Beiträge von PeterSurma

    Hey, wer wildert da in meinem schönen Virgo-Cluster !? :D ;)


    Vielen Dank für den Bericht, Christoph, aus Eurer Bino-Nacht in Murnau, im Angesicht der Alpenberge. Toll ! (Ich glaube, ich bin da bei Rene' schonmal mit dem MTB auf dem Weg durchs Moos vorbeigekommen, wenn ich das Pano so ansehe... ;) ).


    Orientierung in Virgo ist nicht ganz einfach, in der Tat. Viele Galaxien, eher wenig helle Sterne... Hier drin gibt's einen ersten Tipp für die Gegend im Norden:

    eyes4skies - reports

    Damit ist M100 sehr leicht zu finden.


    Wie Lothar oben, würde ich jedermann/frau auch stark Guide 9.1 mit Notebook am Teleskop empfehlen, aber ich weiss 'feelings run deep against it', man mag sowas nicht als visueller... Christoph, denk an Uli Z.'s Vortrag am DSM, ebenfalls voll elektrisch... ;) Mit Kartenprogramm GIBT ES KEINE Überraschungen mehr a la hab keine Karte dabei. (natürlich alles auf rot umgestellt und Beleuchtung des Displays auf min gedimmt)


    Ich hoffe nun gerade auch aufs kommende WE, diesmal Gottseidank im Südschwarzwald (auf 920m), normalerweise um 21.5mpsas. :crossed_fingers:

    Thema ist... 8o Virgo !


    Schöne Grüsse an den Alpenrand und weiter viel cs,

    Peter

    Der Beweis mit den Retroreflektoren wird also auch in Zweifel gezogen...

    Es ist meist völlig sinnlos, sich argumentativ mit (harten) Verschwörungsfuzzies auseinanderzusetzen. Hast Du eine Sache erklärt, sagen sie: ja ok, *vielleicht* stimmt das ja, aber *DAS* hier <nächstes Thema>ja sicher gar nicht... und zeigt doch, dass alles Schwindel... usw usw da capo. Sie springen zum nächten Thema. Es geht um die Erfüllung ihres 'Glaubens', nicht um Wissenschaft und nicht wirklich um Argumente. Diese Leute sind mental gehackt. Für den wiss. Argumentierer wird das ganz schnell zum Sisyphos-Problem, was wiederum den wiss. Argumentierer hackt (eine Art von Denial of Service Attack).


    Nur bei Leuten, die noch einigermassen zugänglich sind, lohnt sich (manchmal) ein Argument. Sobald sich das Pattern aber wiederholt, besser abbrechen, schont die Nerven.


    Gruss, Peter

    Servus,


    Nur aus Interesse: Wie lange 'hält' Eure Silberbeschichtung eigentlich ?


    Ich habe (glaube ich, Gebrauchtkauf) Alu und überlege hin und wieder (Optimierungswahn) ob ich mal noch ne neue Schicht bräuchte. Aber de facto sieht die Oberfläche meines 20" (BJ ca 2004) noch ganz gut aus, keine blinden Stellen. Insofern sicher nicht dringend.


    Gruss,

    Peter

    Weil wir oben zu den Gewichten theoretisiert hatten, jetzt die harten Facts zum ICS D10 =10" f/5:


    Tubusgewicht 14.2 kg = Bierkasten mit 14 Flaschen

    Basisgewicht 12.6kg = Bierkasten mit 12 Flaschen


    Ein normaler Bierkasten wiegt leer 2kg, 1 Flasche mit 0.5L Bier wiegt (voll) 0.87kg, ein mit 20 Flaschen komplett gefüllter Bierkasten 19.4kg.


    Ich hoffe JETZT können sich - landauf, landab - das alle ganz genau vorstellen... ;) :P (Danke an Thorsten für die Präzisionsmessungen am Instrument, die Messungen am teilbaren - das Alter ! - Paulanerkasten Hefeweissbier naturtrüb erfolgten durch mich).


    Gruss,

    Peter

    Hi Ben,


    Wow, das klingt gut ! Ja so ne Stadt wie München hat halt schon mehr kritische Masse für vieles. Anscheinend auch für Amateurastronomie.


    In Heidelberg ist die Szene (anscheinend 'auch') irgendwie kollabiert und (z.T. auch via unterschiedliche Messenger Communities, befürchte ich) fragmentiert. Ist'n Witz für unsere Stadt, in der Astronomie ja SEHR breiten Raum an der Uni einnimmt... und ist'n Witz für die Szene, die anscheinend nicht begreift, dass der (frei im Web für alle zugängliche) Austausch 'nen Riesenunterschied macht.


    Naja, wenn man guten Himmel will - also immer - muss man sowieso mindestens ne Stunde von hier weg, ich schätze wie bei Euch auch...


    We just keep calm & carry on. ;)


    Clear & dark skies, :crossed_fingers:

    Peter

    Servus Robin & alle,


    ich arbeite ja gerade an einem Projekt zum Virgohaufen. Siehe hier https://eyes4skies.de/v2/proj/virgo.htm

    und hier: https://eyes4skies.de/v2/proj/…M2024_final_v20240324.pdf (DSM Vortrag)


    Aus diesem Projekt mal exemplarisch - und ergänzend zu Robin's Angaben oben - noch einige Infos / Daten / Fakten zu M100 innerhalb Virgo - FYI:

    1. M100 steht bei Entfernung D=14.3 Mpc (etwa +-5...10% Genauigkeit) zur Lokalen Gruppe, das ist etwa bei dz= -2.4 Mpc also um diesen Betrag uns näher als die Ebene durch M87 (Zentralgalaxie des Virgohaufens). [Entfernungsbestimmung durch Cepheiden, NICHT über Redshift und Hubble-Flow].
    2. Sie steht im 3D-Raum etwa dr= 2.6 Mpc entfernt von M87 und bräuchte dorthin (wenn sie eine Clustertypische Geschwindigkeit im Raum hätte) etwa 2.4 Gyr Flugzeit. 
    3. Damit gehört M100 nicht ganz zum innersten Core (r<1.7Mpc) des Virgohaufens, steht aber DEUTLICH innerhalb des vom Cluster gravitativ beeinflussten Bereichs (von ca. 7.3Mpc).
    4. M100 hat auf der Sichtlinie nur etwa 50% der Radialgeschwindigkeit (relativ zu M87) die für eine Virgo-Clustergalaxie typisch ist. Sie gehört also auch von daher gesehen mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (man kennt nur die Geschwindigkeit in Radialrichtung) zum Cluster, d.h. ist an ihn gravitativ gebunden. 
    5. M100 fliegt schneller als das VirgoCluster-Zentrum von uns weg (relativ zur LokalenGruppe vlg= 1481 km/sec). Dies ist konsistent mit der Tatsache, dass sie uns auch näher steht als das Clusterzentrum. Sie fliegt also von diesseits des Clusterzentrums nach hinten/aussen durch den Cluster und überholt ihn - solange bis der Cluster sie durch seine Gravitation wieder auf eine Rückkehrbahn zwingt (dann hätte sie eine Geschwindigkeit geringer als das Clusterzentrum). Bis dahin wird es aber um die 5Gyr dauern.

    Ganz interessant, sich das alles mal zu veranschaulichen...

    Viel Spass beim Beobachten !


    Schöne Grüsse,

    Peter

    Ich denke das ist so zu sehen:


    Der Vorteil von Dobsons ist, dass deren AltAz 'Montierungen' sehr billig sehr stabil gebaut werden können, daher geht beim Dobson anteilig maximal viel Budget in die Optik, was optimal für visuelles Beobachten ist. Bei Dobsons wackelt normalerweise nichts !


    Wenn man parallaktisch montiert, dann muss anteilig viel mehr Geld in eine stabile Montierung investiert werden und damit wird die Optik tendenziell kleiner, was nicht wirklich im Sinne visueller Optimierung ist.


    Also: Dobson ist DAS Ding für visuelles Beobachten.


    Gruss,

    Peter

    Klaus nennt hier sicherlich wichtige Aspekte !


    Jedoch aus meiner Sicht:

    Das grössere Gewicht steckt bei 10" einerseits in der etwas grösseren Rockerbox. Andererseits im Tubus. Man kann ja den Händler nach den konkreten Gewichten für beides D8 versus D10 fragen. Aber das Zusatzgewicht ist aufgeteilt auf 2 Teile, also sicher handhabbar i.a.. Aber für den Beobachtungsgenuss ist ÖFFNUNG halt doch das Mass der Dinge... ich sage nur: allseits grassiert das Öffnungsfieber... ^^ Wenn der Himmel so gut ist, und der Transport eher minimal (Garten) dann auch öffnungsmässig Gas geben.


    Ein Dobson ist kein Fernglas, klar. Allerdings zeigt er auch ein 'kleines bisschen' mehr ;) als ein Fernglas. Aber völlig d'accord: ein Fernglas gehört ganz klar auch in den Werkzeugkasten, den man hat, kein Zweifel. :thumbup:


    Ich schleppe übrigens (stückweise) 65kg (20" + 6", inkl. Zubehör, rein visuell) durch die Gegend wenn ich beobachte. Da ist ein 10"er vergleichsweise easy...


    Wenn man älter wird verschieben sich ggf. die Prios, das ist klar, und nachvollziehbar (und ich merke es natürlich auch ;) ). Dennoch werd ich den Teufel tun und unter 21.4+ Himmel mit einer kleineren Öffnung beobachten... :P


    Ich finde einen 10" noch sehr gut (und sehr lange) handhabbar.

    Man kann auch gerne 8" kaufen... - und sich nach 6.72 Monaten fragen, wie sähe das denn vielleicht in 10" aus ? (grauenhaft die psychologische Wirkung, s.o.)


    Gruss,

    Peter

    Hallo Tobias,


    folgende Ratschläge/Anmerkungen zu Deinem Setting:


    1. Deine Bedingungen am Wohnort sind SEHR GUT, also lohnt es sich absolut dort auch ein grosses Teleskop (10") zu haben. Bei 21.4 gehen auch Galaxien (das sind typischerweise eher schwere Objekte) schon sehr gut (d.h. sie sind gar nicht mehr so schwer ! ;) ) Ein sehr gutes Dobson-Teleskop mit sehr guten Okularen für 20J Beobachtungsspass kostet ca 2000 Euro.


    2. Ein 10" f/5 ist genauso lang (5cm Unterschied) wie ein 8" f/6. Daher ist - bis auf einen eher geringen Unterschied im Gewicht - der 10" die bessere Wahl. Ein 10" wird Dir SEHR LANGE viel am Himmel zeigen. Wenn man hinreichend engagiert ist, kannst Du in 20J immer noch damit beobachten ! Der Gewichtsunterschied ist praktisch irrelevant, insbesondere wenn Du in Deinem eigenen Garten beobachten kannst, das ist super.


    2b. Kaufst Du 8" f/6 wirst Du immer fragen: hätte ich es in 10" besser gesehen usw usw. Das ist der Beginn eines Leidensweges und der irrigen Vorstellung man könne die Langeweile durch immer neue, weitere, bessere Käufe betäuben/lindern. Das ist ein schlechter Weg, der Weg als 'ewiger Konsument'. Einmal was Gescheites, fertig. Danach nur noch komplementär dazu nutzbares Equipment (kl. Refraktor, sehr grosser Dobson). Der Fokus liegt in der Astronomie-Beobachtung am Himmel, NICHT im immerwährenden Upgrade auf neues Equipment, das DANN irgendwann endlich die grosse Sehnsucht erfüllt (Quatsch !). Auch das Starsensen ist ein weiterer Weg in die Langeweile, übrigens... (ok, das ist MEINE Philosophie, allerdings schon einiges an Erfahrung dahinter ;) ).


    3. Als Ergänzung nach unten beschaffst Du Dir SPÄTER (man hat eigentlich immer mehrere Spezialisten-Teleskope) einen kleinen Refraktor. (1) MIt diesem hast Du viel mehr Gesichts-Feld (das will man), das geht direkt mit der Brennweite. Von 1200mm runter auf 600mm verdoppelt den Gesichtsfelddurchmesser, vervierfacht also die übersehene Himmelsfläche. Ausserdem (2) kannst Du mit diesem auch relativ aufwandssparend Richtung Foto gehen (kleine Montierung, wenig empfindlich auf Guidingfehler). Aber auch als: (3) ich geh mal schnell raus und schau mir Jupiter an - Instrument ist sowas dann hilfreich und sehr passend. Das aber alles erst später ! Letztlich: (4) für Reisen und als Teleobjektiv.


    4. Okulare kaufst Du sofort sehr gute (diese Philosophie würde ich Dir vorschlagen + empfehlen). Gesamter Satz von Explore Scientific 82° (Standardversion). Probiere mal aus, ob das mit Deinen Augen geht. Stepping: 30, 18, 11, 6.7, 4.7mm. (Wenn man will nocheine Barlow dazu --> 1/2 x 4.7mm = 2.35mm). Diese Okulare schöpfen (fast perfekt) das Potential des Teleskops voll aus. Mehr geht physikalisch nicht (hierzu gibt es nur marginale Einwände). Nur als Einschätzung: das ES82° 30mm ist so gut wie das Nagler (82°) 31mm (3x Preis) - das ist also seinen Preis WERT. Die obigen Okulare für den Dobson passen (zu >90%) auch am Refraktor.

    Kein Neukauf. Augenprobleme und daher Abwandlungen in den Okularen musst Du aber natürlich selbst bewerten/bedenken (bin normalsichtig).


    5. Filter kaufst Du *NUR* einen sog. Emissionslinienfilter und zwar den sog OIII in 2" Version von Astronomik, ca 200 Euro. Macht an spezifischen Objekten einen Riesenunterschied. Haben ALLE visuellen Beobachter. NEIN, keinen Mondfilter: einfach nur eine (laminierte) Pappe vor den Tubus, abgeblendet auf 50mm Durchmesser, fertig (nur bei geringen Vergrösserungen am Mond, abnehmen bei höheren Vergrösserungen, wenn das Licht schwächer wird).


    6. Navigationshilfen a la Starsense sehe ich kritisch, sorry. Frage: Du hast einen kleinen 6-jährigen Sohn. Sagst Du ihm er solle sofort mit Taschenrechner arbeiten, anstatt Mathe zu lernen ? Meine Antwort wäre: auf keinen Fall !

    Man findet - gerade am Anfang helle Objekte - recht leicht. Was hilft dabei ?  Antworten: (1) gute Okulare mit grossem (!) Feld, insbesondere das 30mm 82° von oben. (2) ein Telrad Pointer (genial einfach), (3) Ein sog RACI Finder 8x50 90° am Teleskop. (4) Eine gute Sternkarte, wobei ich sofort Software auf Notebook empfehlen würde (viele Gründe hierfür, ALLES was Du Dir je vorstellen kannst ist da drin). Deine Aufgabe jedoch: Sternbilder lernen, hierzu verwenden: Drehbare Sternkarte (nein keine APP, vom Ausbildungsaspekt her wäre ein APP sehr schlecht, die DrehbareSternkarte jedoch billig + sehr gut !!!) Sternbilder sind die Loslaufpunkte für das StarHopping zum Objekt. Viele einfache Objekte sind leicht zu finden ! Wenn Du die schwierigeren angehst, kannst Du schon vieles.

    Drehbare Kosmos-Sternkarte

    Ganz wichtig dann Sternkartenprogramm - Empfehlung: Guide 9.1 (Astroshop)

    https://www.astroshop.de/software/software-guide-9-0-dvd-rom-mit-deutschsprachigem-handbuch/p,24903

    oder Cartes Du Ciel (Web).

    https://www.ap-i.net/skychart/en/start

    Es gibt massenhaft Leute, die starhoppen, also das wird schon ! Und die dadurch gewonnenen Erfahrung ist ungleich grösser als beim 'gleich blind anfangen'...



    7. Es gibt nachträglich 2 Optionen für elektronische Hilfen: (a) Navi-Computer am Teleskop (messen die Achsposition und sagen Dir: nach rechts, nach links), (b) das billigste StarSense Teleskop kaufen und die StarSense Halterung abmontieren, an Deinem anderen Teleskop anmontieren. Machen einige Kollegen... (such nach Starsense). Vorteil: minimierter Preis.


    8. Ich habe vor 1 Jahr einem Freund (Neueinsteiger wie Du) folgendes Teleskop empfohlen, und es hat sich bei ihm sehr gut bewährt:

    ICS D10 Dobson (Google) = 10" f/5 (Standardoptik reicht). Macht und hat alles was man will. Hat auch ggf. dediziertes Zubehör... (u.a. Navi-Computer). Er hat auch die ES82° Okulare gekauft, dito. Für seinen Weg in die Astronomie schreib ich ihm hin+wieder/regelmässig kleine Edu/Curriculum-Artikel, kannst Du auch lesen, siehe hier: https://eyes4skies.de/v2/art/edu.htm .

    Über eine erste gemeinsame Beobachtungs-Session kann man hier lesen:

    eyes4skies - reports

    (natürlich habe ich hierbei - zugegeben - die meisten Objekte gesucht, er kann es aber auch mittlerweile... ;) )


    9. Der Upgrade nach oben ist (später): 16-20inch Dobson. Bitte keine sinnlosen Zwischenschritte ! Dadurch sieht man schon: der 10" reicht Dir lange für viele Beobachtungsjahre... Die (sehr guten) Okulare von oben verwendest Du immer weiter, auch an einem f/4 Gerät.


    10. Was zum Beobachten sonst so alles relevant wird:

    eyes4skies - vDSO


    11. Daneben: Teleskoptreffen besuchen und lokale Gruppen suchen (allerdings visuelle Beobachter ! ;) )


    Good luck + viel Spass beim visuellen Beobachten,

    Peter

    Ciao Wolfgang, ( Wolfgang Vollmann )


    Wow, da hast Du ja schon eine gute Zeit lang schon sehr konsequent gemonitort, super ! :thumbup: Meldest Du Werte auch an die AAVSO o.ä. Orgs ?


    Bei meiner letzten visuellen Beobachtung hatte ich auch etwa 10.5mag (etwas unsicher wegen Wolken) geschätzt, am 8.3.2024, stimmte also:

    eyes4skies - report


    Mal sehen ob er in den nächsten 114d = grob 3 Monaten den Aufstieg um 0.5mag auf 10.0mag ins lokale Maximum noch schafft vor dem Ausbruch. Ich werde auf jeden Fall auch sooft möglich hingucken. Die Amplitude von 0.5mag kann man mithilfe der beiden Sterne 10.5 und 9.8 auf meiner Karte schon ganz gut einschätzen und sehen visuell.


    Interessant, dass das mit DSLR doch so gut geht.


    Gruss, Peter

    Servus,


    ja sehr schön war's - sogar: absolut ausgezeichnet - das muss man sagen !


    Super nett wie immer, viele prima Anregungen mitgenommen, Kontakte intensiviert und geknüpft, wirklich gute Astro-Freunde getroffen, hochtrabendst diskutiert und auch 'Blödsinn beim Bier' ausgetauscht :D. Das Meeting ist 'ne absolut runde Sache, für deren Organisation man HaJü und seinem Familien- und erweiterten Team nur allerbestens danken kann - Hochsollnsieleben.:thumbup:


    Natürlich 2025 wieder... (dann aber bitte mal ein RICHTIG harter Vortrag... =O )


    Schöne Grüsse an alle,

    Peter



    PS:

    Wer meinen Vortrag als PDF sehen will, hier mein Virgo Projekt (bisher nur mit rein technischen Details ! - wird alles noch 'lesbarer' mit der Zeit und mit Beobachtungen...)

    eyes4skies - projects

    Servus Christian,


    Sehr schöner Bericht von Dir vielen Dank fürs mitnehmen !


    Ja, und ein durchaus äusserst ambitioniertes Programm zum Beobachten, muss man sagen.:thumbup: Die OpenClusteritis scheint sich echt auszubreiten... Obwohl ich sagen muss, ich hoffe Du hast Deine Zeichnungen im RAW Format gemacht und wir können die Regler für Exposure, Saturation und Contrast noch etwas hochschieben für alle mit etwas weniger ISO auf der Retina !? ;)


    Bei 45000ly Entfernung haben wir (m-M)=15.7mag weniger von den Photonen, die da kommen, ist also kein Wunder, dass man da fast nix sieht - eine M=0mag Wega im OC hat dort fast 16mag Helligkeit, ist schon eher 'unschön'. Absorbierenden Staub gibt's in der Galaxis auch noch, nochmal schlimmer...


    Same story, different objects mit der (mir persönlich eher 'näher' liegenden) Extragalaktik. Sehr coole Objekte, wow !:thumbup:


    Das DSM ist übrigens 'ne Pflichtveranstaltung, da hör ruhig mal auf Timm !!! 8o Ich erzähl am kommenden Sa über den Virgohaufen, ha - bring Dir also dafür dann doch lieber 'ne Lesebrille mit (von wegen Nah-Fokus). ^^


    Schöne Grüsse, clear skies und weiter cooles Beobachten,

    Peter

    Ciao Robin,


    Ja das sieht in der Tat ganz gut aus. :thumbup:

    Ist ganz interessant, oder !? ;)

    Anmerkungen:


    - Carbonstern wohl ok


    - rechts oben bzw mittig Rote Riesen, auch ok.


    - Links das könnten natürlich auch Blue Stragglers sein z.T., wie bei mir in M67. In meinem M67 CMD (Original von Geller et al. 2015) ist links das Entfernungmodul von M67 an der Ordinate markiert, d.h. dort wäre Absoluthelligkeit M=0 bei mir in M67 - nur fyi und zum Vergleich...


    - Ein CMD = color magnitude diagram mit Absoluthelligkeiten nennt man übrigens CAMD = color absolute magnitude diagram.


    - Die GAIA Entfernungfehler sind gar nicht so schlimm: 12% entspricht Faktor 1.12x in Entfernung, also das Quadrat davon 1.25x im Fluss, in mag: 2.5 log(1.12 x 1.12) = +-0.25mag. D.h. da ändert sich gar nicht so viel im Diagram. Du könntest also locker auch die individuellen GAIA Entfrnungen für jeden Stern verwenden anstatt des Fixwertes, das ändert an dem Diagram wenig, Punkte up/down um +-0.25mag.


    - wenn man ein gemessenes CMD hätte, könnte es ja mal vergleichen/ drüberlegen. Oder man legt grob die 4Gyr isochrone von m67 drüber, die ZAMS stimmt ja etwa. Wenn der OC auch grob 4Gyr alt ist (?), sollte auch die Isochronenlinie stimmen. Sobald man Absoluthelligkeiten (ausgerechnet hat und) verwendet, muss alles zusammenpassen, weil die Hauptreihe universal ist !


    - Layout: In Deinem Diagramm nimm eher andere Farben als rot/blau für die Codierung von beobachtet/nicht-beobachtet, weil man damit auch RoterRiese / BlueStraggler fälschlicherweise assoziieren könnte...


    Prima Sache, sieht also ganz konsistent aus Deine Beobachtung, würde ich sagen. Pretty 8) .


    Gruss, Peter

    Ich kann seine Theorie ebenso nicht beurteilen, und darum ging es mir auch nicht, wie ich oben ja erläutert habe.


    Man muss immer bedenken, dass auf neue Entdeckungen SEHR hohe Kopfgelder ausgesetzt sind, z.B. Nobelpreise (und dementsprechende akademische Karrieren). D.h. *WENN* eine Theorie eine brandneue Vorhersage macht, die experimentell nicht aus anderen Theorien verständlich ist, dann wird irgendjemand versuchen das zu messen. Bestätigt sich die Vorhersage der neuen Theorie gegenüber den alten, so ist das ein Riesending in der Wissenschaft. Das Gerücht, die Wissenschaft unterdrücke nachhaltig und systematisch neue Sichtweisen ist schon von daher völliger Blödsinn. Wenn der Wettbewerb intakt ist (in Gebieten wo das MASSIV nicht der Fall ist, ist das ein Problem), wird auch das neue akzeptiert irgendwann.


    Dass 'neue Theorien' eine Zeitlang (!) missgünstig beäugt werden von der Community (mit ihren etablierten Theorien) kommt natürlich vor. Man muss ja auch erstmal - und zwar auf professionellem Niveau ! - zeigen, dass was dran ist, wenn man etablierte Theorien in Frage stellt. Das ist die Kunst in der Wissenschaft. Z.B. hatte Newton mit seiner Korpuskulartheorie für das Licht langfristig unrecht, gegenüber dem zuerst wenig beachteten Huygens mit seiner Wellentheorie. https://de.wikipedia.org/wiki/Licht

    Erst als Young das Doppelspaltexperment machte, war Newton draussen, Huygens hatte Recht behalten. Also: Newton wurde - in seiner Theorie des Lichts - widerlegt. Man hat also Newton (!) hier vom Thron gestossen, obwohl er selbst noch heute als einer der grössten Physiker gilt !!! Freilich hat Huygens bis zu dem experimentellen Beweis einiges erdulden müssen, schätze ich... Aber die (harte) Wissenschaft lässt mittel-/langfristig nichts an Inkonsistenz durchgehen.


    Nur: es versuchen halt immer wieder Scharlatane, den wissenschaftlichen Prozess so widersinnig auszulegen und der Öffentlichkeit populistischen Blödsinn zu erzählen. NEIN, es werden eben KEINE grosse Entdeckungen, die irgendwer macht von einem dunklen 'Wissenschafts-Etablissement' unterdrückt.

    Das ist eine dumme Verschwörungstheorie und sonst absolut NICHTS !


    Leider sind Verschwörungserzählungen - seit Corona besonders massiv ! - voll in Mode, ganz einfach wegen der Pseudo-'Demokratisierung' der Meinungsäusserungen  durch das Web. Weil: Jeder kann jeden Mist un-überprüft publizieren, schicker YouTube Kanal und los geht's... Und jeder kann jeden Mist re-tweeten und sharen wo auch immer er will. Und so verbreitet sich der Unsinn der Scharlatane... Steht ja im Web ! Wow.


    Gegen diesen Unsinn müssen wir uns als Wissenschaftler oder zumindest 'ernsthaft wissenschaftlich Interessierte' ganz einfach wehren.


    Gruss, Peter

    Servus Robin,


    heute hab ich zum Spass nochmal ein bisschen mit den Daten Deines Ruprecht 37 OCs rumjongliert, und ein paar einfachste Plausi-Checks gemacht (in bester Wissenschafts-Tradition ;) ). Und das Ergebnis ist: - soweit ich bisher rumgerechnet habe - ja, prinzipiell könnten Deine Sterne tatsächlich zum Cluster gehören.


    1. Aufgrund der GAIA Messfehler könnten die Entfernungen der Sterne im Bereich 4600pc +-600pc, also im Bereich 4000pc...5200pc liegen.

    Das tun sie auch bei Dir - auf dem 1-sigma Level konsistent. Obwohl mir bei einem OC Durchmesser von 3.1' = 4pc (Breite = Tiefe) die Streuung um fast 1000pc zuerst komisch vorkam, aber Messfehler beachten !


    2. Carbonstars können anscheinend Absoluthelligkeiten bis -3mag haben. Mit 14755 ly = 4526pc Entfernung hat Ruprecht 37 einen Entfernungsmodul von (m-M)= 13.28mag. Also wäre ein Stern bis Maximalhelligkeit 10.3mag (Stern 1) als Carbonstar gerade noch erklärbar (Farben kenne ich jetzt nicht, könntest Du aber in den GAIA Daten checken, er muss de facto sehr rot sein im GAIA Farbindex Bp-Rp).


    Die sonstigen, schwächeren Sterne, die Du gesehen hast, könnten im Prinzip Rote Riesen oder Blue Stragglers sein (siehe mein BB hier für M67 ) . (m-M)= 13.28mag bedeutet, ein A-Stern mit typischer Absoluthelligkeit M=0mag ist im Cluster dort 13.28mag hell. RR und BS sind typisch 0...2.5mag schwächer, also im Bereich 13.3...15.8mag, was auf Deine Sterne zutrifft.


    Tatsächlich wäre es gut, noch die (GAIA) Farben zu checken, d.h. ein CMD zu malen (siehe M67 bei mir, oben). Wie oben schon gesagt kann man GAIA Helligkeiten auch auf visuelle Grössen umrechnen, hiermit

    Gaia Data Release 2 - Photometric content and validation | Astronomy & Astrophysics (A&A)


    Schöne Grüsse,

    Peter

    Servus,


    Es kann sein, dass an (man kann hier gerne irgendeine Theorie einsetzen, StringTheorie,. Xyz Theorie der abc ...) was dran ist. Es gibt aber wesentliche Kritikpunkte an solchen Posts von ganz oben:


    1. Warum muss es immer eine alternative Theorie sein ? Hat man die ganzen nicht alternativen schon verstanden, und empirisch abtun können, so dass man nach Alternativen suchen muss ? Oder ist es eher die Hochstilisierung des eigenen, sehr besonderen Selbst, was hier das primäre Ziel ist ?


    2. Warum ist immer Kritik an der normalen Wissenschaft(ler/innen) dabei ? Annahme implizit: Jeder darf sich seine eigene Theorie aussuchen. Das ist Beliebigkeit und versucht der klass. Wissenschaft als Instanz zur Beurteilung von Sachverhalten den Boden zu entziehen - und das sehr gewollt und gezielt. Ist die klass. Wissenschaft entmachtet, such ich mir die 'Alternative' aus, die mir in den Kram passt... (nicht nur wissenschafttlich, sondern auch politisch, siehe z.B. USA Evolutionstheorie und fanatisch religiöse Gruppen, und ähnliches...). Es gilt der Satz von Hirschausen: jeder hat das Recht auf eigene Meinung, aber nicht auf eigene Fakten. Hier weitere Gedanken dazu: RE: Wie gehen Universitäten, Zeitschriften und Geldgeber mit wissenschaftlichem Fehlverhalten um?


    3. Was wurde an einer beliebigen (oder der obigen) Theorie als empirischer Test vorgeschlagen ? Oder konnte gar kein Test vorgeschlagen werden ? Eine Theorie die keine messbaren Tatsachen (und zwar anderen Testausgangs als bisherige Theorien) voraussagt, ist weitgehend wertlos, bzw. Schwarze Tinte auf weissem Papier. Falsifizierbarkeit ist DAS Entscheidende in der harten Wissenschaft. Insofern werden Theorien *NIE* bewiesen (das ist ein verbreiteter Irrtum) sondern sie bleiben immer Theorien. *BIS* eine bessere kommt, die ein Experiment vorschlägt und einen anderen Ausgang prophezeit, als die bisherige Theorie. Wenn das Experiment der neuen Theorie recht gibt, ist die alte Theorie tot (bzw. Nur in Einschränkungen näherungsweise gültig).


    4. Aus welchem Denkstall der Post kommt zeigt sich an der Nennung von 'Ufologie', whatever that is. Wieder: Anstrich als Wissenschaft (xyz-ologie), wo keine ist - da capo.


    Daher ist das ganze aus meiner Sicht schwer bedenklich.


    (Ich kenne schon die Antwort: ja das ist eben abseits der bisherigen, normalen klassischen, auf ihrer 'alten Meinung' sturköpfig beharrenden Wissenschaft, denk doch mal was neues,... bla bla... und es geht wieder von vorne los... Mein Kommentar dazu: leider nichts verstanden, nur wiederholt da capo, keine besonders valide Diskussionsgrundlage).


    Gruss,

    Peter

    Servus Olaf und Jürgen,


    zunächst mal will ich Jürgen ( JSchmoll ) voll zustimmen. Dieser Effekt war für die Öffentlichkeit hoch irritierend und verwirrend. Insbesondere in der Medizin sind die meisten Dinge seit 50+ Jahren bekannt. Da war eine solche schnell variierende Situation mit Front-Diskussion (was ist wahr/falsch) extrem verunsichernd und völlig unerwartet.


    Die Wissenschaftler sind komplett daran gewöhnt, dass es zu Front-Themen natürlich widerstreitende Meinungen gibt. Man ist geübt darin, mit Zweifeln zu leben und die Argumente abzuwägen, zu verwerfen, auch: den einen Leuten (die ausgewiesene langjährige Experten sind) eher zu vertrauen, irgendwelchen Scharfmachern (die sich hauptsächlich egoman auch mal zeigen wollen) aber weniger (zumindest vorsichtig zu sein mit deren Einwürfen).


    Die Öffentlichkeit ist dagegen nur abgehangenes gewöhnt. Motto: 'Die Wissenschaft weiss alles.'

    Die Wahrheit ist eben: An der Front weiss die Wissenschaft nicht unbedingt schon alles. ALLERDINGS WEIT HINTER DER FRONT DURCHAUS !  (jetzt mal flach argumentiert)

    Manche Leute argumentieren aber zunehmend: Nö, die Wissenschaft ist nicht geeignet zu unserer Orientierung, sie gilt nix mehr...


    Und hier wird eben etwas verwechselt, wurde z.T. absichtlich verwechselt in der Pandemie. Da haben irgendwelche Kreise (deren Background und deren Interessen ich nicht kenne) die grössetn Coronaviren-Experten die wir haben angefeindet, sie wollten sich in den Vordergrund spielen, es gäbe ja auch andere Experten, die würden was GANZ ANDERES sagen, also stimme ja wohl dies und jenes nicht, mithin alles sei korrupt, man könne NIX mehr glauben usw. Beliebigkeit eben. Jeder darf denken was er will, was ihm in Programm passt. Jedem seine eigenen FAKTEN. Und das ist eben die Katastrophe (gewesen) !!! Und das hat sich leider in den Köpfen durchaus undifferenziert festgesetzt. DAHER hab ich oben etwas GEGEN diese aus der allg. Wissenschaftsschelte schnell zu schlussfolgernde Beliebigkeit geschrieben.



    Insofern, Olaf ( Olaf M. ) hast Du tatsächlich recht, in meiner Sicht: als Laien bleibt einem nichts anderes übrig als der Einschätzung ausgewiesener und öffentlich anerkannter Experten zu vertrauen ! Das heisst ABER EBEN NICHT ich such mir YouTube videos/Channel und hör mir jeden Blödsinn von MöchtegernWichtigen an. Ich muss eben die richtigen + balancierten Quellen rausfinden. Insofern hat die 'Demokratisierung' der Wissenschaft via SocialMedia (jedem sein eigener YouTube Kanal) ihre sehr dunklen Schattenseiten. Ein Experte weiss eben SCHON mehr als ein Laie, da ist ein Riesenunterschied in der Einschätzungsfähigkeit.


    Man muss leider doch sagen (und ich halte mich auf den Gebieten, die ich selbst nur unsicher beurteilen kann möglichst daran) :

    Laien sollten sich grundsätzlich in Zurückhaltung üben, was Bewertungen von komplexen Sachverhalten angeht. Wenn allseits (möglichst laut) rumgelabert wird, das sei ja völlig klar, dass das nicht stimmen könne und warum täte man doch nicht einfach nur dies und jenes - Stammtischgelaber eben ! - ... dann müssen bei einem alle Alarmglocken klingeln !

    Leider kann man in den Medien auf diesem Gebeit auch viel aufgepeitschten Mist hören. (Die Medien leben von Quoten, das sollte man im Hinterkopf behalten dabei.)


    Es ist selbst für aufgeweckte Zeitgenossen (sogar mit Fachbackground) absolut nicht leicht gewesen z.B. Corona wirklich gut einzuschätzen. Es kostete extrem Mühe alles mitzuverfolgen, man musste vieles wissen, in Relation setzen zu, Daten und viele konkrete Zahlen (Werte numerisch !) kennen, um relevante Grössen ausrechnen zu können, dann zu bewerten usw usw.


    Insofern wird eine immer komplexere Welt uns ziemlich viel abverlangen. Einerseits in Einarbeitung und Nachverfolgung, andrerseits in - ich sag mal 'demütiger Zurückhaltung'. ;) Im Web sehe ich dagegen immer mehr 'Rage against the machine'... Rage ist halt so viel einfacher als schwieriges Argumentieren um haarfeine Unterschiede...


    Schwieriges Thema insgesamt, bräuchte man sehr lange, was richtig Gutes drüber zu schreiben. Und da kommt jetzt doch dann die gebotene Zurückhaltung: Ich bin kein Soziologe. ;)


    Gruss, Peter

    Servus,


    Wenn in der (ich rede von Naturwissenschaften) Wissenschaft (wo möglich sogar absichtlich / wissentlich) Humbug publiziert wird, so wird das i.a. doch durch Nachmessungen, konkurrierende Arbeitsgruppen erc relativ schnell aufgedeckt. Auch wenn übergangsweise Unrichtiges behauptet wird, es kann sich im Feuer der Konkurrenz nicht allzu lange halten. Ich denke im Wesentlichen funktioniert das. Im Detail muss es oft immer wieder erst erkämpft werden, ja.


    ALLERDINGS:

    Ein Wort zur Warnung im etwas erweiterten Kontext. Man muss aufpassen heutzutage, dass man nicht mitheult im Wolfsrudel jener, die alles relativieren wollen, so dass alles hoffähig wird, alles gesagt werden kann, zulässig ist. Es ist als Wissenschaftler (oder wissenschaftlich Denkende, oder auch nur als Bürger) NICHT unsere Interesse, dass Wissenschaft als Quelle von objektiver Einschätzing diskreditiert wird und in der Folge einer zunehmenden Beliebigkeit anheimfällt. A la 'da wird sowieso nur betrogen, das ist alles korrupt und wir brauchen denen nicht zu glauben/zuzuhören, das ist kein fixer Referenzpunkt mehr'. Und als Schlussfolgerung: jeder darf sich seine eigene 'alternative Wahrheit' selber bauen und (oft missionarisch eifrig) verbreiten und seine Schlüsse daraus ziehen. [ Dies können dann Gruppierungen nutzen, die gerne mit (möglichst) einfachen Wahrheiten bei breiten Massen punkten und diese populistisch beeinflussen, steuern, instrumentalisieren. Das geht also schnell ins Politische über. Und von dort dann schnell ins Diktatorische. ]


    - Man hat in der Coronazeit dies massiv beobachten können.


    - Man kann es leider sogar in allen Foren bei manchen Forenmitgliedern (im %-Bereich der Mitglieder) beobachten.


    - Man kann es politisch beobachten. Ihr kennt die Partei, die ich hier meine.


    - Auch in der hybriden Kriegsführung sind solche unterschwelligen Desorientierungstaktiken (eine gehackte Form von 'divide et impera') äusserst effektiv und beliebt.


    Es gilt der Spruch von Hirschhausen: jeder hat das Recht auf eine eigene (von mir: bitte rational begründbare !) Meinung, aber nicht auf eigene Fakten.


    Es ist völlig ok und absolut notwendig - und ja faktisch Teil des Wissenschaftssystems - Fehlverhalten zu erkennen, zu sanktionieren und zu korrigieren. ABER BITTE VORSICHT mit zu billigem 'Geheul' in dieser Richtung, sonst heult man mit Jenen, die die Feinde der Aufklärung sind, und arbeitet diesen Interessengruppen indirekt zu ! Das ist nicht das was wir typischerweise als (Hobby-) Wissenschaftler wollen sollten. Der Grat zwischen beidem ist äusserst schmal !


    Dies immer im Hinterkopf behalten.


    Schöne Grüsse,

    Peter


    PS:

    Having said that: natürlich ist wirtschaftliche Verflechtung in die Wissenschaft hinein insofern ein Problem, ich sag nur pharmakologische Forschung als Beispiel, aber auch u.a. Drittmittel-Einwerbung in der Medizin etc etc. Insofern ist 'wirtschaftlicher Einfluss' in der Wissenschaft grundsätzlich heikel/kritisch zu sehen und als Einstiegsdroge in obige Problematik immer zu hinterfragen. Das alles macht die Balance im Licht des oben gesagten nicht leichter zu halten. Und das macht auch etwas Sorge mit dem Blick in die Zukunft.