Beiträge von Wolfgang Vollmann

    Hallo zusammen,


    anbei ein Taghimmelfoto vom Mond hinter der Kulisse der Altstadt von Braunau am Inn vom 20.Jan.2024.

    Ich hab schon öfter erlebt daß Spaziergänger erstaunt waren, den Mond am Taghimmel sehen zu können.

    Spannend war es mit den Kindern als sie noch klein waren, da der Mond beim Spaziergang immer "mit uns mitgegangen ist".


    Viele Grüße

    Wolfgang


    Venus ist nun am Morgenhimmel immer tiefer zu sehen, ihre schöne Sichtbarkeit endet im März. An den eiskalten Morgen des 20. und 21.Jan.2024 sah ich sie tief im Sternbild Schütze, rechts ist der Kopf des Skorpion zu erkennen.

    Beobachtungsort: Mining, Oberösterreich


    Venus links unten bei den Bäumen, rechts der Kopf des Skorpion mit Antares.

    20.Jan.2024, 6:31 MEZ. Canon RP, Objektiv 1:2,8 f=50mm


    Venus links unten, rechts der Kopf des Skorpion mit Antares.

    21.Jan.2024, 6:22 MEZ. Canon RP, Objektiv 1:2,8 f=35mm


    Viele Grüße

    Wolfgang

    Der Mond ist ein guter Spiegel für das von der Erde reflektierte Sonnenlicht. Dieser "Erdschein" (auch das aschgraue Mondlicht genannt) ist auch für Klimauntersuchungen interessant, die die Rückstrahlfähigkeit der Erde (die Albedo) messen. Das Earthshine-Projekt hat von 1998 bis 2017 einen klimatologisch signifikanten Rückgang der Erd-Albedo gemessen (siehe https://agupubs.onlinelibrary.…full/10.1029/2021GL094888 ).


    Der dänische Astronaut Andreas Mogensen misst auf seiner aktuellen Mission von der ISS den Erdschein:

    Illuminating Earth’s shine
    A climate experiment called Earthshine is part of ESA astronaut Andreas Mogensen’s Huginn mission. The experiment aims to understand how Earth reflects…
    www.esa.int


    Erdschein, 13.Jan.2024, 18:20 MEZ, Tele f=135mm, 2 Sekunden belichtet, Ausschnittsvergrößerung


    Mond mit Erdschein (und Hof) und Saturn, 14.Jan.2024, 17:17 MEZ, Tele f=75mm, 2 Sekunden belichtet

    Hallo Forum,


    der zirkumpolare RW Cephei läßt sich das ganze Jahr beobachten. Er ist nach seiner Verdunkelung 2022/23 jetzt wieder hell und mit 6,5mag im kleinsten Fernglas gut zu sehen. Es gibt auch ein neues "Foto" des Sterns mit aufgelöster Oberfläche von CHARA: https://phys.org/news/2024-01-…erupts-largest-stars.html


    Meine aktuelle Lichtkurve mit Objektiv f=75mm 1:2,8 und DSLR Canon 600D.


    Viele Grüße

    Wolfgang

    Merkur hat zum Jahreswechsel seine Morgensichtbarkeit begonnen. Am Morgen des 3.Jan.2024 war der Planet über einer niedrigen Wolkenbank ab etwa 06:28 MEZ zu sehen -- Beobachtungsort Wien.

    Venus stand strahlend hell beim Kopf des Skorpions oberhalb des roten Überriesen Antares, der geringe Helligkeitsänderungen zeigt. Auch delta Scorpionis (Dschubba) ist veränderlich hell und seit nunmehr 24 Jahren deutlich heller als früher.


    06:21 MEZ: Morgenplanet Venus beim Kopf des Skorpions.

    Es ist kaum mehr möglich den Himmel ohne Flugzeuge zu fotografieren, auf dem Bild zähle ich 7 Flugzeugspuren während der Belichtungszeit von 4 Sekunden


    06:29 MEZ, Beginn der nautischen Dämmerung.

    Rechts der Kopf des Skorpions mit Antares (alpha Sco) und Dschubba (delta Sco), links unten ganz knapp über der Wolkenbank Merkur


    Clear skies und ein gutes neues Jahr,

    Wolfgang

    Die über 60-jährige Ära des "Österreichischen Himmelskalenders" ging mit dem Tod von Prof. Mucke (2019) leider zu Ende. Zur Beobachtungsplanung oder zum Mitnehmen in die Dunkelheit sind gedruckte Unterlagen jedoch auch im Computerzeitalter noch hilfreich. In freundschaftlicher Kollaboration legen die Autoren aus großen astronomischen Amateurvereinen in Österreich, die alle astronomisch durch die "Mucke'sche Schule" geprägt wurden, eine astronomische Jahresvorschau vor. Sie enthält viele Angaben aus dem bisherigen "Himmelskalender", den "Tierkreiskalender", sowie weitere graphische Jahresübersichten zu vielen Kenngrößen der Planeten, sowie Abend-Sternkarten mit Mond und Planeten für jeden Samstag des Jahres.


    Der Himmel ist unbezahlbar, daher stellen wir wie seit 2020 den Astronomischen Almanach für Österreich 2024 kostenfrei unter der Creative Commons-Lizenz CC-BY-NC 4.0 zum Download zur Verfügung:

    Astronomischer Almanach für Österreich 2024
    Der AAÖ, eine Gemeinschaftsproduktion von Mitgliedern mehrerer Amateur-Astronomievereine, bietet seit 2020 auf Österreich abgestimmte astronomische…
    zenodo.org


    Überlegen Sie bitte dennoch, ob sie das Werk komplett ausdrucken müssen oder z.B. die Wochen-Sternkarten nur bei Bedarf drucken.

    Stefan Uttenthaler hat einen Artikel im BAV-Rundbrief unter dem Titel "Die Erforschung Roter Riesensterne: Ein Joint Venture zwischen Profis und Amateuren" geschrieben, hier ab Seite 28 zu lesen:

    https://bav-astro.eu/sfs/rundbrief/BAVRb_2023_1.pdf


    Wer auch einmal beim "Joint Venture" mitmachen möchte, hat jederzeit die Gelegenheit dazu. Derzeit ist z.B. der Mirastern R Leonis (https://www.aavso.org/vsots_rleo) schon im Fernglas sichtbar und 8,0mag hell. Sein Helligkeitsmaximum dürfte der Stern Mitte Mai mit 5 bis 6mag erreichen.
    Karte mit Vergleichssternhelligkeiten: https://app.aavso.org/vsp/chart/X28637SN.png
    Sehr ausführliche Beobachtungsanleitung: https://www.aavso.org/visual-observing-manual-german


    Foto von R Leonis vom 11.Apr.2023 -- der Stern ist am Dämmerungshimmel deutlich rötlich zu sehen:

    Strichspuraufnahme mit Canon 600D, Objektiv 1:2,8 f=75mm 6 Sekunden belichtet Stack aus 10 Einzelbildern. Der helle Stern links ist Regulus, R Leo ist etwas rechts der Mitte und rötlich


    Clear skies,

    Wolfgang

    Hallo miteinander,


    am 27.11. konnte ich auch beobachten, ebenfalls durch Wolken gestört.


    16:54 MEZ: die vier Sterne omega, 59, 60 und 62 Sgr sind zu sehen. Teleobjektiv f=300mm 1:5,6, Canon 77D, 0,8 Sekunden belichtet


    18:47 MEZ, nach einer Wolkenpause steht der Mond schon tief und nur mehr omega und 60 Sgr sind am Foto zu sehen


    Eine Überlagerung der beiden Fotos im Abstand von knapp zwei Stunden zentriert auf die Sterne zeigt die Umlaufbewegung des Mondes um die Erde:

    Das Mondbild links oben von 18:47 ist auch bei tiefem Stand schon sehr deutlich abgeplattet, das fällt vor allem beim Vergleich mit dem Mondbild rechts unten von 16:54 MEZ auf.


    CS, Wolfgang

    Hallo Gerrit,


    ja das ist die Schlußfolgerung aus der Arbeit: "Two things affect the net sunlight reaching the Earth: the Sun’s brightness and the planet’s reflectivity. The changes in Earth’s albedo observed by the researchers did not correlate with periodic changes in the Sun’s brightness, so that means changes in Earth’s reflectiveness are caused by something on the Earth.

    Specifically, there has been a reduction of bright, reflective low-lying clouds over the eastern Pacific Ocean in the most recent years, according to satellite measurements made as part of NASA’s Clouds and the Earth’s Radiant Energy System (CERES) project.

    That’s the same area, off the west coasts of North and South America, where increases in sea surface temperatures have been recorded because of the reversal of a climatic condition called the Pacific Decadal Oscillation, with likely connections to global climate change." (zitiert aus der Pressemitteilung)


    Und weiter: "The dimming of the Earth can also be seen in terms of how much more solar energy is being captured by Earth’s climate system. Once this significant additional solar energy is in Earth’s atmosphere and oceans, it may contribute to global warming, as the extra sunlight is of the same magnitude as the total anthropogenic climate forcing over the last two decades.

    “It’s actually quite concerning,” said Edward Schwieterman, a planetary scientist at the University of California at Riverside who was not involved in the new study. For some time, many scientists had hoped that a warmer Earth might lead to more clouds and higher albedo, which would then help to moderate warming and balance the climate system, he said. “But this shows the opposite is true.”


    Viele Grüße, Wolfgang

    Bei jungem bzw. altem Mond ist der Erdschein in der Dämmerung besonders schön zu sehen. Die beiden Fotos entstanden am 26.11. um 17:03 MEZ bzw. am 27.11. um 16:54 MEZ.


    Das Rückstrahlvermögen der Erde für Sonnenlicht (die Albedo), bestimmt wie hell der Erdschein zu sehen ist. Dazu ist eine interessante neue Arbeit erschienen: https://agupubs.onlinelibrary.…/doi/10.1029/2021GL094888 (mit Pressemitteilung hier: https://news.agu.org/press-rel…ng-due-to-climate-change/). Die Erde reflektierte in den letzten 20 Jahren weniger Sonnenlicht wieder ins All, da es weniger helle Wolken über den wärmeren Meeren gab.


    Mond mit Erdschein, 26.Nov.2022, 17:03 MEZ.

    Canon 77D, f=200mm 1:5, 2 Sekunden belichtet


    Mond mit Erdschein, 27.Nov.2022, 16:54 MEZ.

    Canon 77D, f=300mm 1:5,6, 0,8 Sekunden belichtet


    CS, Wolfgang

    Der mittlere Stern im Kopf des Sternbilds Skorpion, delta Scorpii (Dschubba), war bis zum Jahr 2000 ein konstant mit 2,3mag leuchtender Stern. Sebastian Otero aus Buenos Aires bemerkte damals durch sorgfältigen Helligkeitsvergleich mit freiem Auge, daß der Stern heller geworden war. Delta Sco erreichte danach eine Helligkeit von 1,6mag und blieb auch mit minimal 2,1mag immer heller als die vorige konstante Helligkeit.


    Delta Sco ist ein "Be" -- "B Stern mit Emissionslinien", ein sehr rasch rotierender extrem heisser und heller B0 Stern, der durch Rotation und die Wechselwirkung mit einem Begleiter Materie verliert. In den Jahren 2000 und 2011 kam der Begleitstern auf seiner exzentrischen Bahn im Periastron sehr nahe, was delta Sco etwas heller werden liess. Für 2022 ist ebenfalls ein Periastron vorhergesagt.


    Sebastian kann in Argentinien den Stern in Zenitnähe beobachten. In Wien kulminiert delta Sco in nur 19 Grad Höhe und ich beobachte durch 3 Luftmassen.

    Am Abend des 17.Jul.2022 um 23h00 MESZ war es sehr klar und sigma Sagittarii (2,05mag) und delta Scorpii fast gleich hoch und ich brauchte keine differentielle Extinktion zu berücksichtigen. Delta Sco war deutlich mehrere Zehntel Größenklassen heller als sigma Sgr mit freiem Auge zu sehen. Vier Serien zu je 10 Fotos mit der DSLR ergaben eine Helligkeit von 1,67+/-0,01mag V für delta Sco. Jetzt im Sommer sind weitere Beobachtungen, auch in südlicheren Gefilden, sinnvoll.


    Übersichtsseite: https://www.aavso.org/vsots_delsco

    Bericht 2016: https://www.bav-astro.eu/rb/rb2016-3/26.pdf


    Klaren Himmel wünscht

    Wolfgang

    30.Apr.2022, 21:26 MESZ, Ende der nautischen Dämmerung für Wien: Merkur und die Pleiaden schauen noch einmal durch eine kleine Wolkenlücke. Mit freiem Auge war nichts zu sehen, aber Fernglas bzw. Kamera zeigten Planet und Sternhaufen.
    Foto: Objektiv 1:2,8 f=75mm, 4 Sekunden belichtet, Ausschnittsvergrößerung


    Viele Grüße,

    Wolfgang

    Am Abend des 22.Dez.2021 war die Libration wieder deutlich: links (Himmelsosten, Mondwesten) konnten wir eine Spur des Ostmeers (Mare Orientale) mit den Herbst- und Frühlingsseen (Lacus Autumni, Lacus Veris) erhaschen. Auch der gebirgige Mondsüden (unten) war uns zugewandt.


    Foto: 22.Dez.2021, 21:52 MEZ, Newton 200/800mm, Canon 77D, 1/400 Sekunde belichtet:


    Clear skies,

    Wolfgang

    3.Dez.2021: Komet C/2021 A1 (Leonard) bei M 3. Von 5:45 bis 6:10 MEZ lichteten sich Wolken und Hochnebel ein wenig. Im Fernglas 16x70 war der Kugelsternhaufen M 3 groß und hell zu sehen, der Komet als viel kleinerer Nebel und wesentlich schwächer. Der Himmel war aber immer mit dünnen Schleiern überzogen.


    Das Einzelfoto mit 6 Sekunden Belichtungszeit ist eines der besten und zeigt die Wettersituation gut. Zenit ist oben, Canon 600D, Objektiv 1:2,8 f=75mm.


    54 Einzelfotos mit 6 Sekunden Belichtungszeit wurden zusammengerechnet und zeigen den Kometen etwas deutlicher, sogar der Schweif ist angedeutet. M 3 ist der helle "Stern" rechts oberhalb des Kometen. Das Bild hat Norden oben.

    In den 16 Minuten Zeit in denen die Fotos des Summenbilds entstanden ist der Komet fast 2 Bogenminuten am Himmel gewandert. Der Kometenkopf ist daher als kurze Strichspur zu sehen.


    viele Grüße

    Wolfgang

    Heute morgen am 30.Nov. war der dunkle Krater Grimaldi randfern und das Mare Crisium randnah, das war aber nur im Erdschein zu sehen -- ein sehr schöner Anblick im 16x70 Fernglas, trotz Kälte, Wind, abziehendem Hochnebel.

    30.Nov.2021, f=300mm, schlechtes Seeing


    Mond mit Erdlicht, 30.Nov.2021, f=135mm. Rechts ist der Stern gamma Virginis zu erkennen.


    Diese tolle Seite zeigt die aktuelle Lage der Libration: https://svs.gsfc.nasa.gov/4874


    Clear skies,

    Wolfgang

    Mond, 12.Nov.2021, 22:29 MEZ: der Hochnebel über Wien riß ein wenig auf und erlaubte einen Blick auf den schon tiefstehenden Mond im Südwesten. Gerade jetzt ist die Libration extrem und das "Meer der Gefahren" (Mare Crisium) und das Humboldt-Meer uns zugewandt.


    Foto: Canon 77D, Objektiv 1:9 f=300mm, 1/50 Sekunde belichtet. Orientierung des Fotos wie am Himmel, also Zenit ist oben


    Viele Grüße,

    Wolfgang

    Die Nova ist aktuell etwas schwächer, gestern am 10.Nov. habe ich sie mit 8,5mag gesehen. Sie ist 8 Monate nach der Entdeckung aber noch immer sehr gut im kleinen Fernrohr zu beobachten, ich benutzte einen Newton 105/445mm bei 19-facher Vergrößerung.

    Die beiliegende Lichtkurve erstellte ich aus etwa 6000 Einzelfotos mit Canon 600D und Teleobjektiv f=135mm.

    Für den BAV-Rundbrief habe ich einen Beobachtungsbericht über die Nova geschrieben: https://www.bav-astro.eu/rb/rb2021-2/88.pdf

    Erik Wischnewski hat einen interessanten weiterführenden Beitrag zur Nova verfasst: http://www.astronomie-buch.de/…omical_Bulletin_Nr_25.pdf


    Viele Grüße,

    Wolfgang

    Die Nova Cassiopeiae 2021 ist sechs Monate nach der Entdeckung weiter aktiv und zeigt einen neuerlichen Helligkeitsanstieg: am Abend des 8.Sep.2021 war sie schon 6,7mag hell. Beim letzten derartigen Helligkeitsausbruch am 23. und 27.Jul. erreichte die Nova mit 6,1mag schon die Grenze zur Freisichtigkeit.

    Foto: 8.Sep.2021, 21:12 MESZ, Canon 600D, Strichspuraufnahme mit Tele 1:2,5 f=135mm, 20 Bilder zu 6 Sekunden Belichtungszeit


    Clear skies,

    Wolfgang