Hallo Michael,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: mkoch</i>
<br />Hallo Hans-Jürgen,
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: HJ_Busack</i>
Hab ich doch schon. Schau mal auf Seite 27, Post vom 10.01.14 03:33:49
Zugegebenermaßen sehr knapp gehalten.
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Sorry, aber ohne ein paar erklärende Worte verstehe ich nichts davon.
Ich gehöre eigentlich nicht zu denen, die sich von ein paar Formeln abschrecken lassen, aber als ich diesen Wust von Formeln gesehen habe da habe ich ganz schnell weitergeblättert...
Gruß
Michael
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ok, ich versuche es etwas ausführlicher. Ich hatte einfach meine persönlichen Stichworte zur Herleitung aus einem Excel-Dokument kopiert, mit dem ich die Richtigkeit der Kontrastformel kontrolliert hatte. Ich hatte die offenbar naive Vorstellung, dass ein interessierter Leser die Herleitung anhand dieser Notizen nachvollziehen kann.
Ausgangspunkt ist diese Abhandlung über das Phasenkontrastverfahren von Zernike (1932),
http://www.physik.uni-regensbu…asenkontrastverfahren.pdf
insbesondere das Kapitel auf Seite 13 „Intensität und Kontrast im Phasenbild“ und dort die Formel 11.1
Iobj = 1+p²+t²-2pcos(rho)+2t[pcos(psi-rho)-cos(psi)]
In dieser Formel ist die Ursprungsintensität zu 1 gesetzt, p² ist die Durchlässigkeit des durchleuchteten Phasenobjekts, t² die Durchlässigkeit des Phasenplättchens, rho die Phasenverschiebung des Phasenobjekts, psi die Phasenverschiebung des Phasenplättchens.
Auf der gleichen Seite unten ist die Formel für den Kontrast angegeben (keine Bezugsnummer)
K =(Iobj-Iumg)/(Iobj+Iumg)
Iumg ist die Intensität ohne Phasenverschiebung, also Iobj für rho=0, also z.B. Iumg=t² für p=1.
Zur Kontrolle kann man die obige Intensitätsformel in die Kontrastformel einsetzen und z.B. mit Excel eine Kurve für den gesamten Bereich von rho erstellen. Aus Gründen der besseren Vergleichbarkeit mit dem Diagramm Abb.12 und den Werteangaben zu bestimmten Winkeln habe ich das für eine Phasenverschiebung des Phasenplättchens von -90° gemacht und völlige Übereinstimmung gefunden.
Bis hierhin stimmt also alles. Man kann auch sehen, dass sogar eine deutliche Abweichung der Phasenverschiebung des Phasenplättchens von Lambda/4 nur eine geringe Auswirkung auf den Kontrast für kleine Phasenverschiebungen rho hat.
Weiter geht es mit einer Näherung für kleine Phasenverschiebungen rho.
Im Folgenden werde ich auch bei Näherungsformeln das Gleichheitszeichen verwenden, auch wenn das nicht ganz korrekt ist.
Puristen mögen bitte darüber hinwegsehen.
(sorry, aus Gründen der Eindeutigkeit gehe ich jetzt über zu einer ausführlicheren Schreibweise, auch wenn das etwas unübersichtlicher aussieht):
P^2 wird zu 1 gesetzt für ein reines Phasenobjekt. Wenn man jetzt das Additionstheorem für Cosinus und die Reihenentwicklung für Cosinus anwendet, erhält man bei Vernachlässigung von rho^4 gegen 1:
Iobj=t^2+rho^2+2*t*rho*sin(psi)-t*rho^2*cos(psi)
Mit psi=-90° in die Kontrastformel eingesetzt erhält man
K = (rho^2-2*t*rho)/(2*t^2+rho^2-2*t*rho)
Für rho<<t erhält man mit t^2=1/N gemäß der Bezeichnung bei Texereau, Lamb=Wellenlänge und x=Wellendeformation als Näherung:
K = -rho/t = -2*Pi/Lamb*sqrt(N)*x
Sqrt(N) bedeutet dabei square root, also Quadratwurzel aus N. Mit psi=+90° erhält man den gleichen Ausdruck mit positivem Vorzeichen.
<b>Bei Texereau findet man den doppelten Wert.</b>
Aus dieser Kontrastformel kann man die Formel für die Graukeilauswertung herleiten.
Die mittlere Bildintensität beträgt nach dem Vorhergehenden gleich t^2=1/N, die Intensität eines phasenverschobenen Objektpunktes sei gleich 1/(N-d), also heller. Dann kann man die Kontrastformel folgendermaßen aufschreiben:
K =(1/(N-d)-1/N)/(1/(N-d)+1/N) = (N-(N-d))/(N+(N-d)
Also mit den Bezeichnungen von Texereau
K = (O-O‘)/(O+O‘),
wobei O der mittleren Abschwächung (rho=0) gegenüber der Ursprungsintensität entspricht und O‘ der Abschwächung eines phasenverschobenen Punktes. Mit d<<O kann man das näherungsweise umformen:
O-O’ kann man ausdrücken durch (sqrt(O)-sqrt(O‘))*(sqrt(O)+sqrt(O‘)),
also näherungsweise (sqrt(O)-sqrt(O‘))*2*sqrt(O).
O+O’ kann man ausdrücken durch O+O-d=2*O-d=2*O(1-d/(2*O)),
also näherungsweise 2*sqrt(O^2)*sqrt(1-d/O)=2*sqrt(O*O‘).
Damit erhält man als Näherung für den Kontrast
K = (sqrt(O)-sqrt(O‘))/sqrt(O*O‘)*sqrt(O).
Für die Wellendeformation x gemäß obiger Formel für psi=+90° erhält man also
X=Lamb/(2*Pi)* (sqrt(O)-sqrt(O‘))/sqrt(O*O‘).
<b>Dies ist der gleiche Wert, der bei Lyot mit K=1 zu finden ist.</b>
http://gallica.bnf.fr/ark:/121…endu%201946%20lyot.langEN
O und O‘ sind die Abschwächungsfaktoren eines mit fotografierten Graukeils an Stellen, welche die gleiche Intensität haben wie die zugeordneten Phasendefekte. Mit diesem genialen Trick umgeht Lyot die Notwendigkeit einer Messung der Abschwächung des Phasenplättchens.
<b>Texereau gibt einen doppelten Wert für den Phasendefekt an.</b>
http://www.astrosurf.com/tests/articles/defauts/defauts.htm
David Vernet benutzt für seine Auswertungen die Formel von Texereau, <b>setzt aber für O und O‘ nicht die lineare Abschwächung, sondern den logarithmischen Wert, also die sogenannte Dichte des Graukeils ein</b>, z.B. für eine Abschwächung von 1000 den Wert log(1000)=3.
<b>Dies ergibt einen anderen Wert für den Phasendefekt.</b>
Freundliche Grüße
Hans-Jürgen