Beiträge von RalphM

    Hallo Helmut, das war die Grundidee. Ich habe zwei Versionen gebaut, 450g mit ausziehbaren Beinen, da kann man sich aussuchen, ob man neben dem Körper oder auf dem Körper aufsetzt. Die zweite Version ist mit fixen, kurzen Beinen, die vor allem den auf der Matte ruhenden Körper zur Auflage benutzen. Daran ist ein Kugelgelenk und ein zusätzlichem Gelenk, alles auf Fiktion gestellt für leicht und vielfältige Verstellung, man sieht dann noch den Herzschlag. Ist aber sehr bequem zu nutzen, die Arme müssen nur das Verstellen machen, das Gewicht ruht auf dem Zweibein, vder Rest wir

    Hallo Stathis,
    das ist hübsch anzuschauen. Gerade die kleinen Aktionen finde ich so wertvoll, wenn man einfach das macht, was gerade möglich ist. Und es ist durchaus "heldenhaft" sich der Lichtflut der Großstadt zu widersetzen. Da ist die Hervorhebung der Sterne durch Strichspuren ein netter Trick.
    Ich habe mir gestern vom Garten aus im immer noch etwas schneeverstärkten Lichtsmog zwei Carbonsterne angeschaut, BL Orionis war gelborange, Hinds Crimson Star deutlich rötlicher und mit mehr Sättigung. Ich fand den Farbunterschied erstaunlich. Die Sternchen gehen auch in der Stadt.
    Grüße
    Ralph

    Hallo Helmut,
    Du hast den Neumond auf das beste genutzt! Beobachtung mit einem 28cm Refraktor, das ist spannend. Nadelfeine Sternchen und guter Kontrast, da sind offensichtlich großartige Ausflüge ins All möglich. Hast Du noch Pläne für ein Großfernglas? Ich selbst habe viel mit einem 100 Euro 15x70 gespielt, welches aber effektiv nur ein 15x61 ist und auch nur eine Einfachvergütung hat. Ich habe dazu ein 280g Zweibeinstativ gebaut, mit dem ich im Liegen eine gute Beruhigung des Bildes erreicht habe. Damit wurde es zum Genuß sich den brillanten Winterhimmel anzusehen. Mit dem Ende der Ausgangssperre hoffe ich auf die eine oder andere Exkursion ins Dunkle.
    Grüße
    Ralph

    Hallo Ben,


    da hast Du dir ein mächtiges Programm reingezogen! Dafür bräuchte ich 5 Nächte, um alle diese Objekte zu besuchen. Etwa zur gleichen Zeit war ich mit dem 100mm Bino auch im Cepheus unterwegs, allerdings bei etwa Bortle 5, sehr guter Durchsicht, aus dem Garten:


    "Dieses mal jedoch nehme ich den Bubble Nebel NGC 7635 ins Visier, obwohl ich in Richtung Stadt schauen muss. Und ich habe den Eindruck einen ganz schwachen Hof um den Zentralstern zu sehen. Das wird etwas deutlicher mit mit dem UHC, jedoch bleibt eine 20% Chance, dass ich einer Täuschung unterliege, obwohl ich versucht habe mit ähnlich hellen Sternen zu vergleichen. Der Bubble-Nebel liegt auf dem Weg zu NGC 7538 und hilft diesen zu finden. Das kleine Reflektions- und Emissions-nebelchen NGC 7538 ist sofort sichtbar, darin 2 schwache Sternchen. Die Sichtbarkeit verbessert sich mit den Blaufiltern 470nm Bandpass und TS 80A. Maximal ist eine leichte Ovalität auszumachen." Den Sharpless Nebel 157-2, den Du mit OIII angesehen hast, nehme ich auch auf die Beobachtungsliste. Eine tolle Gegend, dicht besetzt mit Objekten.


    Seit der Umrüstung der ganzen Gemeinde auf geschirmte, wenn auch grelle LEDs, sehe ich im Gegensatz zu früher oft einen Hauch der Wintermilchstraße. Damit einhergehend hat sich auch Reichweite bei Deep-Sky aus dem Garten verbessert.
    Die neueren Einschränkungen, vor allem in den Bortle 3 Bereichen, sind allerdings eine bedrückende Entwicklung.
    Es gibt so viel Spannendes zu sehen und neue Hindernisse tun sich auf.


    Gute Durchsicht wünscht
    Ralph

    Hallo Christopher,
    ja genau, ich meine den inneren Bereich des schiefen Hauses. Ich hatte vorgestern mit dem 100mm Bino das Gebiet kurz in Augenschein genommen, bin aber nicht in die Tiefe gegangen, es waren einfach zu viele spektakuläre Objekte am Himmel. Dein ausführlicher Report zu Cep OB2 ist überaus lobenswert und spannend. Der Bericht beantwortet schon viele meiner Fragen. Danke auch für den Link auf die Seite vom Cepheus Flare, das ist Neuland für mich. Sieht echt spektakulär aus, was J.Gardavski rausgearbeit hat.
    Dir wünsche ich weiter besten Erfolg beim Beobachten
    Ralph

    Hallo Ben,
    sehr interessant fand ich noch den kleinen Milchstraßensporn im Cepheus, der an diesem Abend prominent hervorstach. Das wäre doch etwas für das nächste Mal unter dunklem Himmel! Ich möchte besser verstehen, wie die Objekte den Spiralarmen zugeordnet sind, was die OB Assoziationen dort treiben und wie es um die Dunkelwolken steht. Ich finde das Thema der Struktur der Milchstraße sehr spannend, und ich weiß, dass dich das auch interessiert :)


    Hallo Helmut,
    ich habe deinen letzten, schönen Bericht auch mit Freude gelesen, toll, dass Du so schöne Touren mit Landschaft und Sternen machst!


    Hallo Stathis,
    die Sache mit dem Okular ist kurioses Ding. Am besten wirkt das, wenn es das gerade neu gekaufte Ethos ist, wofür man die Vermisstenanzeige aufgibt! Gut ist es auch, wenn man die Lampe verlegt hat, mit der man etwas anderes suchen möchte, z.B. die Autoschlüssel oder anderes unwichtiges Zeug. Hab ich auch schon erlebt.

    Ben findet meinen Vorschlag gut, dem Hochnebel, welcher in typischer Form wie ein großer Halbmond vor den Bergen im Vorland liegt, ein Schnippchen zu schlagen. Kurz nach 15:00 geht es mit dem Auto nach Süden, der dichte Nebel bremst das Tempo.
    Erst knapp vor dem Pass lassen wir den Nebel hinter uns. Ein monstermäßiger Publikumsbetrieb ist hier. 5 Euro sind zu löhnen und das trotzdem mit der Drohung ab 24:00 das Auto kostenpflichtig abzuschleppen.


    Wir steigen zuerst an der falschen Stichstraße auf und müssen 20 Höhenmeter wieder abgeben, um den richtigen Weg in Angriff zu nehmen. Noch erreicht die goldene Sonne die östlich gelegenen Berggipfel. Mein Leicht-Rucksack hat heute etwa 8kg. Kein Schlafsack, 0,75l Pfefferminztee, 0,5l Wasser und etwas zum Essen, zwei Jacken und eine Überhose und, sehr wichtig, eine Faltmatte, plus die diversen Optiken des modernen Menschen sind darin. Das trage ich mit Würde den nicht so steilen, breiten Weg hinauf. So viele Leute kommen mir entgegen und ich grüße alle. Die anderen wollen Corona auch zum Besten halten, das muss ich verstehen. Bald kommen wir zur ersten Wiese und der Waldrand im Norden sieht einladend aus, mit einigen schönen, liegenden Baumstämmen. Doch ich überrede Ben weiter zu steigen. Ich will mich noch ein wenig fordern und eine spannende Perspektive bekommen. Es ist das kleine Abenteuer, welches so wertvoll ist!
    Das Tempo verlangsamen wir, um nicht zu sehr ins Schwitzen zu kommen. An der unteren Firstalm geht es steiler bergan, dort liegen in der saftigen Sumpfwiese Steinplatten auf dem Weg. Wir sind 280hm aufgestiegen und damit auf etwa 1380m Höhe gelangt, nicht schlecht, finde ich. Ich hatte Ben ein wenig in die Irre geführt, da ich bei der Verabredung nur von einem Spaziergang gesprochen hatte. Im gefällt allerdings das ausgedehnte, steinige Grasplateau hier oben gut. Dort geht der Blick zur steilen Wiese des Brecherspitz-Vorgipfels und den einzelnen Nadelbäumen im Südosten und Süden. Schnell ist eine gute Liegestelle gefunden. Mars leuchtet schon hellorange über den Bäumen. Mars ist das Gestirn dieses Herbstes!
    Ben hat heute keine Lampe dabei, da er nicht mit einer Exkursion gerechnet hatte, und bekommt von mir die kleine 25g e+Lite Notlampe. Kleiner, leichter, und auch noch praktisch, geht Lampe kaum.
    Die Plejaden sind gerade zur Hälfte aus dem Schatten des Abhangs der Brecherspitz emporgestiegen. Die funkelnd aufgehenden Sterne vor dem schwarzen Scherenschnitt des baumbestanden Berghangs sind eine Freude.

    Ben hat seinen edlen 8x42 dabei und schaut sich den Bogen von NGC 6992 / 6995 im Cirrusnebels an. Ich tue es ihm mit dem uralten Minolta 10x50 gleich. Bens Gerät zeigt die Nebulosität merklich besser, sie ist aber in beiden Geräten leicht wahrzunehmen. Unweit steht der auffällige Sternhaufen NGC 6940, eine nahezu gleichmäßig helle, wie ausgeschnitten wirkende Form, in der einige wenige hellere Sternchen auszumachen sind.
    Die Milchstraße leuchtet sanft und angenehm strukturiert. Im Feldstecher fallen die Dunkelnebel darin sofort ins Auge.
    Im Norden steht der Große Wagen im Taleinschnitt. Dort ist der Himmel sehr aufgehellt. Vom Spitzingsee selbst geht kaum eine Lichtstörung aus. Über dem Rotwandgebiet ist der Horizont vom Inntal her merklich hell.


    Der Andromedanebel nimmt etwas weniger als die Hälfte des Gesichtsfeldes des 10x50 ein, das könnten durchaus mehr als 3 Grad sein. Ben sagt, das sieht richtig galaxienmäßig aus, und so sehe ich das auch.
    Ich habe die E-PL7 mit dem 12mm/2.0 dabei, und widme mich den verschiedenen Motiven, die sich hier reichlich anbieten.
    Der Nordamerikanebel ist im 10x50 eine Pracht, die bekannten Konturen springen ins Auge. Die benachbarten kleinen Konzentrationen der Milchstraße sind nochmals deutlich heller und eng verwoben mit den hier kleinräumig verteilten Dunkelnebeln.
    Im November fangen die Sternennächte so früh an, es fühlt sich seltsam an, schon gegen 18:00 unter der Milchstraße zu liegen.
    Es wird mir trotz der warmen Kleidung etwas kühl, und ich decke noch eine Rettungsdecke über mich, was eine deutliche Verbesserung bringt. Inzwischen sind auch die Sterne der Hyaden zwischen Berg und Fichten aufgegangen. Daran arbeite ich mich mit der Kamera ab, so ein brillanter Anblick, diesen genial großen und nahen Sternhaufen so eingebettet zu sehen.

    Ben führt mich zum offenen Sternhaufen M39. Der ist im 10x50 schön kompakt und gut aufgelöst. Von dort kann man leicht zur Region des Kokonnebels navigieren. Den Nebel selbst sieht man im Feldstecher natürlich nicht, dafür aber den tiefschwarzen, sehr schmalen Dunkelnebel B168, an dessen Ende der Kokonnebel liegt. Ben beschreibt B168 als "Dunkle Zigarre", was den Eindruck gut trifft. Das ist schon ausnehmend schick, was man da mit den Feldstechern machen kann.

    Wir besuchen h+Chi Persei, und den etwa 1000 Lj. entfernten, und damit in unserem Spiralarm befindlichen, schön aufgelösten Sternhaufen Stock 2 ("Muskelmännchen") direkt daneben. Ein feines Dublett für Feldstecher ist das.

    Die Kühle, geschätzt etwa 4° C, wird mir jetzt doch etwas unangenehm. Darum machen wir einen kleinen Spaziergang, um in das Tal schauen zu können. Und da sehen wir den Fahrweg kurz unterhalb, und es kommt uns die Idee diesen später zu nehmen, um einen leichten Rückweg ohne Stolpergefahr zu haben.

    Beim Packen vermisse ich meinen 2.3x40 Gucki, Ben und ich leuchten herum, ich packe alles einzeln aus und einzeln wieder in den Rucksack. In den Taschen ist das Teil auch nicht, oh Mann. Doch was hängt da um meinem Hals…? Das ist typisch für die kritische Logistik im Dunkeln, immer wieder beeindruckend für mich. Etwa gegen 20:00 verlassen wir den schönen Platz und steigen mit der Lampe, auf die schwächste Stufe gestellt, abwärts. So bleibt die Sternenpracht beim Abstieg mein glitzernder Begleiter und genüsslich schlendern wir bergab.
    Kurz nach 21:00 kommen wir am Auto an, dieses steht jetzt alleine auf der großen Parkfläche. Zurück geht es in den Nebel, der sich inzwischen in die Täler zurückgezogen hat.

    Hallo Ben,


    deinem Bericht ist plastisch und bunt zu entnehmen, dass Du eine tolle Kombination von Sterne schauen mit ausgesuchten Fernrohren, Sport in prägnanter Landschaft, Generationen übergreifender guter Gesellschaft und, natürlich, deftiger Ernährung genießen konntest. Interessant für mich auch, dass Du dem binokularen Beobachten mit Manfreds großem Refraktorbino zugeneigt warst, trotz der gespiegelten, und damit "falschen" Widergabe der Objekte, die wir ja von meinem kleinen Bino schon kennen.



    Hallo Stathis,


    klasse Stack von der Milchstraße mit Kyklopas, sehr gut ausgearbeitet!


    Servus
    Ralph

    Hallo Ben,
    der Komet tröstet uns doch einigermassen über die lange Kometenflaute hinweg, oder?
    Nach 25a mal wieder was für die Nordhalbkugel. Das muß natürlich gescheit aufgeschrieben werden für die Geschichtsbücher, was dir hier wieder gut gelungen ist!
    kometarische Grüße
    Ralph

    Hallo Norman,
    sehr geschmackvolle Motivwahl!
    Das starke Orange des Kometen fiel mir vorgestern im 10x50 sehr auf. Ich habe den Verdacht, dass es auch ein Kotrastphänomen zu den blauen NLCs sein könnte.
    #128077;#128075;#128515;
    Ralph

    Hallo Ben, hallo Ralf,
    das war ein netter Astroausflug. Ben, jetzt hast du die Unternehmung wieder auf angenehmste Weise dokumentiert in dein Schatzkästlein gebracht.
    Gut dass wir zusammen den herrlichen sommerlichen Sternhimmel angeschaut haben. Kalte Winternächte gibt es schließlich
    genug. Aber auch dann hoffe ich wieder auf anregend Beobachtungen der Sterne in Eis und Schnee!
    Servus
    Ralph

    Hallo Rene, danke für die Bestärkung sich auch mit 2x0.8" auf die nächtliche Reise zu machen. Ich hoffe auch, dass der Sommer noch einige gute Nächte preis gibt!
    Ich hatte jetzt schon mehrfach sehr gute atmospärische Bedingungen, die sogar von der Terrasse aus der Vorstadt
    einen angenehmen Blick auf die helleren Objekte des Sommerhimmels hergaben.
    Ich hoffe du kannst weiter vom schönen Sommersternhimmel profitieren.
    Grüße
    Ralph

    Hallo Stathis,
    Nun einen 24" würde ich z.B. dem 8-16x0.8" Fernglas schon in eingen Fällen vorziehen (-:. Bisweilen reizt es mich, die Eindrücke und Leistungen von Minimaloptiken auszuloten.
    Ich empfehle immer die wunderschönen Sommernächte zu nutzen, die Zeit, während derer dann DeepSky gemacht werden kann, ist für mich auf 47° Nord gar nicht so kurz. Die geringen Dämmerungserscheinungen, wenn die Sonne die 18° unter dem Horizont nicht mehr ganz erreicht, werden doch meist von der wahren Plage, der Lichtverschmutzung, verdeckt.

    Hallo Norman,
    vielen Dank für deinen Kommentar!
    Als ich mit meinem kleinen Feldstecher unterwegs war, dachte ich an Dich, hatte ich doch deinen interessanten Bericht zum 10x22 gelesen.
    Ich selbst habe aus der Mini-Fraktion noch ein Canon 8x25 IS, das wiegt aber schon gut 400g, hat ein ordentliches Gesichtsfeld, welches auch ein recht gute Randschärfe bringt, es fällt allerdings in der Mittenschärfe gegenüber dem Pentax Papillio 6,5x21 und dem Pentax UP 8-21x21 etwas ab, die gerade darin verblüffend gut sind. Die Bildstabilisierung des Canon ist aber für Astro einfach wunderbar, während bei den unstabilisierten Gläsern für mich viel mehr Anstrengung nötig ist, um diese zumindest einigermaßen ruhig zu halten. Dein Kowa ist offensichtlich ein edles Teil und nutzt die 22mm Öffnung für allerbeste Bilder, die dann für spontane Begeisterung sorgen, wenn Du damit in den Sternhimmel eintauchst! Öffnung ist nicht Alles :) !



    Beste Grüße
    Ralph

    Hallo Ben,


    danke für deinen netten Kommentar!
    Schön, dass wir mit dem Ausflug noch etwas Galaxien-Spechtelei in den Sommer hinüber retten konnten.


    Grüße
    Ralph

    2020-06-12/13, Fr/Sa, Alpenvorland, 20" Newton, Fernglas 8-16x21


    Ben schlägt vor den Halbmond für einen kurzen Astroausflug zu nutzen. Der Himmel ist bis zum Horizont stahlblau, die Temperaturen sommerlich und so packe ich Mittags den 20er ein. Und Ralf will auch kommen und seinen 5-ling 9.5“ unter die Sterne bringen.

    Bei der Hinfahrt werde ich einiger Wolken gewahr, die die extraordinäre Transparenz im Süden gefährden.
    Als ich gegen 21:30 am Beobachtungsort ankomme, sind Ben und Ralf sind schon da. Dort sind noch einige Besucher, die den Sonnenuntergang bewundern . Bald sind diese gegangen, und der Weg bleibt in aller Beschaulichkeit für uns allein. Der Platz beginnt wieder seinen Zauber zu entfalten! Ich komme ins Schwärmen!
    Ich hatte den Tag zuvor zu Hause im Garten in der Vorstadt eine gewisse Milchstraße und hoffe jetzt auf mehr.


    Ben stellt diverse Galaxien ein, 3 Objekte schaue ich auch an:
    - eine M82-artige Galaxie in der Jungfrau NGC 4866 mit einer dunklen Teilung, einem hellen Sternchen auf der Kante der Galaxie, recht hübsch an zu sehen.
    - eine helle Edge-On, NGC 4762, die schön definiert und sehr schlank erscheint, ein Staubband ist nicht wahrnehmbar
    - Seiferts Sextett, NGC 6027, ich sehe drei Galaxien sicher und eine vierte unsicher, die sehr eng beisammen stehen, ein schwieriges Objekt!



    Ben am 20"


    Ich beobachte die immer schöner werdende Milchstraße mit dem Pentax Zoom, 8-16x21. Mit Ministativ , angelehnt an den Oberkörper, bekomme ich das Glas halbwegs zitterfrei. Mich hat der Minifeldstecherwahn erfasst, ich konnte bei dem 310g + 70€ Teil nicht widerstehen.
    Der linke Kanal zeigt beste intra- und extrafokale Sternbilder, während der rechte Kanal eine leichte Koma hat. Letztlich ist das Teil fett scharf in der Mitte, aber 21mm Öffnung sind nun wirklich nicht viel! Damit geht M57 trotzdem eindeutig, und mir erscheint der Ringnebel bei 16x marginal nicht stellar. Das geht hier auf dem Land viel besser, als von zu Hause aus. Sehr hübsch M8, zusammen mit dem hellsten Teil des Trifid-Nebels. Bei 16x wird alles mausdunkelgrau, da muss ich die Seiten der Okulare mit der Hand abschirmen, und sehr gut adaptieren, wenn ich vorher in den Himmel geschaut oder die Karte studiert habe.



    Ralf am Fünfling


    Inzwischen schweben die beiden Schwanzsterne des Skorpions ganz knapp über dem Waldrand, hell und deutlich, auch mit bloßem Auge, noch schöner im Feldstecher. M4 ist im 8-16x21 eine große, lichtschwache Kugel.



    7.5mm UWW f2.8 an Olympus E-PL7, mit selbst gespraytem Kuppel-Diffusor, 39 x 15sec. Sequator Stack, stehende Kamera


    Der Skorpion mit seiner OB-Assoziation funkelt prachtvoll im Süden, beeindruckend. Die Sterne sind sehr unruhig und Antares durchläuft im Pentax alle Farben in schneller Folge. Ohne Brille flackern die Sternscheibchen sehr auffällig bis etwa auf halbe Höhe zum Zenith.
    Dann kommt doch der große Spiegel wieder dran, und ich schaue mir nochmals M4 an.
    Die Kamera halte ich fleißig in Bewegung, mit dem 7.5mm UWW bei f2.8 und dem 25mm bei f2.2. Irgendwie habe ich mir einen Fotovirus eingefangen, da ist für Corona kein Platz mehr. Leider habe ich im Kameramenü eine weitere, sehr praktische Serienbildfunktion entdeckt, was zur Folge hat, dass zu Hause eine erschreckende Datenflut über mich hinweg schwappt.
    Die Milchstraße präsentiert sich immer schöner und so wird auch der „Blumenkohlnebel“ [:D], der schwächere Bulge der Milchstraße nordwestlich des Zentrums, visuell, mit wenig Kontrast, aber klar sichtbar. Die Dunkelnebel darin sind schwierig und undefiniert, ich sehe allerdings, wenn ich genau hinschaue, eine nach oben, Richtung Norden weisende Dunkelstruktur. Dafür, dass die Stadt nur 20 km entfernt ist, ist der Himmel eine Pracht.
    Im Süden sind nur schwache Lichtkuppeln, so dass Skorpion und Milchstraße ästethisch den Himmel dominieren. Das Milchstraßenzentrum wirkt jetzt heller als die Schildwolke, so wie es sein muss. Die Transparenz ist ungewöhnlich gut.


    Im 20er versuche ich es mit dem Katzenpfoten-Nebel (NGC 6334), der knapp über dem Scorpionstachel steht. Doch kann ich nichts davon erkennen. Das steht alles so extrem niedrig, dass ich am Boden herumkriechen muss, um ins Okular zu schauen. Dann kommen noch ein paar Standartobjekte. M27, dort sehe ich ein Sternchen fast genau im geometrischen Zentrum, das ist wohl der Zentralstern. Bei M16 sehe ich einen der 3 Pillars of Creation mit UHC, die zwei anderen jedoch nicht. Ein kurzer Schwenk auf den rauchigen M17. Und zum Schluss teile ich mit Ralf einen Blick auf die Knochenhand des Cirrus-Nebels, die schöne Filamente offenbart.

    25mm Normalobjektiv bei f2.2 an Olympus E-PL7, 9 x 6 sec. Sequator Stack, stehende Kamera


    Dann fällt mir auf, dass die Milchstraße an Kontrast verloren hat. Kein Wunder, der Mond ist, versteckt hinter dem Wald, schon längst aufgegangen! Ich packe zusammen und siehe da, es ist schon 2h30 MESZ! Ralf und ich gehen den Platz mit der Lampe nochmals ab, damit nichts liegen bleibt, und fahren dann heim.

    Hallo Ben,
    Du hast deinen Astrotank trefflich aufgefüllt mit Eindrücken! Treu hat dir der 9.5" die Reise in die wahre Ferne ermöglicht, und das bei trockenstem Wetter und ohne jede Wolke oder gar Kondensstreifen. Kondenstreifen, was ist das eigentlich? Ich kann mich gar nicht erinnern. Das war sicher ein richtiger Galaxienhimmel, wie wir uns diesen wünschen, mit dem Sahnehäubchen eines Blickes auf die morgendliche Milchstraße.
    Ein vernünftiger Astroausflug steht bei mir definitiv noch aus, auch wenn ich Einiges von der Terrasse aus machen konnte.
    Grüße
    Ralph

    Hallo, ich möchte hier nur kurz einwerfen, dass ich Eure tollen Erläuterungen und das schöne Bildmaterial mit Genuss "konsumiert" habe.
    Danke dafür! Faszinierend, dass sich ein so heller Stern so auffällig ungesittet benimmt.
    Stathis, im Sinne der Beteigeuzianer hoffe ich, dass er noch nicht explodiert.
    Grüße
    Ralph

    Hallo Marcus,
    vielleicht wäre ein Okularheizung etwas für dich?
    Ich beobachte mit einem 100mm Selbstbaubino und verwende ein großes, schwarzes Tuch gegen Fremdlicht.
    Das Tuch habe ich so aufgehängt, dass es unten offen ist, und auf Kopfhöhe eine Entlüftung hat. Dadurch kann die warmfeuchte Atemluft aufsteigen und entweichen. Zusammen mit der Okularheizung kommt es so gut wie nie zum Beschlagen. Die Beobachtung finde ich so sehr angenehm. Man kann beliebig lange an den Okularen bleiben und ungestresst das Optimum an Wahrnehmung herausholen. Am Newton habe ich allerdings noch keine solche Aufhängung für ein Tuch entworfen. Du beobachtest intensiv, der Aufwand, um das Beschlagen zu verhindern könnte sehr lohnenswert sein, egal auf welche Weise es gelöst wird.
    beste Grüsse und klaren Himmel
    Ralph

    Hallo Miteinander,
    vielen Dank für eure Kommentare, das gibt Enerie für den nächsten Einsatz!
    Manfred, die Stimmungen an der Küste hast Du perfekt eingefangen, mir gefällt besonders der rote Schimmer über der untergegangenen Sonne.
    Haley, die mit den Stirnlampen waren wir nicht, es war noch hell genug, um ohne Lampe abzusteigen.
    Hallo Ben, dein Schatzkästlein wird immer reichhaltiger und glitzeriger, ich schaue immer wieder hinein.
    Grüsse
    Ralph

    Hallo Stefan, sehr schöne Sequenz, vor allem das letzte Bild der teilverfinstert untergehenden Sonne ist spannend und exotisch in der Anmutung.
    Hallo Stathis, toller Bildbericht auf deinem Link, so eine irre Milchstrasse und ein Fünfling, der in die Sonne schaut. Da macht sich der extreme Weitwinkel perfekt.
    Grüsse
    Ralph

    Hallo Norman, hallo Stefan,
    ein schöner Bericht von eurer sehr zünftigen Outdoornacht!
    Eine reichhaltige Objektauswahl gibt es zu bestaunen. Auch die luxuriöse Ausrüstung mit 3 mobilen Fernrohren für zwei Beobachter auf der Bergspitze finde ich bemerkenswert.
    Tolles Zertifkat für dich, Stefan. Vielleicht ist ein Winterzertifikat in besserer Reichweite, als vermutet.
    Viele Grüße
    Ralph

    Hallo Ben,
    da habt ihr / du gemeinsam "im Turbomodus" das beste aus den klaren Nachstunden herausgeholt. Sehr schön. Die Milchstrasse blitzt auf Michael`s Bildern recht mächtig zwischen einigen Wolken hervor. Das ist schon sehr weit von einer Nullnacht entfernt.
    Mir ging es auf dem wettertechnisch in der ersten Nacht für`s Zelten mit undichtem Zelt allzu prädestinierten Almberg in der zweiten Nacht zum Glück besser und ähnlich wie euch. Auf dem Almberg gab es ungefähr 3 bis 4 Stunden guten Nachthimmel. Stathis, Frank und ich hatten uns die flotte Passage von Komet Africano an einer kleinen Gx genau angeschaut. In seinem Fünfling war das eine ganz einfache Sache, im 100mm Bino musste ich schon etwas genauer schauen.
    Danke für deinen anschaulichen Bericht über die Sterne, die Berge und die so engagierten Beobachter aller Altersklassen an den Fernrohren und Papillio`s et.c.
    Viele Grüße
    Ralph

    Hallo Winnie,
    danke an euch für dieses schöne Treffen, welches mir trotz interessanter Witterung doch einiges an gutem Himmel bot.
    Ich war perfekt zufrieden.
    Viele Grüße
    Ralph