Beiträge von m.haardt

    Das Nyquist-Kriterium geht von einer punktförmigen Abtastung aus. Das ist hier eindeutig nicht der Fall, weil die Pixel zu einer Konvolution führen, die auch ohne Seeing den Kontrast unterhalb der Grenzfrequenz senkt, und das in diagonaler Richtung anders als in den Achsen. Durch Überabtastung verringert man den Einfluss der Konvolution und kann darum noch etwas Kontrast gewinnen.


    Aus dem Grund taugt das Nyquist-Kriterium alleine bei Kameras nicht. Vielmehr muss man die Sensor-MTF berücksichtigen. Die Diskussion hatten wir hier aber schon mehrmals.


    Michael

    Ich weiß nicht, wie Deine andere Steuerung aufgebaut ist, aber ich hatte dieses Verhalten bei Treibern, die mit SPI gesteuert werden, als ein Treiber nicht ansteuerbar war. Die Steuerung ging in einen Fehlerzustand und verweigerte dann alles.


    Für Achse wird der Strom in Config.h so definiert:


    #define AXIS1_DRIVER_IHOLD 200
    #define AXIS1_DRIVER_IRUN 200
    #define AXIS1_DRIVER_IGOTO 500
    #define AXIS1_DRIVER_RSENSE 0.11


    Den Wert des Widerstands musst Du im Datenblatt der Treiber nachschauen, obiges passt für meine TMC2130.


    Die TMC2130 können mit Onstep so abgefragt werden (hier Achse 1):


    :GXU1#
    ,,,,,,#


    Achse 2 wird mit :GXU2# abgefragt. Die Felder haben diese Bedeutung:


    ST (standstill)
    OA (open load A)
    OB (open load B)
    GA (short to ground A)
    GB (short to ground B)

    OT (overtemp shutdown)
    PW (opentemp pre warning)


    OA und OB funktionieren nicht immer richtig und die Felder werden erst gesetzt, wenn die Motoren eingeschaltet werden. Wenn ein Motortreiber einen Fehler meldet, schaltet OnStep die Motoren nicht ab, aber bewegt beide nicht mehr.


    Den Fehlerstatus von OnStep fragst Du so ab:


    :GU#
    1Np/ET260#


    Danach sollte man keinen Fehler sehen, d.h. die Response auf :GU# endet mit 0 vor dem Hash am Ende.


    Zu Eigenheiten von Altaz kann ich Dir nichts sagen, denn ich habe eine GEM, aber ich wüsste nicht, warum Tracking nicht funktionieren sollte. Ansonsten konfiguriere OnStep einfach mal als GEM, dann siehst Du ja, ob sich etwas ändert.


    Michael

    Anders als beim 2x Binning überlappen aber die 2x2 Pixelgruppen "RG" und "BG" mit einem zentralen Abstand von jeweils nur einem Pixel.

    Die Lücken setzen zwar die Grenzfrequenz herab, sorgen aber gleichseitig auf das Raster bezogen für eine deutlich geringere Konvolution, was die Sensor-MTF bis zur Grenzfrequenz erhöht. Die Sensor-MTF einer Farbkamera ist erheblich komplexer und besser als man naiverweise meinen könnte. Man sieht im monochromen Bild sehr schön, dass die Grenzfrequenz diagonal niedriger ist, worüber selten gesprochen wird.


    Mit Drizzling verändert man allerdings sehr viel, so dass man weniger eine Aussage über die Kamera macht als eher über das Gesamtsystem inkl. EBV.


    Da sich die Sensor-MTF von Kameras über die Jahre sehr verbessert hat und speziell Sony eine ganze Reihe von Sensoren mit ziemlich hoher Sensor-MTF hat, kann man die Ergebnisse allerdings nicht verallgemeinern. Das kann bei anderen Sensoren durchaus anders aussehen.


    Michael

    Das LX200-Protokoll ist nur eine Beschreibung eines Geräts, nämlich vom LX200. Diese Beschreibung ist unvollständig und bietet viel Raum für Interoperabilitätsprobleme. Es ist naheliegend, dass man extra Code für verschiedene Geräte hat, der auf die jeweiligen Eigenheiten eingeht, und ohne guten Test kann genau so eine Situation entstehen: Die Änderung der Vendor-ID wird dann Code für ein anderes Gerät ausführen, der mit Glück besser läuft.


    Bei OnStep hat man sich teilweise sehr viel Mühe gegeben, alle möglichen Kodierungen von Parametern zu verstehen, um möglichst kompatibel zu sein. Es ist schlicht grauenhaft, welche Freiheiten es da gibt. Andererseits hat man auch Befehlen ganz neue Bedeutungen gegeben, die als nicht so wichtig angesehen wurden. Im Ergebnis hat man damit eine neue Spielart eines LX200-Geräts geschaffen.


    Michael

    Ich glaube Du hast Recht und da stimmt was nicht. Wie ich sehe sind beides Sony Sensoren, nur verschiedene Generationen. Hier die QE von zwei Kameras mit diesen Sensoren, die der Hersteller vermutlich nachgemessen hat:


    GV-5860CP-M-GL-1.pdf


    Sony Starvis IMX178 Archives - 1stVision Inc. - Machine Vision Articles


    Für mich sieht das so aus, als ob der IMX290 ein klein wenig besser wäre, aber beide die gleiche Charakteristik haben. Generell hilft es bei Astrokameras sich die Daten von Industriekameras mit den gleichen Sensoren zu suchen. Leider fand ich hier auf Anhieb keinen EVMA 1288 Report, dann wären die Angaben gut vergleichbar.


    Michael

    Es gibt viele Metriken und jede hat ihren Sinn.


    Die Linienpaare/mm sind beliebt, aber auch missverständlich, weil man unterscheiden muss, ob es sich um Linien mit harten Kanten oder mit solche mit einem sinusförmigen Helligkeitsverlauf handelt. Letztere sind eine reine Ortsfrequenz, kein Frequenzgemisch.


    Sehr aussagekräftig ist die MTF, die angibt, bei welcher Frequenz wieviel Kontrast erhalten bleibt:



    Bei realen Optiken ist die MTF von der Position im Feld, von der Richtung im Feld und von der Wellenlänge abhängig. Bei der Astrofotografie muss man dann noch den Sensor berücksichtigen, denn auch der hat eine MTF und die ist aus physikalischen Gründen weit weg von 1.0 und wird bei Farbe wegen des Bayer-Patterns noch ein wenig schlechter und bei Verwendung eines lowpass-Filters wieder noch ein wenig schlechter. Die Fokusabhängigkeit hat man allerdings nicht: Astronomische Optiken werden nur für Fokus unendlich ausgelegt.


    Im Grunde ist aber alles wie bei der normalen Fotografie und das ist nicht ganz so einfach, wie es sich anfangs darstellt. Wenn Du sagst, dass Du monochrom mit 3,9 um Pixel etwa 90 lp/mm abbilden kannst, dann bist Du von der Grenzfrequenz ca. 1,4 weg und hast bei idealen Pixeln dennoch etwas Kontrastverlust. Bei realen Pixeln hast Du noch deutlich mehr, und in der Diagonalen wird es noch schlechter.


    Wenn Du die Auflösung von Kameras (Objektiv+Sensor) messen möchtest, empfehle ich Dir die freie Software mtf mapper. Visuell wird das nicht befriedigend enden.


    Michael

    Ganz recht, im Moment ist nichts mit Solarenergie, denn es ist einfach zu dicht bedeckt. Typischerweise wird es zu Ende Januar hin wieder besser. Wenn es um eine Zusatzheizung geht, kann ich einen Solarluftkollektor empfehlen. Mein Bastelprojekt dieses Jahr:


    Solar air collector


    Ich habe ihn erst seit dieser Heizsaison in Betrieb. Als es im Herbst noch Sonne gab, war der Ertrag gut, wie ich neben den Daten am Gasverbrauch dieser Saison sehe.


    Michael

    Ich habe dieses Modul und das ist nur etwas für Leute, die gut mit Linux klarkommen. Es ist zwar eine UVC-Kamera, aber die Firmware ist unglaublich schlecht. Der Hersteller hat allerdings den Entwicklerzugriff des SDK nicht entfernt, so dass man direkt auf alle Register zugreifen kann. RAW geht auch, allerdings kann die verwendete USB-Bridge nur 10 bit, keine 12. Ich habe viel damit gespielt, auch mit Belichtungszeiten mehrerer Minuten. Mit eigenem Code macht das viel Spaß.


    Michael

    Ich habe diese Lampe gekauft, allerdings war sie letztens noch deutlich günstiger:


    ULTRAFIRE Rotlicht LED Taschenlampe 630nm Stufenlose Dimmung Zoom Mini Taschenlampe, mit 3,7V 2600mAh Wiederaufladbare Batterie und USB Ladegerät
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    www.amazon.de


    Die Helligkeit ist stufenlos einstellbar und die Taste schaltet nur an/aus, d.h. keine Modi, blinken etc. Der Lichtkegel ist flächig und gleichmäßig, wenn man ihn voll aufzieht, und bei geringster Helligkeitseinstellung dann auch dunkel genug.


    Michael

    Ja, das Problem mit den Polschrauben kann man so lösen, aber es gibt dennoch Spiel auf der Achse und das ist ein Thema, weil die zwei Seiten des Polblocks keine vernünftige Verbindung zur Montierung haben. Wie man sieht, sind sie sogar lackiert. Das EQ6-Wedge hat zwei Achsklemmen, die man lösen muss, bevor man die Höhe einstellt, und die man danach wieder festzieht. Bei den neuen Modellen von Skywatcher gibt es seitliche Klemmschrauben für den gleichen Zweck, aber die EQ5, HEQ5 sowie die alte EQ6 haben so etwas nicht.


    Ich bin recht sicher, dass man mit einem besseren Polblock eine deutlich höhere Steifigkeit messen könnte.


    Michael

    Ich habe hier schon länger eine HEQ5 zur Modernisierung liegen, weil mir die EQ5 ebenfalls nicht steif genug ist und eine EQ6 nicht in Frage kommt.


    Generell gefällt mir ganz gut, was ich sehe, aber der Zahnradantrieb ist eine deutliche Schwäche. Wer nicht alles ersetzen will, wird mit dem Rowan-Kit sicher viel Freude haben. Ich gehe einen anderen Weg mit neuen Motoren, GT2-Riemen und OnStep integriert in der Montierung: Mehr Arbeit, aber günstiger und ein offene Plattform, mit der man nicht von teuren Elektronik-Ersatzteilen abhängig ist und jedes Feature haben kann, was man will.


    Die alte Prismenklemme der HEQ5 ist nicht der Kracher. Es gibt eine neue Klemme, die auch Losmandy-Schienen aufnehmen kann, aber Skywatcher verkauft die nicht einzeln und ehrlich gesagt finde ich sie auch mächtig kurz. Ich schaute mir an, was der Nachrüstmarkt so bietet und fand die technisch beste Lösung bei PrimaLuceLab: PLLFLHEQ5 und und PLLMORVLPB. TS hat mir beide besorgt und die Qualität ist wunderbar und das Geld wert.


    Der größte Schwachpunkt von EQ5, HEQ5 und der alten EQ6 ist der Polblock. Die Montierung ist mehr oder weniger lose gelagert und die zwei dämlichen Polschrauben bestimmen zwar die Höhe, aber die Montierung ist im Polblock nicht kraftschlüssig klemmbar. Das EQ6-Wedge löst das Problem für unglaublich viel Geld und die ganz neuen EQ-Serien haben einen völlig anderen Polblock, der gut klemmbar ist. Sollte ich je dazu kommen, konstruiere ich einen neuen Polblock für meine HEQ5 und veröffentliche die Pläne. Ich bin recht sicher, dass ein neuer Polblock sehr viel mehr Stabilität in die Sache bringt.


    Ab Werk ist die HEQ5 nicht schlecht, aber man kann sie noch deutlich verbessern.


    Michael

    03sec Die Sensor-MTF ist abhängig von der Wellenlänge. In der Tat ist eine deutlich sinkende MTF im NIR-Bereich durchaus üblich. Weiterhin geben die Hersteller normalerweise den chief ray angle (CRA) an, für den die Mikrolinsen der Pixel gebaut sind. Es gibt einige Sensoren, die hier durchaus anspruchsvoll sind und ein eher spitzes Strahlenbündel sehen wollen. Bei schnelleren Öffnungsverhältnissen bekommt man teilweise einen Effekt wie Vignettierung und zudem sinkt die Sensor-MTF, weil Licht in Nachbarpixel gebrochen wird. Sensor und Optik müssen halbwegs zueinander passen, aber da die Hersteller immer sparsamer mit öffentlichen Datenblättern werden, wird das im Amateurbereich oft ignoriert.


    Die Bildentstehung ist kein einfaches Thema, weil viele Dinge zusammenspielen. Wenn man sich auf Praxisvergleiche beschränkt und nicht alle Parameter kennt, kann man leicht falsche Schlüsse ziehen.


    Michael

    Du übersiehst im dritten Punkt, dass eine optimale Dekonvolution ein optimales SNR braucht. Die kleineren Pixel bieten mehr Auflösung, aber weniger Photonen und damit proportional mehr Photonenrauschen. Damit kommt man zu der Erkenntnis, dass es verschiedene Wege gibt, aber die Auflösung im Rahmen der Optik, wozu auch das Seeing gehört, letztlich SNR- und damit photonenlimitiert ist. Das sieht man schon am Sensor: Lücken zwischen den Pixeln verursachen einen Nachteil in der Quanteneffizienz, aber erhöhen die Sensor-MTF durch weniger Konvolution.


    Wenn die Dekonvolution nicht optimal ist, bieten kleinere Pixel einen Vorteil, weil sie unterhalb der Grenzfrequenz mehr Kontrast liefern. Kommt die MTF allerdings in der Gegend von 0,8-0,9 an, ist durch weitere Verkleinerung der Pixel so gut wie nichts mehr zu gewinnen. Darum hängt es sehr von der Kamera (bzw. der Sensor-MTF) und nicht nur von der Pixelgröße ab, wieviel mehr Sampling noch einen Vorteil liefert.


    Sony baut z.B. einige Sensoren, deren QE in Ordnung, aber nicht berauschend ist, aber die sehr hohe Sensor-MTF-Werte erreichen. Offenbar können sie sehr effiziente Pixel bauen und tauschen etwas QE gegen mehr MTF. Damit sind Rohbilder bei ausreichend Licht besser als bei anderen Sensoren und es gibt viele Anwendungen, wo es so gut wie kein Postprocessing gibt.


    Michael

    Das Nyquist-Kriterium gibt die Grenzfrequenz an, aber Pixel machen kein Sampling wie im Nyquist-Shannen-Theorem beschrieben, sondern das Sampling einer Konvolution:


    Image sensors: Modulation transfer function


    Mit mehr Sampling kann man also die MTF unterhalb des Nyquist-Kriteriums erhöhen. Die MTFs von Bildsensoren unterscheiden sich erheblich, was man berücksichtigen muss. Bei Farbe wird die Sache komplizierter: Die Pixelabstände sind zwar größer, was die Grenzfrequenz herabsetzt, dafür ist die Konvolution (ohne low pass Filter) viel geringer, was die MTF erhöht.


    Wenn die Praktiker also sagen, dass mehr Sampling in Grenzen auch mehr bringt, dann ist das nicht der Unterschied zwischen Theorie und Praxis, sondern eine falsche Anwendung der Theorie. Man bekommt keine höhere Grenzfrequenz, aber mehr Kontrast bis zur Grenzfrequenz.


    Michael

    Nach meiner Erfahrung mit einem 114/900 ist 100x oft drin und 150x selten. Das Teleskop muss aber gut kollimiert und der Hauptspiegel offen sein. Letzteres sah ich bei einem 114/900 ab Werk bisher noch nicht. Ich verkaufte mein 114/900, bevor ich entdeckte wie durchschlagend gut eine aktive Hauptspiegelbelüftung ist. Evtl. ginge damit noch mehr.


    Man kann am typischen 114/900 noch mehr optimieren, z.B. dünnere Streben der Fangspiegelspinne und den OAZ kürzen. Die Spiegel sind meist besser als der Rest.


    Michael

    Zu der Idee mit den Schlitzen: Man saugt die Luft aus dem Tubus ab, weil der Himmel kälter als der Boden ist und man kühle Luft von oben in den Tubus bringen möchte, anstatt eher warme Luft von unten einströmen zu lassen. Normalerweise ist zwischen Spiegel und Tubus noch genug Platz, damit dort Luft vorbei strömen kann. Viele Newtons haben einen rückseitig luftdicht verkleideten Spiegel, was zu starkem Tubus-/Spiegelseeing führt. Wenn man die Verkleidung entfernt, ist mit etwas Glück genug Platz für einen kleinen Lüfter. Man kann sich ein Blech anfertigen, was von den Zugschrauben der Hauptspiegeljustierung gehalten wird und innen den Lüfter versteckt. Bei meinem Skywatcher 150 sieht die Bastelei so aus:



    Ein offener passiv belüfteter Tubus ist schon besser als ein geschlossener Tubus, aber eine Absaugung führt zu einer erstaunlichen Verbesserung der Abbildung.


    Ob die Halteklammer am Fangspiegel im Strahlengang liegt, sieht man am besten beim Sterntest. Bei meinem 114/900 war das so und eine bessere Fangspiegelhalterung ohne Klammer half. Ich fertigte damals eine Halterung an, die kleiner als der Fangspiegel war und Beine aus dünnem Blech hatte. Das brachte eine sichtbar bessere Abbildung. Velours, das kürzere OAZ-Rohr, eine passive Belüftung und die neue Spinne machten die Strukturen in den Bändern von Jupiter sichtbar. Ein Lüfter wäre sicher noch besser gewesen, aber damals wusste ich das noch nicht.


    Michael

    Ich dachte eigentlich, dass so ein Tonfall eher im Nachbarforum üblich ist, aber nicht hier.


    Als Amateur hat man es in sofern einfach, als das man sich an den Profis orientieren kann:


    1979MNRAS.188..249L Page 249


    Das Problem sind sich vom Spiegel ablösende Blasen warmer Luft. Eine laminare Strömung forciert die Ablösung warmer Stellen und verhindert die Blasen, so dass es vorwiegend zu einem Temperaturgradienten kommt, der die Qualität nicht mehr stark beeinflusst.


    So gesehen ist das Absaugen von Luft allein nicht ideal, denn das wird die Spiegelmitte trotz Tubus vernachlässigen. In der Realität funktioniert es bei meinem 6" dennoch sehr gut. Bei großen Spiegeln

    wäre ein zusätzlicher seitlicher Lüfter evtl. hilfreich. Was Stathis nicht sagte: Wer mal persönlich erlebte, was Ein- und Ausschalten der Absaugung auch nach Stunden am Himmel noch bringt, der ist überzeugt.


    http://atm.udjat.nl/articles/cooling.pdf


    Die Spiegelkante kühlt am schnellsten aus und sollte gedämmt werden, damit der Spiegel gleichmäßiger auskühlt.


    Ein Temperatursensor könnte für die Fotografie gut sein, um die Bedingungen zu dokumentieren, aber sinnvoll was regeln kann man nicht, weil der Spiegel bei geringen Unterschieden kaum noch Wärme abgibt, selbst damit nur minimal abkühlt, und die ganze Nacht hindurch bei fallender Lufttemperatur das Problem der Blasen besteht.


    https://www.researchgate.net/publication/229038345_First_light_of_the_OVLA_active_mirror_with_its_surface_heating_system/link/0912f50a28c97a37f9000000/download


    Der Spiegel wird von oben geregelt beheizt und von unten gekühlt, um den Wärmeverlust an den Himmel auszugleichen.


    Manche Leute dämmen den Fangspiegel von hinten, z.B. mit Schaum, damit er nachts nicht in den Himmel abstrahlt und sich dabei verformt.


    Beat the Heat: Conquering Newtonian Reflector Thermals — Part 1 - Gary Seronik
    What you need to know when it comes to optimizing your scope’s thermal behavior. Generations of backyard astronomers have debated why, inch-for-inch, the…
    garyseronik.com


    Ein Refraktor ohne Kühlung hat weniger Probleme als ein Newton. Das erklärt, warum viele alte Sternwarten mit großen Refraktoren gut klarkommen.


    Michael

    Ein Flat korrigiert nicht nur die Vignettierung, d.h. die Randabschattung durch die Optik, sondern auch Streulicht außerhalb des Gesichtsfelds, was eigentlich nicht auf dem Sensor landen soll, es aber zu einem gewissen Teil dennoch tut. Man sieht das visuell am hellen Schein, wenn man z.B. den Mond knapp außerhalb des Gesichtsfeldes hat.


    Der Himmel liefert eine diffuse Strahlung, ähnlich einer Ulbrichtkugel. So eine Kugel ist für Flatframes ideal und wird in großen Sternwarten teilweise durch Flats bei geschlossenem Dom realisiert, so dass die Kuppel als Ulbrichtkugel wirkt. Das oft zitierte weiße T-Shirt ist gar nicht schlecht, weil es stark streut, auch für Rückreflektionen. Besser wäre irgendeine Art von innen mattweißer Kugel oder zur Not Box, die seitlich beleuchtet wird, so dass nur Streulicht in das Teleskop fällt.


    Wie auch immer man Flats macht: Wenn man sie gegen echten Himmelshintergrund prüft und sie passen, dann kann der Aufbau so bleiben, wie er ist, egal wie er aussieht. Mit mehr Aufwand ist dann nicht mehr zu gewinnen.


    Diese Prüfung muss man leider genau wie die Flats für jede Filterkonfiguration machen, weil sich Streulicht spektral verschieden verhalten kann. Sehr deutlich ist das oft im NIR-Bereich, wo viele visuell schwarze Oberflächen nur noch hellgrau sind.


    Ich wundere mich schon lange, dass systematische Streulichtmessungen kein Thema sind. Hier wäre fotografisch je nach Teleskop noch etwas zu holen. Alles wird penibel geschwärzt, ohne das Ergebnis zu bewerten. Hier ein guter Artikel mit Überlegungen zu einer guten Messung:


    https://corp.dxomark.com/wp-content/uploads/2021/05/3468890-iqsp.pdf


    Michael

    Onstep ist eine freie Software für Teleskopsteuerung, d.h. Goto mit allem, was dazugehört. Du musst Onstep konfigurieren, damit es die Hardware genau kennt, und dann kann es das Teleskop präzise nachführen. Onstep wird für Arduino mit der Arduino IDE gebaut und geflasht.


    Zur Hardware: Eine EQ5 kann man auf verschiedene Weise umbauen, hier ein Beispiel:


    My Onstep journey.
    My onstep journey When my LXD 75 electronics died I was left with a problem. After asking in this forum it was suggested to go the diy route but initially I…
    stargazerslounge.com


    Suche einfach mal nach "onstep eq5", dann siehst Du viele Versionen. Riemen sind definitiv zu bevorzugen. Bei meiner CG5 geht das so:


    Die Schrittmotoren sind NEMA 17, 0,9 Grad pro Schritt, 0,9A bipolar, 6 Ohm, 12 mH@1kHz, 36 Ncm Haltemoment, 5 mm Achse. Der Motor treibt bei RA und DEC mit einer 16:48 = 1:3 Untersetzung eine Schneckenwelle an, die ein Schneckenrad mit 144 Zähnen bewegt. Der Motor wird durch einen TMC2100 Treiber mit 16 Mikroschritten angetrieben. Es werden GT2 Zahnriemen benutzt (6 mm breit, 140 mm = 70 T lang). Der Durchmesser der Schneckenwellen ist 6 mm und der Durchmesser der Motorwellen ist 5 mm.


    Ein sehr günstiges Arduinoboard für 3D Drucker ist das hier:


    main@onstep.groups.io | Wiki


    Dazu brauchst Du dann noch Motortreiber. Empfehlenswert, aber richtig teuer und aktuell schwer zu bekommen, sind TMC5160. TMC2130 gehen auch. TMC2100 haben den Nachteil, dass die Geschwindigkeit von Schwenks mit dem Arduino begrenzt ist (wusste ich damals nicht).


    Die Lernkurve ist nicht ganz ohne, aber wenn Du alles selbst entwickelst, wird es dennoch länger dauern, und Du bekommst mit Onstep halt den vollen Komfort von Goto für kleinstes Geld und in sehr hoher Qualität. Eine Alternative ist TeenAstro, ebenfalls frei, aber dort ist die Hardware festgelegt, teurer, und Du musst sie selbst aufbauen. Dafür ist die Konfiguration einfacher und es gibt Druckdaten für Gehäuse.


    Michael

    Das empfehle ich auch und statt die Sache auf Lochraster aufzubauen, kann man ein Board für 3D Drucker benutzen, wo schon alles fertig integriert ist, z.B. das MKS GEN L.


    Ich empfehle allerdings eher eine Montierung mit eigenen Motoren nachzurüsten, weil deren Qualität oft bei geringerem Preis höher ist und wenn man die Motoren mit Riemen ankoppelt, ist man auch die Probleme der Getriebe los. Du kannst Onstep per USB-Kabel mit dem PC verbinden, eine Handbox und Wifi sind nicht zwingend nötig. Ich habe das selbst mit einer CG5 (EQ5 von Celestron) gemacht, wo sich die mechanische Arbeit auf das Zuschneiden von zwei Aluwinkeln und etwas Bohren und Feilen beschränkt. Die Qualität der Nachführung ist erheblich höher als bei den einfachen Motoren, die ich vorher hatte.


    Etwas Arbeit ist es allerdings schon: Man muss das Ganze in irgendein Gehäuse einbauen und sich etwas mit der Konfiguration und so beschäftigen. Wer noch nie Arduino benutzte, hat da durchaus eine Lernkurve vor sich.


    Michael

    Mir ging's um die Fläche unter der gelben und der blauen Kurve. Aber die kann ich jetzt ja ausdrucken, ausschneiden und abwiegen ;)

    Die wäre aber nur wichtig, wenn Du ein gleichmäßig weißes Spektrum hast. Ich bezweifle, dass die Lichtverschmutzung so aussieht, oder dass sie überhaupt überall gleich ist.


    Michael