<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: John123</i>
<br />zu 2.) ich habe aus einem Skript die Formel cos(z)=sin(phi)*sin(delta) + cos(phi)*cos(delta)*cos(t)
wobei z=90°-h, phi=geographische Breite(-28°), delta=deklination(22°), t=Stundenwinkel ist. Wenn ich von einem Stundenwinkel von 2h 11min (32,75°) ausgehe (ist das richtig?), komme ich auf eine Höhe h=37,57°
stimmt das so?
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ich komme auf 30.8°, aber jedenfalls zielt die Aufgabe offenbar auf die Verwendung dieser Formel ab. Es handelt sich um eine der Standardformeln zur Umrechnung äquatorialer Koordinaten in horizontale Koordinaten; diese spezielle Formel dient zur Bestimmung der Höhe (bzw. Zenitdistanz), wenn Deklination und Stundenwinkel gegeben sind.
<blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">
oder steht die Sonne im Meridian, dadurch dass der Kernschatten einer Sonnenfinsternis genau auf die Koordinaten 109°W und 28°S zeigt? Wozu ist dann die Zeitangabe in der Aufgabenstellung?
<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
Ich verstehe die Aufgabe so, dass die Höhe der Sonne im Augenblick der Verfinsterung bestimmt werden soll. Sonst müssten nur geographische Breite und Deklination gegeben sein und nach der Mittagshöhe gefragt werden. (Aber vielleicht ist das auch der Witz, siehe unten.)
Leider ist die Aufgabenstellung ein wenig unklar. Ist mit Ortszeit die Zonenzeit gemeint, oder die mittlere Sonnenzeit, oder die wahre Sonnenzeit? Welche Feinheiten sind alle zu berücksichtigen? Hierzu müsste man vielleicht den Kontext kennen, in dem die Aufgabe gestellt wurde, bzw. den in diesem Zusammenhang behandelten Stoff.
Ich exerziere für den Lerneffekt zunächst mal vor, wie ich aus <i>rein astronomischer</i> Sicht rangehen würde:
Ich nehme an, dass die Höhe der Sonne für den Zeitpunkt 14:11 <i>Zonenzeit</i> bestimmt werden soll. Dazu verwende ich die von dir genannte Formel und habe die von der Formel benötigten Größen geographische Breite und Sonnendeklination durch die Aufgabenstellung bereits gegeben, muss also noch den Stundenwinkel der Sonne für den betreffenden Zeitpunkt bestimmen.
Die Insel befindet sich in jener Zeitzone, für welche der Referenzmeridian auf 105° liegt (nächstgelegenes Vielfaches von 15°). Sie liegt vier Grad westlich des Referenzmeridians.
Die Zeitgleichung für den 11. Juli 2010 betrug -5:33 Minuten (in einschlägiger Tabelle oder Software nachsehen). Für einen Beobachter auf dem Referenzmeridian kulminierte die Sonne also um 12:05:33 Zonenzeit. Für einen Beobachter auf der um 4° weiter westlich gelegenen Insel kulminierte sie um 4*4 Minuten später, also um 12:21:33.
Zu diesem Zeitpunkt betrug der Stundenwinkel der Sonne 0h, zum Zeitpunkt 14:11 betrug er 1.82h bzw. 27.36°.
Jetzt kann ich die Höhe nach der Formel ausrechnen und erhalte 33.5°.
Soweit die pure Astronomie. Wir können aber noch einen reality check durchführen, denn Insel und Finsternis sind echt. Es handelt sich um die Osterinsel, über die am 11. Juli 2010 der Kernschatten zentral hinwegzog:
http://www.explore.co.uk/activ…lidays/easter-island-2010
Mein GUIDE zeigt, dass sich auf der Insel die Finsternis um 20:11 UTC ereignete und die Sonne dabei auf einer Höhe von 39.5° stand.
Das stimmt jetzt mit meiner Lösung 33.5° nur bedingt überein. [:D]
Des Rätsels Lösung: die Osterinsel liegt zwar geographisch eigentlich in der Zeitzone -7, wie ich bei meiner Lösung oben angenommen habe, hat sich aber dennoch der Zeitzone -6 angeschlossen:
http://en.wikipedia.org/wiki/F…me_zones_of_the_world.png
Die Uhren auf der Insel zeigten also im Augenblick der Sonnenkulmination nicht 12:21:33, sondern bereits 13:21:33. Von da bis zur Finsternis um 14:11 sind es nun nur noch 0.82h, das ist gleichzeitig auch der Stundenwinkel der Sonne, im Gradmaß 12.36°. Mit diesem Stundenwinkel und den Inselkoordinaten aus der Aufgabe liefert die Höhenwinkelformel eine Höhe von 38.6°, und mit der tatsächlichen Breite (-27.08°) und Deklination (22.06°) eine Höhe von 39.4°, in befriedigender Übereinstimmung mit GUIDE.
Nun kann jeder selbst entscheiden, ob die Aufgabe eine Fangfrage, <s>eine Verar</s> ein Scherz, ungeschickt gestellt, oder eine Aufforderung zur Recherche über den Finsternisverlauf sein soll.
Tschau,
Thomas