Beiträge von Ödipus

    Hallo allesamt,
    entschuldigt dien lange Verzögerung, aber ich war einige Zeit unterwegs, wie immer ohne Netz.


    Auf die Bilder von Franks Programm bin ich mal gespannt, wobei ich fürchte, dass ihm einige für mich wichtige Funktionen fehlen werden...
    Sollte die Idee von Andre, der Heiner wohl nicht abgeneigt zu sein schien, noch aktuell sein, so findet Ihr hier eine verworrene Darstellung meiner Vorstellungen und Vorschläge.
    An einem solchen AstroTreff-Projekt hätte ich nämlich großes Interesse. Leider werde ich, was die Programmierung anbelangt, aber keine große Hilfe sein. Zwar beherrsche ich ein wenig Perl und C++, aber für ein deratiges Projekt reicht es bei weitem nicht. Von meinem akuten Zeitmangel (seit dem 17.09. nicht mehr gespechtelt) will ich dabei erst gar nicht reden.


    Im Folgenden will ich aber versuchen darzulegen, wie ich mir eine solche SoftWare vorstelle, und was sie alles leisten sollte. Vieles sind reine Vorschläge, einiges betrachte ich als notwendig, und alles was noch fehlt, müssen andere ergänzen...


    Das Programm sollte auf einer einfachen Datenbank (BerkeleyDB, oder ähnliches) aufsetzen, deren Primärschlüssel eine PictureID ist. Dieser ID werden in der Datenbank dann einige obligatorische Felder, die jeder Eintrag besitzen muss, zugeordnet: Pfad zur Bilddatei, Name des Bildes, Objekt, Aufnahmezeit. Darüberhinaus müsste das System eine beliebige ANzal von optionalen Feldern, die der Datenbakn dann hinzugefügt werden, unterstützen. Z.B. Aufnahmeoptik (Typ, Brennweite, Öffnung, f/D, Aufnahmemethode, Kameratyp und -einstellung, Koordinaten, Kategorie, Beschreibung, etc.). Dem Benutzer sollte hierbei die Möglichkeit gegeben werde, einige dieser optinalen Felder als obligatorisch zu markieren, sowie neue Felder anzulegen.


    Die Oberfläche sollte in der Lage sein, eine Vorschau von TIFF, JPG und FITS Dateien anzuziegne (mehr bräuchte ich nicht, aber andere haben da bestimmt noch weitere Wünsche). Dabei sollte man grundsätzlich zwischen einer texbasierten Ausgabe (Liste aller Bilder, Liste nach Objekt, Kategorie oder jedem anderen Feld sortiert) und Übersichten mit Vorschaubildern (nach Kategorie, Objekt, Aufnahmedatum, Suchergebnis) auswählen können. Ein Suchen nach Bildern an Hand von charakteristischen Feldern wie Objekt, Datum, etc. und eine Volltextsuche in dem Beschreibungsfeld wären wünschenswert.
    Die Fähigkeit EXIF-Daten aus den Bildern auslesen zu können, für die Erfassung hilfreich.


    Soweit wäre es eine normale Bilddatenbank, die ein wenig auf astronomische Bedürfnisse zu geschnitten ist.


    Ich persönlich bräuchte jedoch gerade folgende Features, weil ich oftmals Bilder mit wissenschaftlichen Wert habe, bei denen ich eindeutig belegen können muss, dass die Bearbeitung garantiert unverfäschend war und keine Messwerte verändert hat. Ich muss also ein unberabeitetes Original (RAW-File der DSLR, Negativ oder DIA, AVI [WebCams geben leider nichts beweiskräftiges her]) mit Beweiswert zur Verfügung haben, um im Zweifelsfall eindeutige Klarheit zu schaffen. Dazu archiviere ich diese Daten entweder auf CD-R (RAW, AVI) oder eben im Schrank (Dia, Negativ) und ordne ihnen eine Nummer, die dem bearbeiteten Bild entspricht zu. Ihr könnt Euch vorstellen, da kommt bei den wahrhaft astronomischen Datenmengen für Positions- und Zeitbestimmung oder spektrografische Analysen, eine ganze Menge zusammen.
    Das Programm müsste in der Datenbank also erstens die Art der Archivierung (keine [es gibt schließlich auch etliche Bilder, die rein zum Anschauen gedacht sind], digital auf HDD, digital auf Wechselmedium oder (konventionelles) Archiv) und den exakten Ort (Pfad bzw. Archivnummer) speichern. Bei dem Pfad wäre es praktisch diesen nur relativ zum Archivdatenträger zu speichern, und den Pfad desselben in den Programmoptionen zu speichern. Dadurch würde die Datenbank nach einmaliger Einstellung des Programms auch auf einem anderen Rechner mit veränderten Laufwerksbuchstaben die Archivdaten finden. Mit diesen Daten muss das Programm selbst aber auch nichts merh machen, außer sie an den bereits installierten Betrachter zu übergeben, oder die Archivnummer des Schrankes auszuspucken.


    So, ich denke, für den Anfang ist das schon mal einiges. Leider ist obiger Text ziemlich wirr und ich kann mir vorstellen, dass Ihr das gemeinte vielleicht nicht gleich erfassen könnt, aber die Dinge, die sich im Gespräch klar und deutlich darlegen ließen, wollen bei mir gerade nicht so recht in einen starren Text fließen...


    Weitere Anregungen, Verbesserungen und Kritik, sowie ein FeedBack betreffend Realisierbarkeit von Euch allen gern' erwünscht.


    Beste Grüße,
    Patrick

    Hallo Sebastian,


    Du glaubst gar nicht wie es mich freut, dass auch andere den Venustransit nicht nur zum Spechteln und Fotografieren, sondern auch zur Berechnung der AE herangezogen haben.
    Die faszinierende Möglichkeit, an verwertbare Aufnahmen aus Australien zu kommen, hatte ich leider nicht, sodass ich die AE nur über Messungen an einem Ort bestimmen konnte. Dies funktioniert dann nicht über die Bestimmung der Venusparallaxe zwischen zwei Standorten sondern über die Differenz zwischen topozentrischer und geozentrischer Position der Venus vor der Sonne an einem Ort. Die dazu notwendige geozentrische Ephemeride ist aber bereits seit längerer Zeit hinreichend genau durch Beobachtungen und die Keplergesetze bekannt, sodass ich deren Verwendung für legitim halte. Trotzdem habe ich im Gegnsatz zu Dir eben nicht die historische Methode anwenden können. Außerdem kann die Auswertung nach der von mir verwendeten Methode ausschließlich am Computer erfolgen, da der aufkommende Rechenaufwand anders nicht zu bewältigen ist.


    Gemessen habe ich die vier Kontaktzeiten, bei denen der Winkelabstand zwischen Sonnen- und Venusmittelpunkt bekannt ist. Die Auswertung mit nur diesen vier Datenpaaren ist natürlich nicht sehr genau, aber da sich Zeitmessungen auch von Amateuren sehr präzise durchführen lassen und ich keine Belästigung durch den Tropfeneffekt erfuhr, sind die gemessenen Kontakzeiten ziemlich genau.
    Leider habe ich meine Protokolle aber nur in handschriftlicher Form. Lediglich das selbst geschriebene Programm zur Auswertung habe ich auf dem PC, sodass ich erst nach mühseligem Abtippen das komplette Protokoll samt Beschreibung der genauen Methode (die ist eigentlich sogar recht simpel, aber einiges an Trogonometrie und Statistik steckt neben Astrophysik schon drin) einen wirklichen Bericht online stellen kann.


    Was mir an Deinem Protokoll aber aufgefallen ist, ist dass an viele - nicht an alle - Stellen die Umlaute, besonders das "ü", einfach fehlen, sodass das Lesen ziemlich anstrengend wird. Ansonsten gratuliere ich aber zur gelungen Auswertung, der zufriedenstellend kleinen Abweichung und der schönen Protokollieren.


    Hier meine Ergebnisse der AE Bestimmung an Hand des Venustransits vom 08.06.04:
    Astronomische Einheit: ae = 1.493 * 10^8 km
    Statistischer Fehler: Chi^2 = 1.515536441857
    Relativer Fehler: r = 0.20%


    Meine überraschend kleine Abweichung zur realen AE machte mich übrigens recht skeptisch. Der fast verschwindende statistische Fehler zeigt aber, dass die vier Datenpaare fast eine perfekte Korrelation aufweisen bedeutet leider nicht, dass die Messung stimmen muss. Denn drei Punkte definieren grundsätzlich eine Parable mit Chi^2=1, sodass mit nur einem weiteren Wertepaar keine signifikante Aussage getroffen werden kann, weil dieses zufällig in Korrelation zu den drei anderen eventuell völlig unkorrelierten Werten stehen könnte.
    Folglich sind vier Datenpaare natürlich absolut keine relevante Basis, sodass ich als eigentlich akribischer arbeitender Naturwissenschaftler meine eigene Auswertung hier nur belächeln kann, da mein fast exaktes Ergebnis letztendlich auf schierem Glück.
    Aber 2012 gibt's ja eine neue Chance...


    Wenn ich mich irgendwann mal überwinden kann, digitalisiere ich mal meine Messprotokolle und verfasse mal einen Text zur verwendeten Methode. Aber ich muss Euch warnen, bis dahin können Ewigkeiten vergehen.


    Wenn jemand von Euch aber halbwegs genaue Messungen zum Winkelabstand der Mittelpunkte von Sonne und Venus während des Transits gemacht haben und eine repräsentative Menge an Wertepaaren besitzt, würde ich mich freuen, wenn Ihr mir diese zur Verfügung stellen könnt.
    Ich bräuchte dann die möglichst exakte geographische Position, die Wertepaare aus Zeit und Winkelabstand möglichst mit Angabe des jeweiligen Toleranzbereichs und die Angabe der Messmethode. Vielleicht hat ja jemand hier eine ausreichende Datenbasis...


    Grüße, Patrick

    Hallo allesamt,


    dieser Thread pass ziemlich gut, zu der Frage die mir unter den Nägeln brennt. Ich bräuchte nämlich eine konkrete Kaufempfehlung.


    Zur Zeit besitze ich einen 114/900 Reflektor nach Newton von Teleskop-Service und suche einen für dieses Gerät sinnvollen Nebelfilter zur Deep-Sky Beobachtung vom Rand einer Großstadt, bzw. von Feldern einige Kilometer außerhalb dieser Stadt.


    Bei 4,5" Öffnung muss ich über die H-alpha-, H-beta- und OIII-Linienfilter erst gar nicht nachdenken. Die Frage die sich mir stellt, ist: UHC (von Baader oder Astronomik) oder CLS (von Astronomic)?
    Wenn ich das richtig verstehe, ist der UHC ein Filter zur beobachtung von Gasnebeln und planetarischen Nebeln, der einen recht engen Durchlassbereich bei den wichtigen Nebellinien besitzt. Es handelt sich also um einen reinen Nebelfilter. Solltet Ihr mir diesen Empfehlen, werde ich wohl den von Baader nehmen, der ist billiger und kommt hier im Forum an anderer Stelle ja auch ganz gut weg.


    Die Alternative wäre dann der CLS (gibt's soweit ich weiß nur von Astronomik). Bei diesem scheint mir das Prinzip genau andersherum als beim UHC zu sein. Er blockt den Bereich um die Na-D Doppellinie und die Quecksilberlinien, die im künstlichen Licht enthalten sind, aus dem Spektrum und hat ein breiteres Durchlassfenster als der UHC.


    Meine Folgerungen, die mir zwar logisch erscheinen, die ich aber von den erfahreneren Beobachtern hier gerne überprüft haben würde, lauten nun wie folgt:


    -Das Bild durch den CLS ist heller, als duch den UHC
    -Der Kontrast ist aber beim UHC besser
    -Der UHC ist ein reiner Nebelfilter, der CLS bringt generell etwas bei Deep-Sky


    Letzteres ist genau der Knackpunkt: Sternenhaufen und Galaxien strahlen kontinuierlich (von einigen Absoprtionslinien abgesehen) über das gesamte (sichtbare) Spektrum ab. Im UHC werden sie also ziemlich dunkel. Wahrscheinlich in ähnlichem Verhältnis, wie der Hintergrund, sodass kein Kontrastgewinn auftritt.
    Im CLS sollte ihre Helligkeit dagegen weit weniger abnehmen, sodass der Kontrast ansteigt, und die Beobachtung besser möglich wird. Dies behauptet übrigens auch der Hersteller, aber dem glaubt man ja nicht alles...


    Meine konkrete Frage ist nun, da ich mir nur einen Filter leisten kann, ob sich der CLS wirklich lohnt. Bietet er bei Galaxien und Sternenhaufen eine so große Verbesserung, dass es sich lohnt, die geringere Kontraststeigerung bei Nebeln im Vergleich zum UHC in Kauf zu nehmen, oder überzeugt der Filter bei nicht nebulösen Objekten kaum, sodass ein UHC als reiner Nebelfilter eher Sinn macht?


    Beste Grüße und schon mal vielen Danke für Eure Antworten,
    Patrick

    Hallo Leute,


    kennt vielleicht jemand von Euch ein vernünftiges Programm, mit dem man astronomische Aufnahmen vernüftig verwalten kann?
    Ich habe zwar erst vor kurzem angefangen, mit einer ToUCam Aufnahmen zu machen, aber das werden ganz schön schnell, ganz schön viele Bilder...
    Weil die normalen Bilddatenbanken von z.B. ACDSee meines Erachtens für Astrophotos ungeignet sind, da sie die ganzen Aufnahmedaten nicht sinnvoll erfassen, suche ich seit einiger Zeit ein Programm oder Datenbanksystem, das extra für diesen Zweck geschrieben wurde. (Andere Alternativen sind natürlich auch willkommen,)


    Folglich würde mich interessieren, wie Ihr Eure Astrophotos verwaltet, und bo Ihr vielleicht ein solchens Programm kennt oder gar habt.
    Zur Zeit habe ich eine Excel-Tabelle, in der zu jedem meiner Bilder die Aufnahmedaten (Belichtung, Instrument, Brennweite, Zeit, Ort, etc.) eingetragen sind, aber das ist wahrlich nicht das Gekbe vom Ei.


    Schon mal Danke im Voraus,
    Patrick

    Hallo Forumgemeinde,


    da ich seit einigen Tagen Besitzer der neuen Auflage des "Atlas für Himmelsbeobachter" von <i>Erich Karkoschka</i> bin, dachte ich, eine kleine Rezension könnte Euch - besonders im Vergleich mit der alten Auflage von '97 - interessieren. Leider lief die Leihfrist für die alte Ausgabe aus der Bibliothek vor einer Woche ab, sodass ich die Auflagen nicht direkt nebeneinander legen konnte. Dennoch glaube ich, einen halbwegs passablen Vergleich liefern zu können.


    Zunächst mal Entwarnung: Ich hatte befürchtet der Kosmos Verlag hätte im Zuge seiner neuen Marketingstrategie den alt bewährten "Karkoschka" verschandelt. Die Schlagzeilen auf dem neuen, richtig bunten Cover, 250 Objekte: "Jetzt mit <b>Fotos aller Objekte</b>" machte mir doch etwas Angst. Glücklicherweise ist die Neuauflage erstaunlich nah an der alten geblieben.


    Als aller erstes fällt die neue Gestaltung des Covers auf, dessen Hintergrund eine farbenprächtige Aufnahme des Lagunennebels M8 bildet. Neben dem altbekannten Titel zieren werbewirksame Schlagzeilen (s.o) und kleine Aufnahmen von M13, M51 und M27, den Paradeobjekten im Deepsky-Bereich. Die Gestaltung der Umschlaginnenseiten ist dagegen gleich geblieben: Vorne die bekannte Aufnahme des Orionnebels, nachwievor etwas blass, hinten die Übersichtskarte des Nachthimmels mit Verweis auf die Sternkarten im Katalog.
    Die meines Erachtens nach geniale Einleitung des Buches wurde komplett aus der alten Auflage übernommen, wobei lediglich einige Fehler überarbeitet wurden. Daher bietet der neue Karkoschka sowohl Einteigern als auch Fortgeschrittenen eine kompakte, aber umfangreiche Einführung in die astronomische Begriffswelt, sodass man nach der Lektüre des ersten Teils über "Grenzgrößenbestimmung", "absolute Helligkeit" und "Adaption" ausreichend informiert ist.
    Der Aufbau des Katalogteils ist ebenfalls identisch geblieben. Das bewährte Format wurde beibehalten: links die tabellarische Auflistung der Objekte, die knappe - oft zu positive - Beschreibung ihres Anblicks im Amateurteleskop und die Lister von Sternen und Doppelsternen; rechts die schwarzweiß Karte der Himmelsregion mit Übersichtskarten, die man auch bei Nacht im Rotlicht bequem lesen kann. Die Angaben zu Veränderlichen sind zwar aktualisiert worden, fallen aber weiterhin sehr knapp aus. Dies ist aber kein Manko, weil man auf diesem Gebiet er Periodika anstelle eines Atlanten bzw. Katalogs konsultieren sollte. Positionen und Entfernungen der Sterne sind dort, wo nenenswerte Veränderungen auftraten (Abstands- und Winkeländerungen bei Doppelsternen, Eigenbewegung [v.a. Barnards Stern], etc.) auf den neusten Stand gebracht. Außerdem wurde der Katalogteil durch einige interassante aber knappe Anmerkungen (z.B. zum Messier-Marathon) ergänzt; diese stellen jedoch keinen wirklichen Gewinn dar.
    Im Gegensatz zur alten Auflage folgt auf den Karten-/Katalogteil in der neuen Auflage nicht der Verzeichnisteil sondern eine Zusammenstellung von Photographien der 250 vorgestellten Deepsky-Objekte. Das Bildmaterial stammt aus dem Digital Sky Survey, sodass die helleren Nebel völlig überbelichtet sind. Überhaupt vermitteln die Aufnahmen nur einen ziemlich schlechten Eindruck der Objekte, selbst Amateure können bedeutend bessere Aufnahmen selbst anfertigen. Man denke nur an die Aufnahmen von nafpie und DanielM, wenn die beiden auch wohl kaum mehr als Amateure durchgehen... [;)]
    Außerdem sind die Bilder im neuen Karkoschka ziemlich klein (acht pro Seite), sodass sie nur ein vagen Eindruck der Objekte selbst vermitteln können. Visuell zeigen viele Objekte in kleinen Teleskopen, wie dem meinigen, aber immernoch weniger als auf diesen Aufnahmen...
    Der neue Karkoschka endet wie gewohnt mit einem Verzeichnis aller Katalogeinträge, dem man dank der Extratabellen auch entnehmen kann, wer die Rekordhalter unter des Objekten in Punkto Helligkeit, Größe, Entfernung, etc. sind. Das Verzeichnis periodischer Meteorströme ist - da es sich hier um einen Katalog handelt - ziemlich dürftig und nicht wirklich zu gebrauchen. Auch hier sei auf entsprechende Periodika und Jahrbücher verwiesen. Ähnlich knapp gehalten ist das Kalendarium von 2004 bis 2022, das bei Merkur nach wie vor keine Kunjunktionen und Transite auflistet, aber zur einfachen Berechnung des julianischen Datums geeignet ist.


    Fazit: Der Karkoschka bleibt was er ist: Ein guter Einstieg in die Deep-Sky Beobachtung. Wer bereits im Besitz der alten Auflage ist, und nicht auf die Korrekturen der Doppelsterndaten und einiger Sternpositionen angewiesen ist, kann getrost seinen Atlas für Himmelsbeobachter behalten und den neuen im Laden liegen lassen. Denen, die einen Atlas und Katalog für den DeepSky Einstieg suchen, kann auch der neue Karkoschka uneingeschränkt empfohlen werden. Schließlich muss man für den überflüssigen Phototeil nichts bezahlen, da der Preis weiterhin bei 17,50 Euro leigt.


    Clear skies,
    Patrick

    Hallo Wolfgang,


    ja ich bin bei 36x geblieben, weil ich ein möglichst großes Geschtsfeld haben wollte, um Jupiter weniger leicht zu verfehlen. Aber ich werde es an dem nächsten schönen Tag, an dem ich (viel) Zeit übrig habe, mal bei 100x im 9mm Okular probieren und dann die ganze Gegend um Jupiter abgrasen.
    Meine Montierung ist halbwegs genau eingenordet, jedoch nicht gescheinert, weil ich sie bei meinem Wetter nicht unbeaufsichtigt draußen lassen kann und ich keine Lust hatte an der Sonne und ihren Flecken zu scheinern... [;)]


    Auf alle Fälle vielen Dank für den Tipp mit der Vergrößerung!
    Viele Grüße, Patrick

    Hallo allesamt,


    am Nachmittag (12:00 bis 16:30 MESZ) des 22.08. habe ich das Teleskop mal wieder auf die Sonne zur visuellen Beobachtung gerichtet. In den zeitweise doch großen Wolkenlücken bot sich so ein prächtiger Blick auf die beiden schön strukturierten Fleckengruppen 661/652 und 663, die bei 200x durch den 114/900 Netwon mit ND5 Baader AstroSolar-Folie einen beeindruckenden Anblick boten. Trotz teilweise recht böigem Wind war die Luft dabei insgesamt so ruhig, dass bis etwa 13:00h die Granulation vernünftig wahrnehmen konnte. Dabei hat mich übrigens angenehm überrascht, wieviel sich Beobachtungserfahrung auf den visuellen Eindruck auswirkt. Zwar betrachte ich bereits seit ca. 10 Jahren den (Sternen)Himmel, doch erst Anfang diesen Jahres habe ich meinen alten 50/500 Kaufhausrefraktor, den ich jetzt nur noch zur Sonnenprojektion zwecks Vorführung einsetze, durch ein 114/900 Newton ersetzt: mein erstes "richtiges Teleskop". Nach etwa fünf Monaten regelmäßiger Beobachtung fiel mit gestern dann überraschend auf, dass ich schon bei 25-facher Vergrößerung feststellen konnte, dass die Sonnenoberfläche nicht homogen sondern leicht körnig wirkte, und ich komplexe, aufgehellte Strukturen um die Fleckengruppen ausmachen konnte. Beim Durchsehen meiner Aufzeichungen vergangener (Sonnen)Beobachtungen fügte sich diese Erkenntnis in die Reihe einer kontinuirlichen Steigerung der Beobachtungsleistung ein. Da freut man sich gleich doppelt auf die nächste DeepSky-Tour...


    Aber zurück zum Thema:
    Gegen 13:00h beschloss ich, den Jupiter am Tageshimmel aufzusuchen, um mal zu schauen, ob man den zur Zeit -1.7m hellen Planeten im Blau des Himmels ausmachen kann. Also die geozentrische Koordinaten für meinen Beobachtungsort von Sonne und Jupiter aus <i>Cartes du Ciel</i> abgeschriben und mit Sonnenfilter auf die Sonne geschwenkt, diese im 25mm Kellner zentiert und scharfgestellt. Dann die Teilkreise auf die Sonnenkoordinaten gestellt. Zunächst DA, dann bei laufender Nachführung RA. Darufhin die RA-Klemmung gelöst und den RA-Wert von Jupiter eingestellt. Geklemmt und bei laufender Nachführung den DA-Wert eingestellt. Ein Blick durchs Okular zeigte, nachdem der Sonnenfilter vom Tubus genommen wurde, einen schönen blauen Himmel: von Jupiter nicht die Spur.
    Da meine Montierung alles andere als stabil und exakt ist, wunderte mich das nicht allzusehr, und ich begann die Umgebung um die Jupiterkoordinaten streifenweise in DA und RA abzufahren: nichts! Ich habe die ganze Prozedur mehrfach wiederholt, das Ergebnis blieb aber immer das gleiche. Ich bin mir aber völlig sicher, die korrekten Koordinaten verwendet zu haben, und auch in die richtige Richtung geschwenkt zu haben. Auch die Versuche Jupiter mit Kompass und Felstecher nach azimutalen Koordinaten aufzufinden scheiterten. Dabei hatte ich jedoch ziemliche Angst, beim Suchen zu weit nach Süden zu blicken und dann die volle Sonnendröhnung durch ein 8x40 Fernglas abzubekommen. Ergebnis: kein Jupiter.
    Daher meine erste Frage: Habe ich mich nur zu dumm angestellt, bzw. kann es sein, dass meine Montierung so schlechte Teilkreise hat, dass ich einfach die falsche Stelle abgesucht habe und Jupiter vielleicht 2° daneben lag, oder ist Jupiter mit -1,7m zu dunkel für den hellen Tageshimmel?


    Die Daten in Kurzform.
    Zeit: 22.08.2004 12:00h bis 16:30h (MESZ)
    Ort: Meine Dachterasse in Remscheid Lüttringhausen (GPS: 51°13'08"N 07°13'01"E)
    Teleskop: 114/900 Reflektor nach Newton von Teleskop-Service auf EQ2, motorische RA Nachführung
    Okular: Kellner 25mm, Plössl 9mm
    Zubehör: 2x Barlow von TS
    Koordinaten: Sonne: RA 10h07m, DA +11°34'
    Jupiter: RA 11h35m, DA +03°50'



    Was mich allerdings völlig verblüffte war folgendes:
    Etwa gegen 13:30h unternahm ich wieder einen Versuch und bemerkte im Okular an der eingestellten Position von Jupiter ein rötliches, sich bewegendes Objekt. Als ich das Objekt zuerst wahrnahm, wähnte ich Jupiter schon gefunden, doch machte mich die schnelle Eigenbewegung des Objekts sofort stutzig. In RA erfolgte nur eine leichte Bewegung, die sich einfach durch leichtes Drehen (etwas mehr als Sterngeschwindigkeit) der ausgekuppelten RA-Achse kompensieren ließ. Ich weiß leider nicht mehr in welche Richtung diese Bewegung erfolgte. Die Eigenbewegung in DA nach Süden war jedoch so groß, dass ich kaum schnell genug an der Welle drehen konnte und das Objekt trotz Nachführung nach etwa 4° aus dem Gesichtsfeld verlor. Das Objekt selbst war nicht ganz klar zu erkennen, weil es leicht unscharf erschien. Es wieß jedoch eine orange-rote Farbe ähnlich der von frisch gebürstetem Kupfer auf und schien die Form einer langgezogenen Raute mit ungefährer Elongation von 1:2 zu haben. Die scheinbare Helligkeit kann ich leider überhaupt nicht einordnen, da mir am Tageshimmel jeder Bezug fehlt. Das Objekt war jedoch, nachdem man es einmal ins Auge gefasst hat, gut vom hellblauen Himmel zu unterscheiden und schien seine Helligkeit während der Beobachtung nicht zu verändern.
    Das es ein Flugzeug war schließe ich auf Grund von Form und Größe/Entfernung aus. Ich dachte an einen Satteliten, konnte dies bis jetzt aber nicht verifizieren, weil weder auf http://www.heavens-above.com noch auf http://www.calsky.de Sattelitenpassagen während der Tagesphase angezeigt werden. Ich habe mir auch die aktuelle <i>visual.tle</i> für <i>Cartes du Ciel</i> heruntergeladen und alle Passagen zwischen 13:00 und 14:00 am 22.08. ausgeben lassen: es liegt aber keine auch nur in der ungefähren Nähe der Jupiterkoordinaten.
    Weil das Objekt leicht unscharf war, vermute ich, dass es bedeutend näher als die Sonne war und glaube daher an ein Phänomen in der Atmospäre; da es aber mit bloßem Auge nicht zu sehen war und von seiner Form zu stark abwich, zweifele ich aber Flugzeug gesehen zu haben. Mein Beushc auf http://gep.alien.de/ifo.htm brachte aber auch keine neuen Erkenntnisse, da die Form nicht zu einem (Heißluft)-Ballon passt und die gerade Bewegungslinie des Objekts ein windgetriebenes Gerät meines Erachtens nach ausschließt.


    Wenn mir jemand von Euch bei der Klärung meiner ersten UFO-Sichtung, die ich bis jetzt nicht selbst auflösen konnte, behilflich sein könnte, würde ich mich sehr freuen. Vielleicht habt Ihr ja auch den einen oder anderen Tip für mich, von wegen Planeten am Tage. Nachts finde ich mit Karte, Telrad, Sucher und abschließendem Starhopping mitlerweile fast alles, was die Optik hergibt, aber am Tag bringe ich es auf nicht viel mehr als die Sonne...


    Viele Grüße, clear skies und UFO-frei Nächte
    wünscht Euch Patrick

    Hallo MArtin, hallo Klaus,


    vielen Dank für die angegebenen Adressen. Wenn mir jetzt noch wer erklären kann, warum die Nummerierungen von http://www.spaceweather.com und von der NOAA verschieden sind, bin ich vollends glücklich. Auf den Karten zum 22.08. wird die Gruppe 661 (laut NOAA) bei spaceweather nämlich als 652 angegeben.
    Stefan hat anscheinend seine Nummerierung auch von spaceweather.com bezogen, denn die NOAA Nummern für die Flecken auf seinem Bild sind anders.


    Gegen ein weiteres H-Alpha Bild der Sonne von Stefan (oder auch anderen mutigen) hätte ich auch nichts einzuwenden. Im Gegensatz zum 08.06. ist jetzt (von der vorbeifliegenden venus abgesehen) auf der Sonne auch mehr los, sodass eine aktuelle Aufnahme im Wasserstofflicht wohl noch beeindruckender sein dürfte...


    Clear skies - Patrick

    HI Stefan,


    dem Lob der Vorredner kann ich mich nur ganz und gar anschließen: umwerfendes Bild, einfach genial!


    Mich würde aber generell mal interessierne, woher man die Nummern der Flecken- und Fleckengruppen bekommt. Da wird ja sicherlich irgendein Observatorium die offiziellen Nummern vergeben. Beim Suchen im Internet habe ich dieses aber nicht finden können. Ich suche nämlich ein Archiv (zumindest der letzten drei Monate), dem ich entnehmen kann, welcher Fleck welche Nummer hat.


    CS - Patrick

    Vielen Dank für Euer Lob und Eure anregenden Kommentare, Markus, Bernd und Chris. Sobald hier das nächste Mal eine klare (und vielleicht dunklere) Nacht in Sicht ist, werde ich wiederum auf Jagd gehen. Leider ist das Wetter momentan aber ziemlich instabil, doch das wird sicher auch wieder besser...
    Auf M13 bei besseren Bedingungen freue ich mich nach Markus' aufmunterndem Beitrag aber schon...


    Clear skies - Patrick

    Hallo zusammen,


    trotz schlechter Bedingungen habe ich mich heute Nachmittag ein wenig an der Sonne versucht. Auf Grund des schlechten Wetters habe ich aber nur einen verwertbaren Videostream aufnehmen können, bevor ich vor dem aufkommenden Regen samt Ausrüstung nach drinnen fliehen musste.


    Teleskop: 114/900 Reflektor nach Newton von Teleskop Service
    Montierung: EQ2 mit motorischer RA Nachführung
    Sonnen-Filter: Selbstbau mit Baader AstroSolar Folie visuell
    Kamera: ToUCam Pro II mit "Optimized Color Mode" im Primärfokus
    Wetter: U3, D4, starke Bewölkung mit nur vereinzelten Lücken
    Aufnahmedaten: 1/2500s Belichtung, 15% Gain, Gamma=0, Standard WB, 201 Bilder


    Objekt: Große Sonnenfleckengruppe am 14.08.04 um 17:49h (MESZ)
    Die Fleckengruppe ist übrigens mit bloßem Auge durch eine Sofibrille erkennbar, und das obwohl wir gerade recht nah am Aktivitätsminimum der Sonne liegen.


    Happy-Frame selbst ausgesucht und mit K3CCDTools extrahiert

    Nachbearbeitet (Tonwertkorrektur, Graustufen aus RG, unscharfe Maskierung) in Photoshop. Das Bild ist eigentlich stärker geschärft als es das Rauschen zulässt. Eine längere Belichtung für ein besseres Rauschverhältnis ist leider nicht möglich, da bei 1/1500 s und 0% Gain bereits starke Überbelichtung eintritt. Eventuell könnte in Zukunft ein IR-Sperrfilter helfen, da der Blaukanal wegen der hohen IR-Empfindlichkeit der blauen Pixel des CCD in meiner AUfnahme überbelichtet war, während Rot- und Grünkanal gut ausbelichtet waren.


    Summenbild aus den 5 besten Frames (handverlesen, in K3CCDTools addiert)

    Nachbearbeitung wie oben.


    Summenbild aus 49 Frames (automatisch von K3CCDTools selektiert und addiert)

    Nachbearbeitung wie oben.


    Mit meiner Ausrüstung scheint Happy-Framing also bei Sonnenaufnahmen keine wirkliche Alternative darzustellen. Trotz Motion-Seeing ist der Schärfegewinn gegenüber der Bildaddition im Vergleich zum bedeutend schlechteren Rauschverhältnis nur marginal.


    Naja, es kann nur besser werden.
    Beste Grüße und clear skies,
    Patrick

    Letzte Nacht war es dann endlich so weit: Ich, der bis jetzt außer einigen Doppelsternen eigentlich nur Planeten und andere solare Objekte vors Rohr genommen hatte, begab mich auf meine erste Deep-Sky Tour.
    Wegen des für schwache Objekte doch störenden Lichts der Straßenlaterne vor meinem Haus, beobachtete ich bei meinem "ersten Mal" daher auch nicht zu Hause auf der Terasse sondern von einem nahe gelegenen Feld.


    Zeit: 08.08.2004 23:30h bis 02:00h (MESZ)
    Ort: Ein Feld in Herbringhausen (51,2°N 07,2°E)
    Teleskop:114/900 Reflektor nach Newton von Teleskop-Service auf EQ2
    Okulare: Kellner 25mm und 10mm, Plössl 9mm
    Zubehör: 1.5/2x Barlow von TS
    Karten: Karkoschka: Atlas für Himmelsbeobachter


    Wetter: U2, D2, vis. Grenzgröße 4.4m


    Objekte: M13, M92, M57, M27, M71, h und Chi


    M13 - Kugelsternhaufen im Herkules
    Suche: Im Sucher neben Eta Her direkt gefunden
    Anblick: Bei 36-facher Vergrößerung als nebeliger Fleck deutlich auszumachen. Jedoch auch bei 150x im 9mm mit 1.5x Barlow selbst am Rand nicht in Einzelsterne aufgelöst, sondern nur als leicht körniger, nebeliger Fleck wahrnehmbar. Bei 200x ist die Helligkeit des Objekts dann soweit reduziert, dass zwar ein Wahrnehmen aber kein Beobachten mehr möglich ist.
    Fazit: Natürlich wusste ich, dass ich durch mein Teleskop nicht das sehen würde, was die zahlreichen Fotos von M13 zeigen. Dennoch nahm ich nach Berichten anderer Leute mit ähnlichen, gleich großen Instrumenten und dem Komentar des Karkoschkas an, ich würde M13 zumindest am Rand in Einzelsterne aufgelöst sehen. Gerade weil ich mir M13 als "leichtes, schönes Einstiegsobjekt" ausgesucht habe, um diese Nacht zu beginnen, war ich doch ein ziemlich enttäuscht.
    Aber vielleicht wird es mit steigender Beobachtungspraxis im Deep-Sky Bereich ja noch besser...


    M92
    Aus Frust über M13 ausgelassen; von Kugelsternhaufen hatte ich für diese Nacht genug.


    M57 - Ringnebel in der Leier
    Suche: Beta Lyr eingestellt und M57 dann im 25mm Kellner gefunden
    Anblick: M57 war im 25mm Kellner als winzige blass-graue Scheibe zu erkennen. Bei 135-facher Vergrößerung im 10mm Kellner mit 1.5x Barlow konnte ich den Ringnebel dann bei indirektem Sehen als solchen erkennen, wenn mir die beschriebenen Helligkeitsvariationen im Nebel auch verborgen blieben. Bei 180x und 200x wurde das Bild lediglich dunkler aber nicht detailreicher, sodass ich M57 bei 135x gemütlich genoss.
    Fazit: Die totale Entschädigung für M13. Der Ringnebel war ein wahrer Augenschmaus und verdient meines Erachtens nach die Bezeichnung "bekanntester Planetrarischer Nebel" (Karkoschka) wirklich. Meine miese Laune verbesserte sich schlagartig und frohen Mutes wandte ich mich dem Hantelnebel zu.


    M27 - Hantelnebel
    Suche: Im 25mm Okular Gamma Sge angepeilt und auf dessen Stundenkreis in Deklination nach Norden geschwenkt bis M25 ins Bild gelangte
    Anblick: M27 erschien bereits bei 36-fach um einiges größer als M57, was angesichts des tabellierten scheinbaren Durchmesser auch zu erwarten war. Schon bei 90-facher Vergrößerung glaubte ich die Teilung des Nebels in zwei dreieckige Hälften wahrzunehmen. Der Anblick durch das 10mm mit der eingeschraubten 1.5x Barlow bestätigte diese Wahrnehmung dann definitiv. Dabei erschien der Hantelnebel deutlich verwaschener und weniger dicht als M57. Strukturen im Nebel hatte ich auch hier weder erwartet noch gesichtet.
    Fazit: Auch der Hantelnebel hat mich voll und ganz überzeugt und meine Erwartungen erfüllt. Stelle ich mir jetzt noch vor, dass diese schwachen, verwaschenen grauen Fitzelchen, die ich kleiner Mensch hier auf der Erde wargenommen habe, riesige Gasmassen sind, die ein einst riesiger Stern ins All schleuderte, als sein Ende näher rückte, wird das gesehene nochmals eindrucksvoller...


    M71
    Ausgelassen; es wäre ja wieder ein Kugelhaufen gewesen...


    NGC 869 und 884 - h und Chi
    Suche: Mit bloßem Auge sichtbar und direkt eingestellt
    Anblick: Bei kleinster Vergrößerung fügen sich beide offenen Haufen schön nebeneinander in den Überblickbaren Himmelsabschnitt. Bei aufmerksamer Beobachtung weisen viele der zahlreichen Sterne eine leicht bläuliche Färbung auf, nur einige wenige Mitglieder der beiden offenen Haufen erscheinen eher orange. Die Gesamtzahl der sichtbaren Sterne war bei weitem zu groß, als dass ich Lust gehabt hätte, sie zu zählen.
    Fazit: Ein überwältigender Anblick. Es scheint, als hätte ein himmlischer Juwelier hier einen kleinen Sack voller blau schimmernder Diamanten auf den dunklen Samt des Himmelsgewölbes ausgeschüttet. Nur war der Himmel hier nicht schwarz, sondern eher dunkel grau, denn obwohl ich auf einem Feld in einem Vorort stand, sah man den Schimmer von Wuppertal und Remscheid doch deutlichst am Horizont. Im Winter, wenn Perseus höher steht, dürfte der Anblick der beiden Sternhaufen wohl noch phantastischer sein.


    Zufällige Beobachtungen:
    Da die Perseiden sich langsam aber sicher ihrem Maximum nähern, warf ich während der ganzen Nacht immer mal wieder einen Blick in Richtung Perseus, ob da denn nicht ein paar Meteore zu sehen seien. Jedoch zeigte sich der STrom wohl etwas schüchtern, denn wenn aktiv hinschaute, sah ich nichts dergleichen.
    Lediglich eine kleine Sternschnuppe erspähte ich aus den Augenwinkeln als ich gerade das Teleskop ausrichtete.
    Dafür sichtete ich aber ungefähr gegen 00:30h (+-30min) eine Feuerkugel von wahrer Pracht. Das Objekt kam aus Richtung Perseus und kreutzte den Himmel Richtung Wassermann/Steinbock, wobei die Leuchtspur nicht strichförmig war, sondern eine deutlich wahrnehmbare Breite aufweis. Die Helligkeit schätze ich durchaus auf -5 bis -6m, wenn nicht mehr!. Am Südosthimmel zerbrach das Objekt dass plötzlich in etliche Teile von je 2 bis 3m Helligkeit, die unter vielleicht ein halbes Grad auffächerten bevor sie allesamt verglühten. Ich bin heilfroh, dass ich mich just in dem Moment müßig in den Himmel schaute, als dieser große Meteor verglühte.



    Alles in allem eine mehr als gelungene Nacht, die mich überzeugte, dass mit meiner Ausrüstung auch ein wenig Deepsky-Beobachtung möglich ist, wenn mich die M13-Geschichte auch am Anfang wirklich zweifeln ließ.


    Clear skies wünscht Euch
    Patrick

    Besagter Doppelkrater ist nach meinen Mondkarten definitiv Messier und Messier A. Was den vermeintlichen Rotstich anbelangt, habe ich das Bild bewusst so belichtet und anschließend das Histogramm angepasst, dass die Aufnahme vom Farbeindruck her dem visuellen Anblick durchs Teleskop entspricht. Da der Mond an diesem Tag sehr nah am Horizont stand, war er halt leicht rötlich.


    Unabhängig von der Farbe gefällt mir aber Terras Bild besser, weil hier das Ausgangsmaterial wohl schärfer als bei mir war, und so feinere Strukturen im Resultat sichtbar sind.

    Hallo allerseits,


    entschuldigt bitte, dass ich erst so spät antworte, aber ich war die letzte Zeit praktisch nur auf Reisen, sodass ich oftmals keine Möglichkeit hatte, ins iNet zu gehen.


    Die Antwort-Mail von Teleskop-Service war ziemlich entmutigend: Die meinten, es sei wegen zu kanpper Fokallage unmöglich. Da man eine WebCam ja aber auch anders nutzen kann, habe ich mir die ToUCam doch geholt. Als ich mir dann noch einen Adapter drehen gelassen habe, kam dann die Ernüchterung: Ging wirklich nicht, ich kam einfach nicht in den Fokus. Es half aber dann, den Klemmring vom Auszug abzuschrauben. Dannach muss man den Adapter mit der Cam zwar anderweitig befestigen (Klebeband) aber scharfstellen konnte daraufhin.
    Mitlerweile habe ich festgestellt, dass die Führungsschiene an das Metallrohr vom Okularauszug genietet ist, und dass die obere Niete in den Auszug hineinragt und so ein komplettes Einführen des Adapters verhindert. Nachdem ich diese Niete vorsichtig etwas abgefeilt habe, passt der Adapter ganz rein, und ich habe nach dem Fokus noch gut einen halben Centimeter Weg übrig.


    WebCam Astronomie klappt also auch mit 114/900 Billignewtons, nur muss man dann ein wenig selbst Hand anlegen... Meine erste halbwegs ansehnliche Mondaufnahem gibts somit jetzt auch hier im Forum: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=12180.


    (==&gt;)Joker600: Bei Deinem Refraktor dürfte der Fokus jedoch gar kein Problem darstellen. Was den Kontrast angeht, kann ich Dir nur sagen, dass er bei mir in Ordnung ist. Der Vergleich mit einem 5mm bezieht sich ürbigens nur auf das Gesichtsfeld und nicht auf die Vergrößerung.


    Viele Grüße,
    Patrick

    Hallo zusammen,


    gestern Nacht habe ich dann mal den ersten ernsthaften Versuch mit meiner ToUCam am Mond gewagt. Trotz ziemlich miserabelem Seeing und Mond in Horizontnähe kann man auf dem Bild sogar etwas erkennen... ;)


    Mare Crisium und Mare Fecunditatis am 03.08.04 um 0.10h MESZ (Norden ist links)


    Das Bild ist die Überlagrung der 86 besten Einzelframes. Addiert mit K3CCDTools, nachbearbeitet (Farbbalace, Histogramm, unscharfe Maskierung) in Photoshop.
    Aufgenommen mit der ToUCam Pro II im Primärfokus meines 114/900 Newtons. Wegen dem schrecklichen Seeing habe ich "nur" 1/250s belichtet, dafür aber 45% Gain.


    Ich glaube, die Schärfe könnte durchaus noch besser werden, aber daran arbeite ich beim nächsten Versuch. Über Kommentare und Anregungen jedweder Art würde ich mich freuen.


    Viele Grüße und clear skies,
    Patrick

    (==&gt;)walti: Das mit dem Okular bezog sich auf Scorpios Aussage, dass die ToUCam den gleichen Fokus habe, wie das 12mm Meade Okular. Darauf merkte ich an, dass ich mit meinem 9mm Plössl von Teleskop-Service auch noch scharfstellen kann, wenn ich es nicht ganz in den Okularauszug schiebe. Ich weiß ja nicht, wie sich die Lage der Feldblende bei dem 12mm von Meade meinem 9mm von TS unterscheidet, aber ich dachte, dass ich dann noch scharfstellen konnte, wäre ein gutes Zeichen.


    Ich habe aber auch mal eine Mail an Wolfi von TS geschickt, von dem ich mein Teleskop gekauft habe.


    Viele Grüße,
    Ödipus

    Hallo allesamt,


    zunächst schon mal vielen Dabk für die schnellen Antworten.


    Ich habe vor, die Software Giotto zu verwenden. Man sagte mir zwar, die K3CCDTools seien besser, aber Giotto ist Freeware und soll für den Anfang auch nicht schlecht sein.
    Ich habe leider keine Meade-Okulare, aber mein 9mm Superplössl kann ich auch noch fokussieren, wenn ich es ein gutes Stück hinausziehe.
    Ich vertraue einfach mal darauf, dass wenn das bei tv-online klappt, es bei mir auch schon hinhauen wird.


    (==&gt;)Joker600: Du brauchts einen Adapter, den Du statt der Originallinse auf die ToUCam schraubst und der auf der anderen Seite eine 1,25" Steckhülse für in den Okularauszug hat. Am besten einen mit Filtergewinde für einen IR-Sperrfilter.
    Ich werde wahrscheinlich den Adapter bei Teleskop-Service kaufen. Mit der Firma habe ich sehr gute Erfahrungen gemacht und besagter Adapter kommt hier im Forum auch ganz gut weg.


    Viele Grüße,
    Ödipus

    Ich habe vor mir in nächster Zeit eine ToUCam zu besorgen, um damit durch mein TS Newton 114/900 zu fotografieren.


    Meine Frage ist nun, ob es überhaupt möglich ist mit der ToUCam und einem der handelsüblichen Webcam-Adapter (ich dachte an den von Wolfi) durch mein Teleskop fokal zu fotografieren, oder ob es wegen der knappen Fokuslage gar nicht möglich ist.


    Jetzt schon mal vielen Dank für die Antworten.
    Grüße, Ödipus