Hallo Willy,
die Messung von Magnetfeldern ist tatsächlich ein ziemlich heikles Problem, man kann nur indirekte Nachweise führen. Der von Karl erwähnte Zeeman-Effekt ist nur anwendbar bei Sternen (vor allem sogenannten Ap-Sternen), dort verursacht ein starkes stellares Magnetfeld (einige 1000 bis 10000 Gauss, das ist heftig vgl. irdisches Magnetfeld ca. 1/2 Gauss) eine Aufspaltung der Spektrallinien. Die interstellaren Magnetfelder kann man anhand der Polarisation von Sternenlicht abschätzen. Du hast aber nach dem Magnetfeld von Planeten oder Monden gefragt.
Bei Jupiter ist schon lange bekannt, dass er ein starkes Magnetfeld hat, und zwar durch seine starke Radiostrahlung. Ein Teil der Radiostrahlung ist nicht thermisch verursacht, sondern sogenannte Synchotronstrahlung. Die entsteht beim Kreisen von geladenen Teilchen in einem starken Magnetfeld. Synchotronstrahlung "verrät" sich durch ihre Polarisierung. Aus der Strahlung kann man Rückschlüsse auf die Größe und Form des Magnetfelds ziehen.
Die Magnetfelder der anderen Planeten hat man soweit ich weiss primär durch Raumsonden erforscht. dabei hat man festgestellt, dass ein Magnetfeld zu haben nicht die Ausnahme, sondern die Regel ist. Die grosse Ausnahme ist wohl die Venus.
Die meisten Monde sind wahrscheinlich viel zu klein, um nennenswerte Magnetfelder aufbauen zu können. Ganymed hat eins, das hat die Raumsonde Galileo herausgefunden, Ganymed sendet sogenannte plasmawellen aus. Ganymed ist allerdings größer als der Planet Merkur (und auch der hat ein Magnetfeld). Titan hat auch keins.
Gruss, Uwe