Hallo Wolfgang,
vielleicht (oder vielleicht auch bestimmt ...) ist deine Verwirrung nur sprachlicher Natur, sodass du dich getäuscht fühlst. Eine Veränderung des Blickwinkels hilft da manchmal.
Stell dir vor, du siehst direkt in den Mond. Nichts dazwischen. Alle Lichtstrahlen, die direkt vom Mond kommen und in dein Auge fallen, nimmst du wahr. Dein Verstand sagt dir, dass du den Mond siehst. Und freust dich vielleicht darüber.
Jetzt kommt einer von Deannas Fliegern und produziert einen KS, der ja nichts weiter ist als eine künstliche Wolke, aber von hoher Tröpfchendichte.
Wenn das Mondlicht darauf fällt, wird es von den Tröpfchen in alle möglichen Richtungen reflektiert, nach oben, unten links und rechts, von Tröpfchen zu Tröpfchen und sonstwohin. Aber auch teilweise in dein Auge. Also siehst du diesen KS, da er wie eine Lichtquelle wirkt. Nebenan ist es schwarz wie die Nacht, weil von dort nichts reflektiert.
Weil der KS also dafür sorgt, dass nur ein Teil des ursprünglichen Mondlichts (mit „nichts dazwischen“) weiter in Richtung deines Auges läuft (der Rest wird ja sonst wohin gestreut), fällt nicht nur in dein Auge weniger Mondlicht, sondern auch auf das zarte Wölkchen, das sich inzwischen zwischen KS und Auge geschoben hat, fällt weniger Licht.
Daher erscheint dieser Bereich des Wölkchens dunkler als der Rest des Wölkchens, auf das ja immer noch das volle Mondlicht (mit "nichts dazwischen“) scheint – wir nehmen einen Schatten wahr.
Was sehen wir also insgesamt? Einen hellen Kondensstreifen, weil von dort aus ja Licht auch in unser Auge gestreut wird, und einen Schatten auf dem Wölkchen, weil dort das gestreute Licht fehlt. Es FEHLT dort einfach im Vergleich zur weiteren Umgebung, der KS hat dort nichts „hingeworfen“.
Und weil die Tröpfchendichte im Wölkchen deutlich geringer ist, ist dort auch die Streuung des Lichtes schwächer und es fällt weniger Streulicht von den Wolken ins Auge als vom KS. Deshalb sehen wir den KS heller als die Wolken darunter. Nur – unsere Sehgewohnheiten sagen uns, dass das, was heller ist, auch näher sein muss. Manchmal eben nicht.
Wenn man also den Verlauf der Lichtstrahlen betrachtet und was mit ihnen auf ihrem Weg vom guten Mond ins Auge alles passieren kann, dann wird es nachvollziehbar und damit erklärbar.
Wenn man allein auf der sprachlichen Ebene bleibt und beschreibt, dass
„ Ein Mondlicht, das gleichzeitig von KS Schatten bewirkt - KS also quasi wenig durchsichtig - und gleichzeitig die KS durchleuchtet, hell erscheinen lässt, das gleichzeitig die KS durchstrahlt, die die Schatten werfen…“
dann sorgt eher diese Formulierung als poetischer Ansatz für Verwirrung; ein mehr naturwissenschaftlicher Versuch zur Klärung: siehe oben.
Deanna, weshalb sprichst du von „grottenschlechten“ Bildern? Dazu hast du überhaupt keinen Grund; du hast eine sehr interessante Situation dokumentiert, und das ist in diesem Fall die Hauptsache.
Manchmal, so habe ich leider das Gefühl, wird die Bildinformation als ziemlich zweitrangig angesehen, im Vordergrund steht als erstes die Kritik am noch vorhandenen Rauschen oder der Vignettierung in der äußersten linken Bildecke, oder die Frage, ob mit zig-fachem Stacken nicht noch mehr herauszuholen gewesen wäre. Und man traut sich kaum noch, Bilder zu zeigen, die nicht irgendeiner aufwendigen Prozedur unterzogen worden sind. Davon sollte man sich frei machen, besonders in Situationen, in denen es schnell gehen muss, weil sonst die Gelegenheit vorbei ist.
Viele Grüße,
Manfred.