Ich schreibe dies als Nutzer eines Skywatcher Heritage 150P, welches sich mein Sohn als erstes Teleskop gekauft hat.
Dobson hat sicher den Vorteil, dass Du für das Geld in die Optik und nicht in Stativ und Montierung investierst. Man steht auch nicht erstmal eine halbe Stunde in der Nacht um aufzubauen - in der Zeit ist das Kind weg, weil es keine Lust mehr hat. Mit dem Dobson kann man nach einer halben Minute direkt etwas sehen.
Das 150P-Dobson ist sehr stabil und hat den selben Spiegel wie das Skywatcher Explorer 150P. Auf der Terrasse, dem Gartentisch oder auch mal einer Betonbank an der Wiese stand es fest und nicht wacklig, zum visuellen Beobachten vollkommen ausreichend. Der Flex-Tubus ist steifer als man denken sollte. Einfache Fotos mit Digiklemme am Okular gehen - für echte Astrofotografie (die ein Teenager in dem von Dir abgesprochenen Alter aber ohnehin nicht machen wird), ist das Teleskop mangels Nachführung und weil Du gar nicht in den Fokus kommst nicht geeignet.
Die visuelle Beobachtung mit dem Teleskop ist unkompliziert, auch weil man nicht erst eine EQ ausrichten muss - und herumschleppen. Die mitgelieferten Okulare (Plössl 1ß+25mm) wollten wir eigentlich direkt ersetzen - sie waren aber besser als erwartet.
Das Teleskop samt Rockerbox wiegt deutlich unter 10kg und passt inklusive Okluaren und etwas Zubehör in eine 60x40x40cm Plastikbox, ist also auch einfach mal im Auto mitzunehmen in den Urlaub - oder einfach nur aus der Stadt raus. Das ist gerade bei der von Dir angesprochenen Zielgruppe ein grosser Vorteil. Was bringt ein tolles Teleskop, wenn es im Keller steht.
Das Heritage 150 hat eine normale Skywatcher/Vixen-Schwalbenschwanzschiene, passt also auch problemlos auf eine EQ3 oder EQ5. Einziger Nachteil dabei ist, dass es keine Rohrschellen hat und der Tubus daher nicht um die Längsachse auf der Montierung drehbar ist.
Der Tubus des 150P wiegt 3,6kg und hat, bedingt durch den Flextube, auch keine schlimme Hebelwirkung, da reicht eine NEQ3 wirklich aus (nicht nur dahergesagt, ausprobiert). Zudem hast Du ja hier nur einen kleinen, leichten Rotpunkt-Sucher und keine weiteren schweren Anbauten wie Sucherteleskop oder schwere Kamera.
Ob 130 oder 150mm ist wahrscheinlich mehr eine Transportfrage - sonst würde man sicher immer das 150er nehmen. Wir haben uns wegen der grösseren Lichtsammelleistung und der etwas grösseren Brennweite für das 150P entschieden, das 130P ist halt noch kompakter.
Gruß Oliver