ist also nicht mehr so dramatisch, wenn man den Stern ein paar Tage nicht sehen kann. Die Nova Cygni (V2362 Cyg) hatte ich vor 11 Tagen letztmals beobachten können. Sie hat in dieser Zeit 0,6 mag eingebüßt (heute früh 10,4 mag).
    Ansonsten hat SS Cyg gerade einen Ausbruch.

    Hier in der Gegend hatten wir in diesem Monat noch nicht eine durchgängig klare Nacht. So ein Terror ist selten. Immerhin tauchte die Krone vorhin in einer Wolkenlücke auf und ich habe einen 108/440 Minidobson auf die Fensterbank gestellt und das Bruchstück C nahe bei R CrB gesehen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: winnie</i>
    <br />..nicht zu vergessen, daß Fragment B in den Morgenstunden des 4. Mai die geringste Entfernung zu M13 erreicht, Abstand etwa 1,3°. Der Komet fliegt zwischen M13 und Eta Her (rechter oberer Kastenstern des Herkules) hindurch.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das passt gut für Leute, die W Her und UU Her auf ihrem Programm haben. Leider ist W Her dann gerade im Minimum.

    Nach dieser Beobachtung ist hier wieder Strafwetter verhängt worden. Als Sonnenbeobachter hätte man in den letzten Tagen oft etwas zu tun gehabt, aber wenn es dunkel wird, kommen die Wolken. Inzwischen ist noch eine Nova im Oph gemeldet worden.

    Zum richtigen Zeitpunkt war es heute früh klar. Die Nova habe ich auf 8,3 mag gesehen. Bis ich sie gefunden hatte, dauerte allerdings ungewöhnlich lange. Fieserweise ist die Umgebungskarte seitenverkehrt und das steht nirgends. Die Zenitspiegel-Mafia... ;)

    Hier eine Info zu einer Nova, die im Schwan ausgebrochen ist
    (Sie war letze Nacht 8,3 mag hell, ein Link zur Karte steht am Ende der Mail):


    From: Richard Miles &lt;rmiles.btee(==&gt;)btinternet.com&gt;
    Date: Wed, 5 Apr 2006 03:02:57 -0000


    A nova has been discovered in Cygnus by Hideo Nishimura.


    The following has been reported (courtesy of Aaron Price of the AAVSO:


    D. Green, Central Bureau of Astronomical Telegrams (CBAT), reports on
    the discovery of a possible nova in Cygnus by Hideo Nishimura on Tech Pan
    films. It has been confirmed by Richard Miles (Golden Hill Observatory).
    The following observations have been reported:


    Date Magnitude Observer
    March 23 &lt;12 unfiltered photographic H. Nishimura
    April 2.80667 10.5 unfiltered photographic H. Nishimura
    April 4.9947 8.5 +/- 0.3 CCDV R. Miles (MXL)


    Further accurate V photometry (untransformed) relative to Star 101 (V=10.06) is as follows:


    April 05.0192 8.285
    April 05.0231 8.285
    April 05.0270 8.291
    April 05.0310 8.289


    Astrometry based on UCAC-2 yields the following precise position:


    R.A. 21:11:32.34 Decl. +44:48:03.9 +/- 0.3 arc seconds


    Aaron Price writes:


    Please observe visually or photometrically with a V, Rc or Ic filter.
    Report observations to the AAVSO as 9999+99 N CYG 06. A provisional
    chart is available at this URL:


    http://www.aavso.org/cgi-bin/s…rts3.pl?name=n%20cyg%2006

    Mit 3" kann man bei den Veränderlichen einiges machen. Es gibt massenhaft Mirasterne und Halbregelmäßige, die mit solchen Instrumenten erreichbar sind und bei diesen Sternen besteht nicht so eine Art Zwang zu CCD-Kameras, wie bei Objekten mit kurzen Perioden (RR u.E).
    Die sehr kleinen Instrumente haben den Vorteil, dass man sie extrem schnell aufbauen und schwenken kann. Deswegen beobachte ich meistens mit einem 4", obwohl ich auch etwas größeres da habe.

    Schnee gab es in den letzten Monaten genug und das völlig kostenlos. Das mit der Brille ließe sich am ehesten so erklären, dass aus Mangel an Hasch mit Alkohol oder Heroin vorlieb genommen wurde. ;)
    Ansonsten war es gestern für ca. 2 h zur Abwechslung am Abendhimmel klar. Da waren solche Objekte, wie R Lep, R Leo, U Mon und SU Tau dran. Die hatten auch mal wieder eine Beobachtung nötig.
    Wer wissen möchte, bei welchen Mirasternen das Beobachten sich jetzt lohnt, kann hier nachsehen.

    Nach 12 Tagen Unterbrechung hatte ich heute mal wieder eine Chance, R Scuti zu beobachten. Er war schon wieder bei 5,7 mag. Damit hat diese Dauerbewölkung bei mir die Beobachtung des Anstiegs vermasselt.

    In anderen Threads wurden schon sarkastische Kommentare zum Wetter abgegeben. Gestern war ein sonniger Tag und ich hatte abends noch in Leipzig zu tun. In dieser Stadt kann man am Nachthimmel nicht auf Anhieb unterscheiden, ob Vollmond ist oder ob die Nacht mondlos ist. Wenn man aber weiß, wo der Mond ungefähr zu sehen sein müsste, findet man ihn. Er war auch noch zu sehen. Dann kamen Wolken. Wieder nichts!
    Kurz nach 4 Uhr wachte ich auf, weil der Mond durch Wolkenschleier zum Fenster hereinschien. Die Wolkenschleier lichteten sich dann und ich versuchte eine Beobachtung. Zunächst graste ich mit dem Feldstecher ein paar hellere Veränderliche ab. Es ist eine <i>Zumutung</i>, unter solchen Bedingungen zu beobachten, aber der Hunger treibt's rein. Bei ein paar Sternen hatte sich nicht viel getan. X Oph stand hinter dem Haus. Auf der anderen Seite fand ich bei weitem Herauslehnen R Scuti dicht neben der Hauswand. Bei ihm hatte sich zuviel getan. Er liegt schon wieder nahe seiner Maximalhelligkeit. Dann kamen noch ein paar Sterne mit dem Astroscan 108/440 dran. Dieses Gerät passt gut auf die Fensterbank und ist somit ideal für unerwartete Wolkenlücken oder kurze Beobachtungen vor dem Gang zur Arbeit. Das neue Okular, mit dem ich wahrscheinlich das lange Strafwetter provoziert hatte, war noch nicht zum Einsatz gekommen. Möglicherweise wertete der Wettergott das als Reue, denn im Südosten verbesserten sich die Bedingungen und regten zum Versuch an, RS Oph zu beobachten. Feldstecher hinhalten und sehen ging nun nicht mehr. Es wurde ein Starhopping von Beta Oph aus nötig. Das musste schnell gehen, da schon die Dämmerung im Nacken saß. Es klappte und der Stern war bei 8,9 mag zu sehen. Zum Schluss gab es noch ein Schnäppchen: X Oph hatte sich am Haus vorbeigeschleppt und war nun dicht bei der Wand mit enormen 6,0 mag zu sehen. Vielleicht wird sich diese Beobachtung am oberen Rand des Streubandes wiederfinden, denn die rötlichen Mirasterne profitieren vom Mondterror.
    Das Bild zeigt das praktische Schnelleinsatzgerät.