Beiträge von otterstedt

    Hi Wolfgang,


    > Heiner, wenn ich deine Bilder richtig interpretiere so ist eigentlich
    > die Koma bei weitem kritischer als der Astigmatismus.


    Ganz genau, Koma und Bildfeldwölbung.


    > gibt es Ausnahmen bei denen ein komatöses Bild für Meßzwecke besser
    > geeignet ist als ein astigmatisches?


    Eher nicht. Es ist sehr schwer für einen durch Koma veränderten Stern
    einen Mittelpunkt (also genauen Standort) anzugeben. Für Sterne, die
    durch Asti oder Bildfeldwölbung verändert sind ist das jedoch ganz einfach.


    Ciao, Heiner

    Hallo, noch ein kleiner Nachtrag um mal die Dimensionen zu
    zeigen, über die wir hier reden. Ich hatte das mal für einen
    400mm f/2,5 f/8 Ritchey-Chretien, einen 400mm f/2,5 f/8 Klassischen
    Cassegrain und einen 400mm f/4 Newton durchgerechnet:


    Dieses ist der RC, man sieht off-axis deutliche Bildfeldwölbung
    und etwas Asti. Erwartungsgemäß findet sich keine Koma:

    Man sieht aber auch, dass sich die Fehler im Fokus deutlich innerhalb
    des Beugungsscheibchens bewegen (schwarzer Kreis).



    Schon beim Klassischen Cassegrain dominiert die Koma:


    Und so sieht der Newton aus. Der Vergleich ist evtl. nicht ganz
    gerecht, weil der Newton f/4 ist, aber es ging mir hauptsächlich um
    die Baulänge des Teleskops:


    Ciao, Heiner

    Hallo Wolfgang,


    jo, genauso ist es.


    > Kann man also sagen das nur bei kleinen Vergrößerungen die
    > Sterne im Randbereich deutlich Astigmatismus aufweisen?


    Bei kleinen Vergrößerungen ist der Asti und auch die anderen
    Fehler (insbesondere Koma) so klein, dass man sie visuell nicht
    wahrnimmt.



    > Wird dieser Effekt bei der Cassegrain Bauform noch zusätzlich
    > verstärkt?
    Kommt auf die Art des Cassegrain an. Der RC zeigt z.B. mehr Asti
    als der Klassische Cassegrain, zeigt dafür aber keine Koma.


    > Welche Programme würdest du zur Simulation von solchen
    > Strahlengängen empfehlen?


    Ich persönlich nutze OSLO EDU. Es gibt aber auch andere; vor ein
    paar Tagen stellte H.J. Busack hier z.B. eine neue Version seines
    Raytracing-Programms vor.


    Ciao, Heiner

    Hi Wolfgang,


    ich bin nicht ganz sicher, ob ich die Frage richtig verstehe, aber ich versuche mal 'ne Antwort.
    Der Astigmatismus abseits der Achse ist bei allen Cassegrain-Teleskopen vorhanden (auch bei RC
    oder DK und natürlich auch beim Newton). Soweit ich mich erinnere ist es nicht möglich ihn mit nur
    zwei optischen wirksamen Flächen loszuwerden (möglicherweise täusche ich mich und es geht, wenn
    man starke andere Fehler in Kauf nimmt). Der off-axis Asti ist völlig normal, relativ klein und
    kein Grund Abstand von diesen Systemen zu nehmen. Am besten, du siehst dir diese Systeme mal in
    einem Raytracingprogramm an, da sieht man, dass andere Fehler viel schwerer wirken.


    Ciao, Heiner

    Moin Mario,


    wenn du mit dem "ganz normalen" Spiegel einen normalen Wandspiegel meinst,
    dann geht das schon nicht, weil er eher eben (plan) ist. Ein Newton-Spiegel
    muss aber nach innen (konkav) gewölbt sein. Wie Silvio schon schreibt würde
    sich da ein Rasier- oder Schminkspiegel anbieten. Leider recht die Qualität
    dieser Spiegel nicht annähernd für astronomische Zwecke aus. Andersrum geht
    es aber. Wenn du mal zu einem Teleskoptreffen fährst kannst du dir morgends
    Leute ansehen, die vor ihrem Dobson stehen und sich rasieren ;)


    Ciao, Heiner

    Hi Matthias,


    > "Ist Erkenntnisgewinn durch Amateurastronomie möglich?"


    definitiv ja! Ich erinnere z.B. mal an Jay McNeal. In oldmans
    Augen bis zu seiner Entdeckung wohl eher ein Bunte-Bilder-Knipser.


    Ohne jetzt wieder zu weit vom Thema abkommen zu wollen noch
    ein kleiner Hinweis. Ich selbst habe keine großen Ambitionen
    auf dem Gebiet der Astronomie zum Erkenntnisgewinn beizutragen.
    Meine Profession liegt ganz woanders! Darf ich deshalb etwa
    nicht mehr spechteln gehen? Außerdem macht mir persönlich Optik
    und Teleskopbau sehr viel Spass oder wie oldman es auszudrücken
    geruhte, ich bin in Erster Linie "nur Zulieferer". Na und?
    Ist Erkenntnisgewinn auf dem Gebiet der Astronomie etwa mehr
    Wert als Erkenntnisgewinn auf dem Gebiet des Handwerks oder der
    Optik?


    Sorry, musste raus ;)
    Ciao, Heiner


    Nachtrag: Beim zweiten Lesen klingen die Anmerkungen etwas hart.
    Ist nicht so gemeint! Ich hab mich nur geärgert, dass dieser nette
    "Erster Selbstbau" Fred so zerfranst ist.

    Hallo zusammen,


    > man wird gezwungen, dezentral an diesem schwarzen Fleck vorbeizuschauen.


    Wenn ich davon ausgehe, dass hier nicht in einem Abstand von mehreren 10cm vom Okular
    beobachtet wurde, verstehe ich - wie schon im Fred "Fangspiegel" - einfach nicht, was
    das für ein dunkler Fleck ist. Einen solchen Fleck gibt es m.W. im Fokus weder theoretisch,
    noch ist er mir beim Beobachten jemals aufgefallen. Sogar bei einer Obstuktion von 95% würde
    doch der zentralen Bereich des Feldes vom verbleibenden Rest des Spiegels voll ausgeleucht.
    Kann mir bitte mal jemand erläutern, worum es genau geht.


    Ciao, Heiner

    Hallo,


    mein erster Selbstbau stammt auch noch aus dem vorigen Jahrtausend und
    entstand deshalb mit nur wenig Internetunstützung. Es war ein 8" f/6 mit
    einen gräuslich schlechten China-Spiegel von ebay. Im Rohbau sah so aus:

    Leider gibt es keine Bilder vom fertigen Teleskop. Inzwischen ist das gute
    Stück demontiert und der Spiegel ist umgeschliffen.


    Ciao, Heiner

    Hi Holger,


    > und bei Obstruktion wie ein Kreis mit einem schwarzen Innenkreis


    Sieh dir mal dieses Bild des Strahlengangs eines Newton an:



    Obwohl sich in der Mitte ein Fangspiegel befindet treffen die
    Strahlen auf die Mitte der Austrittspupille. Der Fangspiegel
    hinterlässt also keinen dunklen Innenkreis, sondern die Obstruktion
    wirkt (fast) gleichmäßig auf das ganze Feld.


    Ciao, Heiner

    Hallo Holger,


    > Ich meine den schwarzen Kreis in der Austrittspupille (Okular),
    > der auch beim Fokussieren nicht verschwindet.


    Ähm, da muss etwas mit deinem Okular nicht stimmen, im
    Fokus kann es jedenfalls nicht der Fangspiegel sein.


    (==>)Kurt:
    > Schätzungsweise müsste bei Deinem Teleskop 25mm kl. Achse reichen.


    Habe ich mich da jetzt mit dem Teleskop vertan, oder Tippfehler
    deinerseits? Bei einem 6" f/5,5 reichen 25mm kleine Achse nicht
    mal aus, um einen Punkt voll auszuleuchten.


    Ciao, Heiner

    Moin Holger,


    > Hier nimmt bei niedriger Vergrößerung der Fangspiegelschatten einen großen
    > zentralen Bereich der Austrittspupille ein.


    Du meinst die Eintrittspupille, oder? Wenn das Bild fokussierst ist, dann
    gibt es ja in der Austrittspupille keinen Fangspiegelschatten.


    Ciao, Heiner

    Hallo Katrin,


    wenn ihr den Durchmesser des Fangspiegels nicht gemessen habt, könnt ihr eigentlich nicht
    rausbekommen haben, dass nur 90% des Hauptspiegels genutzt werden, oder hatte ich das jetzt
    falsch verstanden? Egal - noch zwei Anmerkungen:


    Bei meinem Celestron 114/900 hat der Fangspiegel eine kleine Achse von ca. 32mm. Damit kann er
    ein Feld von ca. 12mm ausleuchten. Er ist damit also optimal dimensioniert: Siehe diese Rechnung:
    http://www.otterstedt.de/wiki/…/135/0.01/50.8/70/50/0/32
    Beim Vixen müsste die Rechnung ganz ähnlich aussehen.


    Bei meinem Celestron kann man den Okularauszug auch so weit nach innen schieben, dass der Stutzen
    im Tubus zum Vorschein kommt. Bei 'normalen' Okularen kommt es jedoch trotzdem nie zu einer
    Vignettierung weil ihr Fokos irgendwo in der Nähe des Oberen Randes des Okularstutzens liegt. Der
    zusätzliche Verstellweg nach innen ist also lediglich eine Reserve für Gerätschaften, die einen
    Fokus weit oberhalb des Stutzens benötigen (wie z.B. Kameras). Ich empfinde das als Vorteil!


    Mei Fazit lautet also, wenn der Fangspiegel mindestens so um ca. 25mm Durchmesser hat, dann
    ist alles bestens und du solltest es so lassen wie es ist.


    Ciao, Heiner

    Hallo Roland,


    vorweg, ich habe Dienstags Sport mit anschließendem einarmigen
    Heben, deshalb alles mit Vorsicht genießen!


    Wenn du diesen Planetennewton meinst:
    http://www.astrotreff.de/topic…CHIVE=true&TOPIC_ID=36041
    dann denke ich, dass du keineswegs Mist gebaut hast. Ich hab'
    jetzt nicht den ganzen Fred gelesen, aber dein Teleskop hat wohl
    eine Brennweite von 1660mm und du hast für Fangspiegel und Tubus
    2-4mm voll ausgeleuchtetes Feld vorgesehen. (ich kriege gerade
    nicht raus welcher Wert exakt stimmt) Das bedeutet, das Teleskop
    zeigt dir einen voll ausgeleuchteten Himmelsausschnitt von 0.07°
    bis 0.14°. Wenn ich mich recht entsinne, erreicht die Venussichel
    in unterer Konjunktion eine Größe von ca. einer Bogenminute - passt
    also doch lang und schlapp in das 100% ausgeleuchtete Feld.


    n8, Heiner

    Hallo zusammen,


    > Seit wann ist die Regel mit dem "Spiegeldurchmesser plus 36 mm" drin?


    Müste ich mal nachsehen, ich glaube seit seit dieser Diskussion:
    http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=6389


    (==>)Roland:
    > kann man diese Vignettierung auch irgendwie abschätzen bzw. ausrechnen?


    Ich hatte schon öfters mal nach etwas "offiziellem" gesucht, leider nix
    gefunden. Eine einfache Monte-Carlo Methode, die einfach massenweise
    zufällige Strahlen in den Tubus schickt und dann nachsieht, was hinter
    dem OAZ ankommt stimmte aus einem mir unbekanntem Grund nicht mit einer
    Simulation in OSLO überein, deshalb hatte ich das nicht ins Programm
    übernommen. Ich muss mir das über Ostern noch mal ganz genau durch den
    Kopf gehen lassen.


    Meiner Ansicht nach kann man das so rechnen:
    * Zunächst die Vignettierung für Tubus, Fangspiegel, OAZ einzeln berechnen.
    * Die zusammengesetzte Vignettierung für einen bestimmten Einfallswinkel
    entspricht dann der Größten der gefundenen Vignettierungen für diesen Winkel.


    Da es aber immer wieder Stimmen gibt, die sagen, dass die Gesamt-Vignettierung
    größer werden kann als die größte Einzel-Vignettierung sollte diese Aussage
    mit der nötigen Vorsicht genossen werden!


    Ciao, Heiner

    Hallo Roland,


    soweit ich mich erinnere bezieht sich die Liste im Reiter
    "Fangspiegel" nur auf die Vignettierung am Fangspiegel.


    > technisch gesehen egal was & wo vignettiert


    Naja, ich glaube das ist genau das, was Stathis meint. Die
    Vignettierung an der voreren Tubuskante findet genau gegenüber
    der Vignettierung durch den Fangspiegel statt. Dadurch wird
    das Feld bei engen Tuben aussen dunkler, als wenn nur eine
    Vignettierung am Fangspiegel stattfinden würde. Deshalb schlägt
    das Programm ja normalerweise auch diese D+36mm vor.


    Ciao, Heiner

    Hallo Stathis,


    > Das Programm MyNewton kann ich nicht empfehlen, da es einen
    > zu kleinen Tubus vorschlägt.


    Ähm, sag mal hast du das Programm wirklich ausprobiert?


    Etwas weiter unten schreibst du dann:
    > Minimum Tubusdurchmesser= Spiegeldurchmesser+ Feldblende des
    > Okulars mit dem weitesten Feld


    myNewton schlägt immer mindestens den Spiegeldurchmesser plus
    36mm vor. (siehe hier) Eine deiner beiden Aussagen kann irgendwie
    nicht hinkommen.


    Ciao, Heiner

    Hallo Karsten


    > Deshalb nehme ich an daß sich deine Äußerung auf dei SC und Mak bezieht?!


    Ups, du hast natürlich recht, ich las "Katadioptrische Systeme" und dacht sofort Cassegrain. Sorry!


    Ciao, Heiner

    Hi Donut,


    noch ein paar Vorteile:
    * geringere Baulänge
    * Einblick hinten (nicht für alle ein Vorteil)
    * Viel Backspace, weil einiges über den Spiegelabstand herausgeholt werden kann


    noch ein paar Nachteile:
    * Einblick hinten (nicht für alle ein Nachteil)
    * Bei Haupt- oder Fangspiegelfokussierung häufig Justierprobleme
    * Tau auf der Korrektorplatte


    Ciao, Heiner

    Hallo zusammen,


    obwohl ich mir mit diesem Thema schon einmal eine blutige Nase geholt
    habe (http://www.astrotreff.de/topic…RCHIVE=true&TOPIC_ID=8440)
    möchte ich meine Frage von damals noch mal stellen ;) Wo sind die
    verlässlichen Messergebnisse, die auch nur nahelegen, dass Verspannungen
    im Glas zu Formveränderungen an unterschiedlich warmen aber ausgekühlten
    Spiegeln führen?


    Ich weiss nicht ob diese These zutrifft oder nicht, aber ich finde nirgens
    mehr als Spekulationen und Meinungen zu dem Thema. Auch das Papier von
    Schott, dass weiter oben angesprochen wurde (TIE-27) enthält (wenn ich
    richtig gelesen habe) nur Informationen darüber, dass die refraktive
    Qualität beeinträchtigt wird. Mir als Spiegelschleifer ist das wurscht.


    Gibt es nicht z.B. irgendwo Messungen an diesen China-Spiegeln aus
    Flaschenglas? Der eine, den ich selbst testen konnte war am LCD-Monitor
    total verspannt, ich konnte aber nie ungewöhnliche Formveränderungen
    feststellen.


    Ciao, Heiner

    Hallo Frank,


    ich hab's mal kurz mit OSLO ausprobiert (jetzt berechnen wir schon unsere
    Lupen mist OSLO ;) Mit BK7 Glas kommt bei einer Bikonvex(!)-Linse mit zwei
    mal 1000mm Radius eine Brennweite von 967mm raus. Bei F2 Glas sind es
    804mm. Wie ist eigentlich die Schott-Bezeichnung für Boroflat?


    Ciao, Heiner