Hallo Hannes.
Schön, dass ich auch zu Deiner Verwirrung beitragen konnte..[;)]
> ich finde deine aussage, slyv, sehr treffend: beim 10" würde ich
> mich ev. fragen: wie das wohl bei 12" aussieht?
> du empfielst mir, trotzdem das 10" zu nehmen.
Ja. Weil ich jetzt weiss, dass der 12"er Volltubus aus meiner Sicht nicht "genug Mehrleistung" bringt, um die Nachteile im Handling aufzuwiegen.
Glücklicherweise habe ich (wie mir schon von mehreren erfahrenen Sternfreunden bestätigt wurde) einen sehr guten Spiegel erwischt. Von wirklich schlechten GSO-Spiegeln ist mir zwar bis jetzt nichts zu Ohren gekommen [8D] aber auch GSO ist zwangsläufig einer gewissen qualitativen Serienstreuung unterworfen.
Egal, ob 10" oder 12" Öffnung, die maximal mögliche Auflösung wird meistens durch das Seeing bestimmt.
Ich persönlich würde gerne in einer Zeitmaschine 2 Jahre zurückreisen und mir sagen, was ich von meinem Scope erwarten werde. Dann müsste ich meinem "jüngeren, teleskopgeilen ich" allerdings klar machen, dass es sich lohnt, länger zu sparen und gleich zu Beginn einen edlen 10"er Dobs zu ordern; wo der ganze machanische Aufbau schon stimmt und die Qualität der Optik garantiert perfekt ist. (z.B. einen ICS ATD mit premium-Optik..)
Das wäre eine lange Durststrecke für das "jüngere, teleskopgeile ich"...
> hast du dir beim beobachten von lichtschwachen galaxien nicht
> manchmal gedacht: na dieser anblick ist es mir aber jetzt wert,
> dass ich andauernd dieses schwere ding herumschleppen muss?
Doch, schon. Irgendwie muss ich meinem Aufwand ja rechtfertigen..[;)]
Nein, im Ernst: ich habe meinen 12"er mittlerweile dermassen auf meine Wünsche angepasst (z.B. mit Filterschublade, edlem Okularauszug, schwenkbarer & beleuchteter Kartenhalter, beleuchtete Okularhalter, Schubkarrensystem,...) dass er zu mir passt wie ein Massanzug. Andere stecken ihre 12"er in Gittertuben; ein 12" GSO und ein Martini-Gittertubus zusammen, das ist immernoch günstiger als ein kommerzieller Gittertubus-Dobson.
Hergeben würd'ich meinen 12"er also nicht mehr - ich bin echt glücklich mit diesem Scope.
Aber, kaufen würde ich ihn nicht wieder - alles in allem gesehen wäre ich mit dem 10er nämlich glücklicher.
Grund: langsam juckt's mich, Fotos zu machen. So hat sich mittlerweile noch eine (durch's Budget auf 6" beschränkte) fototaugliche Zweitausrüstung angesammelt. Wenn ich nun also losziehe, muss (darf[;)]) ich mich entscheiden, ob visuell mit 12", oder auch fototauglich aber "nur" mit 6zoll - oder beides, was aber meinen Kombi ziemlich füllt..[xx(]
Besser fänd'ich es, die maximal sinnvolle Öffnung beider Anwendungen in einem Gerät zu vereinen - das bedeutet weniger Schlepperei.
Zu was anderem: Du schreibst zum 12"er einen Preis von 1'100 Euros. Willst Du ein spezielles Spiegelmaterial oder sind die Dinger im Öschiland so teuer? [:0]
Kauf'doch in Deutschland, da kostet der 12"er mit BK7 nur noch knapp 700.- Eumels. Ich bin übrigens kein Pyrex-Fetischist; solange der Spiegel nicht temperiert ist, gibt's eh Tubusseeing - egal, woraus der Spiegel besteht! Hauptsache, er ist sauber geschliffen und spannungsfrei.
Ein belüfteter BK7 ist schneller voll einsatzbereit als ein nicht belüfteter Pyrex (oder Low Expansion).
Ist hald alles ein Kompromist, die Eierlegende Wollmilchsau gibt's (noch*) nicht.
(* ich bin gerade dran, sie zu bauen, z.T. besteht sie schon:
ein 6" Gittertubus, der entweder eine f/8 Planetenoptik oder eine f/4,5 Widefield-Optik aufnehmen kann. Mit schönem OAZ und Filterschublade. Kann monokular oder binokular eingesetzt werden, jeweils parallaktisch montiert oder als Dobson. Eine wechselbare Adapterplatte kann Sucher-Einrichtung und/oder Leitrohre (Fotografie) aufnehmen, ausserdem findet das zerlegte Scope Platz in der Rockerbox, so ist es auf Reisen gut geschützt. Wie das Ding bis jetzt ausschaut, kannst Du in meinen Galeriebildern hier anschauen.)