Beiträge von Thomas_Schmidt

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Aber das die Kamera nur einen so kleinen Ausschnitt hat [...]<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist ja auch die auf dem Arm montierte MAHLI, die quasi als Geologenlupe ("Mars Hand Lens Imager") eigentlich nur für Nahaufnahmen der untersuchten Objekte gedacht ist.


    In dem "Kopf" auf dem Rovermast gibt es noch die MastCam, mit der unter anderem die Geländepanoramen aufgenommen werden. Der Mast ist im Gegensatz zum Arm aber nicht gelenkig genug für Selfies.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Man sieht zwar irgendwie einen Schatten am Boden, aber keinen Arm, der ja die Kamera hält.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    The story behind Curiosity's self-portraits on Mars


    "Curiosity's arm-mounted MAHLI camera took 72 individual photos over a period of about an hour in order to cover the entire rover and a lower hemisphere including 360 degrees around the rover and more than 90 degrees of elevation. [...] The arm was kept out of most of the images but it was impossible to keep the arm's shadow from falling on the ground in positions immediately in front of the rover."


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">so fiel seine Wahl auf 61 Cygni, der eine große Eigenbewegung von ca. 5" pro Jahr aufwies und damit auch ein naher Kandidat war.
    Offenbar war es für ihn also leichter die Positionen von 61 Cyg zu bestimmen als von Wega (oder anderen hellen Sternen), was meine obige Vermutung bestätigen würde. Aber ist es wirklich so und wenn ja, warum?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Der Grund für die Wahl von 61 Cyg war neben der großen Eigenbewegung ein anderer:
    Bessel benutzte zur Positionsmessung von 61 Cyg ein Heliometer. Das ist ein Fernrohr mit einer in zwei Hälften geschnittenen Objektivlinse. Die beiden Hälften lassen sich gegeneinander verschieben und erzeugen in verschobenem Zustand ein Doppelbild. Hat man z.B. zwei Sterne A und B im Gesichtsfeld, dann sieht man beide zweimal und kann Stern A im einen Bild mit Stern B vom anderen Bild zur Deckung bringen; aus der dazu nötigen und genau messbaren Verschiebung der beiden Objektivhälften lässt sich der Abstand von A und B sehr genau bestimmen.


    61 Cyg ist nun ein Doppelstern. Bessel wählte zwei kleine Sternchen in der Nähe und bestimmte wiederholt deren Abstand vom Mittelpunkt des Doppelsternsystems. Dazu musste der jeweilige Vergleichsstern im Heliometer optisch zwischen den beiden Komponenten von 61 Cyg platziert werden. Das war sehr genau möglich, weil das Auge eine solche Mittelstellung recht genau beurteilen kann. Außerdem kann die Einstellung genauer sein als im oben erwähnten Normalfall der Überlagerung zweier Sterne, wo der Punkt der genauen Überlagerung schwerer feststellbar ist, weil die Sternbildchen einander überstrahlen - das ist bei der Positionierung eines Sternbildchens <i>zwischen</i> zwei anderen Sternen nicht der Fall.


    Dazu kommt als weiterer Vorteil, dass im Heliometer Mängel der Nachführung beide Teilbilder auf genau die gleiche Weise betreffen und die Messung dadurch nicht beeinträchtigt wird. Auch wenn das Gesamtbild im Gesichtsfeld ein wenig driftet, kann man das ignorieren und sich auf die genaue Positionierung der Bilder zueinander konzentrieren - bei Messung mit einem Mikrometer z.B. wäre es nicht so.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was passt besser?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Hallo Tassilo,


    das Paper von Schaefer enthält 314 Beobachtungen, mit denen er sein Modell vergleicht. Du kannst ja euer Alternativmodell ebenfalls mit diesen Daten vergleichen?


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich habe die mal in den Nachthimmel gehalten und messe die Temperatur des Universums auf -36°C ;) Kommt dieser Zahl irgendeine Bedeutung zu?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Dazu gab's mal einen Thread in einem Nachbarforum. Kurz gesagt: Die Kamera erfasst in diesem Fall Wärmestrahlung der Atmosphäre in einem Wellenlängenbereich, in dem die Atmosphäre besonders wenig strahlt. Die Kamera ist auf Messung in diesem Bereich ausgelegt, weil sie ja üblicherweise ihr Messobjekt durch die Atmosphäre hindurch betrachten muss. Dabei will sie möglichst wenig von der thermischen Eigenemission der zwischen ihr selbst und dem Messobjekt befindlichen Atmosphäre mitmessen. Wenn sie in den klaren Nachthimmel schaut, erfasst sie nur die geringe atmosphärische Eigenstrahlung in diesem Bereich. Diese Strahlung hat <i>kein</i> Plancksches Strahlungsspektrum (sie besteht aus einzelnen Molekularbanden), wird aber von der Kamera unter Annahme eines Planckschen Spektrums in eine Temperatur umgerechnet. Die Kamera wird also hier in einer Situation betrieben, für die sie nicht ausgelegt ist.


    Wenn man die genaue Filtercharakteristik der Kamera kennen würde, könnte man aus dem angezeigten Zahlenwert vielleicht auf die Temperatur der Atmosphäre rückschließen, aber ohne diese Kenntnis ist es bloß ein relativ sinnfreier Zahlenwert. Eine Kamera eines anderen Fabrikats würde unter denselben Umständen vermutlich einen anderen Zahlenwert anzeigen. Vergleichende Messungen mit verschiedenen IR-Thermometern gibt's im genannten Thread.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hätte der Jupiter oder der Saturn genug Masse um die Lichtstrahlen von Sternen an denen sie am Himmel vorbeiziehen abzulenken ? <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Ja, der Effekt von Jupiter ist zwar winzig, aber die inzwischen gestartete Gaia-Mission soll mit ihrer hohen Messgenauigkeit unter anderem explizit die durch Jupiter erzeugte Lichtablenkung untersuchen:


    M T Crosta, F Mignard:
    Micro-arcsecond light bending by Jupiter
    http://arxiv.org/pdf/astro-ph/0512359.pdf


    "The detectors designed for Gaia, the next ESA space astrometry mission to be launched in 2011, will allow to observe repeatedly stars very close to Jupiter’s limb. This will open a unique opportunity to test General Relativity by performing many Eddington-like experiments through the comparison between the pattern of a starfield observed with or without Jupiter."


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">kann mir jemand die berechnung des mondauf- und untergangs ein wenig erläutern?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Nun, das geht wie bei jeder Auf- und Untergangsrechnung. Du berechnest für einen in der Nähe des geschätzten Auf- oder Untergangs gelegenen Zeitpunkt zunächst die Position des Mondes bezüglich der Fixsterne mit der für deine Zwecke erforderlichen bzw. ausreichenden Genauigkeit. Dann rechnest du diese Position um in die Position bezüglich deines lokalen Horizonts, bringst die nötigen Korrekturen wegen Lichtbrechung, Parallaxe etc. an und siehst dann, ob der Mond zu diesem Zeitpunkt oberhalb oder unterhalb des Horizonts steht. Mit einem geeigneten Iterationsverfahren suchst du dann den Zeitpunkt, zu dem das von dir gewünschte Auf- oder Untergangskriterium (Mittelpunkt auf Horizont, Oberkante auf Horizont o.ä.) erfüllt ist.


    Details liefert die einschlägige Literatur, wie Montenbruck, Montenbruck/Pfleger, Meeus etc.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">hat wer einen hinweis, wie ASTRONOMISCHE ORTSBESTIMMUNG - also der Weg von der Mess-Beobachtung am Sternenhimmel in einem astronomischen Koordinatensystem bis hin zur daraus sich entwickelnden verebneten GAUSS-KRÜGER-Koordinate zu erfolgen hat.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Das ist wohl ein etwas zu komplexes Thema, als dass es sich mit einem "Hinweis" erledigen ließe.


    Der astronomische Teil hängt davon ab, welche Beobachtungen du mit welchen Instrumenten gemacht hast (Gestirnshöhen mit Sextant? Sonnenazimute mit Theodolit? Durchgangszeiten und -höhen mit Meridiankreis? Jupitermondverfinsterungen? Monddistanzen?) und welche Genauigkeit du anstrebst.


    Das Ergebnis sind astronomische Längen und Breiten, die bei höheren Genauigkeitsansprüchen unter Berücksichtigung der lokalen Lotabweichung in geodätische Längen und Breiten umgewandelt werden müssen.


    Die Umrechnung in Gauß-Krüger geschieht dann mit Standardformeln, die der Standardliteratur zu entnehmen sind (oder mit Tools, die man sich aus dem Netz heruntergeladen hat, z.B. TRANSDAT).


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[...] dass man einmal sagen kann, dass man eine Fläche gleicher Erdanziehung (längs derer sich die Wasseroberfläche verteilt modulo Mond und Sonne) festlegen kann, oder man legt schier nach der Form der festen Erdoberfläche ein Ellipsoid in die Erde. Daher hat man zwei verschiedene Erdmittelpunkte und zwei verschiedene Koordinatensysteme.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Nochmal zusammengefasst für den Überblick:


    Geographische (auch: geodätische) Breite:
    Man betrachtet eine Gerade, die senkrecht auf dem Referenzellipsoid steht und durch den gesuchten Punkt geht (der Punkt wird meistens etwas oberhalb oder unterhalb der Ellipsoidfläche liegen). Der Winkel, unter dem diese Gerade die Äquatorebene schneidet, ist die geographische Breite. Der Schnittpunkt fällt in der Regel nicht mit dem Erdmittelpunkt zusammen.


    Astronomische Breite:
    Wie oben, aber Referenzrichtung ist hier nicht die Senkrechte auf dem Ellipsoid, sondern die lokale an der Erdoberfläche gemessene Schwererichtung - also die Richtung, in die ein Lot zeigt ("Schwere" ist die Vektorsumme aus Gravitation und Fliehkraft). Der Schnittwinkel dieser Geraden mit der Äquatorebene ist die astronomische Breite, der Schnittpunkt fällt wieder in der Regel nicht mit dem Erdmittelpunkt zusammen.
    Der Unterschied zwischen der Senkrechten auf dem Ellipsoid und der Lotrichtung ist die "Lotabweichung". Sie muß berücksichtigt werden, wenn geodätisch (also vermessungstechnisch) und astronomisch bestimmte Koordinaten ineinander umgerechnet werden sollen. Sie beträgt in der Regel einige Bogensekunden, kann im Gebirge aber auch schon mal 60 Bogensekunden erreichen.


    Die astronomische Breite kann unmittelbar beobachtet werden. Ein Winkelmesser, der mit der lokalen Lotrichtung als Referenz ausgerichtet worden ist, wird benutzt, um die Höhe des Himmelspoles über der lokalen Horizontebene (die senkrecht auf der lokalen Lotrichtung steht) zu messen. Die so bestimmte Polhöhe ist identisch mit der astronomischen Breite.


    Geozentrische Breite:
    Der Winkel, den der vom Erdmittelpunkt zum betrachteten Ort gezogene Radiusvektor mit der Äquatorebene einschließt. Ist nicht unmittelbar messbar, erlaubt aber einfachere Rechnung (unter Verwendung kugelgeometrischer Formeln anstelle ellipsoidischer Formeln).


    (Mit unterschiedlichen Erdmittelpunkten haben diese verschiedenen Definitionen eigentlich nichts zu tun.)


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Lieber Thomas, ich verstehe Dich so, dass Dein allerletztes Ergebnis aus den Daten beim MPC, also die 7640,910km das genaueste ist was wir haben. Zuvor hattest Du 7641,058km gepostet. Ich schicke 7640,910km nach England? Weißt Du, woher diese letzte Differenz stammt?<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Über die jeweilige Genauigkeit habe ich eigentlich gar nichts gesagt, ich habe lediglich verschiedene Rechenwege durchexerziert. Die Daten aus der MPC-Liste müssen keineswegs die genaueren sein. Dort werden wohl einfach die Angaben der verschiedenen Observatorien gesammelt, ohne größere Qualitätsprüfung. Und wie gut die einzelnen Observatorien ihre Koordinaten kennen, steht auch in den Sternen. Als abschreckendes Beispiel:


    <font color="yellow">
    E.E. Mamajek:
    Accurate Geodetic Coordinates for Observatories on Cerro Tololo and Cerro Pachon
    <font color="yellow">arXiv:1210.1616v3 [astro-ph.IM]</font id="yellow">
    "[...] the author was surprised to learn that the published latitude and longitude for CTIO in the Astronomical Almanac and iraf observatory database appears to differ from modern GPS-measured geodetic positions by nearly a kilometer. [...] The source of the discrepancy appears to be due to the ~30" difference between the astronomical and geodetic positions."
    </font id="yellow">


    Woher die verbliebene Differenz stammt, weiß ich nicht. Jedenfalls, wenn man den Abstand so genau wie möglich bestimmen will, sollte man Folgendes klären:


    Beruhen die Koordinaten auf vermessungstechnischen oder auf astronomischen Beobachtungen? Heutzutage wohl eher ersteres, aber vielleicht wurde ja auch einfach ein traditioneller Wert aus dem letzten Jahrhundert weiterbenutzt.


    Falls vermessungstechnisch: auf welches Ellipsoid beziehen sie sich? Falls mit GPS vermessen, dann vermutlich auf WGS84. Falls die Position des Observatoriums vom einem Vermarkungspunkt abgeleitet wurde, den ein Vermessungstrupp hinterlassen hat, kann sie sich aber auch auf ein örtlich übliches anderes Ellipsoid beziehen (in den USA könnte das z.B. das "Nordamerikanische Datum" von 1927 (NAD27) oder 1983 (NAD83) sein. Ich weiß aber nicht, ob das auch für Hawaii benutzt wird, wo Faulkes North steht). In einem solchen Fall müsste erst auf ein gemeinsames Ellipsoid umgerechnet werden.


    WICHTIG vor allem: beziehen sich die Höhenangaben auf das Ellipsoid oder auf Meereshöhe? Auch wenn mit GPS vermessen wurde, welches zunächst einmal die Höhe über dem Ellipsoid bestimmt, kann möglicherweise eine Umrechnung auf Meereshöhe vorgenommen worden sein (die handelsüblichen Outdoor-GPSe tun das zum Beispiel automatisch).


    Wenn diese Umstände klar sind und die Koordinaten der beiden Observatorien mit entsprechender Genauigkeit gemessen wurden (und sich auch auf einander entsprechende Punkte der Observatorien oder gar der Teleskope selbst beziehen), dann sollte auf diesem Weg zumindest prinzipiell eine Genauigkeit von einigen Metern erreichbar sein. Falls die Koordinaten sich nicht explizit auf die Teleskope sondern einfach auf "die Observatorien" allgemein beziehen, wird die dadurch bestimmte Unsicherheit im Ergebnis dominieren.


    Ich muss Dominik übrigens widersprechen, was die Genauigkeit von GPS angeht. Eine Einzelmessung mit einem handelsüblichen Outdoor-Gerät hat unter guten Empfangsbedingungen eine Genauigkeit von ein paar Metern. Durch Mittelwertbildung über eine geeignete Messreihe lässt sich der Fehler auch mit einem solchen einfachen Gerät ohne große Probleme in den Meterbereich oder sogar darunter herabdrücken. Ein anderes Problem ist natürlich, dass man in einer Observatoriumskuppel wohl schlechten Empfang hat und daher außerhalb des Gebäudes gemessene Koordinaten auf angemessene Weise mit Punkten im Gebäude abgleichen muss.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Es ist bemerkenswert, wie wenig Infos über chinesische oder indische Astronomie zu finden ist<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    D.H. Kelley, E.F. Milone:
    Exploring Ancient Skies
    Springer, 2nd ed. 2011
    http://www.springer.com/astronomy/book/978-1-4419-7623-9 (mit Preview)


    hat neben 19 Seiten über Indien und 20 Seiten über China eine umfangreiche einschlägige Bibliographie.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: Andreas IV</i>
    1. Gilt das bei allen Monden im Sonnensystem, daß immer nur eine Seite des Mondes sichtbar ist?
    ...
    1. Gilt für viele, aber nicht für alle. Beispiel Merkur.
    <hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ich weiß jetzt nicht, inwiefern Merkur hier eine Rolle spielt, da er weder einen Mond hat noch selber ein Mond ist.


    Die bekannten Monde im Sonnensystem weisen aber fast alle eine gebundene Rotation auf (d.h. sie wenden ihrem Planeten stets dieselbe Seite zu). Die einzigen beiden Ausnahmen, die mir einfallen, sind die Saturnmonde Hyperion und Phoebe.


    Tschau,
    Thomas

    Die Berechnung der geozentrischen Breite aus der geographischen Breite kann mit Formeln aus der einschlägigen Literatur geschehen (z.B. Meeus oder Astronomical Almanac etc). Sie lässt sich aber auch einfach aus der bereits angesprochenen Observatoriumstabelle des MPC extrahieren.


    Sind die beiden Zahlen a = rho*cos(phi') und b = rho*sin(phi') gegeben, so erhält man phi' als arctan( b / a ).


    Faulkes North: phi' = arctan( 0.35154 / 0.93624 ) = 20.5802°
    Faulkes South: phi' = arctan(-0.516200 / 0.855623 ) = -31.1027°


    Wenn du diese geozentrischen Breiten statt der geographischen verwendest, müsstest du eigentlich auch mit deiner ursprünglichen Rechenmethode
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">ausgerechnet, wie weit diese Ellipse an den Teleskopstandorten vom Erdmittelpunkt entfernt ist: eben r(phi) worin phi die Breite ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    und
    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">aus dem bekannten Winkel zwischen den Teleskopen aus Kugelgeometrie<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    das korrekte Ergebnis erhalten.



    Die soeben bestimmten geozentrischen Breiten stimmen natürlich auch mit dem Output des von Caro verlinkten Umrechnungstools überein. Dieses Tool wirft für die beiden Standorte auch die Höhen 3055 m und 1112 m aus, die nahe bei den von dir genannten 3052 m bzw. 1116 m liegen. Die Höhen haben in diesem Skript den Variablennamen "pos.earth.altitude;pos.geodetic" und das "geodetic" hört sich so an, als sei die Höhe über dem Ellipsoid gemeint. Falls das so ist, erübrigt sich meine Höhenkorrektur vom Geoid aufs Ellipsoid.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Was mich immer noch wundert: Das man das nicht einfach in irgendein Navigationstool einwerfen kann, die Leute die so was machen müssen diese Zahlenspielchen doch längstens auf 5m Genauigkeit durchgespielt haben.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Die Astronomen brauchen sowas in der Regel aber nicht, die interessieren sich ja normalerweise nur für den Parallaxenunterschied zwischen Standort und Erdmittelpunkt, nicht zwischen zwei Standorten. Die Geodäten brauchen sowas schon. Hier gibt's ein entsprechendes Tool
    http://www.ngs.noaa.gov/PC_PROD/Inv_Fwd/
    zum Herunterladen:
    http://www.ngs.noaa.gov/PC_PROD/Inv_Fwd/invers3d.exe


    Mit dem Input


    N20.7076 W156.2560 3063 für Faulkes North
    S31.2732 E149.0703 1145 für Faulkes South


    liefert mir dieses Tool neben den gegenseitigen Blickrichtungen Forward Azimuth 226° 44' 8.6167" und Back Azimuth 52° 48' 12.4649" auch die Distanz entlang der Ellipsoidoberfläche 8193832.0687 m und die kartesische "Mark-to-mark distance" 7641058.8648 m


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pense</i>
    <br />[...] ausgerechnet, wie weit diese Ellipse an den Teleskopstandorten vom Erdmittelpunkt entfernt ist: eben r(phi) worin phi die Breite ist.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Das ist aber nur näherungsweise richtig. Der Winkel, den der Radiusvektor vom Erdmittelpunkt zum Teleskopstandort mit der Äquatorebene einschließt, ist die <i>geozentrische</i> Breite phi'.


    Üblicherweise gegeben ist aber die <i>geographische</i> Breite phi, also der Winkel, den die im Teleskopstandort errichtete, auf dem Ellipsoid senkrecht stehende Gerade mit der Äquatorebene einschließt. Diese Gerade geht in der Regel <i>nicht</i> durch den Erdmittelpunkt und ist daher in der Regel kein Radiusvektor.
    http://en.wikipedia.org/wiki/Latitude#Geocentric_latitude


    Du müsstest aus der gegebenen geographischen Breite also erst die geozentrische Breite bestimmen und kannst dann so rechnen, wie du es mit dem Radiusvektor der Ellipse getan hast.


    Die Urheber der von Dominik genannten Tabelle haben das für uns bereits erledigt und (neben der geographischen Länge lambda) die Parallaxenkonstanten rho*cos(phi') und rho*sin(phi') tabelliert, wobei phi' die <i>geozentrische</i> Breite ist.


    Unter Verwendung der geozentrischen Breite können wir zur Bestimmung der kartesischen Koordinaten einfach die üblichen sphärischen Formeln verwenden:


    X = rho*cos(phi')*cos(lambda)
    Y = rho*cos(phi')*sin(lambda)
    Z = rho*sin(phi')


    rho ist der Radiusvektor in Einheiten des Erdradius; multipliziere ich mit dem (Äquatorial-)Erdradius = 6378140 m (übliche astronomische Konvention laut Meeus), dann erhalte ich für


    Faulkes North:


    X = -5466074 m
    Y = -2404265 m
    Z = 2242171 m


    Faulkes South:


    X = -4681249 m
    Y = 2804969 m
    Z = -3292396 m


    Der kartesische Abstand dieser beiden Punkte ist 7640910 m = 7640.910 km


    Tschau,
    Thomas

    Soo, bin wieder da. Meine Rechnung sieht folgendermaßen aus:


    Erst die Höhen. Ich nehme an, dass es sich um Höhen über dem Meeresspiegel handelt (also Höhen über dem Geoid), wir brauchen aber die Höhen über dem Ellipsoid.
    Für +20.7076° / -156,2560° finde ich als Höhe des Geoids über dem Ellipoid 10.62 m,
    für -31,2732° / 149,0703° finde ich 28.67 m
    (berechnet mit dem NGA WGS84 GEOID CALCULATOR)


    Die Höhen der Teleskope über dem Ellipsoid betragen also:
    F.N.: 3052 m + 10.62 m = 3063 m
    F.S.: 1116 m + 28.67 m = 1145 m


    Ich nehme außerdem an, dass es sich bei den gegebenen Koordinaten um die geographischen Koordinaten bezüglich des WGS84-Ellipsoids handelt ("GPS-Koordinaten"). Dessen Parameter sind:


    Große Halbachse: a = 6378137 m
    Kleine Halbachse: b = 6356752,... m


    Mit den in der Wikipedia gegebenen Formeln lassen sich die ellipsoidischen Koordinaten Länge, Breite und Höhe in die Koordinaten X, Y, Z eines kartesischen Koordinatensystems umrechnen, dessen Ursprung mit dem Mittelpunkt des Ellipsoids zusammenfällt, dessen Z-Achse in Richtung der Rotationsachse liegt und dessen X-Achse zum Nullmeridian ausgerichtet ist.


    Ich finde für Faulkes North:


    N_phi = 6380807.96... m
    X = -5465993 m
    Y = -2404411 m
    Z = 2242226 m


    und für Faulkes South:


    N_phi = 6383897.98... m
    X = -4681271 m
    Y = 2804979 m
    Z = -3292414 m


    Der kartesische Abstand der beiden Punkte beträgt demnach 7641058 m = 7641.058 km


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote"><i>Original erstellt von: pense</i>
    Nun will ich wissen, wie weit Luftlinie, die in diesem Fall besser DurchdieErdeLinie heißen müsste, die beiden Teleskope auseinander liegen. Ich will keine Schiffsreise machen und über Wasser den Weg wissen, einfach die Länge der Verbindungslinie von Teleskop zu Teleskop.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Zunächst die Höhen, die vermutlich bezüglich des Geoids gegeben sind, mit einem "geoid calculator" (gibt's online) in Höhen bezüglich des Ellipsoids umrechnen.


    Die ellipsoidischen Koordinatensätze (Länge, Breite, Höhe) beider Standorte dann in kartesische Koordinaten umrechnen (unter Verwendung der Parameter des benutzten Ellipsoids, im vorliegenden Fall vermutlich WGS84):
    https://de.wikipedia.org/wiki/…e_Kartesische_Koordinaten


    Die Entfernung in "Luft"linie zwischen beiden Punkten folgt dann einfach aus dem (dreidimensionalen) Pythagoras.



    Sorry für die momentane Kürze, demnächst bei Bedarf mehr...
    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">gehe einfach mal davon aus, dass das Integral falsch wiedergegeben wurde.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja, ist offenbar so.


    Ich sehe noch zwei andere Probleme:


    * Die Plancksche Formel ist hier offenbar in jener Variante wiedergegeben, welche die räumliche Strahlungsdichte beschreibt (J/m^3). Wenn ich deren Vorfaktoren aber richtig von h und ny auf hquer und omega umgerechnet habe, fehlt in der Aufgabenstellung noch ein Faktor 2 pi (ich komme auf 2 hquer omega^3 / (pi c^3)).


    * Es ist ungünstig, von dieser Formelvariante auszugehen, da sie die in einem Volumen <i>befindliche</i> Energiedichte beschreibt. Das Stefan-Boltzmann-Gesetz, das abgeleitet werden soll, beschreibt aber die von einer Oberfläche <i>abgestrahlte</i> Leistungsdichte.


    Man geht daher besser von der Planckschen Formel für die spektrale Strahldichte aus (Vorfaktor 2 h ny^3 / c^2), welche angibt, welche Leistungsdichte bei einer bestimmten Frequenz in eine bestimmte Richtung abgestrahlt wird (abgegebene Strahlungsleistung pro Quadratmeter, pro Frequenzintervall und pro Raumwinkelgröße). Das Stefan-Boltzmann-Gesetz beschreibt, welche Leistungsdichte auf <i>allen</i> Frequenzen und in <i>alle</i> Richtungen gleichzeitig abgegeben wird. Man erhält es also, indem man die Formel für die spektrale Strahldichte über alle Frequenzen (dieses Integral liefert den Faktor pi^4/15 sowie einige Faktoren aus der Substitution x=...) und über alle Richtungen (dieses Integral liefert einen zusätzlichen Faktor pi) integriert.


    Einen Überblick über die verschiedenen Varianten der Planckschen Strahlungsformel gibt's hier.


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">[i]Grundsätzlich scheint man auf allen Seiten die ich gefunden habe, von einer Frequenzabhänigen Formel auszugehen und das Integral x³/(e^x-1) mit Pi^4/15 zu lösen und hf/kT wird mit x substituiert.<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Ja. Wenn du von der wellenlängenabhängigen Planckschen Formel ausgehen würdest, müsstest du über 1/(x^5 * (exp(1/x)-1)) integrieren...


    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Ich soll aber ausdrücklich das Integral x/(1-x) mit Pi^4/15 lösen<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">


    Merkwürdig. Zumal das Integral (von Null bis Unendlich) über x/(1-x) meiner Ansicht nach divergiert. Vielleicht eine missverstandene oder verdruckte Aufgabenstellung? Oder vielleicht sollst du das Integral über x³/(e^x-1) finden, indem du die Funktion x/(1-x) als Hilfsgröße verwendest? (Das wäre aber eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, das Integral über x³/(e^x-1) ist nämlich nicht trivial).


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">Heute haben wir vor Ort den Cache gehoben<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Gratulation! per astra ad latenda...


    Tschau,
    Thomas

    <blockquote id="quote"><font size="1" face="Verdana, Arial, Helvetica" id="quote">Zitat:<hr height="1" noshade id="quote">keine Ahnung wieviel noch vor mir liegt<hr height="1" noshade id="quote"></blockquote id="quote"></font id="quote">
    Wenn man den versteckten Link erfolgreich überwunden hat, kommen die grünen Knüddel, und dann noch ein "Zahlencode". Letzteren habe ich nicht geknackt, aber es scheint nach den Andeutungen in den Logs die letzte Hürde zu sein.


    Tschau,
    Thomas

    ... nu läuft's ohne Zeitdruck.[8D]


    Noch eine Beobachtung: das Bild liefert eine vierstellige Zahl, welche ich als NGC-Katalognummer interpretieren und in einer bekannten Online-Ressource nachschlagen kann. Dort sind für dieses Objekt sowohl ein Sternbild als auch eine "Klassifikation" gegeben (letztere gibt es dort übrigens bei Weitem nicht für alle Objekte dieser Art, für dieses spezielle aber schon. Der Weg scheint bisher richtig zu sein...).


    Sowohl Sternbildname als auch Klassifikation sind fünf Zeichen lang. Könnten darin die fünfstelligen Minutenangaben der gesuchten Koordinaten irgendwie codiert sein? Es ist natürlich unwahrscheinlich, dass die Daten eines gegebenen Himmelsobjekts sich gerade als Koordinaten an einer cache-geeigneten Stelle decodieren lassen, aber der Owner konnte ja unter fast unendlich vielen Objekten suchen (und hätte notfalls auf Automarken oder Ortsnamen ausweichen können) und konnte vermutlich auch das Codierschema unter mehreren Möglichkeiten wählen...


    Tschau,
    Thomas

    Mal eine ganz andere Beobachtung:


    Der Listing-Text stammt (fast) wörtlich aus einer Online-Ausgabe eines Musikmagazins, und zwar der Ausgabe "Das Achte". Und merkwürdigerweise hat das Magazin auch eine Ausgabe "Das Drei10te".


    Zufall? Hinweis? Falsche Fährte?


    Tschau,
    Thomas