Beiträge von HSp

    Lieber Gerd,

    Es liese sich bestimmt mit deinem 45cm Coulter Spiegel ein" leichtes" Dobson Teleskop erbauen?

    Ja, schon - es kann aber sein, dass ich das Teleskop am einem neuen Wohnort stationär aufbaue. Es wäre nur eine kleine Kiste, da ich es nur bis Tubusunterteil permanent stehen ließe und das Fangrohr via Schwalbenschwanz und den Fangring immer vor dem Beobachten montieren würde. Das würde nur ein paar Minuten dauern.


    Auch hatte ich nach der Veröffentlichung in SuW den Polblock in einer Dreherei neu machen lassen, mit dem großen Schneckenrad von Kesl. Das läuft tatsächlich spielfrei, ist hart an die Schnecke gestellt, also komplett steif. Den Frquenzwandler gibt es natürlich auch nicht mehr, es hat eine Schrittmotorsteuerung, die Steuerung ist so klein, dass sie an der Seite des Polblocks montiert ist. Eine kleine Batterie reicht für die ganze Nacht. Es ist toll, eine Nachführung mit Rutschkupplung zu haben, bei 600x geht kein Objekt verloren.


    Die schwersten Teile sind der Polblock und die Gabel, beide ca. 25kg. Das Teleskop wiegt ca. 160kg.


    Ich genieße jetzt aber das binokulare Beobachten und die Sternwolken der Milchstraße, das ist neu für mich, so wie es früher die Galaxienhaufen waren.


    Ich vermisse also das Teleskop nicht, zumal da ich Zugang zu Martins Refraktor habe, und wir hier, wenn gewünscht, Objekte im Minutentakt einstellen können.


    Soviel zu meiner momentanen Beobachtungssituation.


    Die großen Reisedobsons finde ich erstaunlich, wie realisiert man da bruchfreien Transport, wenn die Koffer aus dem Flieger geworfen werden?

    Jack Marling von LUMICON hatte ich damals persönlich kennengelernt. Er hatte einen kleinen Laden und hat in die ganze Welt exportiert.


    Mit herzlichen Grüßen von Helmut

    Geburtstags-Beobachtung bei Martin


    Tagsüber verlockend tiefblauer Himmel sogar über München, verlockend deswegen, weil Meteoblue nachts starke Bewölkung ankündigt. Das Satellitenbild zeigt einen Wolkenstrudel über Turin, der sich schnell nach Nordosten bewegt. Zu Martin gefahren, wo es Altocumulusstreifen gibt, die aber wechselnd einen Teil des Himmels einnehmen. Die Durchsicht ist aber hervorragend!


    Ich bin ja gekommen, um die Beobachtungen von Sternwolken der Milchstraße mit Martins 28 cm Refraktor weiterzuführen. Martin tut auch alles, um mir eine Geburtstags-Beobachtungsnacht zu bescheren: diverse Großfeldokulare montieren, dann wieder auf hohe Vergrößerungen wechseln, und das Ganze zurück. Ja, wenn man so ein großes tolles Teleskop hat, muss man arbeiten! Dank neuer Computersteuerung muss man nur Objekte oder Koordinaten eingeben.


    Die Sternwolke nordöstlich vom Nordamerikanebel zeigt viele viele Sterne, grandios! Nur, welche von den Sternwolken ist die, die mir im Feldstecher so auffällt? Sogar im Nordamerikanebel gibt es Sternansammlungen. Der Nordamerikanebel selbst ist nicht zu sehen, ebenso gibt es keinen unaufgelösten Milchstraßenhintergrund bei der Sternwolke, die die sternreichste von allen Sternansammlungen ist. Das Großfeldokular hat 1,6 Grad Gesichtsfeld und ca. 65 Grad scheinbares Gesichtsfeld, zeigt also keine Gesichtsfeldeinengung. Wir haben 40-fache Vergrößerung mit dem Großfeldokular.


    M24 zeigt einen aufgelösten Sternenteppich, auch hier ist kein Milchstraßenhintergrund zu sehen. Die längliche Form der Wolke hebt sich gut gegen den dunklen Himmel ab. Und der offene Sternhaufen NGC 6603 ist als Nebel zu erkennen. Er steht bei einem rötlichen Stern. Wir haben die Vergrößerung auf 56x mit einem anderen Großfeldokular gesteigert. Dieses hat 60 Grad scheinbares Gesichtsfeld und 1 Grad am Himmel.


    Um den Kontrast zu prüfen, stellen wir NGC 6822 ein: Sie ist gerade so sichtbar. Der Planetarische Nebel NGC 6818 nördlich davon zeigt blau-grüne Farbe. Bei hoher Vergrößerung sehen wir einen schönen Ringnebel.


    Natürlich schauen wir auch die anderen Schönheiten an: M22 erinnert im Großfeldokular an Omega Cen! Gemeint ist dieser Reichtum an Sternen und die allmählich ansteigende Konzentration zum Zentrum. Und M28 ist ein sehr schön konzentrierter Kugelhaufen, dessen Zentrum bei hoher Vergrößerung komplett aufgelöst ist.


    Wie bei den Beobachtungen mit den Feldstechern beschrieben, scheint bei steigender Vergrößerung der Kontrast zu sinken. Deswegen geht der Wolken-Charakter zurück. Man hat keinen schwarzen Himmel im Gesichtsfeld, somit keinen Kontrast.


    Vor der bahnbrechenden Einführung der UWA-Okulare durch Al Nagler war es auch schwer, Spiralarme zu erkennen. Mit deutlich mehr Gesichtsfeld hatte man dann Kontrast zum Himmel und die erforderliche Vergrößerung, um Details, also Spiralarme, zu erkennen.


    Ähnlich scheint es mit den Sternwolken der Milchstraße zu sein. Die Frage ist, ob bei noch dunkleren Himmelshintergrund ein unaufgelöster oder gar aufgelöster Milchstraßenhintergrund hervortreten würde? Das Einstellen von NGC 6822 diente dazu, die Dunkelheit (den Kontrast) des Himmels zu testen. Ebenso war von NGC 7000 nichts zu sehen. Der südliche Teil des Sturmvogels vom Cirrusnebel war gerade so sichtbar (ebenfalls im Großfeldokular und wegen dem Vergleich natürlich ohne UHC oder OIII Filter).


    Helmut Lang hat ja in seinen Beiträgen weiter oben beschrieben, was er in seinem Teleskop gesehen hat. Vielleicht kann ich die Sternwolken mal in einem größeren Dobson in den Bergen beobachten und dann wieder hier berichten. Meinen 17.5“ kann ich nicht mehr transportieren, weil mir einige Teile zu schwer geworden sind.


    Zunächst bleibe ich bei meiner Einschätzung, dass mit einem Feldstecher die Sternwolken am schönsten zu sehen sind. Man muss den richtigen Kompromiss zwischen Auflösung in Sterne und Wolkencharakter (niedrige Vergrößerung) finden. Vielleicht ist mein Zeiss Oberkochen 15x60 mit dem großen scheinbaren Gesichtsfeld dafür tatsächlich das optimale Instrument.


    Mit astronomischen Grüßen von Helmut

    Lieber Gerd,


    ja damals steckte die deep-sky-Beobachtung in den Kinderschuhen.

    Deshalb

    Wir waren starr vor Ehrfurcht als Du am 6"F10 Jaegers,

    der Rudi Idler und Micha Gutzeit gehörte, ruckzuck einen Planetarischen Nebel eingestellt hast.

    waren wir alle immer beeindruckt, was man vor allem unter guten Bedingungen sehen konnte!

    Ich denke oft an mein erstes Teleskoptreffen, was das Wöllaner Nock ja war. An die Maschinerie von Detlef erinnere ich mich (SIDERES-Montierung, Stahltubus mit Stangen). Und auch an Rudi mit dem 6" Refraktor. Dass ich da einen Planetarischen Nebel eingestellt hatte, kann ich mich nicht mehr erinnern. Ich denke, jeder hat da Schätze am Himmel präsentiert.


    Vielleicht komme ich ja doch mal wieder auf ein Teleskoptreffen. Motivation hast du mir ja durch dein Beobachtungsangebot gegeben!


    Alles Gute solange und Grüße von Helmut

    Hallo Thomas,


    nach meiner Erfahrung sind in der Bildmitte alle Ferngläser der gehobenen Klasse scharf, am Rand ist dies anders und dann sinkt der Kontrast gerade zu Dunkelnebeln, meinst du dies?

    Meine guten Feldstecher sind in der Mitte des Bildfeldes punktscharf und nach außen hin leicht unscharf, was mich aber beim Beobachten nicht stört, da ich es gar nicht als unscharf empfinde. Nur, wenn ich bewusst meine Augen auf den Bildfeldrand richte sehe ich, dass die Sterne in der Mitte aber schärfer sind. Deswegen sinkt nicht der Kontrast zu Nebeln (Dunkelnebeln), die sowieso "unscharf" sind. Mein 9x63 hat eine deutlich tatsächlich den Kontrast mindernde helle Randzone, mein 7x50 von Zeiss Jena ist da ganz anders. Trotz geringem scheinbaren Gesichtsfeld habe ich knochenharten Kontrast durch das größere wahre Gesichtsfeld am Himmel.


    Dann möchte ich noch hinzufügen, dass aus meiner Sicht das scheinbare Gesichtsfeld der Okulare eine große Rolle spielt,

    Am besten wäre natürlich ein möglichst großes scheinbares Gesichtsfeld, wodurch man auch ein großes wahres Gesichtsfeld am Himmel erhält. Durch ein großes scheinbares Gesichtsfeld der Okulare kann man ja auch höher vergrößern und hat trotzdem ein großes wahres Gesichtsfeld am Himmel. Höhere Vergrößerung steigert die Auflösung, aber das Gesichtsfeld muss halt wegen Kontrast (hier Sternwolken) noch groß genug sein.

    Damals bei der Einführung der UWA-Okulare hatte man hohe Vergrößerung und ein großes wahres Gesichtsfeld, was durch Kontrast und Vergrößerung Spiralarme erkennen ließ.


    Danke für deine Anmerkungen, ich hoffe ich konnte es gut erklären, so wie ich es sehe.


    Mit ASTRO-Grüßen von Helmut

    Hallo Gerd,


    was für eine Überraschung - wir kennen uns aus grauer Vorzeit vom Teleskoptreffen am Wöllaner Nock?


    Tolles Instrumentarium hast du ja da! Die Jaegers Objektive sind mir auch noch bekannt.


    Heute will ich mal sehen, ob bei Martin Beobachtung möglich ist, gestern waren Wolken. Ich berichte.


    Mit Astro-Grüßen von Helmut

    Hello again, ich möchte euch wieder einmal teilhaben lassen, und am Schluss gibt es einen Beobachtungsaufruf:


    Ich telefoniere mit Ralph, was er denn heute machen möchte und wo er hinfahren möchte. Das alte Spiel: Werden die Quellwolken nach Sonnenuntergang verschwinden? Ralph ist optimistisch: Er wird mit dem Rad 10 km nach Süden fahren und dort beobachten. Und ich packe zusammen. Als ich fertig bin und auch die Kontaktlinsen, die ich nur fürs visuelle Beobachten nehme, eingesetzt habe, sehe ich im Südosten Wolken, die wie eine Wand aussehen. Anruf an Ralph über sein Handy: Diese Wolken sind gerade über ihm! Abbruch der Aktion. Um 23 Uhr ist es total bedeckt.


    Nächster Tag: Wieder dasselbe Spiel. Diesmal lösen sich die paar Wolken aber wirklich auf! Also los!


    Diesmal hat’s mit dem Wetter wirklich geklappt:


    Ich habe meinen 15x60 Feldstecher neben dem Auto (Auto = wichtigstes Beobachtungsinstrument) auf einem befestigten Weg neben einer langen Halle aufgebaut. Begrüßt wurde ich durch ein Überraschungs-Feuerwerk unten im Dorf mit farbigen Feuerkugeln, die von unten nach oben schossen (von oben nach unten wäre natürlich schon wesentlich interessanter gewesen!).


    Hier ist es wolkenlos klar mit warmen Wind. Ich bin gerade im Alpenvorland auf 640 m NN. Im Süden sehe ich die Berge, und der Horizont ist völlig frei. Ein guter Platz, um das Milchstraßenzentrum zu sehen! Und im Norden, da, wo es durch die Dämmerung noch hell ist, steht die Halle. Also optimal.


    Es ist noch ziemlich hell. Die Dämmerung schreitet nur langsam voran. Ein paar Sterne kommen durch. Und mir ist ziemlich warm: Ich habe meine Wanderschuhe angezogen, ein langärmeliges Hemd und darüber meine gefütterte Jacke, auf die ich sonst einen Parka darüber ziehe. Glühwürmchen steigen von der Wiese auf – wann habe ich sie zum letzten Mal gesehen? Es muss schon lange her sein. Jetzt zeigt sich leicht die Milchstraße. Links davon, im Norden, ist immer noch Dämmerung! Capella strahlt am Horizont.


    Zeit, mit dem Ringnebel anzufangen, und mit Epsilon Lyr. Jeder Satz Tageslinsen ist leicht unterschiedlich, ich muss den Feldstecher nachfokussieren. Ich wandere in Sternfeldern, um die optimale Schärfe zu suchen. Eine wirkliche Winzigkeit, und die Sterne sind noch schärfer. Ich bilde mir ein, im Ringnebel einen winzigen schwarzen Punkt zu sehen! Das ist doch nicht möglich, bei 15-facher Vergrößerung? Auf dem stabilen Stativ wird die Schärfe erst richtig ausgenutzt. Wenn ich die Hände auf die Stativbeine lege, bleibt das Bild trotzdem absolut ruhig.


    Jetzt ist es spürbar dunkel geworden, und die Konturen der Milchstraße treten deutlich hervor.


    Ich fange im Schwan an: Die Sternwolke beim Nordamerikanebel ist fulminant. Sie tritt durch die umgebenden Dunkelnebel (u.a. nördlicher Kohlensack) deutlich hervor! Viele, viele Sterne, der Rest ein glühender Haufen Sterne. Vow! Der Pelikannebel ist auch zu sehen! Aber der Dunkelschlauch von M39 zum Coconnebel (den ich natürlich nicht sehe, ich habe schon eine dort stehende Sterngruppe im nicht ganz so scharfen 24x100 dafür gehalten) ist nicht so knackig wie gewohnt. Dämmerung? NGC 7789 steht tatsächlich im Licht, ist als Knödel zu sehen.


    Im Skorpion sind Antares mit M4 und M80 ein grandioser Anblick. Jetzt kulminiert auch der Schütze, nichts wie hinein! Wie habe ich diesen Anblick vermisst! Die Wolken südlich von Trifid und Lagunennebel, Dunkel-, als auch Sternwolken, weiße Flächen. Die Überraschung bietet M24: in Sterne aufgelöst mit glühendem Sternhintergrund. Vielleicht das eindrucksvollste Objekt der Nacht. Es ist auch deutlich zu sehen, welche Sternwolken näher und welche weiter weg sind, aufgelöst mit vielen Sternen mit Sternteppichhintergrund oder gänzlich weiße Flächen. Die Sternwolken im Schwan zeigen Sterne, die Wolken in Scutum und Sgr sind weiße Flächen, aber mit so vielen Strukturen! Ich kann mich gar nicht sattsehen. Na ja, sonst würde ja auch eine Beobachtung reichen. Ich glaube, der 15x60 wird mein Milchstraßenuniversalinstrument (langes deutsches Wort). Jetzt ist es noch dunkler geworden, und ich sehe auch den Milchstraßenhintergrund und die Dunkelwolke bei M8, und auch den Außennebel. Erstaunlich, in den „weißen“ Nächten!


    Ich suche „Erholung“ bei M22, aber es haut mich fast vom Stuhl: so hell hätte ich ihn nicht erwartet! Ein toller Anblick mit Lambda Sgr und M28 im gleichen Gesichtsfeld. Und auch der Bogen des Cirrusnebels ist später schön zu sehen. Ebenso der südliche, flächigere Teil des Sturmvogels. Ich bin aber da besseren Kontrast gewohnt. Jammern auf höchstem Niveau.


    Zwischendurch hole ich auch den 7x50 heraus. Das bringt eine Kontraststeigerung zwischen den Dunkelnebeln und den Sternwolken, aber nicht wegen der 7mm AP, die ich sowieso nicht mehr erreiche, sondern wegen dem größeren wahren Gesichtsfeld.


    Das Läuten von Kuhglocken von einer entfernteren Weide bringt zusätzliche Stimmung. Wie habe ich nach so einer Nacht gedürstet!


    Als ich einen zweiten Durchgang machen möchte und wieder beim Milchstraßenzentrum beginne, sehe ich, dass es nicht mehr so „knackt“. Es ist schon etwas heller geworden. Ich gehe um die Halle und sehe, dass es im Nordosten hell geworden ist. Im Süden, durch das Milchstraßenzentrum zieht sich jetzt auch eine dünne Altostratuswolke.


    Jetzt bin ich müde geworden und baue ab. Die Glühwürmchen fliegen immer noch. Im Auto sehe ich: 1:20 Uhr. Oh, ich hätte doch bis 2 Uhr beobachten können! OK, ich fahre heim. Daheim, um 2:30 Uhr, ist der Himmel zur Hälfte bedeckt.




    Zu den emotionalen Beobachtungserlebnissen die technischen Anmerkungen:


    Superscharfe Sternabbildungen bei niedrigerer Vergrößerung bringen mehr Sternwolkeneindruck, als höhere Vergrößerung mit nicht ganz punktförmigen Abbildungen. Der Sternwolkeneindruck liegt nicht nur am kleineren wahren Gesichtsfeld. Im Vergleich zum 15x60 hat mein 24x100 nur effektive 90 mm Öffnung (nach dem Test mit der Taschenlampe in 40 cm Abstand durch die Okulare leuchten und den Durchmesser der Lichtbündel messen). Der 15x60 liefert punktscharfe Abbildungen bei entspanntem Einblick. Der 24x100 ist oft nicht ganz scharf, oft muss ich beim Einblick die Achse suchen, wo er optimal scharf abbildet.


    Die Aussage, dass man mit höherer AP lichtschwächere Nebel und insbesondere Dunkelnebel besser sieht, möchte ich dahingehend korrigieren, dass bei hoher AP die Vergrößerungen niedriger sind. Dadurch hat man größere wahre Gesichtsfelder. In den größeren Gesichtsfeldern sind immer helle und dunkle Nebel zu sehen, dadurch empfindet man höheren Kontrast. Kontrast liegt nach meinen Beobachtungen nicht an der AP, sondern am größeren wahren Gesichtsfeld. Die Transparenz des Himmels muss natürlich sehr gut sein.


    Vielleicht kann jemand mit einem punktscharfen Großfeldstecher mit 25 bis 30-facher Vergrößerung die Sternwolke nordöstlich vom Nordamerikanebel anschauen? Dies wäre das Testobjekt zum Vergleich. Wann beginnt zugunsten der Sternanzahl der Wolkencharakter zu verschwinden? Das ist natürlich vom erzielbaren wahren und dem scheinbaren Gesichtsfeld der Okulare abhängig. Würde mich interessieren.


    Mit astronomischen Grüßen von Helmut Spaude

    Hier ist ja ganz schön was los!


    Liebe Sarah,


    es wird dir gar nicht gelingen, die Astronomie "an den Nagel zu hängen"!


    Das Astro-Feeling, die Verbundenheit mit dem Universum und die Beobachtungserfahrungen aus erster Hand, also das "Astro-Feeling" kann nicht mehr ausgelöscht werden. Da gibt's auch keine Impfung dagegen. Und Antikörper nützen da gar nichts.


    Ich hatte auch Zeiten, in denen ich keine Astronomie machen konnte, als ich in Jena gearbeitet habe. Da hab ich auch unter sehr hellen Bedingungen den Sternhimmel von dem Dorf, wo ich gewohnt habe, angeschaut, besonders die Konjunktion Jupiter-Saturn (oder war es Mars?) war schön zu sehen. Und eine partielle Sonnenfinsternis, die eine kleine Astroparty wurde. Zum Glück gab's noch das Planetarium und das Schmidt-Teleskop in Tautenburg, wo ich zweimal unangemeldet tolle Privatführungen bekam, mit Teleskopeinschalten und im Beobachtungskorb nach oben fahren - tagsüber natürlich. Zur Sofi und mit Beobachtungskorb nach oben fahren war auch meine Frau mit dabei. Sie war es, die mich bestärkte, ein zweites Mal an der Sternwarte zu klingeln...


    Und jetzt als Rentner bin ich wieder bei der Feldstecherbeobachtung. Natürlich habe ich alle Objekte schon mit mehr Details gesehen, aber darum geht es ja gar nicht! Siehe oben (das Astro-Feeling).


    Glaube einem alten Mann - die Astronomie wird dich nicht mehr verlassen.


    Weiter so!


    Mit astronomischen Grüßen vom Helmut

    Servus zusammen,


    anbei noch der Entdeckungsbericht von Barnard:


    Barnards Meropenebel.pdf


    Ich weiss leider nicht mehr die Quelle, von der ich das kopiert habe. Edit: Doch: Astronomische Nachrichten, die hohe Zahl in Klammern hinter dem Entdecker im IC Katalog von Dreyer weist darauf hin.


    Und über die Sichtbarkeit von IC 349 (dem "inneren Meropenebel") wurde hier vor kurzem berichtet:

    HSp


    Ich werde ihn bei nächster Gelegenheit noch mal mit dem 28 cm Refraktor versuchen.


    Mit astronomischen Grüßen von Helmut

    Hallo zusammen,


    wegen Airglow: Könnte es sich auch um Molekül - Viren - etc. - Wolken handeln? Also Leuchtende Nachtwolken? Mit der neuen Aufnahmetechnik braucht es nicht die Sonne, um sie zu beleuchten.


    Viren überleben ja im Weltraum. Das gibt einen zusätzlichen Aspekt zur Herkunft des Corona-Virus.


    Ich war auch in der Woche davor, am 10. November, beim Beobachten auf einem Berg im Alpenvorland. Aschgraues Mondlicht, sogar beim Untergang, war zu sehen. Aber nach Monduntergang war der Himmel so, wie Norman ihn beschreibt. Alles abgesoffen. Horizonte hell, die sonst dunkel sind. Allerdings gerade so den Meropenebel gesehen (mit 15x60).


    Das Airglow hat also mehrere Tage / Nächte angehalten.


    Mit astronomischen Grüßen vom Helmut


    P.S.: Oder Vulkanasche von La Palma wäre auch eine Erklärung. Wie kommt es dann aber zu der Wolkenstruktur so weit weg vom Vulkan?

    Toll, Marwin, was du aus der Situation gemacht hast!


    Für mich ist die visuelle Beobachtung das direkte Erleben des Universums. Wie klein das Instrument auch sein mag. Auf die Stimmung kommt es an. Das Universum einatmen.


    Mit herzlichen Grüßen von Helmut

    Mensch - mit deiner tollen Schilderung kann man sich ja fast den Flug sparen!


    Habt ihr schon mal Kugelsternhaufen im M31 beobachtet? Aus dem Hubble-Baade Katalog sollte der Nr. 12 ab 300x als Nebelchen zu sehen sein. Daneben steht ein Stern, an dem man scharf stellen kann. Die Nr. 23 und 64 gehen auch, 254 ist sehr lichtschwach, da er wesentlich größer als die vorher genannten ist. Die drei erst genannten hatte ich im 17.5" gesehen, den 254 aber nur im Meter-Spiegel.


    Mit Astro-Grüßen vom Helmut

    Aha - das habe ich mir fast schon gedacht! Man sieht auf dem Foto ja viele auch schwächere Sterne, da brennen natürlich die Lampen aus.


    Kann man dann auch IN Puntagorda beobachten, wenn man nahe Straßenlampen abdeckt? Du siehst, so ganz habe ich den Umzugsgedanken nicht fallen gelassen.


    Frohes Spechteln, Timm!

    Hallo Gerd,


    interessant, wie sich ab einem gewissen Alter die Erfahrungen gleichen (Frau kann nicht einschlafen, moderne Fahrzeugelektronik hält einem zum Narren)!

    Bei meinem Auto kann ich den Zündschlüssel nicht stecken lassen, da die vielen Steuergeräte eingeschaltet bleiben, weil sie den eingesteckten Schlüssel so interpretieren, dass gleich eine Fahrt beginnen wird. Den Schlüssel ins Auto legen, geht nicht - wer weis, wenn die Zentralverriegelung einen Impuls bekommt?


    Mein erster großer Bericht war in SuW 11/83, wo ich meinen 17.5" vorgestellt hatte. Und in 2/84 folgte eine Erlebnisbeschreibung vom Sudelfeld.


    Weiterhin viele Erlebnisse in der Astronomie!


    Mit herzlichem Gruß von Helmut

    Hallo Timm,


    gut, dass ich schon zu Abend gegessen habe! Euere Beobachtungen machen erneuten Appetit - auf das Kredenzen von Himmelsobjekten.


    "Das 150m tiefer gelegene Städtchen Puntagorda bringt wenig Aufhellung, denn 1988 wurde zum Schutz La Palmas vor Lichtverschmutzung das erste einschlägige Gesetz erlassen."

    Sehr interessant, denn auf dem Foto sieht Puntagorda schon sehr hell und störend aus.


    Bei uns in Südbayern wurde vor einigen Jahren die Winklmoosalm zum Sternenpark gekürt. Aber die vielen Hotels und Gasthäuser sind beleuchtet. Ob das stört, und wo man sich hinverziehen muss, habe ich noch nicht getestet.


    Dann sonnt euch mal im Licht der vielen Sterne!


    Alles Gute, der Helmut

    Im Vergleich mit meinem 10x50 zeigt der 7x50 einen knackigeren, sprich besseren Kontrast. Beide sind Zeiss Jena, Qualitätsstufe 1.


    Aber vielleicht ist der von mir subjektiv wahrgenommene höhere Kontrast vom Bau der Optik bei 7x und 10x bedingt? Und beide haben dem Anschein nach die selbe Beschichtung, wenn ich auf die Objektive schaue. Sieht sehr dunkel aus, wenn ich durch die Objektive in die Tuben schaue. Ist eine dunkelrote Beschichtung. (Beim Wachter Gigant ist es in den Tuben hell, hellblaue Beschichtung.)

    Lieber Jörg,


    beim Teleskoptreffen am Vogelsberg wurde einmal bei den Beobachtern die AP gemessen (frage mich nicht, wie), und es wurde da festgestellt, dass das Alter nicht immer eine geringere AP bedeutet. Ein Freund von mir hat allerdings "nur noch" eine AP von 5mm. Er hat das gemessen durch Spiralbohrer für Bohrmaschinen, die er sich vor das Auge beim Beobachten eines Sterns gehalten hat. Das Kriterium war: "Welcher Bohrerdurchmesser deckt gerade den Stern so ab, dass kein Licht mehr ins Auge gelangt?" Der Bohrerdurchmesser ist dann gleich der AP des Auges.

    Bei mir bin ich beim Messen unter Rotlicht auf ca. 5mm AP gekommen. Ob's stimmt?


    Und an meinem Beobachtungsplatz wird der Himmelshintergrund mit dem 7x50 nicht hell. Vielleicht deswegen, weil meine Augen nicht bis 7mm aufmachen?


    Die Bilder von deiner Balkonsternwarte habe ich natürlich angeschaut. Es ist schon eine beeindruckende "Maschinerie".


    Mit herzlichen Grüßen von Helmut

    Ja, Haley, vielleicht ist das 14x100 noch besser wegen der für die Milchstraße geeigneteren Vergrößerung? Und dann die 100mm Öffnung, die 7mm AP ergibt. Die Frage ist, ob unsere Pupillen noch so weit aufgehen.

    Unbedingt wieder benutzen!

    Hallo Rene,


    ich nehme immer ein Stativ ab 10x, sonst nutzt man die Schärfe der Optik nicht aus. Das 24x100 geht nicht ohne Stativ. Ich habe da eines, bei dem die Beine frei beweglich sind, das hat den Vorteil bei hohen Elevationen, dass ich den Feldstecher näher über meinen Kopf bekomme. D.h. das Bein, das am Objektiv ist, ist länger als die Beine links und rechts von mir. Dazu stelle ich das linke und das rechte Bein kürzer ein.

    Ralph hat ein Zweibein entwickelt, das sich beim Liegen links und rechts abstützt und dadurch das Gewicht des Feldstechers aufnimmt. Ich denke, er wird das das hier bald vorstellen.

    Es ist auch ein Gewinn, wenn ich das 7x50 auf dem Stativ benutze. Beim Liegen zur Zenitbeobachtung nehme ich es in die Hände. Mit einem kleinen Tischstativ, das ich mit zusammengeklappten Beinen in den Händen halte, ist es etwas komfortabler, da ich die Hände am Körper abstützen kann.


    Herzliche Grüße

    der Helmut

    Danke, Sarah, für die umfassende Info!


    Trotz 50 Jahre Astronomie kennen ich die neuen Quellen und Kataloge nicht (graue Haare krieg - ach, die sind ja schon ausgefallen).

    Was ist der BAfK? Peinlich? Jetzt kann ich hier nie wieder etwas veröffentlichen?


    Mit herzlichen Grüßen

    Helmut