Diese Bilder werden geschärft, bis ich das Rauschen erkennen kann und wird dann erneut gestackt, auch bei der Derotation.
Heißt das, du schärfst alle Summenbilder (auch wenn es 30 sind) einzeln und stackst erst dann erneut? Dürfte keine Unterschied machen, ob die vorher nochmal geschärft werden oder hast du da andere Erfahrungen gemacht?
Unschärfe kann man mit noch so kurzer Belichtungszeit nicht einfrieren. Es gibt dort eine physikalische Grenze, die liegt bei 3-4 ms, bezogen auf Großteleskope. Ich habe meine 15 ms experimentell ermittelt. Bei 30 ms wurde das Bild tatsächlich schlechter, bei 7 oder 3,5 ms aber nicht besser.
Diese Erfahrung kann ich nur bestätigen. Es macht z.B. bei Saturn kaum einen Unterschied, ob du mit 25 oder mit 15ms belichtest. Am Ende ist das Ergebnis nahezu identisch. Meistens sind es einfach Erfahrungswerte und eben der Workflow, der bei jedem anders ist. Schadet aber nicht, manchmal über den Tellerrand hinauszuschauen.
Hallo Ralf,
Vielen Dank für deine schnelle Antwort.
Noch einmal zum Verständnis: was verstehst du unter "erneut gestackt" ,meinst du damit das Stacken, das mit der Derotation in Winjupos einhergeht?
Der übliche Weg ist m.E.:
1. Stacken mit Autostakkert3 (Verwendungsrate: 15 bis 70%, mit dem Stacken findet eine erste kleine Derotation statt) ,
2. wavelet-Schärfen des Summenbildes in Registax6 oder Schärfen des Summenbildes in einem anderen Programm,
3. jedes geschärfte Summenbild in Winjupos ausmessen,
4. Derotation zu einem vereinigten Summenbild in Winjupos,
5. Vereinigtes Summenbild wird geschärft.
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Wobei du beim Stacken darauf achten musst, dass bei der Quasiderotation die APs nicht über den Planetenrand schauen. Wobei mir bis heute nicht klar ist, ob die AP-Ränder gemeint sind oder die roten pünktchen ![wink ;)](https://www.astrotreff.de/images/smilies/emojione/1f609.png)
Verwendungsrate kann auch nur 5% sein, wenn du genug Bilder hast oder das Seeing nicht konstant gut bis sehr gut ist.
Für das Ausmessen in WINJUPOS ist das schärfen jedes Summenbilds meiner Meinung nach nicht erforderlich, da WINJUPOS anhand der Zeitangaben und nicht mithilfe von APs derotiert. Es reicht, ein Bild leicht zu schärfen und anhand dieses Bildes die Ausrichtung durchzuführen. Beim Quasiderotieren mit AS!3 ist das etwas anders.
Übrigens verursacht das Stacken in AS!3 in Kombination mit dem Drizzeln grundsätzlich rechteckige Formen, die bei starken Schärfen ohne nachglätten zu sehen sind. Besse im Nachgang mit lanczos3 filter drizzeln.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass z.B. bei Saturn 1,5 oder 3fach drizzeln eben dazu führt, dass beim erneuten Stacken der einzelnen Summenbilder Artefakte durch die APs entstehen. Deshalb drizzel ich erst nach dem Stacken der Summenbilder die einzelnen Bilder. Bei Saturn nicht, da der Planet recht groß ist und das nicht auffält. Zumal ist der aufwand, 200 Bilder einzeln zu drizzeln zu groß.
Gruß,
Raul