Beiträge von Galahad

    Hallo Peter,


    sehr gerne! Dein System klingt ebenfalls sehr gut, ist für meine aktuellen Ansprüche allerdings zu hoch. Für mich gehört zur visuellen Astronomie auch das orientieren mit dem bloßen Auge (wie es die alten Entdecker schon gemacht haben :D ). Da ich das noch nicht gut beherrsche bin ich deshalb ganz zufrieden mit meiner aktuellen Vorgehensweise auch wenn die APP definitiv Verbessrungsbedarf hat. Bis ich mich anhand der Sternenbilder zuverlässig orientieren kann und wenigstens die Namen aller offensichtlich sichtbaren Sterne kenne, werde ich wahrscheinlich nicht umsteigen. Ich hatte jetzt allerdings die Idee mir einfach ein kleines handliches Fernglas dazu zu nehmen, damit ich den Himmel etwas besser absuchen kann. Wenn ich darin mal gut bin, könnte ich mir vorstellen auf Goto umzusteigen. Bis dahin ist aber noch ein weiter weg ^^


    Mit Skysafari hab ich leider keine Erfahrungen, aber Stellarium Pro kostet ebenfalls 20€. Also etwa 10€ weniger als die teuerste SkySafari 7 Version.


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius

    Hallo Peter,


    Ja ich nutze Stellarium, wenn ich draußen bin, nur als App. Zur Planung verwende ich allerdings Stellarium am Laptop.

    Ich pointe nicht mit dem Handy. Das heißt, mein Handy ist in keiner Weise irgendwie am Teleskop befestigt. Tatsächlich nehme ich das Handy jedes mal in die Hand und muss sozusagen das Handy in die Richtung des Sterns halten. Ich weiß leider nicht, ob man Stellarium als App auch unabhängig vom Gyroskop verwenden kann, also sozusagen mit dem Finger den Himmel bewegen kann (bezüglich deines "raus-eichens").

    Das ist natürlich, gerade wegen der Ausrichtung mit dem Handy, keine Lösung für eine dauerhafte/kontinuierliche Navigation. Schließlich kann man das Handy nicht die ganze Zeit vor sich halten.


    Die Genauigkeit empfinde ich selbst als ziemlich passabel, ich habe allerdings auch ein relativ gutes räumliches Orientierungsvermögen, manche haben damit ja ziemlich Probleme. Ich kann mir also relativ gut vorstellen wo das Handy hinzeigt, auch wenn ich es nicht direkt vor meine Augen halte. Allerdings ist es etwas nervig, dass das Bild, sobald man etwa unter 1° ranzoomt, sehr stark "schwankt" bzw. "rotiert". Das liegt vermutlich daran, dass die Gyroskope am Handy eben nicht perfekt sind.


    Ein direktes auffinden eines Objektes ist somit nur sehr schwer möglich bzw. man muss dementsprechend schon Glück haben.


    Das hat allerdings zur Folge, dass ich zwangsläufig besser im "Starhopping" werde ^^


    Ich kann leider nicht sagen, wie das aussieht, wenn man das Handy fest am Teleskop befestig. Denke , dass man den Mount mit Handy dann ähnlich wie ein Suchfernrohr ausrichten kann. Das sollte eine Möglichkeit sein. Die Frage ist dann natürlich, wie genau die Gyroskope / der Kompass im Handy sind und auch über Nacht bleiben.


    In meiner Situation würde ich damit kein kontinuierliches Guiding ersetzen können. Bzw. es hat schon seine Umständlichkeiten. Trotz allem bin ich sehr zufrieden damit. Gerade was aktuelle Positionsdaten der Kometen und Satelliten angeht.


    Ich nutze übrigens die PRO Version von Stellarium.


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius

    Hey Alexander,


    Danke! Das heißt ich könnte theoretisch auch mit unmodifizierter DSLR (Nikon D5200 in meinem Besitz) und einer Montierung starten? Ich denke GoTo ist zwingend notwendig. Guiding allerdings nicht oder? Danke auf jeden Fall für die Tipps bezüglich der Fotografie ^^


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius

    Servus Julius,


    wäre interessant zu wissen, ob du aus der Stadt heraus oder unter Landhimmel beobachtest und wie du die Lichtverschmutzung einschätzt.


    KH Wini

    Gute Abend Wini,


    Da hast du natürlich recht! Ich beobachte aus einem Wohngebiet in dörflicher Gegend (würde man wohl als "auf dem Land") einordnen. Die letzte bestimmte fst vorgestern war glaube ich etwa 5m für das bloße Auge. Gestern war das Seeing auf jeden Fall schlechter, da M47 im Vergleich zum Vortag schon nicht mehr so gut aufgelöst und hell war. Ich gehe von etwa 4,5m aus. Die Luftunruhe war allerdings ebenfalls deutlich stärker ausgeprägt als vorgestern.


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius

    Guten Abend Peter,


    das mit der Decke ist eine gute Idee! Kommt mit auf meine Merkliste, genauso wie der Filter ^^


    Danke und viele Grüße,


    Julius

    Hey Stephan,


    danke für deine Liste an Tipps! Das mit dem Atmen habe ich mittlerweile schon selber entdeckt :D Interessant auf was man alles achten muss. Ich denke ich werde den Tubus irgendwann auch mal mit Velour auskleiden. Die Höhen- und Azimutalverstellung hab ich mittlerweile gut eingestellt bekommen, sodass ich von weiteren Modifikationen erstmal abstand nehme :grinning_face_with_smiling_eyes: Dennoch danke für deine Ideen dazu!


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius

    Ich würd vorn unten an den Tubus einen Möbelknauf anschrauben. Dort kann man dann mit der linken Hand greifen und bequem nachführen.

    Die Gleitpaarungen nicht festspannen, ev. hilft Trockenschmierstoff (PTFE Spray).

    Hallor Jörg,


    Danke, eine schöne Idee! Dan müsste ich im Dunkeln nicht mehr so aufpassen, wo ich gerade hinfasse. Das werde ich mir definitiv überlegen. Falls ich nicht schrauben möchte kann ich es ja auch erstmal mit einer Klebefläche versuchen. 3M Klebepads haben mich noch nie im Stich gelassen und die lassen sich dann auch mit ein bisschen Aceton oder 2-Propanol leicht entfernen.


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius

    Hallo Stefan,


    danke für deine Antwort! Ich dachte ich habe wenigstens die meisten Anfängerfehler vermieden, aber gerade das, was ich hier drunter zitiert habe, habe ich gar nicht mehr im Kopf gehabt! Danke, dass du das nochmal erwähnt hast! Im Nachhinein total bescheuert, dass ich das nicht bedacht habe :grinning_face_with_sweat: Jetzt bin ich auf jeden Fall schlauer!

    mit der wird wohl auch die Anpresskraft eingestellt

    Ich muss sagen, mittlerweile bin ich sehr zufrieden. Ich habe den Anpressdruck des Azimutalen-Lagers angepasst und weiß jetzt dank dir auch das Höhenlager richtig zu nutzen. Ich habe in den letzten Tagen mehrere Stunden beobachtet und die Nachführung bereitet mir mittlerweile nur noch sehr wenige bis keine Probleme. Am schwierigsten ist es einfach immer noch bei sehr hoher Deklination nahe dem Zenit. Aber das wird mit der Übung sicher auch besser ^^


    Danke und clear skies,


    Julius

    Danke Alexander!


    Danke für die Tipps! Der Komet war toll ^^ Die Astrofotografie interessiert mich auch wahnsinnig, aber ich denke die wird bei mir noch etwa 2-3 Jahre warten. Wenn das Hobby wir weiter so Spaß macht werde ich wahrscheinlich in einem Jahr in ein 8" Dobson oder sogar ein 10" Dobson investieren ^^


    Danke und LG,


    Julius

    Danke Christoph!

    deine Begeisterung springt beim Lesen richtig über. Schöner Bericht, vielen Dank!

    Das freut mich sehr ^^


    Auch deine Antwort, war gestern Abend noch sehr hilfreich, sodass ich ebenso fast alles von der Liste besucht habe!

    Besonders Pe(tte)rsson und Findus hat Spaß gemacht! Der Komet war ein absolut fantastisches Erlebnis und mein Highlight des Abends. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so ein Objekt jemals mit meinen eigenen Augen sehen könnte. Es war natürlich eher ein diffuser sich schnell bewegender Nebelfleck, aber mit indirektem Sehen konnte ich ein komprimiertes helleres Zentrum erkennen. Das war erhebend ^^ Ich hab ihn übrigens mit 25mm Kellner gefunden als er nah an Tau war und habe ihn dann fast 30min mit meinem 9mm Kellner verfolgt.


    Danke für deine zahlreichen Empfehlungen und Tipps!


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius


    PS: Dank Peter jetzt auch mit Klarnamen ^^

    Guten Tag Peter,


    erst einmal vielen Dank für deine sehr ausführliche Antwort! Die war gestern Abend, kurz bevor ich raus bin noch sehr hilfreich. Gleiches gilt natürlich auch für Lucifugus . Deshalb vielen Dank euch beiden!

    PS: Unterschreiben tut man normalerweise hier immer mit Vornamen (Klarnamen), aber wie man will...

    Ja du hast recht, es fühlte sich schon ein bisschen komisch an, aber ich wollte es dann auch irgendwie durchziehen. Ich merke aber auch, dass hier alle mit Klarnamen unterwegs sind, also: Ich bin Julius ^^


    Super!

    -Sucher ist justiert.

    - Leider sind meine Okulare (Ich nutze noch die meines ersten Teleskops, da ich es ja erst seit etwa über 1 Woche habe, und da steht leider kein Hersteller drauf). Ich habe aber gestern sehr genau gezeichnet und werde heute die Zeichnung mit Stellarium vergleichen um das wGF in etwa zu ermitteln.

    - Du hast recht, das muss ich dringend immer ergänzen. 130/650 f5. Ich besitze nur 2 Okulare (9mm und 25mm Kellner). wGF prüfe ich dann noch.

    - Genau. Stellarium ist bei mir auf dem Handy immer im Nachtmodus, wenn ich draußen bin. Meine Stirnlampe hat Rotlicht, welches ich mit einem halbtransparenten Klebepapier überklebt habe, sodass es noch dunkler ist.

    -Ja das muss ich definitiv noch üben. Ich habe gestern, zu meiner eigenen Überraschung, aber fast alle Objekte sofort gefunden. Bis auf M47 waren aber auch alle relativ nah an großen Sternen. Dazu kommt dann aber die Tage mein detaillierter Beobachtungsbericht.


    Bemerkungen zur Beobachtung:

    - der Rosettennebel ist riesig (mehr als 1 Grad im Durchmesser ! - daher der Tipp mit dem GF oben !) und nicht brennend hell (optimal wäre ein Nebelfilter), er ist kein völlig leichtes Objekt. Du kannst ihn wahrscheinlich sehen, wenn Du Dir einige Mühe gibst aber vielleicht besser eher mit M42 anfangen !!! Wenn Du Rosette probieren willst, schau Dir die Grösse des Sternhaufens in der Nebelmitte an und such erstmal das in Deinem Okulr. Dann kann Dz relativ dazu den nebel suchen. Am besten drüberschwenken und auf schwache Aufhellung achten... (field sweeping)

    - M31 ist typischerweise für den Anfang recht enttäuschend, mach Dir aber nix draus (man braucht SEHR GUTEN Himmel für sowas !!! und etwas mehr Erfahrung mit der Zeit...)

    Danke für die Tipps. Die werde ich mir merken. M42 kenn ich natürlich schon und auch wenn ich ihn nicht allzu gut sehen kann (nicht gerade stark ausgeprägt bei fst 4-5m) hab ich ihn doch schon sehr bewundert. Denn für einen Nebel ist er natürlich doch sehr gut zu sehen.

    Nochwas:

    Versuch etwas über die Objekte (vorher oder nachher) zu lesen, typischerweise erstmal nur Wikipedia...

    Schaumal wie interessant sogar 'nur' Beteigeuze ist:

    Das find ich eine tolle Idee. Ich glaube dann könnte mir die Beobachtung noch mehr Spaß machen!

    Tolle Auflistung. Danke danke!

    Ich habe gerstern fast alle aus der Auflistung besucht (außer h+ chi persei und NGC1999. Zusammen mit der Auflistung von Christoph war ich gestern schon gute 3h beschäftigt und habe 8 ziemlich detaillierte Skizzen angefertigt. Mit 3 davon bin ich außerordentlich zufrieden. Bei den anderen 5 muss ich nochmal nachprüfen, wie gut die Zeichnung zu Stellarium passen. Gerade M35,M36, M37 waren schwer zu skizzieren, weil die Haufen nicht unbedingt allzu markante Sterne enthielten. Dennoch bin ich schon begeistert von meinen Funden.


    Viele Grüße und clear skies,


    Julius

    Hallo zusammen.


    Ich möchte in diesem Beitrag meine Erfahrungen aus meinem insgesamt dritten Beobachtungsabend teilen. Diesen Abend habe ich vollständig der Deep Sky Betrachtung gewidmet, da die Planeten zur Zeit keine gut beobachtbaren Objekte sind (zumindest nicht an meiner Position). Lasst mich vorher noch erwähnen, dass ich ein Anfänger bin, immerhin erst mein drittes "Spechteln", und mich gerade deshalb über Ratschläge und / oder konstruktiver Kritik jedweder Art freue ^^ . Viel Spaß beim lesen!


    Als es so langsam wirklich dunkel wurde und sich bereits Sirius und Beteigeuze am Himmel offenbarten, begann ich mich umzuziehen. Da es später stramm auf die 0°C Marke zusteuern sollte und ich einen wirklich ausgiebigen Beobachtungsabend vorgesehen hatte, habe ich mich besonders warm angezogen. Thermo-Unterwäsche, Thermo-Shirt, Fleece-Pullover und Softshell-Hose. Darüber meine dicke Winterjacke. Das sollte mich zumindest für 2-3h warm halten. Spoiler: Hat gut funktioniert. Ich habe noch alle Finger und Zehen ^^ Ich stelle das Teleskop gegen 19:45 Uhr nach draußen unter das Abdach.

    Zu meinem Unvergnügen wird mein Abend bereits unterbrochen, bevor es richtig Losging. Nach dem das Problem gelöst war starte ich dann, zwar etwas verspätet, aber mit umso mehr Vorfreude in den Abend.


    Es ist 21:00 Uhr.


    Meine Reise am gestrigen Abend startet, wie hätte es auch anders sein sollen, in meinem Lieblingssternenbild Orion. Als ich den Leuchtpunktsucher meines 5" Bresser Messier Dobson auf Beteigeuze richte merke ich bereits das kribbeln in den Fingern. Mein Ziel sind heute die Messier Objekte und einige offene Sternhaufen um Canis Major, Puppis und Canceri. Da mein Sternenatlas noch nicht da ist (ich habe mich für den Karkoschka entschieden) , habe ich ein paar interessante Objekte in Stellarium ausgewählt, die zu meiner Ausrichtung nach Süden passen. Ein kleiner Anhaltspunkt waren die angegeben Grenzgrößen in Stellarium. Da ich die Bortle-Skala noch nicht bestimmen kann, habe ich mich kurzerhand an der subjektiven Grenzgrößenbestimmung an Ursa Minor versucht. Die schwächste Grenzgröße, die ich mit bloßem Auge und etwas Konzentration bestimmen konnte lag bei etwa 4m8 (ich hoffe die Schreibweise ist korrekt) in Form des Ecksterns unterhalb von Zeta Ursae Minoris.

    Zurück am OAZ stellte ich an Beteigeuze scharf und schwenkte direkt rüber zu SiriusMein erstes Ziel war M47, im Sternbild Puppis. Ich habe also praktisch horizontal nach Osten geschwenkt bis sich ein heller Sternenhaufen vor meinen Augen auftat. Ich muss im ersten Moment ziemlich ungläubig durch mein 25mm Kellner geschaut haben, denn ich hatte nicht erwartet M47 sofort zu finden. Ich war sehr überrascht, wie stak sich dieser Sternenhaufen von der restlichen Umgebung abhebt, denn ich muss zugeben, dass ich mich zwischen sehr eindeutigen Objekten, wie Sirius oder dem Orionnebel, kaum orientieren kann. Zumindest, wenn ich durch das Teleskop sehe. Für mich als absoluter Teleskop-Laie sieht auf den ersten Blick jeder Himmelsausschnitt gleich aus. Aber nicht, weil sie sich tatsächlichen ähneln, sondern weil ich von der schieren Masse an Sternen förmlich übermannt werde. Ich sehe so viele Sterne, die ich durch meine bloßen Augen nichtmal erahnen kann, dass ich mich wortwörtlich in den Sternen verliere. Gerade deshalb wollte ich zunächst nicht glauben, dass das was ich da gerade sehe tatsächlich M47 ist. Ich schaute also weg vom OAZ und schaute durch den Sucher. Natürlich war im Sucher nichts zu erkennen, was für mich, so absurd es auch klingt, ein "AHA-Moment" war. Ich habe in dem Moment erst realisiert wie unfassbar groß der Nachthimmel im Teleskop erscheint. Vor aller Augen verborgen und dennoch da. Ich hatte an meinen ersten beiden Nächten natürlich schon Planeten, den Mond und die Plejaden gesehen, allerdings waren das alles Dinge, die ich auch mehr oder weniger gut über mehrere Jahre mit meinen bloßen Augen gesehen hatte. Etwas im Teleskop zu sehen, was mit bloßem Auge gar nicht zu erkennen war, war beflügelnd. Ich habe also Stellarium geöffnet und in M47 gezoomt um meine Sicht damit zu vergleichen. Natürlich war Stellarium deutlich detaillierter, aber ich konnte Sterne erkennen die ich auch in meinem Sichtfeld sehen konnte. Im Besonderen viel mir der "Briefumschlag" (so hab ich kurzerhand benannt :D) mit den drei Sternen obendrüber auf. In meiner Zeichnung könnt ihr das wahrscheinlich besser nachvollziehen. 

    Ich habe meine Skizze aus meinem Tagebuch einmal in Paint nachgemalt und mit den NGC Nummern beschriftet, welche ich für den jeweiligen Stern vermute. Das ganz rechte Bild ist meine Sicht im Teleskop gewesen und für die Vergleichbarkeit habe ich es gedreht. Ich weiß leider nicht, wie ihr Zeichnungen hier handhabt, also ob sie "Richtigherum" hier reingestellt werden oder eben wie aus dem Teleskop. Ich konnte natürlich noch mehr Sterne in M47 sehen, allerdings sind meine zeichnerischen Fähigkeiten auch alles andere als ausgeprägt. Aus diesem Grund bin ich eigentlich ganz zufrieden mit meinem Ergebnis.


    Nach M47 war ich so aufgeregt, dass sich meine Hände am Teleskop praktisch selbständig machten um nach M46 ganz in der Nähe zu suchen. Dieses Objekt ist mit 6m09 schon deutlich lichtschwächer als sein Nachbar, den ich zuvor bestaunt habe, weshalb ich schon erwartet habe, dass es schwieriger zu finden ist. Ich bin mir leider immer noch nicht ganz sicher, ob das, was ich jetzt versuche zu beschreiben, wirklich M46 war. Ich schwenkte das Teleskop also leicht nach Osten (links) und leicht nach unten, bis ich nach bereits ein paar wenigen cm Drehung ein schwach schimmernden Sternenhaufen wahrnahm. Hätte ich nicht so langsam geschwenkt, wäre ich sicher darüber hinweg gerast, doch ich stockte und versuchte mich auf den Haufen zu konzentrieren. In dem Moment ging das Prinzip des indirekten Sehens durch den Kopf, also schaute leicht daran vorbei und konnte tatsächlich mehr schwache Sterne sehen. Der Bildausschnitt war gefüllt mit einem schwachen aber dichten Haufen an Sternen. Ich war verwundert, denn die Entfernung bzw. die Azimutale Drehbewegung war kaum merklich. Ich kann das leider in Grad und Bogenminuten überhaupt nicht einschätzen, wie groß die Entfernung aussah, aber es war definitiv sehr nah dran. Mit meinem 25mm Kellner musste ich praktisch nur 1 ganzes Blickfeld weiter und war schon fast bei M47. Kann es sein, dass ich mich da vielleicht verguckt habe? Ich habe selbstverständlich eine Reise durch die Umgebung gewagt, allerdings keinen weiteren erkennbaren Haufen gefunden. 


    Meine nächste Aufgabe ergab sich somit aus diesem Zweifel an meiner Entdeckung. Ich schaute also in Stellarium nach und entdeckte 140 Puppis und NGC 2422 9. Beide sehen in Stellarium groß und rot aus und mit mindestens 5m09 sollten sie auch hell genug sein. Zu meinem eigenen Frust konnte ich sie auf biegen und brechen aber nicht finden. Ich habe nach 20min gedacht, dass ich verrückt werde. Ich habe mehrmals vermutet, dass ich einfach die Himmelrichtung aufgrund der Umkehrung im Teleskop vertauscht habe, aber egal ob drüber oder drunter, links oder rechts, ich konnte keinen der beiden finden. Ich muss euch gestehen, dass ich zu dem Zeitpunkt wirklich gefrustet war. Ich meine, so helle, große und rote Sterne sollten doch zu finden sein. Gerade wenn ich mir zumindest bei M47 schon so sicher war. Irgendwann habe ich dann tatsächlich in der Nähe des schwachen Sternenhaufens, was ich als M46 vermute, einen kleineren leicht rötlich schimmernden Stern entdeckt. Kann das wirklich 140 Puppis gewesen sein? Ich zweifle ehrlichgesagt noch daran. Ich weiß, dass 5" nicht die größte Öffnung ist und dass ich nur begrenzt Licht einfangen kann, aber ich sollte ihn doch zumindest größer wahrnehmen oder? Zum Vergleich: Ich habe ihn ungefähr so groß wahrgenommen, wie oben in der Zeichnung NGC 2422 70 


    Nach diesem zweifelhaften Ausflug wollte ich mich doch noch spontan in das Sternenbild Monoceros vorwagen um NGC 2238 (Rosetten-Nebel) und C50 (Caldwell 50) zu betrachten. Mein Startpunkt war Beteigeuze, allerdings konnte ich diese Objekte nicht finden, so sehr ich es auch versucht habe. Um ehrlich zu sein, war mein Frustlevel dort schon etwas gestiegen. Ich wollte dennoch nicht aufgeben und guckte stattdessen etwa 15min einfach in die Plejaden. Das war für mich ein bisschen wie Energie tanken. Die Plejaden sind natürlich auch ein dankbares Beobachtungsobjekt und einfach schön anzusehen.


    Nach dem ich wieder etwas motivierter war, wollte ich zum Abschluss nochmal etwas schönes, aber neues entdecken und habe mich mit meinem Teleskop auf die Suche nach M44 im Sternenbild Canceri begeben. Dank seiner guten Position in der Mitte zwischen Asellus Borealis und Asellus Australis, konnte ich M44 schnell ausfindig machen und bestaunen. Ich sags euch, das war schön! Ich hab den Anblick wirklich genossen und deshalb auch vollkommen vergessen zu zeichnen ^^


    Das war nach fast 3h spechteln auch ein schöner Abschluss für mich, denn da Krebs in der Deklination schon sehr hoch ist, hat sich mein Rücken beim beobachten auch irgendwann gemeldet.


    Da es heute Nacht und morgen Nacht nochmal klar sein soll, werde ich heute gleich nochmal rausgehen und die selben Ziele aufsuchen um mich sozusagen selber zu überprüfen. Mit etwas Glück finde ich diesmal auch 140 Puppis oder NGC 2422 9. Heute werde ich allerdings versuchen früher rauszugehen und M31 im Westen zu sehen, bevor sie hinter den Dächern verschwindet

    Falls ihr noch Tipps für mich heute oder morgen Nacht habt, schaue ich mir diese sehr gerne an. Ich habe leider zu wenig Erfahrung, was man mit 5" wirklich gut sehen kann. Das wirkt auf Stellarium manchmal etwas verwirrend für einen Anfänger wie mich.


    Vielen vielen Dank, wenn ihr bis hierher gelesen habt. Ich hoffe ich konnte euch ein bisschen mitnehmen und euch zeigen, wie sich mein dritter Beobachtungsabend für mich angefühlt hat.


    Danke und allzeit klare Nächte!


    Galahad

    ... tja, er wollte sich ja vom einen beraten lassen und dann beim anderen bestellen - dort noch etwas Aufwand zu erzeugen, ist so gesehen nicht verkehrt :D


    Herzliche Grüße, Holger

    Naja ich habe mich bei beiden Verkäufern beraten lassen und nicht nur bei einem, also würde ich dann natürlich auch den anrufen, bei dem ich bestellt habe.


    LG und cs,


    Galahad

    Hallo Walter,


    Ich denke so lange es kein "technischer Fehler" ist, wovon ich hier definitiv nicht ausgehe, werde ich selber erst einmal Hand anlegen ^^ Hat gestern auch schon gut funktioniert. Azimutal läuft es auf jeden Fall schon besser. Den Drehknauf muss ich mir dafür nochmal genauer ansehen.


    Danke!


    LG und cs,


    Galahad

    Hallo Holger,


    danke für deine Nachricht! Du hast recht, ich habe gestern erstmal die Azimutalausrichtung auseinandergeschraubt und dann etwas leichter wieder zusammengesetzt. Es läuft jetzt schon deutlich angenehmer aber nicht so leicht, dass ich durch Okularberührung bereits das Teleskop verschiebe. Ich denke ich muss mich als Anfänger auch einfach noch ein bisschen daran gewöhnen ^^ Und von "Modifikationen" werde ich auch erstmal die Finger lassen, wie du schon sagst!


    LG und cs,


    Galahad

    Vorneweg ich besitze keinen Dobson. Arbeite aber manchmal wegen Schnelligkeit auch mit dem Newton ähnlich wie mit einem Dobson. Generell ist der Nachteil von Dobsons aber eben die Nachführung. Dafür sind sie im allgemeinen im Verhältnis zur gebotenen Öffnung relativ preiswert. Nachteil deshalb weil entweder ständig geschubst oder gezogen werden muss. Insbesondere bei Punktobjekten (Planeten in hoher Vergrößerung) Den Spiegel dejustierst durch deine Vorgehensweise nicht, solange du dabei nicht an den Schrauben auf der Teleskoprückseite drehst! Bei der Beobachtungen von Deepskyobjekten mit kleinen Okular Brennweiten haben sie aufgrund der meist großen Öffnung durchaus Vorteile. Deine Dobsenöffnung ist allerdings doch eher auf Planeten ausgelegt, mMn. Da 13cm auch bei f5 nicht so extrem viel Licht sammeln, um damit z. B. einige der planetarischen Nebel zu erhaschen. Das geht eigentlich erst so ab 15cm f5 los. Ich schaffte mit meinem extrem mobilen 6 Zoll, 1,4m Brennweite, gerade so den Ringnebel zu erhaschen. Hatte das aber z. B. an einem 6 Zoll f5 eines Beobachtungskollegen nicht geschafft. Hatte es aber auch nicht allzu lange probiert (30min).

    Hey Wini,


    danke für deine Antwort! Ist natürlich logisch, dass 5" nicht unbedingt das größte Lichtsammelvermögen zeigt, aber ich bin erstmal sehr zufrieden mit dem was ich schon sehen konnte. Und da ich ja noch blutiger Anfänger bin, wird sich sicher mit der Zeit genauer herauskristallisieren, was ich hier an meinem Standort so alles sehen kann. Das Nachschubsen an sich fand ich bisher eigentlich nicht allzu störend, bis auf diese erwähnten "Ruckler". Ich habe gestern die Azimutalausrichtung auseinandergeschraubt und weniger fest wieder zusammengesetzt. Jetzt läuft es zumindest in der Azimutalen schon deutlich deutlich besser. Das Höhenrad muss ich mir nochmal genauer ansehen. Da blick ich noch nicht ganz durch, wie es aufgebaut ist.


    LG und cs,


    Galahad

    Hallo Helmut,


    danke für deinen Kommentar! Ja ich hab definitiv gemerkt, dass der Mond bei so hoher Ausleuchtung schon extrem hell ist. Mit der 2x Barlow war das ganze schon deutlich angenehmer. Ich hoffe du hattest mittlerweile auch schöne erste Eindrücke ^^


    Viele Grüße und clear skies,

    Galahad

    Hallo Gerd,

    Einen schönen Bericht hast du geschrieben

    Danke! Schön, dass er dir gefällt.

    Ja, bei Mondlicht sind die schwachen Objekte nicht mehr so gut sichtbar, denn der Himmelshintergrund wird durch dem Mond aufgehellt und dementsprechend sinkt der Kontrast der Objekte zum Hintergrund.


    Eine Aufhellung durch den noch nicht aufgegangenen Mond gibt es eigentlich nur über dem Bereich an dem er aufgeht und das auch nur kurz vor seinem Aufgang. So sehr fällt das aber nicht auf.

    Das ist gut zu wissen, danke! Dann weiß ich jetzt, worauf ich achten muss, wenn ich bei Mondschein beobachte!


    Die beste Zeit für Jupiter ist einfach vorbei.

    Mitte April kommt Jupiter in die Konjunktion zur Sonne und wird Mitte des Jahres am Morgenhimmel wieder sichtbar. Die derzeitige geringe Höhe über dem Horizont ist nicht gerade förderlich für eine gute Beobachtung vom Jupiter. Die Luftunruhe macht hier eine sinnvolle Beobachtung nahezu unmöglich.

    Das Mondlicht stört allerdings nicht bei der Planetenbeobachtung. Planeten können auch am aufgehellten Himmel gut beobachtet werden.

    Ah alles klar. Das macht natürlich Sinn. Schade, dass es dann noch ein paar Monate dauert, bis ich Jupiter gut sehen kann, aber ich bin in Geduld geübt ^^ . Außerdem gibt es am Himmel ja auch abseits der Planeten genug zu betrachten.


    Das ist oft bei den günstigen Mondfiltern so.

    Ich nutze zur Dämpfung der Helligkeit bei der Mondbeobachtung gute Neutral/Graufilter, die das Bild nicht einfärben.

    Super Tipp! Das notiere ich mir!


    Auch bei Mars ist die beste zeit der Beobachtung schon vorbei.

    Mars ist jetzt einige Wochen nach seiner Opposition, die Anfangs Dezember 2022 war, nur noch 9,5" "groß". Das macht die Beobachtung vom Mars schon schwierig. Bei ungenügender Luftruhe und Himmelsqualität kann es schon sein, das Mars recht blass erscheint.

    Ok, natürlich schade, dass ich dafür auch einen ungünstigen Moment erwischt habe, aber auch wenn Mars sehr "blass" bzw. hell war, konnte ich den Anblick sehr genießen. Ich versuche mal in den nächsten Tagen öfter auf den Mars zu schauen um zu sehen ob sich mit weiter abnehmendem Mond etwas verändert.


    Danke für deine Antworten und Ratschläge Gerd!


    Viele Grüße und cs,


    Galahad

    Hallo Galahad

    Es macht viel Freude deinen Bericht zu lesen, erinnert es doch an die eigenen ersten Erfahrungen an einem Teleskop. Deine Begeisterung ist deutlich spürbar. Viel Freude mit deinem neuen Hobby.

    Gruß Ralf

    Hallo Ralf, vielen Dank für deinen Kommentar. Dann hat dieser Eintrag ja genau das erreicht, was er sollte ^^

    Ich hoffe, dass es mir dann auch irgendwann so geht!


    Grüße und clear skies,


    Galahad

    Beobachtungsabend 08.02.2023: Das erste mal beobachten - Jupiter, Mond, M42 und mehr

    Heute habe ich das erste mal mit einem Teleskop beobachtet. Ich bin immer noch begeistert und überwältigt von meinen Beobachtungen. Nachdem ich das Teleskop ausgepackt und aufgebaut hatte, ging es direkt am Abend nach draußen. Was ein Glück, dass ich heute direkt klaren Himmel hatte. Und was für einen!

    Es war etwa 1-2°C und "Sternenklar" also keine einzige Wolke zu sehen. Die Sterne haben, mit bloßem Auge betrachtet, kaum gefunkelt. Der Mond sollte etwa gegen 21:14 Uhr im Südosten aufgehen und bei 93% Erleuchtung sein (3 Tage nach Vollmond). Dementsprechend ist Planetenbeobachtung oder auch die Beobachtung von DeepSky höchstwahrscheinlich suboptimal, oder? 

    Und falls das stimmt, gilt das auch, wenn ich selbst den Mond noch nicht sehen kann? D.h. der Mond "verstrahlt" die Objekt bzw. den Himmel schon, auch wenn er in meinem Horizont noch nicht aufgegangen ist? Das erschiene mir zumindest logisch.


    Ich habe also schon um etwa 19:30 Uhr mein Teleskop im Garten (Süden) aufgestellt und es etwa 30min bei geöffnetem Tubusdeckel auskühlen lassen.

    Um etwa 20 Uhr war Jupiter knapp über den Hausdächern im Westen, sodass ich mich beeilen musste. Er stand dort schon etwa bei 17° über dem Horizont. Ich denke 17° ist ziemlich tief für Planetenbeobachtung, aber da bin ich gerne offen für eure Meinungen.

    Wie gesagt, das ist jetzt das erste mal, dass ich überhaupt durch das Teleskop schaue. Ich hatte keine Zeit vorher den Leuchtpunktsucher zu justieren (und zu dem Zeitpunkt ehrlichgesagt auch keine Ahnung ^^)  und habe deshalb mein Smartphone mit Stellarium im Nachtmodus geöffnet. Nachdem ich Jupiter ausgemacht hatte, hab ich das 20mm Kellner in den OAZ gesteckt, festgeschraubt und durchgeschaut. War natürlich eine grandiose Idee als blutiger Anfänger mit einem Planeten zu beginnen, der erstens nah über dem Horizont steht und zweitens die Beobachtung auch noch bei hellem und großem Mond durchzuführen. 

    Naja wie es so kommen musste, hab ich eine relativ unscharfe aber helle Scheibe gesehen. Natürlich ziemlich klein. Tja, also hatte ich den Planeten wenigstens schon mal erwischt. Deshalb hab ich direkt das 10mm Kellner genommen und gewechselt. Tada, Jupiter war weg :). 

    Ich habe deshalb den Sucher angeschaltet, einen hellen Stern genommen (ehrlichgesagt weiß ich nicht welcher genau) und geschaut wie weit der Punkt etwa vom beobachteten Objekt abweicht. Anschließend hab ich diese Abweichung versucht auf den Jupiter zu übertragen und es hat tatsächlich funktioniert :D Ist natürlich eine witzige Idee, dass man praktisch den Leuchtpunkt an eine Stelle richten muss wo nichts ist, damit im OAZ etwas zu sehen ist. 


    Nun konnte ich den Jupiter schon besser sehen und meine sogar leichte oberflächliche Helligkeitsunterschiede ausmachen zu können. Allerdings war er immer noch irgendwie unscharf. Ich möchte lieber nicht behaupten wirkliche Oberflächeneigenschaften wie Wolkenbänder ausgemacht zu haben. Das wäre mit meiner Brennweite und Vergrößerung sicher möglich, aber ich schiebe das lieber auf meine anfängliche Aufregung und damit einhergehende Einbildung. Meine Erinnerungen sind ja auch nicht mehr Taufrisch, denn heute ist schließlich schon der 12.2. Beim nächsten mal schreibe ich das früher auf.


    Ich wollte noch näher ran, also hab ich noch eine 2x Barlow dazwischen gesetzt und dann konnte ich wirklich gut was sehen. Natürlich wurde Jupiter nicht schärfer, egal, wie ich den OAZ gedreht habe, aber immerhin. Die Unschärfe sorgte allerdings dafür, dass ich mir Sorgen bezüglich der Spiegeljustierung machte.


    Nachdem Jupiter also hinter den Dächern verschwunden war, habe ich erstmal pausiert um mir das Teleskop einfach ein bisschen anzuschauen. Kurz danach konnte ich dann den Mond sehen. Als ich das 20mm ohne Barlow eingesteckt habe, war ich komplett begeistert. Ich war hin und weg. Der Mond war knackscharf. Ich war dementsprechend erleichtert und nehme an, dass der Spiegel nicht dejustiert ist, denn ansonsten hätte der Mond ja auch unscharf sein müssen oder?

    Ich wollte näher ran, also hab ich zuerst nur das 9mm und dann die Barlow mit 9mm Okular verwendet. Trotz Barlow konnte ich keine merkbare Verschlechterung der Schärfe feststellen. Und das ist wahrlich keine hochpreisige Barlow. Selbst bei 144x Vergrößerung war der Mond super scharf. Ich war so überwältigt. Ich kann das kaum in Worte fassen. Der Bildausschnitt war dann natürlich sehr nah dran, sodass ich praktisch Krater zählen konnte :D.  

    Ich muss allerdings auch sagen, dass der Mond schon sehr hell war. Der mitgelieferte Mondfilter hat ihn zwar abgedunkelt, machte ihn aber auch komplett Blau. Das wollte ich nicht.


    Nach dem Mond und ca. 20min Dunkeladaption hab ich das Teleskop, wohlgemerkt ohne Leuchtpunktsucher, auf M42 gerichtet. Da M42 in meinem Lieblingssternenbild liegt, war das natürlich leicht zu finden. Ich habe in diesem Moment zum ersten mal in meinem Leben einen Interplanetaren Nebel durch meine eigenen Augen gesehen. Wie cool ist das bitte! 

    Ich hatte das Gefühl, dass ich den Nebel mal besser und mal schlechter beobachten konnte. Ich konnte zumindest eine grobe Struktur ausmachen. Ich denke der Mond spielt da auch eine große Rolle. Ich hoffe ich kann das Vergleichen, wenn ich demnächst M42 beobachte, wenn nicht gerade Vollmond war. In meinem analogen Tagebuch werde ich für mich selbst noch eine kleine Zeichnung machen um das besser vergleichen zu können.


    Irgendwann bin ich dann zu den Plejaden übergegangen und hab einfach die Aussicht genossen ohne mit große Gedanken um die einzelnen Sternen zu machen. Nach und nach konnte ich immer mehr Sterne sehen und war schlicht und einfach im Bann der Sternen. Doch plötzlich schoss ein Objekt durch mein Blickfeld ohne Licht. Keine Leuchtspur und offensichtlich kein Passagierflugzeug. Nach etwas googlen bin ich mir ziemlich sicher, dass das ein Satellit war. Die hatte ich gar nicht auf dem Schirm. Ich finde es immer noch unglaublich cool, dass ich Satelliten sehen kann, die um die Erde kreisen.


    Danach habe ich irgendwann abgebaut und das kalte Teleskop mit offenem Deckel und offenem OAZ in waagerechter Position in den etwa 12°C warmen Keller gestellt. Ich habe mir gedacht, dass der Temperaturgradient nicht so hoch ist, wie 1°C draußen zu 19°C in meinem Arbeitszimmer. Tatsächlich hat keine Taubildung stattgefunden. Nach 4h habe ich es dann in mein Arbeitszimmer gestellt und bin schlafen gegangen. 




    Beobachtungsabend 2 am 10.02.2023

    Es war diesmal leider kein optimales Seeing. 5 Tage nach Vollmond und es war immer mal wieder Wollkenverhangen. Allerdings mit klaren Minuten dazwischen. Die wollte ich für Mars nutzen. Also 20mm Okular in das ausgekühlte Teleskop und los.

    Ich hatte am Mittag übrigens den Sucher endlich justiert indem ich ihn auf den etwa 230m Luftlinie entfernten Kirchturm gerichtet habe. Ein weiter entferntes Objekt hab ich leider nicht zur Verfügung gehabt. Vielleicht sollte ich das besser mal irgendwo im Feld machen, wo ich weiter sehen kann. Es war auf jeden Fall schon eine deutliche Verbesserung zum ersten Mal.

    Mars erschien mir auch sofort und ich habe den Anblick im 20mm (sehr klein), im 9mm (ok aber immer noch klein) und im 9mm mit 2x Barlow (sehr gut) genossen. Leider war das Erscheinungsbild vom Mars nicht ganz so, wie ich es mir erhofft habe. Ich zeige hier jetzt mal zwei Bilder:

    (Die Bilder sind generiert auf der Seite von Sternenfreunde Münster: https://www.sternfreunde-muenster.de/orechner.php)

    Das obere habe ich leicht in Paint bearbeitet um euch zu zeigen, wie Mars für mich aussah. Er war also sehr "weiss" oder "hell", wenn man das so sagen kann. Ich konnte am linken Rand zwar einen rötlichen Schimmer ausmachen, allerdings war er überwiegend einfach nur sehr hell.

    Jetzt kommt meine Frage. Liegt das am Mond? Hier gilt das selbe wie beim ersten Tag, der Mond war noch nicht über dem Horizont. Ich konnte ihn somit noch nicht sehen. Aber ich gehe davon aus, dass er trotzdem schon Lichtverschmutzung verursacht. Ist das der Grund für den hell erleuchteten Mars?


    Nach dem Mars habe ich ehrlichgesagt kein spezifisches Ziel mehr gesucht sondern bin mir dem Teleskop einfach den Sternenhimmel abgefahren. Dabei ist mit aufgefallen, dass manchmal die Sterne am Blickfeldrand nicht so scharf waren, wie die in der Bildmitte. Was hat das zu bedeuten? Das war übrigens beim 9mm und beim 20mm Okular ohne Barlow der Fall.


    Danach zogen leider auch schon wieder etliche Wolken auf.





    SO danke für das Lesen meines Tagebuchs. Ich freue mich über jedwede Rückmeldung, einen Kommentar, eine Empfehlung oder auch eine Antwort zu eine meiner Fragen. :grinning_face_with_smiling_eyes:


    Ich wünsche euch noch einen tollen Abend!


    LG und clear skies,


    Galahad


    Hallo zusammen :grinning_face_with_smiling_eyes: ,


    Ich habe vor ein paar Tagen mein erstes Teleskop erworben, das 130/650 Bresser Messier Dobson. Ich bin eigentlich sehr zufrieden, allerdings habe ich noch meine Schwierigkeiten bei der Nachführung. Das lässt sich bei mir auf 2 Bereiche aufteilen.

    1. Zum einen das allgemeine Handling. Das heißt, wie und wo fasse ich das Dobson am besten an und wo am besten nicht.

    2. Zum anderen gefällt mir das Reibungsverhältnis bzw. der nötige Kraftaufwand bei dem Höhenrad (heißt das so?) und der Plattform der Rockerbox nicht so gut. Sind Modifikationen hier sinnvoll?


    1)

    Ich bin natürlich Anfänger, also muss ich selbstverständlich einfach Erfahrungen sammeln um besser zu werden. Und es ist auch nicht so, dass ich die Nachführung gar nicht hinbekommen würde. Ich komme mit dem "umgedrehten" Gesichtsfeld schon gut zurecht. Lediglich bei "diagonaler" Bewegung hab ich noch so meine Schwierigkeiten, also das gleichzeitige bzw. aufeinanderfolgende Bewegen in Höhe (vertikale Stehachse) und Azimut (horizontale Drehachse). Unten habe ich ein Bild des Teleskops eingefügt. Mein OAZ ist genauso montiert. Beim Beobachten sitze ich also links neben dem Teleskop, sodass sich das Höhenrad bzw. dessen Drehrad auf der anderen Seite befindet. Natürlich greife ich jetzt nicht mit meinem rechten Arm über den Tubus und drehe dann, sondern ich nehme meine rechte Hand und lege sie hinten am Tubus an. Ich greife allerdings nicht an die Rückseite wo die Spiegelplatte mit den Justierschrauben sitzt, sondern lege meine Finger sozusagen um den Rand herum. Das geht bei 5" noch sehr gut. Meine linke Hand lege ich dann vorne unter den Tubus und drücke leicht nach oben. Gleichzeitig kann ich auch so die Drehachse verschieben, wenn ich leicht nach rechts oder links drücke. Ist das so gut oder dejustiere ich so vielleicht den Spiegel, wenn ich zu stark drücke? Ich habe leider noch kein guten Beitrag dazu gefunden, bzw. alle machen es irgendwie anders, hab ich das Gefühl. :)



    2)

    Jetzt zum zweiten Punkt. Ich würde gerne wissen ob ich die Rockerbox verbessern kann bzw. wie ich das am besten mache. Ich habe hier in Beiträgen von "Ebony-Star mit Teflon" als Gleitbelag gelesen. Ihr seht ja oben auf dem Bild die Sechskantschraube in der Mitte der Rockerbox. Mit einem Schraubenschlüssel kann ich die sicher lösen. Darunter sollte sich nach dem abnehmen der oberen Platte ja der Gleitbelag befinden oder? Ich kann natürlich auch erstmal probieren, ob das "anlösen" der Schraube bereits eine einfachere Verschiebung der Drehachse ermöglicht. Würdet ihr dennoch das eben genannte Ebony-Star mit Teflon empfehlen und wenn ja, worauf muss ich da achten?


    Das schwierigere ist allerdings das Höhenrad. Das geht mir einfach zu schwergängig. Sobald ich damit verstellen möchte muss ich so viel Kraft aufwenden, dass es bei genug Kraft direkt über das Ziel hinausschießt. Wie kann ich das vereinfachen? Wenn ich versuche das Höhenrad bzw. dieses schwarze Drehrad im Bild links zu lösen, geht das zwar, wenn ich die Schiene festhalte, allerdings lässt es sich dann nur runterdrehen. D.h. es wird nicht "fester" oder "weniger fest", sondern ich kann dann mit dem Drehknauf gar nicht mehr verstellen. Muss das so sein? Ich könnte mir vorstellen, dass man diesen Drehknauf ganz abschrauben muss um dann an die Drehachse zu kommen. Ich weiß nur nicht ob das so sein soll und wie ich dann die "Schwergängigkeit" einstellen kann. Gibt es da genau, wie bei der Drehpatte, so eine Gleitfläche?



    Wenn ihr hier nicht ausführlich beraten könnt oder wollt, wäre ich auch dankbar über jede Verlinkung eines Threads, der sich damit beschäftigt. Ich bin leider noch nicht ganz glücklich mit dem, was ich bisher hier gefunden habe, weshalb ich mich entschieden habe, ein neues Thema zu erstellen. Aufgrund der technischen Frage bezüglich der Modifikationen hab ich mich entschieden dieses Thema im Bereich des Technikforums für Reflektoren zu erstellen.


    Ich bin dankbar für jeden Tipp und jede Empfehlung.


    Danke!


    LG und clear skies,


    Galahad

    Guten Abend,


    gibt es vielleicht eine Möglichkeit diesen Thread irgendwie als "Abgeschlossen" zu kennzeichnen? Wie wird das hier gehandhabt? Letztendlich hat dieser Thread ja genau das erreicht was er sollte und falls Anfänger wie ich genau sowas suchen, können Sie so schnell sehen, dass ich ein passendes Teleskop gefunden habe.


    LG und cs,


    Galahad

    Hallo,

    Aber klar doch wird hier so etwas gerne gesehen. Einfach im passenden Forum schreiben. Meist ergibt sich dann auch eine interessante Diskussion. In den Beobachterforen gibt es dazu die passenden Rubriken.


    Viele Grüße

    Gerd

    Danke Gerd! Ich würde gerne sowohl Planetenbeobachtung als auch über interstellare Objekte, Nebel etc. schreiben. Ich denke es ist aber kein Problem, wenn ich das auch im Forum für die "Beobachtung Sonnensystem" mache oder? Ich bin natürlich ein Anfänger und habe dementsprechend erstmal das Ziel die Planeten und den Sternenhimmel allgemein besser kennen zu lernen.


    LG und cs,


    Galahad