Hallo Karl-Heinz und Mitleser,
Zum Werkzeug: Vorhanden sind: Eine einfache Bohrmaschine mit notdürftigem Ständer (Maschinenschraubstock fehlt noch), diverses Lötzeug, Säge, Kleinwerkzeuge wie Schraubendreher, ein Mindestmaß an Messmitteln und anderes. Programmieren sieht schlecht aus. Da waren mal Anfängerkenntnisse in Pascal und Assembler.
Was die Motoren angeht: Ganz schlechtes Thema! [;)] Mich nervt es, dass selbst die uralten MT-1 nicht unter 100 Teuronen zu bekommen sind. Daher muss es der vorhandene Motor tun und halt noch irgendwie ein zweiter Motor dran. In ein paar Jahren kann man dann weiter sehen. Erst einmal muss das Zeug laufen und primär vernünftig nachführen inklusive PEC und Webcam-Guiding. Es gibt für mich zwei Hauptgründe, die Elektronik (MD-6 mit sehr präzise nachgezogenem Quarz) zu ersetzen: 1. Ich will Fotos machen. 2. Goto über kurze Strecken oder die Anbringung meiner Winkelencoder wären gut, weil ich Probleme mit dem Auffinden der Objekte habe, mitunter auch gesundheitlich bedingt. Fürs Erste habe ich jetzt mal meine SP-DX neu gefettet (sie hatte es sehr dringend nötig) und das bekannte Problem mit der mitdrehenden Stundenskala gelöst. So richtig will das mit dem Positionieren mithilfe der mechanischen Teilkreise leider trotzdem nicht funktionieren: Viel zu ungenau, obwohl es beim Nachführen keine großen Abweichungen gibt.
LCD habe ich zufällig gestern eines bekommen, bisher ungetestet: 4*16 Punktmatrix unbeleuchtet mit HD44780. Die parallel angesteuerten Dinger bekommt man aber ohnehin sehr billig als Restposten. Wenn ich ohnehin einen Computer und Software benötige, brauche ich aber wohl nicht unbedingt ein Display. Außer man könnte einen 486er in eine Holzkiste bauen, der dann tastatur- und bildschirmlos betrieben werden kann. Möglichst ganz ohne Karten.
Soweit ich das verstehe, ist die Motorkontrolle inklusive PEC und anfahren der Nullposition und Winkelzähler (nur Winkeländerung, nicht der Absolutwert) bisher in Hardware realisiert und wenn man die Position anzeigen will, müsste man einem zweiten Controller erst einmal die aktuelle Position sagen, damit er von dort aus anhand der Winkeländerung die Position anzeigen kann, oder benötigt man den Controller nur zur Ein- und Ausgabe der Daten? Ach halt, dafür braucht man ja den PC, aber warum eigentlich? Die Position muss bei einer Deutschen Montierung doch gar nicht aufwendig berechnet werden? Ist das nicht eine einfach Addition der bekannten Position mit der Anzahl der Schritte mal x plus Erddrehung in der Stundenachse? Das müsste doch der Controller schaffen, wenn ein gleicher auf der Hauptplatine es sogar schafft, die Motoren komplett zu steuern und gleichzeitig die Kommandos der Schnittstelle entgegen zu nehmen?
Falls ich das Ding nachbaue, wird wohl wegen der MT-1 automatisch eine 30-40V-Erzeugung angesagt sein. Mir schwirrt gerade etwas der Kopf, weil das alles ein wenig viel (und viel Neuland) ist. Man benötigt also für 2 Motoren (der 2. fehlt mir noch) die Controllerplatine, eine Treiberplatine, eine Handsteuerbox, einen USB-Parallel-Konverter, eine noch zu konstruierende Spannungswandlerplatine, diverse Kabel und Stecker ...?
Weitere Fragen: Ist eine anlernbare Korrekturmöglichkeit der bereits per PEC korrigierten Nachführung in Echtzeit vorgesehen? Oft hat man ja die Montierung nicht hundertprozentig ausgerichtet und benötigt eine Korrektur auf die Schnelle, oder man will einem bewegten Objekt (Planet, Mond, Komet, ISS...) folgen. Bei meiner ersten Astro-Aufnahme hatte ich (wegen Kaufabsicht) eine LXD55 samt SN-Teleskop geliehen und dann z. B. alle 2 Sekunden sehr kurz die obere und alle 10s die rechte Korrekturtaste angetippt, um einen Ausrichtungsfehler zu kompensieren. Können solche Korrekturen automatisch interpoliert und gelernt werden? Können die Korrekturen nachkorrigiert werden? Man trifft es ja mit Sicherheit nicht immer gleich exakt. Bleibt dabei die PEC aktiv (sonst würde man ja ständig Eier zu korrigieren versuchen)?
Lese ich es richtig, dass die PEC nur den Mittelpunkt einer einzigen Sinuswelle, also sozusagen einen einzigen Fehler der Schnecke korrigieren kann? Ist das bei anderen Steuerungen (z. B. Littlefoot und ähnliche) auch so, oder kann man dort mehrere Werte auf einer Umdrehung abspeichern? Die Schnecke wird doch bestimmt nicht nur eine einzige Delle, bzw. Fehlerfunktion haben. Ich hatte mir die PEC-funktion bisher eher so vorgestellt, dass man während eines Umlaufs mit mehreren Korrekturen per Handsteuerung versucht, auf dem Stern zu bleiben und dabei eine Korrekturtabelle geschrieben und anschließend interpoliert wird.
Ach, ich weiss: Schon wieder so viele Fragen und Wunschvorstellungen ...
Gruß Volker
PS: Ich denke gerade folgende Alternativen durch: Das schöne, aber von der Anzahl der Platinen umfangreiche Selbstbauprojekt hier mit ein paar kleinen Änderungen nachbauen, Littlefoot-Bausatz kaufen oder das Vorgängerprojekt für die EQ5/6 nachbauen, falls für andere Montierungen anpassbar. Gegen Littlefoot spricht dabei in erster Linie für mich das Finanzielle Problem. Außerdem habe ich bisher zu dem Ding nur eine ungenügende technische Dokumentation gefunden. So weiß ich bisher bei der LittleFoot nicht, mit welcher Spannung die Motoren betrieben werden, ob der Motorstrom kontrolliert wird und programmierbar ist und wie eigentlich das Goto etc. funktioniert, wenn das Ding weder eine Tastatur, noch ein Display hat. Vermutlich über den PC oder einen Handheld.