Beiträge von AQR66

    Hallo,


    nach eurer regen Anteilnahme und Unterstützung hier ein kleines Update:


    Wie zuletzt geplant habe ich zunächst ca 3 Stunden TOT poliert. Dabei ging es auch erkennbar in der richtigen Richtung. Allerdings zeichnete sich dabei ab, dass ich bei Fortsetzung dieser Methode sicher noch deutlich mehr als 10 Stunden benötigen würde, um auch nur in die Nähe der Sphäre zu kommen.


    Nach einem erneuten kurzen Einsatz des Minitools habe ich dieses dann - wie von Euch ja schon angemahnt - beiseite gelegt. Der Einsatz war zwar ziemlich effektiv, aber für mich nicht gut zu kontrollieren. Bei meiner Arbeitsweise war es jedenfall ideal geeignet um recht scharf abgegrenzte Zonen zu produzieren.


    Um den zentralen Berg dann doch noch wirkungsvoller als mit dem 85%-Werkzeug bekämpfen zu können, habe ich das Tool von meinem alten 8" Probeschliff - das mit einem Krümmungsradius von 2800mm relativ gut zu den 3200mm des aktuellen Spiegels passt - mit einer neuen Pechhaut versehen. Wie bei dem größeren Tool habe ich freihand Pech-Kleckse aufgetragen. Zum Anpassen der Pechhaut habe ich das komplette (Glas-) Tool noch einmal ca. 15 Min in knapp 60° heißem Wasser aufgewärmt. Beim Anpassen/Warmpressen habe ich diesmal direkt Fliegengitter für die Mikrofacettierung mit eingepresst. Nach dem Abkühlen habe ich das Tool noch einmal für ca 1 Min. in heißem Wasser oberflächlich angewärmt und anschließend "einpoliert" ohne dabei über die Spiegelkanten zu fahren.


    So wie das Tool danach arbeitete war mir klar, dass das größere Tool trotz etlicher relativ kontinuierlicher Polierstunden entweder nicht gut angepasst, oder die Mikrofacettierung viel zu schwach ausgeprägt war. Jedenfalls habe ich dieses Tool auch noch einmal gründlich aufgewärmt und das Fliegengitter in das warme Pech eingepresst. Nach dieser Aktion griff das Tool erheblich besser und gleichzeitig kontrollierter.


    Nach dem Zwischenspiel mit der Erstellung / Anpassung der Tools habe ich die Politur nun mit dem 20 cm Werkzeug TOT fortgesetzt. In erster Linie abe ich mit zentralen Strichen gearbeitet, bei denen ich max. 2-3cm über die Spiegelkante hinausgegangen bin. Mit dem kleineren Tool erschließt sich auch die Arbeitsweise des "Glas aus der Mitte schiebens".


    Nach weiteren ca. 3h zeigt sich der Spiegel - ich halte ihn nun für auspoliert - im Vergleich zum Ausgangszustand in der Form stark verbessert. Inzwischen glaube ich, dass eine Rückkehr zum Feinschliff nicht erforderlich bzw. hilfreich ist, auch wenn noch nicht die Rede von einer guten Oberfläche sein kann: Das Zentralmassiv ist in Resten noch vorhanden, Der Rand hängt, die Kante ist auch deutlich angefressen und der Spiegel zeigt einige kräftige Zonen. Gemessen am Ausgangszustand von vor rund einer Woche sind das aber "Peanuts" [:D].


    Hier Fotos des aktuellen Spiegelzustands:
    Ronchi intrafokal:


    Foucault - auf den Rand fokussiert


    Foucault - auf die Mitte fokussiert


    Ich denke, dass ich die nächste Zeit weiter hauptsächlich TOT mit dem kleinen Tool polieren werde, bis der zentrale Berg weitestgehend abgetragen ist. Ggf. werde ich zwischendurch im Wechsel TOT/MOT mit dem großen Tool polieren, um die die Fläche glatter zu gestalten.


    Falls ihr noch Hinweise zur weiteren Vorgehensweise für mich haben solltet, würde ich mich freuen.



    Grüße und CS
    Harold




    PS: Hat von euch schon mal jemand versucht Auto-Hartwachs auf den Spiegelrand aufzutragen um die abgesunkene Kante zu schonen?

    Hallo,


    nachdem ein sehr erfahrener Freund vom Spiegelschleif-Workshop in HH dieses Thema gesehen hat, rief er mich an und meinte, dass ich die Bilder wohl falsch interpretiert habe.


    Ich habe nun noch einmal genauer zum Ronchitest gelesen und auch noch einmal das Simulationsprogramm RonchiZ heruntergaladen. Danach sollte das vermeintliche Loch tatsächlich ein ziemlich massiver Berg sein! Böser Anfängerfehler [:I].


    Danach habe ich die Pechhaut noch einmal warm angepasst um den eingeprägten Stern loszuwerden und einige Zeit mit zentralen 1/3 Strichen Mot und kräftigem Druck auf die Spiegelmitte poliert. Ausserdem habe ich das "Loch" zwischendurch 2x für 5 Minuten mit dem Minitool beackert. Wie Kurt ja richtig anmerkte ist die Form aktuell gruselig - viel schlechter sollte es dadurch also auch nicht mehr werden. Falls der nun gemutmaßte Berg denn doch ein Loch war, wäre auf der haben-Seite immerin der Erkenntnisgewinn zu verzeichnen.


    Nach dieser Aktion sieht der Spiegel nun so aus:



    Ein mit RonchiZ gebasteltes Abweichungsprofil von der Sphäre, mit dem Ziel das fotografierte Ronchi Muster möglichst gut anzunähern, stellt sich im Vergleich so dar:




    Die Spiegelmitte ist meiner Meinung nach nun deutlich verbessert. Daher waren meine Aktionen bisher offenbar in die falsche Richtung orientiert [B)]. Die nächsten Polierstunden müssen nun zeigen, ob es eine realistische Chance gibt, die Form - insbesondere den Randbereich - in den Griff zu bekommen.


    Ein Fullsize-Tool hatte ich bereits letzte Woche aus Gips gegossen. Das muß aber noch einige Zeit trocknen, bis ich es lackieren und mit Pechhaut versehen kann.


    Während dieser Zeit kann ich ggf. die Mechanik so weit fertigstellen, dass ich den Schminkspiegel am Stern auf Astigmatismus prüfen kann. Im Fall von Asti wäre es dann ein klarer Kandidat für eine Rückkehr zum Feinschliff.


    Viele Grüße
    Harold

    Hallo,


    zunächst noch einmal vielen Dank für Eure Unterstützung.


    Nachdem auch die letzten Vorschläge auf ein weiteres polieren mit dem 85% Tool hinauslaufen, werde ich die nächsten Polierstunden sicher so durchführen. Ich denke morgen weiß ich dann schon mehr.


    Zu den Nachfragen eurerseits:


    Ich poliere mit (gut abgelagertem) 28° Pech von Stathis und mit Ceri 3000 Fertigsuspension. Die Pechhaut ist per Freihand Klecksen auf dem auch zum schleifen verwendeten Granittool erstellt und im Moment etwa 4mm dick:



    und mit aufgelegtem Spiegel. Hier ist noch gut der eingeprägte Stern zu sehen:



    Als Unterlage dient eine Granitscheibe, die gegen eine 2te Scheibe weitestgehend plan geschliffen wurde. Als Matte zwischen Unterlage und Spiegel verwende ich eine etwa 5mm dicke Schaumgummi-Unterlage - ähnlich den Anti-Rutsch-Matten aus dem Sanitärbereich.



    Hier - nach ca 1h weiterer Polierzeit - noch einmal ein aktualisiertes Foto. Das Ronchi-Bild ist - wie die ersten Aufnahmen auch - intrafokal aufgenommen. Größere (positive) Veränderungen zu den letzten Bildern sind hier (leider) noch ncht zu verzeichnen.



    Und erste Foucault-Bild Versuche, bei denen ich versucht habe, die Randzone möglichst gut zu treffen:



    und



    Bei den Foucault-Bildern bin ich unsicher, in wie weit die streifige Ausleuchtung (kommt die von Beugung am Spalt?) die Beurteilung stört bzw verfälscht. Der Spalt ist 3mm hoch und sicher schmaler als 1/20 mm. Die in der Helligkeit einstellbare Beleuchtung erfolgt mit einer weißen High-Power-LED.
    So homogen ausgeleuchtete Bilder wie sie hier schon vielfach zu sehen waren bekomme ich jedenfalls nicht hin. Eventuell muss ich mal mit der Spaltbreite experimentieren.
    Ansonsten sind die Bilder durch reichlich Luftbewegung gestört. Da es hier aber noch um grobe Fehler geht stört das wohl nicht so sehr.


    Grüße und CS
    Harold

    Hallo,


    ich habe nun ca. 1/2 Stunde mit dem Dreieck experimentiert und danach noch einmal rund 1,5 Stunden mit dem großen Tool. Die Situation ist nicht mehr ganz so Katastrophal wie vorher - aber immer noch ziemlich schlecht. Für brauchbare Foucaultbilder sind die Schnittweitendifferenzen noch viel zu groß. Halbwegs brauchbare Ronchi-Bilder habe ich aber zustande bekommen:



    und mit einigen Linien mehr ...


    Die Halterung ist etwas provisorisch - daher die Schieflage. Für besseren Kontrast muss ich mir wohl noch einen schwarzen Karton als Hintergrund besorgen und die Aufnahmen im dunkeln machen. (Visuell ist das viel unkritischer). Vielleicht könnt ihr mir noch Tips zum Foto-Setup geben.


    Ich vermute, dass ich wohl noch mehrere Stunden Polierzeit benötige um den Rand wieder einzufangen [V]. Immerhin wird der Spiegel dann ziemlich sicher auspoliert sein.


    Falls Ihr nicht anhand der Bilder noch Verbesserungsvorschläge zum weiteren Vorgehen habt, werde ich erst einmal wie zuletzt fortfahren.


    CS
    Harold

    Hallo,


    vielen Dank für Eure Infos [:)]


    (==>)Harry: Klasse. Hier bleibt (fast) keine Frage offen. Nur: was meinst Du mit "Glas nach aussen schieben". Das habe ich so noch nicht gehört/gelesen und konnte auf die Schnelle auch nichts erhellendes googeln. Vielleicht kann ich hier noch einmal auf Nachhilfe hoffen?



    (==>)Matze: Ich habe mal versucht die Situation freihändig abzulichten. Die Bilder sind aber so schlecht gelungen, daß sich darauf nicht viel erkennen lässt. Ich muss wohl erst eine geeignete Halterung zur genauen, wackelfreien Positionierung der Digiknipse finden bzw. anfertigen. Falls mir noch einigermaßen brauchbare Bilder gelingen sollten, werde ich diese einstellen.


    (==>)Siegfried: Danke für den Link. Den Thread muss ich mir noch einmal ganz in Ruhe durchlesen ...




    Ich denke ich werde erst einmal einen Durchgang mit dem Dreieck einstreuen um ein bisschen Erfahrung mit dessen Handhabung und Wirkung zu sammeln. Danach werde ich wohl entsprechend Euren Empfehlungen versuchen mit dem großen Tool (TOT) weiter Richtung Sphäre zu kommen und den Spiegel auszupolieren.


    CS
    Harold

    Hallo,


    nach längerer Pause habe ich begonnen, meinen 13" (vielleicht irgendwann einmal) Spiegel weiter zu polieren. Da zunächst die Mitte zu flach blieb habe ich einige Zeit statt TOT (29 cm Tool / 85%) MOT poliert. Offenbar habe ich es dabei mit Strichlänge und Überhang übertrieben. Jedenfalls habe ich mir dabei ein ziemliches Loch in der Mitte eingefangen und auch die Kante etwas "angefressen". Nachdem ich wieder zu TOT und von Polierpads zu normaler Pechhaut gewechselt habe, verbesserte sich das Profil seeeehr langsam wieder. Um schneller voran zu kommen, habe ich mit der "Daumenmethode" und sternförmig ausgenommener Pechhaut versucht, den Randbereich besser in den Griff zu bekommen. Ich denke auch dass das etwas hilft. Die mit der Daumen-Methode bearbeitete Zone ist aber sehr scharf begrenzt und passt meiner Meinung nach nicht so recht zum aktuellen Fehler in der Form.
    Im Moment habe ich eine ca 25 - 30 mm breite, deutlich erhabene Zone, die zur Mitte hin ziemlich sanft und zum Spiegelrand recht steil abfällt. Im äußeren Drittel der Zone ist noch deutlich die "Daumenfurche" zu sehen. Diese Zone ist, im Gegensatz zum restlichen Spiegel, auch noch ein gutes Stück vom auspolieren entfernt. in der Mitte ist immer noch ein knapp 10cm großes Loch.
    (Die Fehler betrachte ich per Foucault und Ronchi-Test. Aktuell aber nur qualitativ.)
    Derzeit scheint mir nach der Suche im Forum ein dreieckiges Tool eine gute Option, das Problem anzugehen.


    Hierzu habe ich nun noch einige Fragen an euch:


    - Wie sollte das Dreieck geformt sein (gleichseitig, ...)?
    - Wie groß sollte es in Relation zur zu bearbeitenden Zone sein?
    - Gibt es für das Tool eine praktikable mindest oder höchst-Größe?
    - Wie führe ich die Pechhaut auf dem Tool aus (kleine Felder/Kleckse oder vollflächig mit eingepresstem (Fliegen-)Gitter, ...)?
    - Wie sollte das Tool geführt werden (einfach nur entlang des Spiegelrandes, mit kleineren vor/zurück-Bewegungen, in kleinen Kreisen, oder ...)?
    - Wie stelle ich am besten sicher, dass der äßerste Spiegelrand NICHT bearbeitet wird?


    Als anschauliche "Diskussionsgrundlage" hier ein Bild von dem auf dem Tool liegenden Spiegel. Auf dem Spiegel liegt ein halbfertiges (frei Schnauze angefertigtes) Dreickstool aus Aluminum (noch ohne Pechhaut). Das Dreieck hat eine Höhe von 50mm - gemessen von der Basis zur stumpfen/gerundeten Spitze.



    Viele Fragen. Vielleicht sehe ich das ganze auch nur zu kompliziert. Über Hinweise, und ggf. alternative Ansätze von Euch würde ich mich freuen.



    CS
    Harold

    Hallo Tobias,


    hier sind ja nun schon einige praxisbewährte Lösungen vorgestellt worden. Für mich ist immer wieder spannend, welch unterschiedliche Wege bei Eigenbauten beschritten werden.


    Die von mir umgesetzte Variante mit drei Justier- und einer zentralen Spannschraube ist aus dem Wunsch entstanden eine steife, kurz bauende in allen Freiheitsgraden separat zu justierende Halterung zu verwirklichen. (Die Justage an meinem kleinen TAL ist extrem fummelig und nahezu ein Lotteriespiel- einfach nervig) Auch wenn der Praxistest noch aussteht, denke ich, dass der Halter auch im fertigen Teleskop wie erwartet funktionieren wird.


    Im Vergleich zu den vorstehenden zum Teil minimalistischen Lösungen ist dieser Halter aber ziemlich aufwändig und auch nicht gerade als Leichtbau zu bezeichnen. Ich vermute, dass ich einen solchen Halter wegen des Bauaufwandes wohl nicht noch einmal anfertigen würde. Ggf. würde dieser Halter "recycled".





    Zur Funktion (die sich aus den Bildern ggf. nicht eindeutig erschließt):
    Der FSp ist auf 3 Justierschrauben abgestützt. Zur Justage wird die zentrale Rändelmutter gelöst und somit die Blockade aufgehoben. Der Spiegel wird dabei durch die mit ca. 5kg (50N) vorgespannte Feder in Position gehalten.
    Kippung und achsiale Lage können dann mit den Stellschrauben justiert werden.
    Um den Spiegel um die Teleskop-Längsachse in Richtung OAZ zu auszurichten, muss ggf die Mutter unterhalb der sich auf den Justierschrauben abstützenden Platte gelöst werden. (Die Platte hat rückseitig Senkbohrungen wodurch sie zentriert und gegen verdrehen gesichert ist). Das Feintuning kann durch die Spannung der exzentrisch angeordneten Sinnenarme erfolgen.
    Die Feineinstellung des FSp-Offset erfolgt in der Schwalbenschwanzklemmung des Aluteils auf dem der FSp aufgeklebt wird. (Der nominale Offset ist in der Spinne "eingebaut") Diese Klemmung ermöglicht auch den einfachen Austausch des Fangspiegels, falls dafür einmal Bedarf bestehen sollte


    Viel Spaß und Erfolg bei Auswahl und Bau der favorisierten Lösung.

    ...


    Zunächst einmal, wenn auch mit einiger Verspätung (bitte ich zu entschuldigen) vielen Dank für Eure Antworten und Euren Zuspruch.


    Bezüglich der Rückseite habei ich eigentlich keine Bedenken. Wirklich plan ist sie sicher nicht aber doch mit einiger Wahrscheinlichkeit rotationssymmetrisch. Geschliffen habe ich die Rückseite des Tools gegen die Rückseite des Spiegels jedenfalls bis zur Körnung 9µ.



    ... Mitte Februar 2007:


    Es geht nun, nach gründlicher Arbeitsplatz-Reinigung, mit der nächsten Körnung weiter ...



    13" ETAPPE 2


    Nach der Arbeitsplatz-Reinigung habe ich zunächst die feineren Körnungen aus den Beuteln in kleine Glas-Dosen umgefüllt und nochmal separat in kleine Plasiktüten verpackt. Um Verformungen von Spiegel und Tool zu minimieren, habe ich für den Feinschliff die Raumtemperatur auf ca 25Grad angehoben und die Differenz zur Hand-Temperatur so um einige Grad reduziert..


    Die Körnungen 15 und 9 Mikrometer waren nach jeweils ungefähr 2 Stunden ausgeschliffen. Den Feinschliff habe ich zu über 90% TOT durchgeführt. Strichlänge überwiegend ca 1/3. Ab und an kurze W-Striche oder auch "bemüht-chaotische" Strichführung. Das Tool (richtiger: die oben-liegende Scheibe) drehe ich seit dem Grobschliff bei jedem Strich ein kleines Stück (ca 5°) weiter. Die unten-liegende Scheibe drehe ich seit dem Feinschliff ca alle 5 Doppelstriche in der entgegengesetzten Richtung um ca 60-90° weiter. Der Edding Test verlief allerdings zu keiner Zeit so eindeutig wie gewünscht und auch noch von den kleineren Vorgängern gewohnt. Es ist eigentlich immer eine deutliche Tendenz da, daß die Linien zuerst in der Mitte ausschleifen. Dies ist um so ausgeprägter, je weniger Schleifmittel ich verwende. Bei kurzen Tests mit MOT, ohne oder mit wenig Überhang und moderat kräftigem Druck auf den Randbereich, ließen sich bei diesen Körnungen die Kontroll-Linien dann auch immer innerhalb weniger Minuten komplett bis zum Rand abtragen. Anzeichen von Astigmatismus konnte ich zu keiner Zeit feststellen. Effekte wie ein schmaler deutlich matter Randbereich oder "fast-Kolbenfresser", wie ich es bein ersten 8er bei vorwiegend MOT hatte, waren diesmal nicht festzustellen.
    Auf Anraten von der Koryphäen vom Hamburger Spiegelschleif-Worshop habe ich den Edding dann (fast) ganz beiseite gelegt, und vertraute darauf, daß der Spiegel beim Feinschliff eine ausreichend gute Sphäre erreicht.
    Mit das größte Problem war (und ist) für mich das trennen von Spiegel und Schleifschale vor der Neubeschickung. Das war eigentlich auch bei den kleinen Spiegeln vorher so - nur ließ sich der Vorgang in der Durchsicht besser beobachten und wegen kürzerer Handabstände und geringerer Kräfte besser kontrollieren. Beim seitlichen abziehen ist regelmäßig bei einer Überlappung von ungefähr 2 bis 3 cm Schluss - ich weiß dann auch nicht mehr, ob ich die gehaltene Scheibe mehr oder weniger unterstützen müßte, um weiter abziehen zu können. in dieser Position versuche ich dann die gehaltene Scheibe am äßeren Ende gaaaanz langsam anzuheben, bis der Wasserfilm reißt. Beim Abheben hat es aber trotzdem schon mehrmals so geklappert, daß ich erheblich Angst um den Spiegel bekam.
    Diesmal hatte ich zu Beginn, um den Trennvorgang sehen zu können, das Paket immer in die Lage MOT gedreht. Davon bin ich aber komplett abgekommen, da hierbei offensichtlich die Spiegelkante leidet. Die Macken ließen sich aber noch innerhalb einiger Minuten mit 800er Schleifpapier, aufgespannt auf einen kleinen Holzklotz, beseitigen. Inzwischen läuft der Trennvorgang auch sehr nass ab: Nach gründlichem Einsprühen ziehe ich das Tool bis ungefähr zur Hälfte ab und wässere dann das Tool auch noch einmal von unten. Danach verfahre ich weiter wie schon oben geschildert. Das scheint jetzt etwas besser zu gehen und auch der Spiegelrand bleibt intakt. Wie ich den Vorgang bei größeren Spiegeln, die Gedanken kreisen schon wieder um 15 bis 17 Zoll, kontrollieren soll ist mir bislang völlig unklar.
    Gegen (angepeiltes) Ende des Schliffs mit 5µ habe ich mir dann zwei Kratzer eingefangen: einen relativ flachen von ca 5mm Länge unmittelbar am Spiegelrand und einen mit rund 1,5cm Länge ungefähr 5cm vom Rand entfernt. Auch wenn die Übeltäter nicht gestellt werden konnten: den größeren Kratzer schreibe ich dem Granit-Tool zu - zumal in etwa an gleicher Stelle des Tools eine größere Pore aufgeschliffen ist. Es war jedenfalls eindeutig ein relativ großer Brocken am Werk. auf der Kratzerlänge sind einige ziemlich große Einschlagkrater zu sehen. Um die Einschlagkrater (in überschaubarer Zeit) auszuschleifen hätte ich wohl noch einmal auf 15µ zurück gehen müssen. Da mir das aber keine Garantie gab, kratzerfrei davonzukommen habe ich mit 5µ noch ca 4 Stunden weitergemacht und bin dann zu 3µ gewechselt. Nach zwei weiteren Stunden war der äußere Kratzer praktisch nicht mehr zu sehen und der innere deutlich schwächer.


    Ende Februar 2007:


    Vom Ehrgeiz gepackt, den Kratzer doch noch weitestgehend loszuwerden, habe ich insgesamt noch einmal ca 3 Stunden bei 3µ investiert. Danach war der größere Kratzer nur noch schwach ausgeprägt und in den flachsten Partien bereits ausgeschliffen. Lediglich die Reste der größeren Einschlagkrater waren noch deutlich zu sehen und wirkten auch so tief, daß ich sie im weiteren Verlauf ignorieren wollte. Weitere große (soll heißen bei freier Betrachtung des Spiegels sichtbare) Kratzer waren nicht dazugekommen.


    Anfang März 2007:


    Obwohl die Anpassung zwischen Tool und Spiegel jetzt besser erschien, vielleicht hatte ich anfangs zu viel Spülmittel ins Wasser gegeben und mir so eine zu zähe Schleifpampe eingehandelt, war ich hier noch nicht zufrieden. Da praktisch immer kleine Luftblasen zwischen Tool und Spiegel blieben, egal wie ich die Strichführung wählte, habe ich zwei feine Entlüftungskanäle, ca 1,5 mm breit und ca 1mm tief, in die Schleifschale eingeschliffen. Der Effekt war in doppelter Hinsicht überraschend groß: zum einen waren jetzt Luftblasen zwischen den Scheiben nach wenigen Schleifstrichen komplett verschwunden und der Schleifvorgang schien mir sehr viel schneller abzulaufen. Hätte ich diese Kanäle bereits nach dem Grobschliff eingeschliffen, hätte ich wohl ein paar Stunden einsparen können. Als nachteilig empfinde ich lediglich, daß die Suche nach Krümeln auf der Oberfläche vor der Neubeschickung etwas erschwert ist. Beim letzten Abwischen der sauberen und trockenen Oberfläche mit der flachen Hand sind außer den gesuchten Mini-Felsen halt immer auch die Mega-Kratzer zu fühlen.
    Jedenfalls konnte ich nach nur rund einer Stunde von den ersten Kratzern nichts mehr wiederfinden. Bei der Kratzersuche im Durchlicht habe ich dann noch einmal einen Kratzer gefunden. Dieser war relativ flach und trotz bekannter Position nur mit Lupe oder im flachen Streiflicht zu sehen. Nach einer weiteren Stunde war die Anpassung zwischen Spiegel und Schleifschale gut. Die Kontrollstriche verschwanden gleichmäßig über die gesamte Spiegelfläche
    In diesem Zustand begann ich mit der letzten Körnung von 1µ. Der Start mit dieser Körnung war wieder für eine Überraschung gut: Nachdem ich bei 3µ mit vermeintlich sehr guter Anpassung von Spiegel und Schleifschale aufgehört hatte, schien ich jetzt ein erhebliches Loch in der Spiegelmitte zu haben. Nach rund 2 Stunden kontinuierlicher Bearbeitung schien die Anpassung wiederum sehr gut. Da der Abtrag mit dieser Körnung aber viel langsamer als noch mit 3µ verlief, war der neue Kratzer noch nicht auffällig verändert. Als ich am nächsten Tag diesem Kratzer noch zu Leibe rücken wollte wieder das gleiche Spiel wie zu Beginn mit 1µ: In der Mitte ein Loch - bzw die (entgegen dem Rat doch wieder eingesetzten) Kontroll-Linien blieben erheblich länger als am Rand bestehen.
    Die einzige Erklärung, die ich hierfür hatte, war die, daß sich das Spiegelmaterial bei meiner Handhabung in der Mitte stärker erwärmt (ab 3µ ca 90% MOT (Tod dem Astigmatismus!) - Spiegel mit den Fingerspitzen bei ca 50% Spiegeldurchmesser geführt) und nach Ende des Schleifvorgangs bei der Abkühlung das beobachtete Loch hinterlassen hatte. Und das obwohl ich dies bei dem dünnen Spiegel schon befürchtet hatte, und die Raumtemperatur mit Beginn des Feinschliffs vorsorglich auf rund 25° angehoben hatte!
    Da ich befürchtete, daß das Loch unbekannter Tiefe bei der Politur Probleme bereiten könnte, habe ich mit 1µ weitergemacht. Um dem beobachteten Effekt entgegenzuwirken, habe ich meine Handführung etwas nach außen - ca 70% des Durchmessers - verlagert und die Schleifdurchgänge erheblich verkürzt. Nach 20 bis maximal 30 Minuten schleifen habe ich mindestens eine halbe Stunde Pause eingelegt.
    Nach weiteren insgesamt rund 3 Stunden war ich mit der Anpassung wieder zufrieden. Direkt ab Beginn des letzten Schleifvorgangs verschwanden die Kontroll-Linien weitestgehend gleichmäßig. Der gegen Ende des Schliffs mit 3µ eingehandelte Kratzer ist zu meiner Überraschung immer noch da, wenn auch nur noch fein. Außer einem weiteren, nur ca 2mm langen Kratzer unmittelbar am Spiegelrand habe ich, bei (sehr angestrengt) nicht übertrieben ausgeprägter Kratzersuche (denn wer nur genau genug sucht, der findet auch etwas), noch drei sehr feine Kratzer von je ca 5 mm Länge gefunden. Der Test im Durchlicht mit kräftiger Taschenlampe und Lupe ist schon sehr empfindlich. Von den neu gefundenen Kartzern ist im Auflicht so gut wie nichts zu sehen und ich vermute, daß diese Kratzer bei der Politur verschwinden, und leider wahrscheinlich durch neue ersetzt werden.
    Im Rückblick würde ich wohl im Fall von Kratzern nicht wieder vor deren vollständiger Beseitgung zur nächsten Körnung wechseln. Eher würde ich noch einmal einen Schritt zurück gehen. Das Ausschleifen der Fläche beim Wechsel zur nächsten Körnung war eigenlich immer nach ca. zwei Stunden abgeschlossen. Wie viel Zeit ich also beim Eiertanz ab 5µ ver(sch)wendet habe rechne ich hier lieber nicht aus.


    Mitte März


    Den Feinschliff habe ich mit dem erreichten Zustand für beendet erklärt. Die Brennweite liegt bei ca 159cm also mit F/4,9, falls der Spiegel-Rand die Politur in brauchbarem Zustand übersteht, ziemlich genau beim angepeilten Wert.


    Für die Politur muß ich mir noch etwas einfallen lassen, wie ich weniger Wärme in den Spiegel hineinbringe. Die relativ hohe Raumtemperatur wie zuletzt beim Schleifen ist hier ja nur mäßig geeignet, das Problem zu vermindern.
    Ich denke, ich werde wohl die Politur bis zum auspolierten Zustand mit 80-90% TOT durchführen und erst auf der Zielgeraden wieder mehr auf (kurze) MOT-Polierdurchgänge wechseln. Bei MOT werde ich versuchen, ob ich mit relativ dicken Haushalts-Gummihandschuhen noch klarkommen kann.
    Vielleicht habt Ihr ja ein paar Tips auf Lager, wie ich hier am sinnvollsten vorgehen sollte.


    Als nächsten Schritt, noch vor der Politur, werde ich aber erst einmal das Zuhause für den werdenden Spiegel in Angriff nehmen um schon frühestmöglich am Stern testen zu können.
    In Planung ist ein Gitterrohr-Dobs auf einer Äquatorial-Plattform. (Das wird wohl einige Zeit brauchen ...)


    CS
    Harold

    Spiegelschliff 13" F/5


    ETAPPE 1


    Vorgeschichte:


    Nachdem ich bei dem vorausgegangenen Versuch (10,6") zu Beginn des Feinschliffs Tool und angehenden Spiegel beim aufräumen gegeneinander gestoßen hatte und mir dabei einen Sprung im Spiegel einfing, war meine Lust, diesen Spiegel fertig zu stellen so ziemlich verflogen (auch wenn der Sprung wenige mm klein ist, bislang nicht in die Oberfläche reicht und vermutlich auch bist zur Fertigstellung des Spiegels keine Probleme machen würde). Zur Frustbewältigung habe ich dann Ersatz beschafft. Natürlich, wie könnte es anders sein, eine Nummer größer.


    Januar 2007:


    Als Werkzeug wählte ich diesmal möglichst gleichmäßige, ebene runde Granitplatten aus dem Baumarkt. Dabei habei ich diese zunächst auf den glatten Seiten gegeneinander geschliffen um so eine glatte und ebene Fläche als Tool-Rückseite zu erhalten.
    Danach habe ich den sehr groben Rand mittels Trennschleifer geglättet und beidseitig eine großzügige Fase angeschliffen.
    Um den Aufwand beim Grobschliff zu reduzieren habe ich dann die Tool-Vorderseite bearbeitet und zu ca 2/3 der angesteuerten Pfeiltife profiliert. Um eine gleichmäßige Kuppel zu erhalten habe ich das Tool während des Schleifvorgangs auf einem kugelgelagerten Drehteller gelagert und mit der schräg angestellten Schruppscheibe gleichzeitig zum Schliff angetrieben.
    Für die Vorbereitung des Tools benötigte ich so ca 2h.


    Nach der Lieferung des Materials zeigte sich, daß die Oberfläche des Rohlings ca. 0,5 mm durchgewölbt war und ein paar kleine Abplatzer am Rand hatte. Verspannungen ließen sich im Polarisationstest praktisch nicht feststellen.
    Als erster Schritt stand also das Schleifen der Fasen sowie das planschleifen der Spiegelrückseite an.
    Zum schleifen der Fase kam wieder der vorgenannte Drehteller zum Einsatz, wobei ich diesmal den Schliff mittels Bandschleifer vorgenommen habe. Die Rotation des Spiegelrohlings, wieder durch schräg angestelltes Werkzeug herbeigeführt, sorgte dabei für eine gleichmäßig breite Fase, die ich im Ausgangszustand mit rund 2,5mm Breite anlegte um später nicht nochmals nachschleifen zu müssen. Kleiner Schöheitsfehler: Weil's schnell gehen sollte habe ich mit Körnung 60 begonnen - das war keine so gute Idee, da hierbei (an der Spiegelseite) ein paar Muschelbrüchlein mit ca 2mm Durchmesser entstanden - halt ein Schönheitsfehler. Nach Wechsel auf Korn 120 mit mittlerer Bandgeschwindigkeit gab es solche Probleme nicht mehr und die Fase war nach 2 Schleifbändern und weniger als einer Stunde Bearbeitungszeit fertig. Als Kosmetik habe ich die Fase dann noch von Hand mit Schleifpapier K360 geglättet.
    Das (grobe) Planschleifen der Rückseite habe ich dann im regelmäßigen Wechsel TOT/MOT Spiegelrückseite gegen Tool-Rückseite erledigt. Im nachhinein würde ich dies wohl nicht wieder mit K80 sondern mit K180 beginnen. Die feineren Schleifgrade habe ich dann später parallel zum Schliff der Spiegelvorderseite angewendet.
    Nachdem der Rohling so weit vorbereitet war, habe ich ihn, analog zum Tool, mittels Trennschleifer und einer Schruppscheibe für Stein (keine Diamantscheibe) vorgeformt. Nach ca 1 Stunde Bearbeitungszeit, bei knapp 2/3 der Pfeiltife und noch rund 1,5 cm Abstand vom Rohling-Rand hörte ich mit der Roßkur auf. Durch die Wärmebelastung (?) gab es im Borofloat-Rohling immer wieder kleinere Abplatzer - und ich wollte nicht zu viel Spiegeldicke verlieren.


    Der Grobschliff mit K80 verlief dann unproblematisch. Auffällig war für mich nur die unglaublich kurze Standzeit der SiC-Chargen: ich habe je Carbo-Charge wohl kaum länger als eine Minute geschliffen, bis ich den Matsch im Malereimer abgewaschen habe. Ob das nun am größeren Spiegel oder am Granit-Tool lag weiß ich nicht, da meine vorangegangenen Schleifaktionen (8" und vorgenannter 10,6") jeweils Glas auf Glas geschliffen waren. Auf jeden Fall war der Grobschliff so nach rund 6 Stunden abgeschlossen. Zum Ende des Grobschliffs mit K80 war die Brennweite mit rund 170cm noch etwas länger als angestrebt und noch ein unbearbeiteter Rand, wegen des unebenen Rohlings ein wenig eierig, von rund 5mm verblieben. Wegen durchgeschliffener Haut am Handballen war dann erstmal Pause angesagt.


    Um die Löcher von K80 etwas schneller loszuwerden, habe ich vor dem Wechsel auf K180 eine knappe Stunde mit K120 "zwischengeschliffen".



    Februar 2007:


    Nach Wechsel auf K 180 ging es im Prinzip wie beim Grobschliff weiter: zunächst durchgängig mit viel Druck und Überhang MOT bis die gewünschte Brennweite von ca 160cm, mittels Taschenlampenreflex am nassen Rohling geprüft, in etwa erreicht war. Zu dieser Zeit war noch ein unbearbeiteter Rand von ungefähr 3mm verblieben. Ab diesem Zeitpunkt habe ich dann TOT/MOT im Wechsel weitergeschliffen, bis die Fläche, abgesehen von einem sehr kleinen Bereich (wo die Rohling Oberfläche abfiel), durchgeschliffen war.
    Einzige Komplikation zwischendurch: ein Kolbenfresser - ich hatte wohl bei noch schlechter Anpassung von Tool und Rohling zu lange mit dem Wechsel des Schleifpulvers gewartet. Die Versuche die Scheiben mechanisch zu trennen waren nicht erfolgreich. Aber für irgendwas muss es ja auch gut sein, wenn der Rohling dünn ist und das Material auch noch eine merkliche Wärmedehnung hat: Also das zusammengepappte Paket in die Badewanne gelegt und mit warmem Wasser temperiert. Nach einigen Minuten habe ich dann das warme Wasser abgelassen und alles unter kaltes Wasser gesetzt. Ergebnis: Die Außenliegenden Seiten von Tool und Rohling ziehen sich zusammen und verbiegen sich quasi zu "Chips". Dabei heben sich die innenliegenden Flächen zwangsläufig voneinander ab, so daß Wasser zwischen die Platten treten kann. Zumindest bei mir hat es so wunderbar und vollkommen gewaltfrei geklappt, die Scheiben zu trennen.
    Die Bearbeitungszeit mit K180 betrug insgesamt ca. drei Stunden.


    Nach Bearbeitungsende mit K180 zeigte sich, daß ich entweder beim Vorschleifen mit der Flex nicht genau die Mitte des Rohlings getroffen habe oder aber, daß der Rohling neben der Durchbiegung auch eine etwas ungleichmäßige Dicke hatte. Jedenfalls war der Spiegelrand jetzt an der dicksten Stelle ca 0,1mm dicker als an der dünnsten Stelle. Ich habe es dabei belassen und hoffe, daß das keine Probleme machen wird (vorstellen kann ich es mir jedenfalls nicht, da hierdurch die Steifigkeit je nach Richtung nur um weniger als 1% Schwankt)


    Nach rund einer Stunde Bearbeitung mit K360 zeigte sich, daß die Brennweite mit ca 165 cm noch länger als angepeilt war. Also habe ich rund 1h mit MOT und deutlichem Überhang versucht mich der Ziel-Brennweite zu nähern. Das schien auch zunächst ganz gut zu klappen. Nachdem ich aber wieder zu zentraler Strichführung und Wechsel MOT/TOT zurückgekehrt war, zeigte sich, daß der Randbereich des Spiegels stärker "mitgenommen" war als erwartet und befürchtet: Im Edding Test zeigte sich, daß im Randberich nur noch sehr schlechter Kontakt gegeben war. So habe ich weitere rund drei Stunden benötigt, um wieder eine akzeptable Anpassung zwischen Tool und Rohling zu erreichen. Die Brennweite hat sich, so weit das im aktuellen Zustand feststellbar ist, durch diese Aktion lediglich um ca. 2cm verkürzt. Immerhin ist die Fläche nun einheitlich durchgeschliffen. Befürchtungen, daß ich mir durch abplatzende Krümel vom Granit-Tool Kratzer einfangen könnte, haben sich (bislang) nicht bewahrheitet.


    Mitte Februar 2007:
    Es geht nun, nach gründlicher Arbeitsplatz-Reinigung, mit der nächsten Körnung weiter ...


    CS
    Harold

    Hallo,


    bei meinem selbsgestrickten Programm ermittele ich die Ausleuchtung durch schnödes zählen der in der Bildebene auftreffenden Strahlen (eben durch Strahlverfolgung).
    Das ist zwar sicher weder besonders elegant noch besonders schnell - es liefert aber meiner Meinung nach gute Ergebnisse.
    Nebenbei braucht man sich um die bei schneller werdenden Öffnungsverhätnisse zunehmende Asymmetrie wegen Fangspiegelneigung und Offset keinen Kopf machen.


    Die Differenzen zu z.B. dem Prog von Mel Bartels sind im Normalfall gering.
    Ich verwende die Formel in meinem Programm zur automatischen Auslegung des Fangspiegels. Die "tatsächliche" Ausleuchtung ermittele ich dann aber mittels Auszählung der Strahlen, da die(se) Formel die Asymmetrie der Angelegenheit eben nicht berücksichtigt.


    DIAGONAL.C - 1990 von Mel Bartels (Formeln laut MB aus Sky+Teleskope)
    (Der Quelltext liegt vor)


    Auf Basic umgestrickte Ausleuchtungsroutine:


    Function calc_illum( _
    ByVal mirror_dia#, ByVal focal_len#, ByVal diag_size#, ByVal diag_intercept#, _
    ByVal off_axis_radius#) As Double

    ' This function calculates the off axis illumination. */
    'freundliche Leihgabe von Mel Bartels (nach dessen Angabe aus S+T)
    'diag_intercept - Abstand zwischen Fangspiegel und Bildebene


    Dim illum# 'the calculated off axis illumination
    Dim R#, x#, A#, C# ' intermediate calculated results


    R = diag_size * focal_len / (diag_intercept * mirror_dia)
    x = 2 * off_axis_radius * (focal_len - diag_intercept) / (diag_intercept * mirror_dia)
    A = (x * x + 1 - R * R) / (2 * x)
    If (A < -1) Then
    illum = 1
    Else
    If (A > 1) Then
    illum = 0
    Else
    C = (x * x + R * R - 1) / (2 * x * R)
    illum = (acos(A) - x * Sqr(1 - A * A) + R * R * acos(C)) / PI
    End If
    End If
    calc_illum = illum



    End Function



    Noch ein Programm hierzu:
    VIGNETTE.C - 1995 von Gerald A. Pearson
    (Der Quelltext liegt vor)



    Falls Interesse am Vergleich mit meinen Werten besteht - einfach mal konkrete Werte angeben.
    Wenn gewünscht, kann ich auch Quelltext (VB6)oder/und Programm zumailen. (In diesem falle bitte nicht daran stören, daß es kein "fertiges" Programm ist. Einige vorgesehene Sachen funktionieren noch nicht oder noch nicht richtig)


    Gruss
    Harold

    Hallo,


    ich habe mal 2 Situationen mit den angegebenen Fangspiegelgrößen in meine ewige Programmierbaustelle eingegeben. Berechnet werden bislang nur theoretische Leistungsdaten, die Queraberration und Ausleuchtung anhand der Strahlverfolgung.
    Eine Grob-Auslegung des Teleskops ist aber schon recht einfach damit möglich.


    Fall 1: Daten wie angegeben


    Fall 2: Standard-Auslegung durch das Programm ohne Angaben außer F, D und OAZ-Maßen


    Es kommt, wie zu erwarten, nichts wesentliches anderes heraus, als bei anderen Programmen.
    Allenfalls die im allgemeinen berechneten Werte für die Fangspiegelexzentrizität sind nach meiner Meinung zu hoch. Die Berechnung gilt für den Achspunkt. Wie in den Bildern zu sehen, ist das in punkto Feldausleuchtung nicht gerade optimal. In den meisten Fällen ist ein Wert von ca. 2/3 des Korrekturwertes für den Achspunkt ganz gut. Je schneller das Teleskop um so weniger Exzentrizität ist angesagt.


    Zur Randausleuchtung kann ich nur folgendes sagen: bei meinem derzeigt verwendeten Gerät fällt die Randausleuchtung bei maximalem Gesichtsfeld auf unter 60% (Ähnlich "sanft" wie bei der gezeigten Situation mit dem 50mm FSP). Wirklich sehen kann ich das nicht. In Punkto Sternerkennbarkeit am Gesichtsfeldrand dürften Koma und Okularastigmatismus wesentlich mehr kosten.


    Da maximales Gesichtsfeld nicht Priorität hat, würde ich zum kleineren FSP greifen. Im zweifelsfall kann der Tubus ja so dimensioniert werden, daß später nochmal zu einem größeren FSP gewechselt werden kann. Ein späterer Wechsel zu flacherem OAZ ist auch mit entsprechend positivem Ergebnis möglich.


    Gruß
    Harold

    Hallo,


    ich bin derzeit auf der Suche nach einem bezahlbaren Rohling zwischen 14 und 16 Zoll.


    Bei Schröder habe ich eine entsprechende Anfrage gestellt. Die Preise hatte ich in der Höhe jedoch nicht erwartet, da meine bisherigen Infos so waren, daß die Preise der Schröder-Rohlinge in etwa in der Größenordnung der Borofloat-Rohlinge liegen. Die Preise der angebotenen Rohlinge beliefen sich auf:


    - 410 EUR für den 14" - 356mm/35mm Rohling
    - 440 EUR für den 14" - 356mm/41mm Rohling
    - 540 EUR für den 16" - 356mm/41mm Rohling


    exclusive Märchensteuer![:0]


    Materialangabe jeweils "Boronorm", nach dem Zuschnitt aus der Platte spannungsarm getempert. Blasen, Einschlüsse, Schlieren sind möglich.


    Der Online-Shop von Schröder ist derzeit leider offline. Handelt es sich bei den von euch diskutierten "Spiegelrohlingen für Hobbyastronomen" um "B"-Ware die nicht immer verfügbar ist? Meine Anfrage lautete jedenfalls auf "Pyrex-Rohlinge als Spiegelträger für Amateur-Teleskopbau".


    Der einzige mir noch bekannte Anbieter "Reginato.it" hat ein entsprechendes Preisnieveau.


    Gibt es noch alternativen - nach Möglichkeit ohne Eigenimport?


    Gruß
    Harold

    Hallo Martin,


    ich besitze ein baugleiches Okular. Bei diesem zeigten sich auch nach ca. 2 Jahren die ersten Flecken an den Linsenrändern. Auf Nachfrage bei meinem Händler erhielt ich die lapidare Antwort, dass sich die Verkittung löst und dass dies bei diesem Okular normal sei.
    Bei meinem Okular hat sich die Kittung inzwischen an beiden Linsenpaaren fast vollständig gelöst und das Okular ist wegen der Reflektionsverluste/Streuung an den Grenzflächen de facto Schrott.
    Ich verwende das Okular bloß noch als (schlechte) Lupe beim Spiegelschleifen.


    Auch wenn die noch kleinen Fehler jetzt bei der Beobachtung noch nicht stören - das Ende der Nutzungsdauer ist hier vorprogrammiert.
    Je nach Zeitpunkt des Erwerbs dieses Okulares solltest Du also versuchen das Teil zu reklamieren.


    In einem Anderen Thread (hier oder auf Astronomie.de?) wurde mal der Versuch beschrieben, die Linsenpaare zu trennen, zu reinigen und neu zu Kitten oder mit Öl zu fügen. Fazit (für mich) war, dass sich der Aufwand weder zeitlich noch finanziell lohnt.


    Harold

    Hallo,


    da ich demnächst für meinendem bereits im Schrank schlummernden 10" Rohling die Laeppmittel, Pech und Poliermittel besorgen will, hoffe ich auf Tipps aus Euren Reihen zu den geeignetsten "Werkzeugen".


    Meinen (der Politur harrenden) 8 Zoeller habe ich komplett mit SiC in 10 verschiedenen Koernungen von K80 bis K1200 geschliffen und dabei eigentlich keine groesseren Probleme gehabt.
    Nun ist Microgrit WCA nach meiner Preisanfrage bei Pieplow und Brandt für den Feinschliff preislich deutlich guenstiger (ca. 30%):
    Stellt sich also die Frage:


    Wo liegen die Unterschiede zwischen SiC und Microgrit im praktischen Einsatz?


    Aus den Beschreibungen hatte ich eigentlich herausgelesen, dass das Microgrit vorteilhaft sein muesste - haette erwartet, dass es teurer als SiC ist - und bin nun etwas verunsichert.


    Bei den Poliermitteln scheint ja am haeufigsten CERI HPC und CERI 3000 zu Einsatz zu kommen.
    Mir scheint es praktisch mit der Einsatzfertigen CERI 3000 Suspension zu arbeiten da dabei Probleme mit dem Ansetzen der Suspension wegfallen sollten. Andererseits stellt sich die Frage, ob sich die Suspension bei laengerer Lagerung (ein Gebinde langt locker fuer die Projekte der nachsten 10? Jahre) absetzt und "verklumpt" - Zum wegschuetten ist das Zeug irgendwie doch zu teuer.


    Welche Erfahrungen/Meinungen habt Ihr diesbezüglich?


    Gruss
    Harold

    Hallo,


    =>Martin
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Am besten ist natürlich, wenn du jemanden bittest, deinen Tester zu begutachten, der schon Focaulttests erfolgreich gemacht hat.
    Falls niemend bei dir in der Nähe ist, stell doch hier mal ein Foto 'rein.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ein paar Fotos hätte ich schon anzubieten - allerdings scheint der Webspace von Freenet ungeeignet, die Bilder bereitzustellen[:(!].


    Gruß
    Harold

    Hallo,


    schon mal vielen Dank für die ersten Hinweise.


    Aufgebaut hatte ich den Tester bisher auf einem, wie ich meinte, ziemlich stabilen Tisch. Jetzt bin ich mal kurz auf den Fußboden umgesiedelt - das ist zwar extrem unbequem - aber hat zumindest schon mal zwei Erkenntnisse gebracht:


    1.) Das Geflicker war die Folge von "Gewackel" und das ging wohl ursächlich von besagtem Tisch aus.


    2.) Die Seitwärtsbewegung der Schneide über die eingesetzte M6-Schraube läuft für meinen Geschmack noch nicht feinfühlig genug. Der Punkt an dem der Spiegel abdunkelt ist trotz viel breiterem Spalt (kaum mehr eine Andeutung von Beugungslinien) ziemlich schwer zu treffen. Ich werde diese Schraube wohl gegen eine M3 tauschen.



    Die Verbreiterung des Spaltes mindert zwar das Streifenmuster, es bleibt aber nach wie vor sichtbar. Für den Tausch der Schneiden bzw. die Slitless-Variante (muß erst mal suchen wie die Anordnung hierzu ist) brauche ich ein wenig Zeit.


    Gruß
    Harold

    Hallo,


    ich habe jetzt nach mittleren Ewigkeiten endlich meinen Foucault-Tester fertig gestellt und damit an meinem kleinen 110mm F/7,3 TAL-Spiegel ein wenig üben wollen, bevor ich mich an die Politur des 8" Spiegels mache.


    Jetzt habe ich allerdings so meine Probleme und kann diese auch nicht wirklich deuten:


    1.) Ich sehe keine homogen ausgeleuchtetet Spiegelfläche wie auf den 1a Foucault Fotos die hier gelegentlich zu sehen sind. Vielmehr ist die Fläche streifig. Die Orientierung der Streifen entspricht dabei der Orientierung des Spaltes. Entferne ich den Spalt, ist auch das "Muster" weg.
    Beleuchtet wird der Spalt mit einer sogenannten "ultrahellen" LED, bei der der Linsenkörper bis auf ca. 0,2mm an den Chip heran abgeschliffen ist (so weit es eben geht ohne die Bonding-Drähte zu zerstören). Die ausgeleuchtetet Höhe des Spaltes sollte so zwischen 0,5 und 1mm liegen. Kann es sein, daß der Spalt zu eng ist? Bei der Betrachtung des Bildes des Spaltes kann ich deutlich die ersten 7-8 Beugungsmaxima sehen danach wirds dann merlich dunkler. Was mich verwundert ist, daß die Helligkeit der ersten ca 4-5 Linien fast gleich wirkt - sollte die Helligkeit nicht relativ rasch abnehmen? Sehe ich vielleicht keine Beugungslinien sondern irgendwelche "Schmutzeffekte"?


    2.) Ich bin kaum im Stande die Position hinter der Messerschneide so genau zu halten, daß das Bild auch nur halbwegs stetig ist. Eigentlich ist es mehr ein geflicker an-aus-an-.... hat jemand einen Tip, wie ich meiner ToU-Cam eine etwas längere Brennweite verpassen kann? - Mit der original-Optik ist das Bild doch arg winzig. (Die Digiknipse geht unbeirrbar alle par Sekunden auf Stromsparmodus . Die Kombination der Web-Cam mit 8x - Fernglas könnte wohl funktionieren, ist in der Brennweite aber schon zu lang. Beim Versuch das WW-Objektiv der alten Reflexkamera zu nutzen hatte ich das Problem, daß sich die Springblende manuell ums verrecken nicht öffnen lässt - an dieser Stelle bin ich nun mit meinem Latein am Ende [xx(])


    3.)Ich bin zwar der Meinung, den Fokus auf ca 0,2mm genau treffen zu können - die Richtung, aus der der Schatten der Schneide Kommt lässt sich trotz gewackel noch einigermaßen ausmachen. Hierbei irritiert mich nun wieder, daß dieser Punkt doch einige mm von der Stelle entfernt liegt, an der ich den Lichtspalt (in der angebauten Optik [die lezte Linsengruppe aus einer Super-8-Kamera]) scharf abgebildet sehe. Bei normaler Beleuchtung scheint die Messerschneide scharf in dieser kleinen Optik abgebildet zu sein - spielt mir die hier Anpassungsfähigkeit der Augen einen Streich?


    4.) Ich hätte trotz allen Problemen eigentlich erwartet wenigstens ansatzweise die Parabel-Form (bzw. den zugehörigen Helligkeitsverlauf) oder einige Unregelmäßigkeiten am Spiegel sehen zu können. Außer dem relativ hell leuchtenden Spiegelrand (geschätzt maximal der letzte mm) konnte ich allerdings nichts ausmachen. Ist hier irgend jemandem bekannt, ob es sich bei diesem Teleskopspiegel um einen sphärischen Spiegel handelt? - Nach dem was ich im Tester gesehen habe müßte das der Fall sein - oder es liegt beim Tester, Mensch oder auch Apparat, ein Fehler vor.


    Gruß,
    Harold