Hallo Astrojack, erstmal herzlich willkommen hier im Forum!
zu deinen Fragen: Es ist eine Sache, ob man den Sternhimmel von einem bestimmten Punkt auf der Erde aus betrachtet, oder ob man sich die Erde einfach "wegdenkt". Die meisten deiner Fragen beruhen darauf, ob du einen Horizont hast oder nicht, unter den du nicht schauen kannst.
Nehmen wir 1.
Natürlich gibt es zwei Pole, einen Nordpol und einen Südpol, am Himmel. Der Südpol ist von der Nordhalbkugel der Erde aus aber nicht sichtbar, weil unter dem Horizont. Wir sehen nur den Nordpol, aus der Südhalbkugel der Erde sähe man nur den Südpol. Daher nur eine Polhöhe. Nur direkt auf dem Äquator hätte man beide Pole, allerdings jeweils auf 0° Höhe. Der Nordpunkt ist dadurch festgelegt, daß man vom Himmelspol einfach nur senkrecht zum Horizont runtergeht.
zu 2.
Natürlich dehnt sich der Himmel in alle Richtungen unendlich weit aus. Das heißt aber noch lange nicht, daß alles, was das Universum so beinhaltet auch gleich unendlich weg weg sein muß, eben wie zum Beispiel der Polarstern, der eine ganz bestimmte Entfernung hat. Das ist aber völlig unabhängig von solchen Bezeichungen wie "Polhöhe", denn Positionen am Himmel werden einfach nur in Winkelgraden angegeben und haben mit der tatsächlichen Entfernung der angepeilten Objekte nichts zu tun. (analoges Beispiel: In Längen- und Breitengraden auf der Erde hat der Mount Everest ganz bestimmte Koordinaten. Das sagt aber nichts über seine Höhe über dem Meeresspiegel aus.)
Bei deiner 3. Frage ist "Umlaufbahn" wohl das falsche Wort. Gemeint sind die scheinbaren(!) Bewegungen der Sterne am Himmel innerhalb einer Nacht, die durch die Drehung der Erde um ihre eigene Achse verursacht werden. Die liegt eben parallel zum Erdäquator und seiner Projektion an den Himmel. Alle "Gestirne", also Sterne, Planeten, Galaxien etc. machen sie mit. Davon umabhängig hat man zusätzliche Bewegungen, wie die Bahnen der Planeten um die Sonne.
Deine 4. Frage läßt sich einfach mit "ja" beantworten.
Bei Frage 5 wären wir wieder beim Horizontproblem. Der Schnittpunkt des Meridian mit dem Himmelsäqator im Norden liegt, genau wie der Himels-Südpol, unter dem Horizont und ist daher unsichtbar. Es wäre dann der Punkt, wo ein Gestirn den tiefsten Punkt unter dem Horizont erreicht. Auf der Südhalbkugel der Erde ist es wieder genau umgekehrt.
Ich hoffe die Sache ein wenig entwirrt zu haben,
Caro