Beiträge von MartinB

    Hallo Peter,


    Du kannst mit dem Windows-Taskmanager ganz leicht feststellen, ob RAM oder CPU am Limit sind.
    Hast Du bereits eine Solidstate- Festplatte für die Bildstapel im Gebrauch? Falls nicht, könnte auch da das "Leistungs-Nadelöhr" liegen.


    Welche Bildgröße und Bittiefe bearbeitest Du? Rohdaten von einer DSLR können schnell mal 120-240 MByte/Bild im RAM belegen, dann kommst Du mit 8 GByte nicht weit, falls Du den gesamten Bildstapel im RAM halten willst. Darks und Flats würde ich separat stacken und auf das gestackte Bild anwenden, um die Bearbeitungszeit nicht ausufern zu lassen. Ich kenne mich mit den gängigen Bearbeitungsprogrammen für Astrofotos nicht wirklich aus, aber fürs einfache Stacken sollte viel RAM gar nicht nötig sein, wenn das halbwegs vernünftig programmiert ist.


    Je nach Software kannst Du z.B. bei 14 Bit Rohdaten und 32 Bit Grauwertumfang im gestackten Bild bis zu 1024 Bilder einfach aufaddieren und selbst bei 50 MPixel Bildgröße sollten dazu weniger als 500 MByte RAM genügen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Jörg,


    Außerdem sind Teleobjektive oft viel kürzer als ihre Brennweite. Das geht nur, wenn die vorderen großen Linsen eine sehr kurze Brennweite haben und hinten eine verlängernde Baugruppe sitzt. Dazu kommt heute oft ein Bildstabilisator, der weitere zusätzliche Linsen erfordert.


    Foto-Objektive erreichen ihre beste Abbildungsleistung oft erst bei Blende 8. Das ist für Astro-Aufnahmen dann nicht optimal. Mein Nikon f/5,6 200-500mm Zoom ist schon ziemlich unhandlich, aber es liefert bereits bei Offenblende ordentliche Schärfe. Leider ist es für die typischen Reisemontierungen bereits zu schwer, und die Stativschelle ist mit ihrem einzelnen 1/4" Gewinde ein Witz für Astroaufnahmen.


    Klassische Teleobjektive kamen oft mit wenigen Linsen aus. Das Hasselblad 250mm Objektiv für 6x6 cm Rollfilm, das bei den Apollo-Raumflügen dabei war, hatte nur 4 Linsen. Die Abbildungsleistung musste damals aber längst nicht so hoch sein wie für heutige Bildsensoren mit 25-50 Millionen Pixeln oder mehr.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Matthias,


    Sehr schön, weiter so!
    Fürs erste Teleskop sieht das ziemlich gut aus.


    Wenn Du noch zwischen den Hutringen innen eine dünne Beplankung einpasst und einklebst (möglichst mit hochwertigem PU-Spezialkleber, ich kenne mich da aber selbst nicht perfekt aus), dann sollte auch der Hut steif genug sein.


    Die Fangspiegelstreben kannst Du zu den Schrauben hin noch problemlos verschlanken. Sie sollten mit 4 Schrauben in den Ecken der zentralen Platte zusammen gespannt werden, dann kannst Du ordentlich Zugkraft wie bei Fahrradspeichen drauf bringen und die Angelegenheit wird justierstabiler. Damit es schöner ausschaut, kannst Du die geschlitzten Schrauben an den Strebenenden zu den Blechen hin noch per Feile verjüngen. Nach der Justage die Schraubenenden außen etwas kürzen und die einfachen Muttern durch Hutmuttern ersetzen, sieht schicker aus.


    Die Lagerung und Justage der Spiegelzelle solltest Du so auslegen, dass die Schwerkraft dein Freund ist. Also nicht den Spiegel mit Zelle per Federkraft gegen die Schwerkraft anheben. Richtig konstruiert sorgen die Federn nur dafür, dass es nirgends klappert.


    Deine Hobel sind super! Ich nehme an, bei diesen Teilen musst Du auch vernünftig selbst schärfen können?
    Was baust Du sonst so außer Teleskopen? Bei mir sind es diverse Möbel, ein Kajak aus Bootsbau-Sperrholz in Stitch&Glue Bauweise, und früher waren es Flugmodelle.


    Wenn möglich, solltest Du versuchen, persönlichen Kontakt mit anderen Selbstbauern aufzunehmen. Ich selber bin im Raum München zu Hause.
    Du wirst deinen Selbstbau auch ohne persönliche Kontakte hinbekommen, evtl mit Tipps hier im Astrotreff. Aber der persönliche Kontakt kann viel Spaß machen und einen wirklich weiter bringen. Nach meinem ersten Eigenbau habe ich das ITV (Teleskoptreffen am Vogelsberg) besucht und zusammen mit Stathis (Astrotreff-Selbstbau-Experte und Initiator der Selbstbauer-Gruppe an der Münchener Volkssternwarte) die dortigen Selbstbauten begutachtet. Mein zweites Teleskop ist dann deutlich besser geworden! Aber das erste von 2004 ist heute trotzdem noch im Einsatz und immer noch vollkommen gebrauchstauglich[^].


    Gruß,
    Martin

    Hallo Alex,


    Glas nimmt man vor allem, weil es sich relativ gut mit der benötigten Präzision bearbeiten lässt und dabei formstabil und beständig gegen Korrosion ist.
    Dazu kommt, dass man leicht eine hauchdünne Reflexionsschicht aufbringen und vor allem ohne Veränderung der Form wieder entfernen kann. Wo die Erneuerung der Spiegelschicht nicht nötig ist, z.B. bei Satellitenteleskopen, wird heute durchaus auch Metall als Spiegelträger verwendet.


    Deine Überlegung, Kunstharz als Spiegelträger zu nehmen, lässt vermuten, dass Du dir noch nicht so richtig vorstellen kannst, wie hoch die erforderliche Oberflächengenauigkeit ist.


    Also: Die Lichtwellenlänge ist ca. 1/2000 Millimeter. Damit die Abbildung des Spiegels einigermaßen gut wird, darf die Abweichung von der korrekten Oberflächenform nirgends auf der gesamten Spiegelfläche größer als etwa 1/10 davon, also 1/20000 Millimeter sein!


    Aus technischen Gründen schleift man die meisten Newton-Teleskopspiegel grundsätzlich erst mal sphärisch, d.h. die Oberfläche ist erst mal ein Kugelausschnitt. Dann wird sphärisch auspoliert, wobei die Rauhigkeit der Oberfläche von ca. 10 Mikrometer auf ca. 10 Nanometer verringert wird (Faktor 1000). Erst danach gibt man dem Spiegel die gewünschte Paraboloidform, indem man die Oberfläche unter messtechnischer Kontrolle zur Mitte hin durch Polieren minimal weiter vertieft. Bei kleineren Spiegeln ist diese zusätzliche Vertiefung weniger als 1 Mikrometer, und nur bei großen Amateurspiegeln muss man mehr als 10 Mikrometer zusätzlich wegpolieren.


    Das Spannende an der Sache ist, dass es uns Amateuren gelingt, diese Genauigkeit bei der Bearbeitung sogar mit recht einfachen Mitteln tatsächlich zu erreichen.


    Am besten kommst Du mal am Dienstag um 20 Uhr bei unserem Treffen in der Volkssternwarte München vorbei. Dann können wir persönlich diskutieren und dir eventuell auch einiges live zeigen.
    Zur Spiegelbedampfung haben wir auch eine kleine Anlage, die geht bis max. 400mm Durchmesser.


    Gruß,
    Martin

    Noch was zum Thema Kosten: Es geht hier um beugungsbegrenzte Präziskonsoptik. Die Spiegel müssen unglaublich genaue Oberflächen haben, damit sie einigermaßen funktionieren, selbst für ejnfache Amateurteleskope. Das hat z.B. mit einem Badezimmerspiegel überhaupt nichts gemeinsam.
    Der Preis für die Glasscheibe aus einer geeigneten Glassorte kostet für einen 200mm Spiegel allein schon 50-100 Euro. Fertige 200mm Teleskopspiegel aus China in ordentlicher Qualität kriegst Du bereits ab ca. 250 Euro, das finde ich extrem preisgünstig. Vor 50 Jahren hätte der Spiegel allein wohl mehr als einennormalen Monatslohn gekostet.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Alex,
    Mit einer Suche im Browser nach "Astrotreff versilbern" bekommst Du mehrere brauchbare Treffer zum Thema.


    Oh, ich seh gerade, Du hast mir direkt auf meinen Beitrag oben geantwortet.
    Ja, ich denke auch, bis etwa 200 oder 250mm Spiegeldurchmesser bekommst Du fertige Teleskopspiegel schon zu Preisen, bei denen sich selbst herstellen zumindest finanziell nicht wirklich lohnt.
    Spiegel bis 400mm werden heute in Serie in China produziert, da ist der Kostenvorteil beim selber schleifen noch gering. Erst darüber fängt es an sich finanziell zu lohnen - wenn man es vorher an kleineren Spiegeln gelernt hat.


    Übrigens, das Versilbern musst Du regelmäßig wiederholen, so alle 6-12 Monate etwa. Die Aluschicht hält deutlich länger, mit Schutzschicht leicht über 10 Jahre.


    Gruß. Martin

    Hallo Alex,


    Als jemand, der schon einige Spiegel selbst hergestellt hat (von 97mm bis 455mm, es waren insgesamt, glaube ich, 9 Stück bisher) finde ich, Du hast bisher sehr brauchbare Antworten bekommen und ich brauche dem nicht viel hinzu zu fügen.


    Wenn Du Lust hast, im Astrotreff über deine Ideen zum Teleskopbau zu diskutieren, wäre ich gern dabei, zu diesem Themenbereich hatten wir für mein Empfinden in letzter Zeit ziemlich wenig Aktivität hier...
    Aber am besten machst Du dazu einen neuen Thread auf.


    Einen Teleskopspiegel herstellen und ein Teleskop bauen sind sehr unterschiedliche Aktivitäten, die auch sehr unterschiedliche Anforderungen stellen. Der schnellste Weg, damit Du eine bessere Vorstellung bekommst, worum es geht, ist Leute persönlich kennen zu lernem, die sowas schon mal gemacht haben.


    Es gibt in Deutschland an einigen Orten Gruppen, die sich mehr oder weniger regelmäßig treffen. Da kannst Du Leute persönlich treffen, die solche Projekte schon mal erfolgreich durchgezogen haben. Eine andere Möglichkeit sind Teleskoptreffen, wo Du ebenfalls Selbstbauern "in ihrer natürlichen Umgebung" begegnen kannst. Ich halte den persönlichen Kontakt für extrem hilfreich und für wichtiger als eine Diskussion oder Recherche im Internet.


    Für halbwegs moderne Selbstbauten auf dem aktuellen technischen Stand wirst Du online keine fertigen Baupläne finden. Das liegt wohl daran, dass sich Selbstbau praktisch nur lohnt, wenn Du etwas möchtest, das es weltweit so nirgends als Serienprodukt gibt, oder nur als Kleinserienprodukt einer Manufaktur.


    Selbstbauer wie ich neigen dazu, keine kompletten Baupläne zu erstellen, sondern nur Skizzen und Teilpläne, wenn es unvermeidbar ist. Die Aufbereitung der Pläne zur Weitergabe würde dann noch mal fast so lange dauern wie dder Teleskopbau, das tue ich mir zumindest bisher nicht an.


    Noch ein Rat zum Schluss: Die wichtigste Voraussetzung ist der Wille und die Zielstrebigkeit, so ein Projekt komplett durchzuziehen. Alles Andere (und das ist eine ganze Menge) kann man lernen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Gerhard,


    Glückwunsch zum fertig polierten Spiegel, ein tolles Projekt ist das!
    Auch dein provisorischer Testaufbau gefällt mir!
    Die Wettervorhersage scheint für kommenden Mittwoch günstig zu sein.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Sarah,
    Ein 7x50 Fernglas kannst Du nur unter sehr dunklem Himmel gut ausnutzen. Vollmond plus Stadthimmel zusammen ergeben äußerst bescheidene Bedingungen. Auch die Horizonthöhe der Objekte spielt oft eine große Rolle. Große helle Sternhaufen sollten fast immer gehen, Galaxien sind mit wenigen Ausnahmen nur bei guten Bedingungen sichtbar.
    Was war denn die Grenzgröße der gerade noch mit bloßem Auge sichtbaren Sterne?


    Du solltest dir vielleicht auch den "Karkoschka" (Atlas für Himmelsbeobachter) zulegen, der enthält sehr gut aufbereitete Hinweise, was unter welchen Bedingungen mit welchem Instrument möglich ist.


    Ich kann dir auch nur wärmstens empfehlen, mal an einem dunklen Standort bei Neumond und sehr klarem Himmel zu beobachten.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Peter,


    Mir ist kein Fall einer praktischen Umsetzung mit Newton bekannt. Die Nachteile wären ziemlich groß.
    Was für eine Kamera möchtest Du verwenden? Für welche Objekte beispielsweise?


    Gruß,
    Martin

    Hallo Sarah,


    Der Cirrusnebel NGC6995 sollte auch bei dir mit 150mm Öffnung und OIII Filter schon gehen. Tipp: Stern 52 Cygni anpeilen, etwas höher vergrößern (Austrittspupille 2-2,5mm -> ca. 15-20mm Okular). Dann wird der aufgehellte Himmel etwas dunkler und der Kontrast sollte besser werden.


    Viele Nebel sind hell und kompakt. Bei denen brauchst Du eigentlich keinen Filter, aber er hilft oft, um den Nebel bei niedriger Vergrößerung deutlicher hervor zu hebe .


    Weitere Objekte für dich wären z.B. M57 (Filter aber eigentlich nicht nötig), M76, und NGC6826.


    Gruß,
    Martin

    Hallo "Mannitu78",


    Eigentlich wollte ich mich hier nicht einmischen, aber vielleicht kann ich ja helfen, dass der Umgangston freundlich bleibt.


    Ich habe das Gefühl, du findest einige der Antworten, die Du hier bekommen hast, etwas überheblich. Ich bin mir sicher, das ist nicht so gemeint, aber die "Vielposter" hier haben schon sehr oft versucht, Leuten, die ihr Wissen überwiegend aus Werbeanzeigen haben, einigermaßen zu helfen. Wenn man dann einfache Zusammenhänge immer wieder neu erklären muss, kann es passieren, dass die Freundlichkeit des Umgangstons ein wenig nachlässt.
    Bitte glaub mir: Wenn Du Astrofotografie wirklich einigermaßen verstehen willst, genügt leider nicht die oberflächliche Betrachtungsweise aus Kamera- und Billigteleskopangeboten im Internet aus dem Blickwinkel der Werbetexter.<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ja das wird aber umgerechnet bei kameras mit kleinem Sensor..die 157mm entsprechen 875mm auf einer Spiegelreflexkamera mit grossem Sensor. Deswegen haben ja die günstigen Bridgekameras alle so einen Mörder-zoom.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Wenn die Bridgekameras mit ihren winzigen Pixeln genau so gut wären wie die DSLRs mit ihren großen Chips und schweren Optiken, würden alle Profifotografen nur noch mit Bridgekameras fotografieren. Dass sie es nicht tun, hat gute Gründe, und die zählen in der Astrofotografie noch mehr als bei Profifotografen, die Motive auf der Erde aufnehmen.


    Bei den Astrofotografen interessiert sich praktisch niemand für Cropfaktoren, Äquivalentbrennweiten und "Vergrößerungen". Statt dessen sind Öffnung, Pixelgröße des Sensors, und tatsächliche Brennweite wichtig - in genau dieser Reihenfolge!


    Erst danach kommt die Sensorgröße. Sie spielt nur bei der Frage eine Rolle, ob das gewählte Objekt auf den Chip passt. Falls nicht, kann man immer noch ein Mosaik aufnehmen und die Aufnahmen zu einem Bild zusammen setzen.


    Der wichtigste Faktor beim Teleskop ist immer die Öffnung, weil die erstens entscheidend dafür ist, wie viel Licht das Instrument einfangen kann und zweitens welche Detailauflösung erreicht werden kann. Die Brennweite spielt dabei nur eine Nebenrolle!
    Diese Betrachtungsweise ist fast allen Hobbyfotografen und sogar vielen Profis fremd, die sich nicht mit Astrofotografie befassen.
    Ist dir schon mal aufgefallen, dass bei der Beschreibung der großen Forschungsteleskope meist nur die Öffnung genannt wird und die Brennweite irgendwo weiter hinten besprochen wird?


    Die Öffnung des Teleskops ist gleichzeitig der Haupt-Kostenfaktor und wird deshalb in den meisten Fällen vom vorhandenen Budget bestimmt (sowohl bei den Forschern als auch bei den Amateuren). Die Brennweite der Optik wird so gewählt, dass die Pixelgröße des Sensors zur Abbildungsschärfe des Teleskops passt, wobei noch einige Randbedingungen erfüllt sein müssen (sehr lange Brennweiten werden sehr schnell sehr unhandlich und machen die parallaktische Montierung sehr teuer, sehr kurze Brennweiten machen die Optik schlechter oder teurer, und so weiter...).


    Öffnung, Brennweite und Pixelgröße des Teleskops bestimmen zusammen, welche Auflösung ein Bild erreicht (angegeben in Bogensekunden pro Pixel).
    Heutige Bildsensoren sind so gut, dass ihr eigenes Rauschen immer weniger zum Bildrauschen beiträgt. Daher ist der entscheidende Faktor das Quantenrauschen, d.h. das Rauschen des aufgenommenen Lichts selbst. Je größer die Pixel, um so mehr Lichtquanten werden pro Pixel und Bild eingefangen und um so besser ist der Signal-Rauschabstand und damit die Bildqualität.


    Noch tiefer einzusteigen, würde ganze Bücher füllen. Deshalb beende ich mein Schwadronieren jetzt mal besser. Nur eins noch: Bei hoher Vergrößerung bekommt man schon bei Belichtungszeiten unter 1s Bewegungsunschärfe wegen der Erddrehung, deshalb geben Astrofotografen viel Geld für teure Montierungen ihrer Teleskope aus, oft mehr als fürs Teleskop selbst.



    Zum Schluss noch mal zurück zur Vergrößerung:


    Ich denke im Gegensatz zu stefan-h, Mintaka und Kalle66, da gibt es doch eine Möglichkeit, die Vergrößerung für Astrofotos sinnvoll anzugeben, auch wenn das unüblich ist:
    Bei normalen Fotokameras wird meist 50° Bildwinkel als "normale" Vergrößerung angegeben.
    Mehr Bildwinkel (Weitwinkeloptik) bedeutet dann Verkleinerung, weniger Bildwinkel Vergrößerung.
    Du musst also den Bildwinkel der Teleskopaufnahme bestimmen, dann 50° durch diesen Winkel teilen, und Du bekommst die ungefähre Vergrößerung.Beispiel: Der Mond hat etwa 0,5° Durchmesser. Wenn er das Bildfeld am Teleskop komplett ausfüllt, hat man also ca. 100fache Vergrößerung.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Tim,


    Die EQ-Plattformen auf Reiner Vogels Homepage sind technisch ausgereift und funktionieren sehr gut. Noch besser geht es meiner Meinung nach nur komplett aus Metall. Mein Nachbau funktioniert seit fast 10 Jahren zuverlässig am 18" Eigenbau-Dobson.


    Reiners Teileliste ist ja nicht vollständig. Die Aluprofile und die Holzteile stehen nicht drin. Auch die genaue Abmessungen der Metallteile sind nicht angegeben. Deshalb ist meiner Meinung nach der Bau so einer Plattform nach Reiners Anleitung eher was für erfahrenere Bastler, die z.B. schon mal einen Gitterrohrdobson selbst gebaut haben.


    Ganz ohne Metallbearbeitung wirst Du so eine EQ-Plattform nicht nachbauen können. Die Minimalausstattung in der Werkstatt ist Schraubstock, Hand-Metallsäge, einige Feilen, Akkubohrmaschine mit guten Bohrern. Eine Stichsäge mit Metallsägeblatt erleichtert das Aussägen der Kreissegmente. Die Stichsäge erleichtert auch den Zuschnitt der Holzteile.


    Richtig komfortabel wird es, wenn man noch eine Standbohrmaschine und eine kleine Drehbank nutzen kann, es geht aber auch ohne. Eine Fräse ist nicht nötig für die Bearbeitung der paar Aluprofile. Das geht mit Metall-Bügelsäge und Feilen im Schraubstock fast genau so schnell und ausreichend genau.


    Falls ich noch mal eine neue Plattform baue, werde ich den Antrieb so auslegen, dass eine kleine USB-Powerbank verwendet werden kann.


    Gruß,
    Martin

    (==&gt;)Andre:
    Schön, dass Du ein passendes Okular gefunden hast.
    Ich selber komme zwar mit den Naglers Typ 6 gut zurecht, kann aber deine Erfahrungen gut nachvollziehen. Bei ~715mm Teleskopbrennweite brauchst Du nicht wirklich 82° zum besseren Nachführen der Objekte. Ich persönlich freue mich aber schon über ein großes Gesichtsfeld.


    (==&gt;)Marcus:
    Dass manche der neueren mehrlinsigen Okulare einen leichten Gelbstich zeigen, könnte darauf hinweisen, dass die Transmission am blauen Ende etwas geringer ist, was noch den angenehmen Nebeneffekt hätte, eventuelle leichte Abbildungsschwächen bei den kurzen Wellenlängen zu kaschieren. Interessanterweise betrifft das offenbar nicht die Televue-Okulare...


    (==&gt;)Stefan:
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Die Größe der augenseitigen Linse hat erst mal nichts mit dem Einblickverhalten zu tun. Das Licht kommt bei der kleineren Linse des Naglers ebenso wie beim DeLite ja nur entsprechend der Austrittspupille mittig aus dem Okular heraus.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Das ist so nicht ganz korrekt und gilt nur für Objekte auf der optischen Achse. Bei Objekten am Bildrand kommt das Licht natürlich entsprechend vom Rand der augenseitigen Okularlinse.


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Bei der Serie Nagler T4 liegt eine Blende bei, die auf die augenseitige Linse aufgelegt werden kann. Damit wird ein großer Teil der sehr großen augenseitigen Linse abgedeckt. Das verhindert, dass man versucht, seitlich einzublicken, zentriert damit das Auge vor dem Okular.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">Eine Blende nahe der Position der Austrittspupille kann natürlich helfen, die optimale Einblickposition zu finden. Sie schränkt aber das Bildfeld ein, wenn man nicht die gesamte Austrittslinse überblicken kann.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Alex,


    Das Tab A hatte ich auch eine Zeit lang, habe es aber gegen ein S3 mit OLED Display getauscht, weil das LCD des Tab A kein richtiges Schwarz geschafft hat, sondern nur dunkelgrau. Die beiden Touchtasten unten am Bildrand, die immer weiß leuchten bei Betätigung, waren mir auch zu hell. Das Problem hab ich gelöst, indem das ganze Display eine transparente Schutzfolie bekam und über den Touchtasten habe ich zusätzlich kleine Stücke roter Folie platziert.


    Das ganze Tablet hat dann noch einen Kantenschutz bekommen (spezielles passendes Silikon-Formteil, mit dem das Tablet einen schützenden und griffigen Randwulst bekommt). Nun bin ich zufrieden[:)].


    Gruß,
    Martin

    Hallo Maximilian,


    Was hier überhaupt noch nicht diskutiert wurde: Unter welchen Himmelsbedingungen beobachtest Du eigentlich? Wenn Du mit einem 8x42 Fernglas nicht deutlich mehr siehst als mit 8x25, könnte das auf einen sehr aufgehellten Stadthimmel hinweisen. Unter solchen Bedingungen ist mehr Vergrößerung sinnvoll, aber auch schnell ein Stativ erforderlich (wie oben bereits diskutiert wurde).


    Bei gutem Himmel kannst Du mit 40-50mm Öffnung schon viele Messier-Galaxien als kleine Lichtflecke sehen, das ist mit 25mm kaum zu schaffen. Ich habe ein 8x56 Glas, mit dem bei gutem Himmel M101 problemlos zu sehen ist. Bei etwas schlechteren Bedingungen wird diese Galaxie aber im selben Fernglas schnell unsichtbar, und selbst in Teleskopen mit erheblich mehr Öffnung ist sie dann kaum zu sehen.


    Genau das spricht natürlich wiederum fürs Fernglas, nämlich wenn Du nicht mit eigenem PKW mobil bist und daher keine größere Teleskopausrüstung zu dunklem Himmel transportieren kannst.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Martin,


    An der Isartalsternwarte verwenden wir auf unserer Beobachtungsplattform mehrere Dobsons für öffentliche Führungen, oft mit Schülergruppen. Ein 12" Gitterrohrdobson ohne EQ-Plattform und ein 18" mit sind die beiden meist genutzten Instrumente. Wir haben Dazu noch 2 16-Zöller und kleinere mit 8" und einen 6" f/5, der von Kindern ab ca 10 Jahre selbständig genutzt werden darf. Zu öffentlichen Führungen kannst Du jederzeit unangemeldet vorbei kommen. "Leider" sind fast alle diese Instrumente Eigenbauten, daher hilft dir das natürlich nicht viel bei der Entscheidung für käufliche Geräte.


    Unsere praktische Erfahrung ist, dass 300mm Öffnung voll ausreichend sind, um Laien Himmelsobjekte zu zeigen. Befriedigend bis gut wird es dann bei etwa 400mm. Größere Teleskope würden mehr zeigen, aber der Aufwand steigt mit der Öffnung exponentiell an.
    Die Himmelsqualität am Beobachtungsort ist besonders für Deepsky entscheidend, und da sieht es ja in deiner Region etwas ungünstig aus. Wenn Ihr fast nur helle kompakte Objekte beobachtet, bringt mehr Öffnung oberhalb 300mm nicht so viel Gewinn.


    Eine EQ-Plattform finde ich speziell bei über 200x Vergrößerung sehr hilfreich. Läuft sie gut, dann läge einfache Spektroskopie in Reichweite mit Gitter oder Prisma und Kamera.


    Eine Alternative zur EQ-Plattform wären noch elektronische Teilkreise, entweder autonom wie das Argo Navis, oder was einfaches, evtl selbst gebaut, mit Bluetooth-Übertragung der Encoderpositionen zum Smartphone und Berechnen der Himmelskoordinaten per App.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Karl,


    Ich glaube, visuell ist Triton mit 10cm Öffnung nicht zu schaffen. Der hat nur etwa 13m7 Helligkeit und steht bloß ca. 10 Bogensekunden neben dem etwa 100x helleren Neptun.


    Vor ein paar Wochen hab ich ihn mit meinen 455mm Öffnung sehen können, allerdings nur im indirekten Sehen. Mit einem handelsüblichen 16-Zöller sollte das auch noch gehen, aber mit weniger Öffnung wird das wohl eher nichts.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Peter,


    Nach dem was Du weiter oben geschrieben hast, vermute ich, dass Du das root(Administrator)-Passwort für diese Installation nicht hast. Ohne das kannst Du das System aber nicht umkonfigurieren.


    Ich fürchte, ohne denjenigen, der diese Installation online gestellt hat, wirst Du nicht weiter kommen.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Walter,


    Wenn du dir ein 38mm 2" Okular zur Übersicht anschaffst, wären weitere sinnvolle Brennweiten für dein Teleskop 20mm und 9mm, z.B. die immer noch erhältlichen "Goldkanten", die beide zusammen um 100€ zu bekommen sein sollten. Eventuell ist schon ein 25mm Plössl dabei, das wäre auch erst mal ok. Unterhalb des 9mm wäre dann noch das 6mm aus derselben Reihe sinnvoll.


    Gruß,
    Martin

    Noch zum Thema Sucher: So was hab ich mir für meine Plattform gebastelt, indem ich einen 6x30 Teleskopsucher mit einem Zenitspiegel vom Lidl-Scope kombiniert habe, der vor dem Sucher sitzt. Wichtig ist eine präzise Halterung mit genauem Anschlag, die schnelles Montieren und Abnehmen ermöglicht. Da hapert es bei mir noch etwas, und fürs visuelle Beobachten benutz ich den Sucher erst gar nicht.
    Mein Teleskop hat auch 2m Brennweite, da sind längere Belichtungszeiten sowieso unrealistisch.


    Falls ich mir mal eine Plattform fürs Fotografieren baue oder kaufe, sollte die überwiegend aus Metall bestehen und sehr präzise gefertigt sein.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Derek,


    So eine EQ-Plattform ist eine feine Sache. Deine schaut nicht nur brauchbar aus, Du hast mit den Fotos auch bewiese, dass sie funktioniert! Für 1,20m Brennweite sehen die Bilder ziemlich gut aus, wie lange hast Du belichtet?
    An der Plattform selbst können vielleicht noch ein paar Kleinigkeiten optimiert werden. Ein Punkt wäre, zwei feste stabile Füße direkt unter die Laufrollen zu platzieren, und die Abstimmung auf den Breitengrad mit einer justierbaren Auflage unter dem Südlager zu machen.


    Das Gegenlager an der Schnecke würde ich so weit wie möglich an diese heran positionieren. Der Schrittmotor braucht eigentlich nur den vorderen Aluwinkel mit 2 Schrauben. So wie das jetzt ausschaut ist das mit den 4 Befestigungspunkten und dem zusätzlichen Wellenlager statisch überbestimmt, d.h. da könnte was klemmen.


    Die Spanplatten (gepresste Holzabfälle) sind natürlich kein guter Werkstoff für Teleskopteile, aber das war dir sicher bewusst. Ich würde zumindest die Schnittkanten so gut wie möglich gegen eindringende Feuchtigkeit schützen, sonst quellen die Platten schnell auf. Statt das ganze Teleskop auf die Plattform zu stellen, würde ich direkt auf der EQ-Plattform 3 Teflonpads anbringen und einen Mittelzapfen, und dann den drehbaren Teil der Rockerbox direkt darauf montieren. Das spart einige cm Höhe und sollte mehr Stabilität geben. Zwei der Teflonpads sollten sich in Neutrallage wieder direkt über den Lagerrollen befinden und das dritte möglichst nahe am Südlager, um die Auflagekräfte auf dem kürzest möglichen Weg zum Erdboden abzuleiten.


    Gruß,
    Martin

    Hallo Sarah,


    Das macht richtig Freude, bei dir mitzulesen. DANKE, dass Du deine Einsteiger-Erlebnisse hier so plastisch schilderst!


    Das lässt mich auch an meine Zeit mit einem 8" Dobson vor 15 Jahren denken. Da waren meine beiden Jungs 4 und 5 Jahre alt. Wenn die abends im Bett waren und meine Frau vorm Fernseher, hab ich mich gern mit meinem Fernseher der anderen Art auf die Wiese hinter dem Haus begeben und ein paar sehr entspannte Stunden genossen. Manchmal Teleskop zum Auskühlen rausgestellt, den Kindern eine Gute-Nacht-Geschichte erzählt, und wenn sie schliefen raus zum Teleskop gegangen. Ja, ich hatte es gut!


    Übrigens, Negativ-Zeichnungen in Farbe, die dann "umgedreht" wurden hab ich, glaube ich zumindest, anderswo bisher nicht gesehen. Das macht "man" eigentlich sonst nur bei Deepsky-Zeichnungen in S/W, weil da praktisch eh keine Farbe im Objekt erkennbar wird, und Bleistifte auf weißem Papier einfacher zu verwenden sind als weiße Stifte auf schwarzem Papier. Planeten sind eher hell und werden eher als Positiv gezeichnet.
    Lass dich davon aber nicht abhalten, eigene Wege zu gehen!


    Gruß,
    Martin

    Hallo Julian,


    Der 8 Zoll Dobson ist aus gutem Grund der Klassiker zum Einstieg in die visuelle Astronomie, wenn Stauraum und Transportmöglichkeit oder ein dunkler Garten vorhanden sind.


    In der 400-500€ Preisklasse kannst Du kein Luxusteleskop erwarten. Vor alle die Rockerbox ist aus billigem Pressspan (=gepresste Holzabfälle), aber sie wird einige Jahre ihren Dienst tun.


    Bei den einschlägigen Astro-Anbietern bekommt man heute meist ordentliche Ware. Eine optische Vollgurke musst Du nicht befürchten. Die frühere Streuung von "geht gerade noch" bis "Spitzenoptik" scheint sich allmänlich überwiegend auf "ganz ordentlich" einzupendeln, zunehmende Qualitätskontrolle auch in Asien sei Dank...
    Auch die übrigen Komponenten können bei dieser Preisklasse keine Spitzenware sein, tun aber ihren Zweck.


    Leider bekommst Du kaum einen günstigen 8" Dobson mit guten Gleitlagern mit echtem Teflon und vernünftig großen Höhenrädern.
    Von Azimut-Rollenlagern halte ich auch nix, die sind zu leichtgängig.


    Das Geld für einen Justierlaser kannst Du dir sparen, der bringt nur echte Vorteile, wenn Du auch den Okularauszug exakt ausrichten willst, z.B. für Astrofotografie. So eine Justage ist aber bei den günstigen Dobsons konstruktiv nicht vorgesehen und für visuelle Anwendung überflüssig. Statt dessen genügt eine weiße oder transparente Filmdose mit ca. 3mm Loch genau mittig im Boden. Feinjustage muss sowieso immer am Stern gemacht werden, auch nach Vorjustage mit Laser.


    Die Okulare sind tatsächlich ein schwieriges Thema, gerade bei engem Budget-Limit. Bei vielen günstigen Sets sind die beigegebenen Okulare später schnell überflüssig, wenn man ins Hobby mal richtig einsteigt.


    Ich würde mit 3 Brennweiten beginnen und später evtl. 1-2 weitere Okulare zukaufen. Sehr vorteilhaft ist es, wenn alle Okulare dieselbe Fokuslage haben. Wildes Mischen verschiedener Okulartypen kann das Beobachten unbequem machen, aber aus Budgetgründen nötig werden.
    Ein 8" f/6 Teleskop ist okularmäßig nicht sehr anspruchsvoll, fast alle angebotenen Okulare funktioneren prinzipiell. Aber längst nicht alle kannst Du später an anderen Teleskopen sinnvoll weiter verwenden.


    Wenn Du das maximal mögliche Gesichtsfeld nutzen möchtest, z.B. um Objekte überhaupt erst mal zu finden, ist die günstigste Variante ein 30-38mm in 2 Zoll vom Typ Erfle (ab ca. 100€). Bessere Okulare kosten schnell mal ein Mehrfaches. Für die Rhön bei dunklem Himmel kann 38mm Sinn machen.
    Dann brauchst Du ein Okular um 15mm Brennweite, vor allem für Galaxien und größere Nebel mit wenig Flächenhelligkeit. Zum Schluss noch eins mit 6-8mm für Details an kleineren hellen Objekten, z.B. Planeten und Sternhaufen. Im Bereich 3-9mm sind "HR Planetary" mit 5 Linsen und angepasstem fest eingebauten Barlow-Element nicht schlecht und mit 15mm Augenabstand für diese Preisklasse sehr komfortabel. Das 15mm derselben Reihe überzeugt mich dagegen weniger, es ist auch optisch anders aufgebaut.


    Eine Möglichkeit wäre, erst mal mit den Setokularen Erfahrungen zu sammeln und andere Okulare auf Teleskoptreffen oder bei gemeinsamem Beobachten auszuprobieren, bevor Du eigene kaufst.


    Nachtrag: Falls du im Brillenpass einen "zyl." Wert über 0,5 dpt stehen hast, wirst du beim 30mm Okular ohne Brille schon ganz leicht eirige Sterne bekommen. Je kürzer die Okularbrennweite, um so weniger ist dieser Astigmatismus zu bemerken.


    Gruß,
    Martin