Hallo Dieter.
Ja, Peltier-Technik ist eigentlich keine Hexerei, aber ein gleichmässiges und dennoch grossflächiges Abkühlen mittels Peltier-Elementen, das ist m.E. ein hoffnungsloses Unterfangen.
Dieser Spiegel MUSS sich verformen, aufgrund ungleichmässiger Kühlung.
Und selbst wenn Du ein Peltier-Element wählst, was die gesamte Spiegelrückseite bedeckt, oder wenn Du mit dem Peltier-Element einen <s>Wasserbehälter </s>(Edit: Flüssigkeitsbehälter; Wasser gefriert zu früh....) kühlst, und die Spiegelrückseite dann mit der gekühlten Flüssigkeit umspülst, hast Du immer noch NUR DIE RÜCKSEITE gekühlt.
Und: nur ein halbes Grad zu tief runter gekühlt - selbst über relativ kurze Zeit - und der Spiegel wird beschlagen. Okay, kannst die Polarisation am Peltier-Element umkehren und den Spiegel wieder aufheizen, aber dann bist Du wieder so weit wie am Anfang, aber hast Zeit & Strom verschwendet... [;)]
DESHALB reicht es im Amateurbereich, den Spiegel mit einem oder mehreren Lüftern zu beatmen und
DESHALB versuchen Amateurastronomen, auch bei grossen Teleskopen (>16") die Spiegelmasse möglichst gering zu halten (Spiegelmaterial ca. 25...30mm dick, im Extremfall sogar weniger als 20mm).
Die Spiegelmasse gering zu halten, begünstigt natürlich auch die Transporteigenschaften des Teleskopes...[;)]
Mit beiden Problemen (extrem dicker Spiegel bzw. hohe Spiegelmasse) hat man als Besitzer eines 6"ers nicht wirklich zu kämpfen; man sollte lediglich für eine ausreichende Belüftung sorgen. In Jahreszeiten wie dieser sollte das Thema Temperierung bei einem 6"er eigentlich kein grosses Thema sein (lagerst Du Dein Teleskop in der Sauna oder wohnst am Nordpol?[:D]). Ich selber habe Newtons in 4", 5", 6", 8" und hatte mal einen 12"er, letzteren massiv zwangsbelüftet.
Bei einem normalen 6"er reicht es normalerweise, für eine ausreichende passive Belüftung zu sorgen - manche Newtons haben werksmässig eine Rückplatte drin, die sich einfach raus nehmen lässt, das verkürzt die Temperierzeit schon erheblich!
Und dann hilft es natürlich auch (besonders im Winter), das Teleskop kühl zu lagern (im (trockenen!) Fahrrad-Keller, statt im Wohnzimmer) und während der Fahrt die Heizung nicht zu doll auf zu drehen. Schliesslich sitzt man ja dann schon warm angezogen im Auto - und sollte nicht schwitzen. Schwitzen = nachher um so schneller frieren!
Naja, zurück zu Deiner Idee. Wie gesagt:
1. du musst die Kälte gleichmässig auf den Spiegel bringen, also über Kühlwasser oder einen "Aluklotz", welcher aber über Wärmeleitpaste so an den Spiegel gekoppelt ist, dass er sich thermisch bedingt verformen kann, OHNE den Spiegel zu deformieren.
2. Du musst eine sehr intelligente Regelung verwirklichen, ich würde dafür mindestens 3 Messpunkte wählen (Spiegelvorderseite, Spiegelrückseite, Umgebungstemperatur) besser 4 oder 5 (noch beide Seiten des Peltier-Elementes) und diese Messpunkte alle in die Regelung einfliessen lassen... z.B. so, dass die Rückseite nicht mehr als 2K kühler wird als die Vorderseite, aber die Vorderseite niemals kühler wird als die Umgebungstemperatur. Die beiden Seiten des Peltiers helfen dann dabei, ein "Schwingen" des Regelwerkes (was es ohne Zweifel geben wird!) in möglichst engen Grenzen zu halten...
Und wenn man Taubeschlag möglichst elliminieren möchte, dann misst man am besten auch gleich noch die Luftfeuchte mit dazu... [:D]
Über die Verhältnisse in einem solch' aufwändigen Regelkreis könnte man wahrscheinlich eine Physik oder Mathe-Doktorarbeit schreiben.... Viel Spass.
Oder montier' einfach die Rückplatte ab - oder bau gleich in diese Platte einen PC-Lüfter ein, der den Spiegel gleichmässig mit Umgebungsluft befächelt - und freue Dich am Nachthimel.