<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Johannes Kepler</i>
nur ist regelmässig der Tag bei den Privolvanern etwas kürzer, bei den Subvolvanern etwas länger als die Nacht. Von dem Wechsel, der nach Verlauf von 8 Jahren eintritt, werde ich später reden.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Dass der Mondtag auf der erdzugewandten Seite generell etwas länger als auf der erdabgewandten Seite ist, lässt sich leicht einsehen:
Zeichne die Erde mit der (zunächst kreisförmig angenommenen) Mondbahn drumherum. Ziehe von der Sonne ausgehend zwei Tangenten an die Mondbahn (eine trifft die Mondbahn links von der Erde, eine rechts). Da die Sonne nicht unendlich weit von der Erde entfernt ist, sind die beiden Tangenten nicht untereinander parallel, und sie treffen die Mondbahn nicht an zwei exakt einander gegenüberliegenden Punkten, sondern ein klein wenig in Richtung Sonne verschoben. Sie teilen die Mondbahn in einen etwas größeren und einen etwas kleineren Teil.
Für einen Beobachter in der Mitte der erdzugewandten Mondseite geht die Sonne auf, wenn der Mond den einen Tangentenpunkt passiert, und unter, wenn der Mond den anderen Tangentenpunkt passiert. Für ihn ist Tag, während der Mond den größeren Bahnabschnitt zwischen beiden Tangentenpunkten durchläuft und Nacht auf dem restlichen Bahnabschnitt. Der Tag ist für ihn also etwas länger als die Nacht. Für einen Beobachter auf der erdabgewandten Seite ist es umgekehrt.
Die beiden Tangentenpunkte sind jeweils um arctan(384400/150e6) = 0.15° von den "90°-Punkten" entfernt. Um die zusätzliche Tagesstrecke zu durchlaufen, braucht der Mond 2*0.15°/360°*29.5 Tage = 0.024 Tage = 35 Minuten. Um so viel ist auf der erdzugewandten Seite der Mondtag länger als die Mondnacht.
Eine andere aber äquivalente Betrachtungsweise ist diese: für einen auf dem Mond befindlichen Beobachter erscheint die Sonne in der Regel an einer etwas anderen Position am Himmel als für einen irdischen Beobachter: der zwischen den beiden Positionen liegende Parallaxenwinkel beträgt maximal +/- arctan(384400/150e6) = +/-0.15°. Er ist maximal mit dem einen Vorzeichen, wenn die Sonne für den Beobachter aufgeht und maximal mit dem anderen Vorzeichen, wenn sie untergeht. Während eines Mondtages variiert der Parallaxenwinkel also um seine ganze mögliche Spannweite. Für den erdzugewandten Beobachter verzögert die Parallaxenbewegung die (scheinbare) Bewegung der Sonne während des Mondtages über den Mondhimmel und beschleunigt sie während der Mondnacht. Für den erdabgewandten Beobachter ist es umgekehrt.
Dem überlagert sich natürlich noch der zusätzliche Umstand, dass wegen der Elliptizität der Mondbahn verschiedene Teile der Bahn verschieden schnell durchlaufen werden. Dadurch werden die Längen von Mondtag und Mondnacht zusätzlich moduliert. Würde das Perigäum der Mondbahn fest stehen, so würden Tag- und Nachtabschnitt im Laufe eines Jahres sukzessive mit dem Perigäum bzw. Apogäum zusammenfallen. Weil die Apsidenline in etwa 8 Jahren und 10 Monaten einmal die Bahn umläuft, wiederholen sich dieselben Verhältnisse von Jahr zu Jahr mit einer gewissen Verzögerung und haben nach 8 Jahren und 10 Monaten wieder den Ursprungszustand erreicht.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kommen zu den Ungleichheiten, die wir auch kennen,<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Der Mond läuft ja gemeinsam mit der Erde um die Sonne, und daher wie diese durch das Perihel und das Aphel der Erdbahn. Die dadurch für den irdischen Beobachter verursachten Effekte (z.B. schnellere bzw. langsamere scheinbare Bewegung der Sonne bezüglich der Fixsterne) treten für den lunaren Beobachter ebenso auf.
Auch die (scheinbaren) Schleifenbahnen der Planeten, die sich dem irdischen Beobachter darbieten, sieht der lunare Beobachter zunächst genau so. Zusätzlich ist aber zu berücksichtigen, dass sich der Standpunkt des lunaren Beobachters um den irdischen herum bewegt und der dadurch verursachte Parallaxenwinkel, mit einer Periode von etwa einem Monat, zusätzliche Schleifenbewegungen erzeugt, welche sich in einer Reihe von Effekten bemerkbar machen:
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kommen ... für die Mondbewohner noch drei hinzu: zwei in der Länge, eine tägliche, eine andere nach 8 1/2 Jahren und eine in der Breite nach Verlauf von 19 Jahren. Die Privolvaner der Mitte sehen die Sonne zu Mittag grösser, die Subvolvaner dagegen kleiner als beim Aufgang.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Der Abstand des lunaren Beobachters von den Planeten (inklusive Sonne) schwankt während ungefähr eines Monats (d.h. mond-täglich) um plus/minus den Mondbahnradius. (Schleifenkomponente in radialer Richtung)
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Beiden weicht die Sonne um einige Minuten von der Ekliptik ab und zwar bald zu diesem, bald zu jenem Fixstern und erst in einem Zeitraum von 19 Jahren werden diese Schwankungen, wie schon gesagt, wieder in die alte Bahn gebracht.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Da die Mondbahn um ca. 5° gegen die Ekliptik geneigt ist, sieht ein lunarer Beobachter die Planeten (inklusive Sonne) einen halben Monat lang von einem höheren und einen halben Monat lang von einem tieferen Standpunkt. Die lunare ekliptikale Breite der Planeten schwankt also gegenüber der irdischen mit einer Periode von einem Monat. Wegen der Bewegung der Knotenlinie wiederholt sich dieses Muster bezüglich der Fixsterne erst nach 18.6 Jahren. (Schleifenkomponente in ekliptikaler Breite)
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Indess ist diese Abweichung bei den Subvolvanern etwas geringer, als bei den Privolvanern<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Die Privolvaner befinden sich um einen Monddurchmesser weiter 'aussen' und sehen daher etwas größere Schwankungen der ekliptikalen Planetenbreiten.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">für die letzteren bewegt sich die Sonne um Mittag kaum merklich, bei den ersteren dagegen sehr schnell und umgekehrt um Mitternacht. Daher scheint den Levaniern die Sonne gleichsam sprungweise unter den Fixsternen fortzuschreiten.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Wenn die Privolvaner Tag haben, läuft der Mond auf seiner Bahn entgegengesetzt zur Bahnbewegung der Erde, die (scheinbare) Bewegung der Sonne bezüglich der Fixsterne fällt daher langsamer aus.
Wenn die Subvolvaner Tag haben, laufen die Bahnbewegungen von Erde und Mond im gleichen Sinne, ihre Geschwindigkeiten addieren sich und die Sonne driftet für die Subvolvaner daher relativ schnell bezüglich der Fixsterne und kompensiert einen größeren Teil der Bewegung infolge der mond-täglichen scheinbaren Himmelsdrehung. Sie bleibt länger oberhalb des Horizonts und für die Subvolvaner sind, wie eingangs schon festgestellt, die Mond-Tage länger als für ihre Antipoden. (Schleifenkomponente in eklipikaler Länge)
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Dasselbe gilt von Venus, Mercur und Mars, bei Jupiter und Saturn sind die Erscheinungen fast unmerklich.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Je weiter weg der Planet ist, um so kleiner ist natürlich seine Parallaxenschleife.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber diese tägliche Bewegung ist nicht einmal zu gleichen Stunden des Tages immer gleich, sondern sowohl bei der Sonne, als auch bei den Fixsternen bisweilen langsamer, bisweilen schneller, und indem diese Verzögerung durch die Tage des ganzen Jahres läuft, so dass sie bald den Sommer, bald den Winter betrifft, wird abwechselnd bald der Tag, bald die Nacht länger (durch wirkliche Verzögerung, nicht wie bei uns auf der Erde durch ungleiche Eintheilung des natürlichen Tageslaufes).
Erst in einem Zeitraum von fast 9 Jahren gleicht sich die Verzögerung des Sonnenlaufes einmal aus und sind dann Tag und Nacht annähernd gleich lang, was sowohl für die Privolvaner, als auch für die Subvolvaner gilt.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Nochmals die bereits erwähnte Modulation der Tageslängen infolge der Elliptizität der Mondbahn; die Verhältnisse wiederholen sich nach einem vollen Umlauf der Apsidenline (8 Jahre, 10 Monate).
Tschau,
Thomas