Whoa, da muß ich mich ja durch einen ganzen Berg durcharbeiten [:0]
Hallo Felix, astromarc erstmal.
(==>)Felix
Zu deinem ersten Zitat brauch ich eigentlich weiter gar nichts zu sagen, denn es steht alles schon in dem, was du selber zitierst: Den Begriff "Geschwindigkeit" auf die Expansion des Raumes anzuwenden ist eben doch ein wenig irreführend. moriatry bezieht sich auf die sogenannte Inflationsphase, die man für kurz nach dem Urknall postuliert. (Ganz nebenbei: Die ist auch dafür verantwortlich, daß die Raumzeit eben geworden ist.)
Gegen eine derart starke Expansion des Raumes spricht tatsächlich nichts, aber es hat auch kein Stück mit Überlichtgeschwindigkeit zu tun. Zwischen moriatrys Punkten A und B kann keine Kommunikation mehr stattfinden, das Licht ist nicht "schnell" genug. Weil sie sich nicht "sehen" können, wissen sie auch nichts voneinander.
Kosmologisch richtig beschreibt man die Expansion durch einen sogenannten Skalenfaktor. (Stell dir vor, du hast ein Lineal, 30 cm lang. Nach einer Expansion hat sich die Länge des Lineals verdoppelt. Du mißt mit diesem mit dem Raum mitexpandierten Lineal immer noch 30 cm Abstand zwischen zwei Punkten die vorher auch schon 30 cm voneinander entfernt waren, aber der Skalenfaktor ist 2. Der einige Unterschied von diesem Anschauungsmodell und dem, was wir im Universum messen ist, daß unsere "Lineale" nicht mitexpandieren.)
Zu deinem Zitat 2 kann ich nicht allzuviel sagen, denn ich kenne die Theorie von Herrn Gott nicht und habe zugegebenermaßen auch noch nie von ihm gehört. Daß man das Universum gewissermaßen als Schwarzes Loch betrachten kann, stimmt. Nur, daß man die Hawking-Strahlung darauf anwenden kann, bezweifle ich. Vereinfacht gesagt funktioniert die so: Aufgrund der Unschärferelation bildet sich in der Nähe eines Schwarzen Loches ein (virtuelles!, ganz wichtig, noch sind die Teilchen nicht real) Teilchen-Antiteilchen-Paar, das sich eigentlich ziemlich schnell wieder gegenseitig vernichten müßte, so daß der Normalzustand wiederhergestellt wäre. Wenn aber eines der beiden Teilchen den Ereignishorizont des Schwarzen Loches überquert, geht das nicht mehr, und das übriggebliebene Teilchen muß reell weiterexistieren. Dazu muß mindestens seine Masse nach Einsteins berühmter Formel als Energie aufgebracht werden. Diese Energie kann aber nicht einfach so aus dem Nichts kommen, sie muß dem Schwarzen Loch abgerungen werden. WIe das beim Universum funktionieren soll, kann ich nicht so recht nachvollziehen. Die virtuellen Teilchen-Antiteilchen-Paare hätten bei all den Ereignishorizonten, von denen Bauhof spricht, die ja "nur" durch Raumexpansion geschaffen werden, keinen Grund, sie zu überqueren. Es steckt ja keine Masse dahinter, wie beim Schwarzen Loch, mal ganz abgesehen davon.
Daß die Expansion exponentiell zunimmt, ist absoluter Quatsch. Die Beschleunigung ist so gering, daß man das ganz knapp nur von der einfachen Expansion unterscheiden kann.
Kannst du mir den Thread verlinken, damit ich mir das mal näher ansehen kann?
(==>)astromark
Erstmal stehen die Galaxien natürlich nicht wirklich still im Raum. Sie bewegen sich aber nur so, wie die Gravitation, als die ein weitesten wirkende aller Naturkräfte es ihnen vorschreibt (Deshalb messen wir ja auch bei der Andromedagalaxie eine Blauverschiebung - sie bewegt sich auf uns zu und umgekehrt wir auch, denn die Milchstraße und M31 ziehen sich halt an.) Bei immer größeren Entfernungen geht die Gravitation aber auch gegen Null. Der Effekt wird immer kleiner, so daß wir ihn nicht mehr messen könnten, und dann ist da ja noch die kosmische Rotverschiebung überlagert.
Vorsicht mit der Relativbewegung und der Definition von absoluten Bezugspunkten. Das ist SRT, und die hat bekanntlich mit der Raumexpansion nix am Hut. Du mißt auch gar nichts absolut, das hat keiner behauptet. Du mißt immer relativ. Aber solange du dir im klaren bist, daß wenn du von uns aus scheinbar(!) alle Galaxien flüchten siehst, das aber an jedem Ort des Universums, für jeden Betrachter, genau so ist, ist alles ok.
Und, ja, man kann unterscheiden ob der Raum sich dehnt oder ob man sich bewegt. Es hat keinen Sinn, hier die verschiedenen Definitionen der Entfernung aus der Kosmologie zu bringen, wie sie definiert sind, und welche man mit welcher Methode mißt, das führt zu weit. Bitte glaube es mir einfach.
Ansonsten gilt für dich dasselbe wie für Felix in Sachen Expansion. Nix Geschwindigkeit. Und du kannst das "Volumen" des Universums eben nicht über seine Grenzen definieren, siehe Skalenfaktor.
Du solltest ein wenig aufpassen, wenn du mit dem 2D-Modell des 3D-Universums des Ballons und der Ameise hantierst, denn du verrennst die ganz schnell in Wdersprüche. Wenn die Ameise auf dem Ballon krabbelt, entspräche das uns, die wir im 3D-Raum zu einer entfernten Galaxie fliegen. Ich versteh nicht so recht was du mit Textur meinst. Die Ameise würde Entfernungen genauso messen wie wir auch.
Caro