Hallo,
darüber kann man immer streiten.
Als erstes würde ich entgegnen, gerade Bankenkrisen und andere unschöne Auswirkungen des "Kapitalismus" geben uns einen Hinweis, daß Geld nicht alles in unserem Leben sein kann. Kapitalismus liefert keine Argumente, z.B. Astronomie <i>nicht</i> zu betreiben. Oder Kunst. Oder Musik. Oder alle anderen geistigen Dinge, die die menschliche Existenz über das bloße Konsumieren, fressen, saufen und kopulieren herausheben.
Man könnte auch faststellen, daß, als Galileo damals als erster Mensch sein Fernröhrchen gen Himmel gewendet hat - aus tiefer menschlicher Neugier heraus - er ein gesamtes Weltbild eingestürzt hat, gewissermaßen erst den Weg in die heutige Zeit geebnet hat. Soviel zum Nutzen.
Der Nutzen von Forschungen ist überhaupt nie absehbar, kann aber zu etwas führen. Aber selbst das ist noch kein Grund, sie zu betreiben. An dieser Stelle wird es philosophisch - <i>warum</i> sollte der Mensch überhaupt irgendetwas tun? Was treibt den Menschen an, mehr zu tun, als notwendig ist, um die Zeit bis zum Grab zu überstehen? Warum gibt es Superreiche, die superunglücklich sind?
Geld dient einem Zweck. Geld wurde nicht erfunden, um es zu besitzen, sondern als Werkzeug, damit Menschen leichter das tun können, was sie <i>eigentlich</i> tun wollen. Neben der Deckung meiner Grundbedürftnisse dient es mir z.B dazu, mir ein Fernrohr zu kaufen. Das habe ich gern, da muß niemand einen Sinn darin erkennen.
Das ist schon in Ordnung so. Das größte Gut ist die Freiheit, und da gibt es immer Menschen, die gerne seltsame Dinge tun wollen, und tun.
Der Mensch hat Bewußtsein. Dies führt zu den ganzen seltsamen Zwängen, denen Menschen auf der verzweifelten Suche nach einem Sinn unterworfen sind. Unter anderem dazu, mit den größten technisch machbaren Teleskopen das All zu durchsuchen.
Die kosten eh nur einen Bruchteil des Geldes, daß zur Bankenkrise vernichtet wurde. Tausende Milliarden Euro, die aus bloßer Gier und Dummheit zerstört werden, überhaupt die riesige menschliche Dummheit, lassen mich fast verzweifeln.
"Verschrobene" Wissenschaftler, die die Geheimnisse des Kosmos entschlüsseln wollen, geben mir hingegen einen Hoffnungsschimmer.
Gruß
Julian