Beiträge von selenograph

    Hallo zusammen,


    einen solchen "Optik-Bausatz zum Selbstbau eines Spiegelteleskops" habe ich auch noch. Die Bausätze (Parabolspiegel 123 mm Durchmesser und ca. 850 mm Brennweite + Hilfspiegel 27x38 mm mit Hilfsspiegelfassung sowie zwei Okularen) wurden in großer Zahl von Alfred Wilke (1893 - 1972), und später von Michael Greßmann, für die Schulen der DDR hergestellt. Somit war praktisch jede Schule in der DDR mit einem Zeiss-Telementor und einem solchen Bausatz ausgerüstet. Enthalten war eine zwanzig-seitige ausführliche Bauanleitung geschrieben von Erich Bartl. Die Spiegel sind von hervorragender Qualität, die zwei orthoskopischen Okulare dagegen können mit den Zeiss-Orthos nicht konkurrieren und überzeugen mich überhaupt nicht.


    Hallo Hans-Jürgen,


    ich dufte die Schwalbe meines Vaters nutzen, auch wenn die für einen Jungen ziemlich uncool war.[;)] Ich bin meinen Eltern sehr dankbar, wie sehr sie mein Hobby unterstützten. Da ich mir keine Glockensäule für die 1b leisten konnte, baute mein Vater eine feste Säule mit justierbaren Zapfen in unseren Garten und sein Dekarem hatte ich sowieso im Dauergebrauch.[:)]

    Hallo zusammen,
    dann möchte ich meinen AS 80/1200 auch einmal vorstellen. Eine kurze Vorgeschichte: Ich hatte Ende der 1970er bereits als Schüler einen C 63/840 Eigenbau-Refraktor auf einem Berlebach-Neiger. Vom "Öffnungswahn"[:D] getrieben sollte dann endlich ein 80 mm Refraktor auf parallaktischer Montierung angeschafft werden. Ich entschied mich gleich für die damals finale Lösung, eine 1b-Montierung. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich mit meinem Vater eine riesige Kiste, befüllt mit Mengen von Holzwolle und der gut verpackten 1b im Inneren, von der Güterabfertigung der Deutschen Reichsbahn abholte. [:)] Die Montierung war schon ein finanzieller Kraftakt für mich als Schüler, nun musste noch ein Teleskop her. Es gab damals keine kompletten 80 mm Refraktortuben mehr von Zeiss, sondern nur noch die Objektive und die Okularauszüge einzeln. Glücklicherweise kannte ich einen Sternfreund der sehr professionelle Eigenbautuben herstellte. Ursprünglich sollte es ein AS 80/840 werden, aber das Objektiv kostete über 100 Mark mehr gegenüber dem AS 80/1200. So ist es dann doch ein AS 80/1200 geworden. Die hervorragende optische Abbildung hat mich dann aber über die Nachteile (kleineres Gesichtsfeld und man braucht verdammt lange Arme um an die Feinbewegungen der 1b zu gelangen) hinwegkommen lassen.[:D]



    Zeiss AS 80/1200 auf 1b-Montierung



    Der Tubus besteht aus einem lackierten Kunststoffrohr und ist daher sehr leicht und trotzdem stabil.


    Im Tubusinneren befindet sich ein mattschwarzer Anstrich mit exakt berechneten Blenden. Falschlicht hat keine Chance.[8D]


    Der Tubus mit abgenommener Taukappe und Objektivdeckel. Das Objektiv ist in eine hinreichend lange Aluminiumhülse geschraubt, die exakt und spielfrei im Tubus sitzt.



    Der Zeiss Okularauszug mit klemmbarer Schiebehülse (Bereich 60 mm) und Fokussiertubus mit 36 mm Fokussierweg.


    Heute wird der AS 80/1200 allerdings nur noch selten benutzt, da auf der 1b-Montierung schon länger ein Takahashi FS-128 sitzt. Und der ist inzwischen auch schon fast ein Klassiker.[:)]

    Hallo Hans-Jürgen,


    der "Lebenslauf" deines Notarems klingt spannend. Harald Ros war ja praktisch am Produktionsort in Eisfeld und lange selbst bei Zeiss Jena. Ein einfaches austauschen der Seriennummer kann ich mir bei ihm nicht so recht vorstellen. Ich bin gespannt, was du herausfindest.

    Hallo zusammen,


    ich habe auch so meine Erfahrungen mit Dachkantprismen. Ich beobachte seit Anfang der 1980er Jahre mit einem Zeiss 4-fach Okularrevolver vor allem am AS 80/1200 und C 63/840. Ich konnte auch bei hohen Vergrößerungen nie einen Nachteil gegenüber dem Zeiss-Zenitprisma oder dem Zeiss 5fach-(Spiegel)-Okularrevolver wahrnehmen. Ganz anders sieht es bei anderen Herstellern aus. Amiciprismen von Vixen, Celestron und WO, die ich bis her getestet habe, konnten mich nicht überzeugen. Ich habe dann vor vielen Jahren mal ein wirklich gutes 90°-Amici 1,25" bei BW-Optik gekauft. Wie gut die Baader-Amicis heute sind weiß ich nicht. Anfangs (in den 90ern) waren wohl Zeiss Jena Prismen verbaut, heute steht "gefertigt nach Zeiss Norm", was immer das heißt ... ich bin bei Werbelyrik immer etwas skeptisch. [;)]

    Hallo Andreas,


    Glückwunsch zu diesem tollen Erbstück [:)] Es handelt sich bei deinem Teleskop wohl um einen Zeiss ASESTEN Refraktor mit E-Objektiv. Hier gibts eine Abbildung: -> http://jonxu.com/asesten/
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: ALo</i>
    <br />Wobei die Tubusmontierung an der Montierung etwas anders aussieht und der Tubus auch nicht über ein Ausgleichsgewicht oder eine entsprechende Vorrichtung verfügt. Auch ist kein Sucherfernrohr montiert oder entsprechende Montagepunkte zu erkennen.[:)]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Interessant ist, dass das Balanziergewicht bei deinem Teleskop fehlt. Aber wenn ich mir deine Fotos anschaue, sieht es so aus als könnte man den Tubus trotzdem über eine Schiene auf dem Tubus oberhalb der Teleskop-Gabel verschieben um das Gleichgewicht herzustellen. Oben scheint eine große Klemmschraube zu sein, um den Tubus in der entsprechenden Position zu fixieren.

    Hallo Armin,


    jetzt verstehe ich unsere völlig gegensätzlichen Erfahrungen, denn wir haben wohl mit zwei unterschiedlichen Aspectem 40x80 beobachtet. Es gab vor Jahren eine erste Version des Aspectem 40x80 ohne ED-Objektive, sondern noch mit den C80/500 Achromaten und einem 7-linsigen 12,5 mm Okular mit 90° scheinbaren Gesichtsfeld. Das Okular gab es auch als Astro-Okular unter der Bezeichnung "Docter 12,5 mm XXW". Im von dir zitierten ICS-Katalog "Astronomie 2006" ist es auf Seite 220 beschrieben. Es hat den von dir beschriebenen knappen Austrittspupillenlängsabstand von 10 mm und ist damit nicht brillenträgertauglich. Das heutige Aspectem 40x80 ED ist eine völlig neue überarbeitete Version. Das neue Objektiv hat ED-Glas ohne Farbfehler. Das Okular ist ebenfalls eine Neuentwicklung und besitzt 8 Linsen unter Verwendung von Sondergläsern. Es hat einen Austrittspupillenlängsabstand von 17,5 mm (brillenträgertauglich!) und ein scheinbares Gesichtsfeld von 84°.
    Siehe auch hier: http://www.docter-germany.de/d…t/aussichtsfernrohre.html
    Das neue Aspectem 40x80 ED ist auf einem unübersehbar höheren Abbildungsniveau.

    Hallo Armin,


    du hast recht, der Augenabstand ist kürzer und liegt laut Docter bei 18 mm. Aber wie gesagt, für mich auch mit Brille völlig ausreichend. Die umklappbaren Augenmuschel sind allerdings wirklich nicht optimal. Drehaugenmuscheln wären eine deutlich bessere Lösung. Mit den Pentax XL,XW komme ich übrigens auch sehr gut zurecht.

    Hallo Armin,


    so individuell unterschiedlich können die Erfahrungen sein. [:0] Ich besitze das Aspectem ED 40x80 nun fast 3 Jahre und bin nach wie vor begeistert. Gerade der Austrittspupillenlängsabstand von 20mm macht den Einblick mit und ohne Brille für mich sehr komfortabel. Auch mit dem Überblicken des 84° großen Gesichtsfelds habe ich im Gegensatz zu manchem Nagler-Okular keine Probleme. Mich begeistert immer wieder, dass die Sterne bis zum Verschwinden am Gesichtsfeldrand, wie bei keinem anderen Okular, absolut punktförmig bleiben.


    Deine Erfahrung zeigt einmal wieder, man muss unbedingt vor einem Kauf selbst testen.

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: AS-Fan</i>


    das Glas von Anfang 1990, hatte einen Lederriemen. Dieser wurde aber brüchig und zerfiel völlig. Den hab ich dann durch einen no name Gurt ersetzt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Hallo Armin,


    wahrscheinlich hatte man wiedermal Leder, allerdings von weniger guter Oualität. In den 80er Jahren, als es mit der DDR-Wirtschaft schon steil bergab ging, war vieles Mangelware, auch Leder. So wurden sogar die Köcher zeitweise aus Kunstleder gefertigt und diese unsäglichen Kunststoff-Trageriemen verwendet. Ich habe bei meinem Jenoptem diesen Kunststoff-Trageriemen ausgetauscht, da er binnen kurzer Zeit eingerissen war. Die teuren Spitzengläser (Octarem, Dodecarem, Nobilem) betraf dies allerdings nicht. Hier gab es Echtleder für Köcher und Tragriemen.

    Hallo Kev,


    danke für die Bilder. Ich denke es ist wie ich vermutete, ein Fernglas aus den 1980er Jahren entsprechend der Seriennummer. Warum?
    Es ist MC-vergütet, d.h. frühestens 1978 hergestellt.
    Es hat die jüngeren Augenmuscheln, die es in den 60er Jahren noch nicht gab.
    Weitere Indizien sind:
    Es fehlt die früher noch übliche Dioptrienangabe auf dem Fokussierrad.
    Die Kunststoff-Trageriemen sind typisch für das letzte DDR-Jahrzehnt, wo man leider schon Leder gespart hat.

    Hallo Kev,


    ich denke das Jenoptem 10x50W multi-coated stammt aus den 1980er Jahren entsprechend der Seriennummer.
    Was spricht dafür:
    - Die MC-Vergütung gibt es bei Zeiss seit etwa 1978.
    - Die Bezeichnung Jenoptem gibt es m.W. erst seit Ende der1970er oder Anfang der 1980er Jahre, auf keinen Fall schon in den 1960ern.


    Aber deine Bilder werden sicher Aufklärung bringen.
    Hier ein Vergleich zwischen meinem Dekarem (Baujahr 1957) und dem Jenoptem (Baujahr 1988):



    Die Aufschrift "multi-coated" gab es bereits in der DDR, warum denn nicht?

    Hallo Joachim,


    du hast recht, das »Nobilem 8x50 B super« und das »Octarem/Nobilem 8x50 B« sind vom Aufbau völlig verschieden. Das »Nobilem 8x50 B super« hat ein größeres Gesichtsfeld von 8°, Teleobjektive mit Luftspalt sowie 5-linsige Okulare. Das später produzierte »Octarem 8x50 B« hat 7,4° Gesichtsfeld, verkitteten Objektive und Prismen, sowie Okulare mit einer Linse weniger. Die Abbildung im Octarem erscheint mir ein wenig kontrastreicher, brillanter und heller. Die verringerte Anzahl der Glas-Luft-Übergänge steigert wahrscheinlich die Transmission im Octarem. Auch der Einblick mit Brille ist für mich beim Octarem besser. Fernglas ansetzen - sofort perfekter Einblick. Hier macht sich der etwas größere Austrittspupillenlängsabstand positiv bemerkbar.
    Ich habe beide Ferngläser in meiner Sammlung und es macht große Freude mit ihnen zu beobachten.




    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Steph16</i>
    <br />Das Firmenlogo sieht anders aus als an den meisten anderen Gläsern, die ich über google gefunden habe. Hat jemand eine Idee hier warum das so ist?
    Eine Seriennummer ist an der Unterseite eingraviert - 5463086<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Stephanie,


    Die Aufschrift »aus Jena« bedeutet, dass es für den westlichen Markt hergestellt war,
    wo der Name »Carl Zeiss Jena« aufgrund eines Rechtsstreits mit Zeiss West nicht erlaubt war.
    Als Beispiel mal ein Foto von zwei baugleichen Zeiss Octarem.



    Dein Fernglas wurde entsprechend der Zeiss Seriennummer 5463086 im Jahr 1980 hergestellt.
    Ansonsten würde ich den Verkaufswert ebenfalls um die 400 - 550 € einschätzen.

    Hallo Uwe,


    das Kowa TSN-883 ist wirklich ein exzellentes Spektiv gerade in der Verbindung mit dem Kowa TE-11WZ 25-60x WW Zoom Okular. Ich konnte das Kowa schon einmal mit dem Zeiss DiaScope 85 T* FL vergleichen. Der Unterschied war für mich sofort sichtbar. Das Kowa war heller, kontrastreicher und brillanter.
    Man sollte aber nicht vergessen, Spektive sind nicht auf Maximalvergrößerung getrimmt, dafür sind sie nicht gemacht. Im Hochvergrößerungsbereich wird ein gutes astronomisches Teleskop mehr leisten.

    Hallo Christian,


    Ich wollte auch ein kleines "Immer-dabei-Spektiv" für ornithologische Beobachtungen und Urlaub. Da ich fast den kompletten Pentax Okularsatz habe und ich diesen als sehr gut empfinde, lag die Anschaffung eines Pentax PF-65 EDAII (nur 1 kg) nahe. Die Pentax XW, XL und XF Okulare funktionieren tadellos. Das XF Zoom 6,5–19,5 mm ist leider deutlich schlechter als die Festbrennweiten. Beim Zoomen Richtung kleiner Brennweite also höherer Vergrößerung leidet deutlich Kontrast, Schärfe und des werden Farbsäume sichtbar, also keine Empfehlung. Bei den vergleichbaren Festbrennweiten ist dies nicht so. Großer Vorteil des Spektivs ist der 1,25"-Anschluss, so dass ich mit allen meinen verschiedenen Astrookularen in den Fokus komme. Klasse macht sich das 9 mm Tele Vue Nagler Type 6. Die mechanische Verarbeitung ist ebenfalls tadellos (noch Made in Japan). Mit dem 65er Swaro konnte ich es allerdings noch nicht vergleichen. Es ist sicher von höherer Qualität, hat aber keinen 1,25"-Anschluss.




    Und hier noch etwas Lesestoff:
    http://betterviewdesired.com/Pentax-65-mm-Spotting-Scope.php

    Hallo Rolf,


    apropos Vixen ED 102SS. Seit einiger Zeit besitze ich einen solchen für schnelles Beobachten und unterwegs. Inzwischen ist es fast mein meistgenutztes Teleskop. Ich beobachte sonst hauptsächlich mit meinem Tak FS-128, nutze diesen allerdings nur stationär.
    Es erfüllt für mich alle Kriterien für ein Schnellspechtelskop:
    - leicht (nur 3,3 kg), kompakt und beweglich
    - schnelle Temperaturanpassung (Zweilinser, Metalltubus)
    - großes wahres Gesichtsfeld für Weitfeld-Beobachtungen bis 4°
    - sehr ordentliche Abbildungsqualität auch bei höheren Vergrößerungen mit erstaunlich geringem Farbfehler und für mich kaum störend


    Ich benutze den Refraktor hauptsächlich auf einem ebenfalls leichten ICS-Stativ mit einer klassischen AYO (bombenfest) oder der SkyDob3 (siehe Foto).


    Hallo Fernglasfreunde,


    als Liebhaber klassischer Ferngläser kam ich vor einiger Zeit an einem gut erhaltenen Meopta 12x60 nicht vorbei. Ich möchte hier meine ersten Eindrücke von dem Fernglas schildern. Es handelt sich um ein klassisches Porrofernglas mit Einzelokularfokussierung aus den 1960er Jahren. Es gab auch eine Mitteltrieb-Version, diese scheint aber deutlich seltener zu sein.


    Mechanik und Haptik:
    Das Fernglas ist robust gebaut und besitzt eine griffige Raulackoberfläche. Heute dagegen hat fast jedes Fernglas eine (hässliche) Gummiarmierung, ob notwendig oder nicht. Die Knickbrücke geht angenehm schwer, so dass sie sich nicht von allein verstellt. Die Okularfokussierung funktioniert ebenfalls tadellos ohne Spiel mit genau dem richtigen Widerstand. Das Fernglas ist für seine Größe recht leicht (1248 g laut Küchenwaage) und liegt gut in den Händen. Die Objektive liegen gut geschützt 17 mm hinter der Tubusenden. Das Fokussieren ist bei freihändigem Gebrauch natürlich umständlich, aber auf dem Stativ relativ unproblematisch. Der für die Nobilem-Ferngläser vorgesehene Stativadapter von CZJ/Docter funktioniert übrigens auch hier sehr gut (siehe Bilder).
    Zum Fernglas gehört ein hochwertiger und stabiler Leder-Köcher.


    Die Optik:
    Das Fernglas besitzt entsprechend seinem Alter eine bläuliche Einfachvergütung in makellosem Zustand. Die Abbildung hat den meopta-typischen warmen Farbton. Von einem augenfälligen Gelbstich, wie bei meinem kleinen 8x30 Meopta Porroglas, kann man aber nicht sprechen. Der Einblick (natürlich ohne Brille) ist sehr gut - das Bild ist sofort da! Es gibt kein kidney-beaning. Die Schärfe und der Kontrast im Bildzentrum sind gut. Das Fernglas hat eine moderate kissenförmige Verzeichnung. Das wahre Gesichtsfeld beträgt laut Hersteller 5,5°. Somit ist das scheinbare Gesichtsfeld größer als 60° und deutlich weitwinklig. Die Randunschärfe beginnt bei mir bei ca. 60-70% des Gesichtsfeld-Durchmessers, lässt sich aber durch Nachfokussieren wieder Scharfstellen. Die Ursache ist in erster Linie also die Bildfeldwölbung. Schaut man aus etwas Entfernung frontal auf die Okulare sieht man kreisrunde scharfe Austrittspupillen. Bewegt man den Kopf nun etwas zur Seite und betrachtet dabei weiter die Austrittspupillen bis diese den Rand der Okularlinse berühren, sind diese nicht mehr ganz kreisförmig. Die Vignettierung ist aber vernachlässigbar klein. Natürlich gibt es gegen harte Kontraste (z.B. Stromleitung vor Himmel) leichte farbige Ränder und im Gegenlicht den einen und anderen unangenehmen Reflex.


    Erste Beobachtungen:
    Der Mond erscheint kontrastreich und ohne störende Farbsäume, solange er sich im Bildzentrum befindet. Auch die Sonnenbeobachtung (nur mit entsprechendem Objektivsonnenfilter – Erblindungsgefahr!) macht viel Freude. Flecken und Fackelgebiete sind deutlich sichtbar. Viele der klassischen Deep Sky - Fernglasobjekte, wie Plejaden, Orionnebel usw. sind natürlich dankbare Objekte. Die Abbildung der Sterne ist gut, aber mein zum Vergleich herangezogenes Dekarem (Baujahr 1954 mit einfachem T-Belag) zeigt feinere Sternpunkte die sich gegenüber dem Himmelshintergrund deutlicher abheben. An einem meiner Lieblingsobjekte, dem offenen Sterhaufen M41 war dies gut wahrnehmbar.


    Fazit:
    Der Vergleich mit dem Dekarem zeigt, dass es sich beim Meopta 12x60 um ein gut gebautes und leistungsfähiges Fernglas handelt. In Sachen Schärfe, Kontrast und Streulicht kann es aber mit der Konkurrenz aus Jena nicht mithalten. Geeignet finde ich das Fernglas auf Grund seiner höheren Vergrößerung und Einzelokularfokussierung vor allem für terrestrische Beobachtungen in großen Entfernungen, weil dabei wenig fokussiert werden muss. Durch die große Austrittspupille von 5 mm ist es auch noch gut dämmerungstauglich.


    Weiter Informationen zu den historischen Meopta-Ferngläsern findet man hier: meoptahistory




    Hallo Michael,


    die Herstellerkennzeichnung für Militäroptik im II.WK:
    blc -&gt; Carl Zeiss Jena 1941 bis 1944
    rln -&gt; Carl Zeiss Jena ab November 1944
    cxn -&gt; Emil Busch, Rathenow
    krq -&gt; Emil Busch, Budapest
    beh -&gt; Ernst Leitz, Wetzlar
    cag -&gt; Swarovski, Tirol
    ddx -&gt; Voigtländer, Braunschweig
    dkl -&gt; Schneider, Kreuznach
    ... und noch viele weitere

    Hallo Quanti,


    der Vergleich des Miyauchi BJ-100iB mit dem Docter Aspectem ED 80/500 ist natürlich nicht ganz fair. Eine in der Jahre gekommene schnelle 100mm f/5 Normal-Optik kann kaum gegen eine moderne High End Optik mit ED-Gläsern bestehen. Auch das alte Zeiss Asembi und der direkte Vorgänger, das Zeiss Aspectem (ohne ED-Glas) kann bezüglich Farbkorrektur, Kontrast und Transmission mit dem neuen Docter Aspectem ED 80/500 nicht kon­kur­rie­ren.