Hallo Beisammen,
Die Experimente mit Brennweiten Verlängerung beim F2 Hyperstar sind weiter gegangen.
Nach der ersten Nacht mit Belichtungen habe ich noch 3 weitere Nächte Aufnahmen gemacht. Einmal damit die miese Justage und Fokus vom ersten Experiment verbessert werden konnte und dann in der 4. Nacht eine Serie ohne den Tele Extender, um den Vergleich zum original F2 zu erstellen.
Die Aufnahmen sind alle vom Stadtbalkon und bei gefühlt Bortle 8 mit dem L-enhance filter und der ASI2600MC gemacht. (1x1 Binning bei 0C und 5min Belichtung.
Imagetrain:
1.-3. Nacht C14 SCT -> Hyperstar (F2) -> Canon Bajonettadapter (mit Optonlong Filter drin) -> Canon Tele Extender 1.4x (Mark II) -> ZWO Canon Adapter -> ASI2600MC
4. Nacht C14 SCT -> Hyperstar (F2) -> Canon Bajonettadapter (mit Optonlong Filter drin) -> ZWO Canon Adapter -> ASI2600MC
Leider hat eine G. Neumann Tilt Einheit nicht mehr reingepasst. Restlicher Tilt konnte also nicht kompensiert werden.
Die Fokus Einstellung bei Verwendung der Canon Bajonett Adapter ist ganz praktisch, wie bei jedem normalen Fotoobjektiv kommt der Tele Extender einfach zwischen Optik und Camera und an der Fokus Einstellung ändert sich nichts. So war es auch beim Hyperstar, nur geringe Fokus Korrekturen waren nach Einsetzen des Extenders nötig.
Die 4 Nächte waren in etwa gleich klar, bestimmt leicht unterschiedliches Seeing.
Aufnahmen pro Nacht und Verwendung im Processing.
1. Nacht : 27/40
2. Nacht : 22/27
3. Nacht : 27/32
4. Nacht : 33/33
Processing in PI mit gleichen Schritten und soweit es ging gleichen Einstellungen.
Rohstack
Crop
RGB Kanäle aufspalten, R & B bzgl. G neu zentrieren und wieder mischen
GradXpert3
BlurXT
SPCC
GHS Stretch
Sättigung Sternfarben mit Sternmaske
Sättigung Nebel mit inverser Sternmaske
Histogramm fein Einstellung
LHE Dynamik
NoiseXT
Hier ein Vergleich von Bilddetails aus verschiedenen Verarbeitungsschritten und Beobachtungsnächten:
Von links nach rechts:
3 Nächte mit 1.4x Tele Extender. Hyperstar F2 -> F2.8
1 Nacht ohne Extender. Hyperstar F2. Im Vergleichsmosaik auf den Maßstab der Bilder mit Extender skaliert.
Von oben nach unten
Rohstack mit GraXpert
BlurXT
Final Version der Verarbeitung
Die erste Nacht hatte ich Fokus und Justage nicht richtig getroffen, Die Sterne sind fett, die Dunkelnebeldetails nicht optimal.
Zweite und dritte Nacht besser. Nr. 3 sieht am besten aus. (obwohl die numerischen Daten hinterher was anderes sagen!)
Erste Reihe asymmetrische Höfe bei 1-3, aber auch bei 4 Sterne ziemlich gleich fett (nur 'runder'). Man ahnt, das Auflösung fehlt.
Zweite Reihe. BlurXT schlägt zu! erste Spalte wieder am schwächsten (wie erwartet). Nacht 4 deutlicher Verlust an Details!
Dritte Reihe. Als Artefakte der fetten Sterne bleiben farbige Höfe. In Nacht 2 und 3 nicht so schlimm. Letzte Spalte zeigt deutlichen Abfall an Detail.
Die originale F2 scheint schon Probleme mit Undersampling zu kriegen. Daher ist die Idee mit Tele Extender nicht schlecht. Der Extender muss nur mit dem F2 Strahlenbündel klar kommen, hoffentlich nicht zu schlimm vignettieren und Bildfehler verursachen.
Zum Schluss noch eine numerische Tabelle mit FWHM HFD der Sterne und anderen Messungen.
Die FWHM Auswertung in PI. HDR/HDF in Astap. Jeweils per Nacht und in den Verarbeitungsschritten Rohstack mit GX3, BlurXT und Endergebnis. Der letzte Punkt ist natürlich illegal, weil man FWHM im gestreckten Bild nicht mehr messen darf, aber ich wollte es halt mal sehen.
Die zweite Nacht scheint die beste gewesen zu sein. Astap HFD im Final Bild 2.0" ist nicht schlecht.
Es scheint sich wieder zu bestätigen, dass bei F2 Undersampling zuschlägt. In Pixel ausgedrückt is FWHM bei F2 kleiner, aber in Bogensekunden gewinnt die F2.8, wenn die Nacht nicht zu mies ist und die Justage & Fokus-Einstellungen gut sind.
Erstaunlicher Weise gibt es keinen Gewinn bei der Stern-Grenzgröße. Es sieht so aus, dass evtl. durch Undersampling das Licht vom Sternpunkt in etwa auf die gleiche Pixelzahl fällt (PI FWHM in px Spalte) dadurch kommt die gleiche Grenzhelligkeit raus. Die ist natürlich bei Stadlicht und Optolongfilter mies!
Ich finde das Ergebnis mit F2.8 sehr gut und werde das in Zukunft, wenn ich mal etwas mehr Bildmaßstab haben will weiter so machen. Bei im Bildwinkel zu großen Objekten ist dann F2 die Option der Wahl.
Da der Imagetrain nun eh das Canon Bajonett hat, könnte man noch andere Tele Extender mit Canon Bajonett (ist dann ja eh alles parfokal) probieren. Es gibt noch von Canon aus der selben Serie einen 2x, aber da gibt es im DPReview Forum Stimmen, die sagen, die Abbildungsschärfe ist nicht gut.
OK, nach dem Pflichtprogramm habe ich dann noch alle Belichtungen von den 3 Nächten mit F2.8 in einen Topf geworfen und ein schickes Bild draus gemacht.
Volle Größe hier : https://www.skywatcher.space/C…hs1p4x_asi2600_v2_txt.jpg
Zum Vergleich der Bildmaßstab bei F2.
(Volle Größe: https://www.skywatcher.space/C…_c14hs_asi2600_v2_txt.jpg)
Der 'grüne' Flaum rechts scheint nicht echt zu sein. Da hat GX3 'halluziniert'.
Die Verarbeitung ist noch bei Version 1.0. Die Mitte ist zu weiß und der Dynamikumfang der Dunkelwolken könnte noch schöner sein.
Tja, wäre schön wenn der Hyperstar Hersteller 'Starizone' schon in die Optik integriert eine F3 Option anbieten würde. Aber deren Werbemerkmal ist halt die F2 Optik und da werden die nicht von abgehen.
Das wars für heute. Bin gespannt, was die Experten zum F2.8 mit Tele Extender sagen.
Clear Skies,
Gert