Beiträge von mkempf

    Hallo Filippo,


    der Rat war sowohl für die permanente Begehbarkeit als auch die Betonsäule. Ersteres bedeutet es werden metallische Terrassenplattenhalter auf die Abdichtungsschicht aufgesetzt, mit Kies aufgefüllt und in die Halter werden Standard-Betonplatten eingelegt. Das mit der Säule und den Gründen dafür hast du richtig verstanden. Die Herstellung ist normale Routine im Baugewerbe. Quadratisch hatte ich wegen der leichteren Ausführbarkeit und größeren Fehlersicherheit empfohlen. Viele wollen aus ästhetischen Gründen eine runde Säule, das muss aber nicht sein. An die Säule wird die Abdichtung hochgezogen und bei mir gibt es auch noch eine Edelstahlsockelabdeckung. Der untere Teil wird auch noch wärmegedämmt. Den Säulenadapter habe ich nicht einbetoniert. Das ist aber auch kein Problem, die Löcher für die drei Betonanker mit Gewindebolzen sind schnell gebohrt ...


    CS, Markus

    Walter,


    die ESA, bzw das DLR lernen nichts mehr wenn Du zwei Tage später noch irgendeine visuelle Beobachtung oder webcam video meldest. Wie schon gesagt, der Meteor wurde von Dutzenden professioneller und semiprofessioneller Systeme aufgezeichnet und vermessen. Es war glücklicherweise eine klare Nacht in weiten Bereichen Mitteleuropas. Die verbleibende Restunsicherheit bei der Streufeldbestimmung liegt nur noch im Bereich der meteorlogischen Daten. Anderst ist es bei Tageslichtmeteoren. Da gibt es sehr viel weniger Aufzeichnungen und da kann jede Beobachtung hilfreich sein.

    Die Glücksritter sind leider die Meteoritenhändler, die natürlich dort schon suchen und zum eigenen Profit einsacken.


    CS, Markus

    meine eben angekommene QHY 5-III 715C (219€ beim Baader) gleich mal in die SharpCap Sensoranalyse gesteckt. Die Linearität geht sicher noch besser, das war hier freihändig vor die weiße Wand gehalten. Mit Verstärkung 50 kommt man immer noch auf 10 Blenden Dynamik und 1e Leserauschen. Jetzt hoffen wir mal auf klaren Himmel ...


    CS, Markus

    im Indi Treiber für die Kameras gibt es auch eine Implementierung die eine automatische Umschaltung zwischen LCG/HCG in Abhängigkeit von der Verstärkung (Gain) vorsieht. Da kann man es aber parametrisieren bzw auch ganz ausschalten. Ich persönlich verwende den LCG Modus sehr selten, da der außer bei sehr hellen Objekten bei denen man die vollen 13 Blenden Dynamikbereich haben möchte keinen Sinn hat. Der HCG/Low noise Modus kommt auch auf 12 Blenden Dynamik bei deutlich weniger Ausleserauschen. Bei ungefilterten Aufnahmen verwende ich den mit 30s Belichtungszeit bei Schmalbandaufnahmen mit 300s Belichtungszeit und immer mit Verstärkung 100. Kometen auch mal mit 10s und lichtschwache Regionen mit 120s. Eigentlich ganz ähnlich wie Statis und wie oben schon mal beschrieben. Vor zwei Jahren war das der empfohlene Modus bei Cloudy Nights und die Sensoranalyse bei SharpCap gibt das auch so her.


    CS, Markus

    Hallo Filippo,


    Dein Projekt habe ich vor 17 Jahren realisiert :-). Allerdings als vollwertige Dachterrasse meiner DHH (auch mit WP/Lüftung,KfW50). Wenn das frühzeitig geplant wird, wir hatten auch einen eigenen Architekten, ist das mit geringen Mehrkosten verbunden. Ein Flachdach mit den entsprechenden Abdichtungen hast du ja sowieso schon. Unterschiede sind die Auslegung auf dauernde Begehbarkeit und das würde ich dir wirklich raten, einen Säulendurchbruch (quadratisch) durch die Abdichtungsschicht. Die Solarpaneele werden wohl nur gewichtsaufgelastet und nicht mit der Struktur verankert. Ohne den Durchbruch kannst Du nur auf die Abdichtungshaut auflasten, das ist in vielerlei Hinsicht für Fernrohre problematisch. Ein Teil der Dachterrasse ist überdacht, der andere Teil offen. Bei mir gab es dann ein Jahr später noch die Luxuslösung mit einem Schiebedach das den offenen Teil abdecken kann, das ist natürlich teuer und muss auch nicht sein. Aber auf die kleine Plattform oder Säule würde ich nicht verzichten wollen. Für die permamente Abdeckung gibt es gute Planen.


    CS, Markus

    die normalen Allsky7 Kameras benötigen keine Heizwiderstände. Das ist nur bei den Kameras im Hochgebirge und in Norwegen notwendig. Ansonsten haben die Kameras eine Metallfilter bewehrte Lüftungsöffnung am Boden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es vorteilhafter ist zu lüften als "hermetisch" abzudichten und ein Trochnungsmittel zu verwenden. Die Fripon Kameras leiten ebenfalls die Kameraabwärme direkt aufs Gehäuse/Dom und das funktioniert normalerweise auch. Für Bergkameras gibt es eine Modifikation.


    CS, Markus

    echtes HW Binning wie bei CCD gibt es tatsächlich nicht, aber so eine Art hardwareunterstütztes Wertebinning bei der Mono Variante. Da ich die Kamera zumeist am 16" SCT benutze, ist das Binning fast immer an. Bei der Farbvariante nicht, mit Binning produziert die schöne SW Bilder...


    CS, Markus

    ich besitze eine Omegon Pro veTEC 571 C und Omegon Pro veTEC 571 M noch in der alten Variante mit T2 Anschluss und bin damit sehr zufrieden. Das sind Touptek Varianten mit minimal anderer Gehäuseform und -farbe. Mittlerweile auch mit dem neueren M48 Anschluss erhältlich. Die laufen nativ mit NINA. Nur SharpCap zickt rum und man muss tricksen um es nativ hinzubekommen. Womit ZWO und QHY ihre Preise rechtfertigen ist mir nicht ersichtlich.


    CS, Markus

    ich habe zwei veTec (Touptek OEM) und eine originale Touptek 178 und nie gab es an keinem der mehreren Laptops und Desktop Geräte an denen die hingen ein Problem mit den Treibern. Einziger weitere Tipp wäre verschiedene USB Buchsen durchzuprobieren. Wenn es das USB2 Modell der 224 ist, dann mal an einen nativen USB2 Port anschließen, so noch verfügbar. Ansonsten Umtausch einfordern.


    CS, Markus

    ja die Module telefonieren leider tatsächlich nach Hause. Man kann das wegkonfigurieren, ob es wirklich immer hilft ist unbekannt. Für sehr kritische Kunden in den USA gibt es ein sehr sehr viel teureres Modell mit Modulen eines amerikanischen Herstellers. Die europäischen Behördenkunden separieren die Kameras üblicherweise in ein eigenes Netz.

    Für die Lüftung nicht kompliziert denken. Die durch die Kamera/RPi leicht erwärmte Außenluft reicht an üblichen Standorten völlig aus um über den Taupunkt zu kommen.

    Ich verwende in anderen RPi Projekten die High Endurance (Industrial) SD Karten mit guter Lebensdauer.


    CS, Markus

    ich bin im Allsky7 coreteam und wir entwickeln und betreiben seit vielen Jahren Allsky Kameras. Deine Lösung ist sehr schön und als Lernprojekt toll aber auch schon in Richtung des "german overengineering" wie es meine amerikanischen Kollegen ausdrücken würden. Ein paar Punkte aus meiner/unserer Erfahrung.

    1) das Gehäuse muss nicht luftdicht sein, sondern im Gegenteil gut durchlüftet. Wenn man es dicht macht, muss es absolut 100% dicht sein, am Besten noch mit Stickstofffüllung oder Trockenpatrone. Ansonsten schließt man irgendwann unweigerlich feuchte Luft ein, die bei kälteren Temperaturen auskondensiert. Im etwas durchlüfteten Fall sorgt Punkt 2/3 für Abhilfe. Es reicht ein handelsübliches Verteilerdosengehäuse für außen. 3D Druck ist naürlich schicker :)

    2) die Kameramodule erzeugen einige Watt Abwärme, zusammen mit dem RPi4 sogar noch mehr. Die Abwärme kann/soll zum Objektiv/Kuppel geleitet werden und sorgt dort für Temperaturen über dem Taupunkt.. Im Sommer hat man das gegenteilige Problem, die Kamera "backt" in der Hitze der Sonneneinstrahlung und das Kamerarauschen steigt stark an. Ebenso leidet die Zuverlässigkeit.

    3) Die Acrylglaskuppeln verschleißen leider recht schnell (matter, gelber, Kratzer) und haben selten gute optische Qualität (Schlieren, Doppelreflexe). Außerdem sind sie nicht so schützend wie gedacht. Wir hatten dieses Jahr zwei durch Hagelschlag komplett zerstörte Kuppeln. Besser ist für ein einzelnes Fischaugenobjektiv eine darüber gespannte Folie (Baader) in optischer Qualität und keine Kuppel. Die Folie ist leicht austauschbar und sollte ein Hagelkorn tatsächlich das Objektiv zerstören (sehr unwahrscheinlich für eine Einzelkamera), die Dinger kosten nur wenige Euro.

    4) den Rechner in die Außenkamera zu integrieren hat meistens mehr Nach- als Vorteile. Man muss oft trotzdem mal ran, Reset auslösen, SD Karte tauschen, etc. und dafür eventuell aufs Dach oder abmontieren. Vorteilhafter ist ein günstiges chinesisches IP Kamera Modul (30€), der Rechner bleibt im Haus. Versorgt wird das über ein PoE Kabel.


    CS, Markus

    interessanter Ansatz, aber das Blickfeld einer Nachführkamera ist schon recht klein. Im Zweifelsfall ist man da schnell wegen einer durchziehenden Wolke übervorsichtig. Vor vielen Jahren kamen die Wolkensensoren auf, die die Nachthimmeltemperatur messen. Gibt ein paar extrem überteuerte Angebote und diverse Selbstbauprojekte. Mit einem IR Sensor Platinchen und einem Arduino oder RPi ist das ohne Probleme machbar, das habe ich mir vor acht Jahren mal gebaut. Zweiter bewährter Lösungsansatz ist eine Webcam, zB auf Rpi Basis, die den Himmel aufnimmt (~1s). In lichtverschmutzten Gegenden reicht dann eine simple Kontrastanalyse um die Bedeckung zu erkennen, in dunklen Gegenden dann eine Sternzählung. Nebeneffekt ist eine schöne Statusseite für die Sternwarten Webseite... Weitere Möglichkeiten wären die Bewölkungsgradkarte (CLM) von Eumetsat mit dem Wert für den Pixel der die eigene Sternwarte abdeckt oder die Niederschlagswahrscheinlichkeit die das DWD oder Meteoblue Vorhersagemodell für den Standort liefert. Das wäre dann mit einem kleinen Skript direkt in die Steuersoftware integrierbar ohne jeden Bauaufwand. Eventuell auch mehrstufig in Kombination der Verfahren (für ganz Vorsichtige). Nebenbei bemerkt, Windböen und Befrostung sind bei mir eher ein Problem. In Regenrisikonächten wird doch eher eh nicht fotografiert.


    CS, Markus

    Computeruhren sind seit langer Zeit per NTP client und einem geeigneten Zeitserver im Millisekundenbereich synchronisierbar. Das Problem ist die unbekannte und oft auch dynamische Zeitspanne zwischen der Auslesung des Sensors und der Ankunft der Daten im PC. Erst dann kann der Zeitstempel vom PC gesetzt werden. Firecapture und SharpCap machen das bei SER als Dateiformat auch bestmöglich. ffmpeg setzt die Zeitstempel ebenfalls präzise im MPEG PS/TS oder im RTP Stream. Für die Lösung mit spezieller Kamera gibt es neben der sehr teueren QHY174 GPS noch die DVTICam, die ich selbst für Bedeckungsbeobachtungen besitze. Ausserdem gibt es noch die Shelyak Timebox für sehr spezielle Anwendungsfälle.


    CS, Markus

    nun die zugrundeliegende Technologie (luftgelagerte Diamantkorn Drehmaschinen) wurde schon in den achtziger Jahren des letzten Jahrhunderts entwickelt, unter anderem am Lehrstuhl für Feinwerktechnik (Prof. Haberland) TU Kaiserslautern. Für die Messtechnik durfte ich damals meine Diplomarbeit schreiben (Digitale Interferogrammanalyse). Grossindustriell eingesetzt wurde das dann recht bald in der Produktion von Scheiben für Festplatten, die Oberflächenqualitäten im optischen Bereich (lambda/4) haben, sonst aber recht wenig. Sehr gut zusammengefasst ist das alles im Buch "

    Wirtschaftliche Mikrobearbeitung: Wege zur Perfektion mit Luftlagertechnik und optischer Messtechnik" von Peter Langenbeck (ISBN 3446413405). Manchmal ist es schon erstaunlich wie lange es braucht bis Verfahren breit angewendet werden.


    CS, Markus

    ich besitze die OmegonPro vetec571C und M. Das sind Touptek OEM Varianten. Zur Aufnahme bei DS verwende ich Kstars/EKOS/INDI (nativer SDK Treiber) für Planeten (selten, hab noch eine QHY462C) Toupsky oder Firecapture. SharpCap würde ich lieber nehmen, aber leider unterstützt es nativ nur die Altair Touptek OEM Varianten. Der Robin Glover hat mit denen ein exklusives Abkommen. Ich hatte dem Produktmanager von Nimax vorgeschlagen eine ähnliche Vereinbarung mit ihm zu treffen, daraus ist aber wohl nichts geworden. Die Sensoranalyse geht bei SharpCap aber auch mit dem ASCOM Treiber. NINA gibt es leider nur für WIndows und hat nach meinem kurzen Versuch eine flache Lernkurve, EKOS bietet ähnliches, war für mich schneller begreifbar und läuft auch auf Linux.

    DeepSky Aufnahmen mache ich mit Gain 100, HCG, LowNoise und Offset 255. Die Chiptemperatur liegt bei 0° C im Sommer und -20° C im Winter. Mit 255 liegt die Gausskurve des Sensorrauschens auch bei 1ms und -20° C sicher im positiven Bereich und nennenswert Dynamik geht damit auch nicht verloren.

    Das Problem mit schlecht passenden Flats bei sehr kurzen Belichtungszeiten hatte ich auch und war auch bei Cloudy Nights vor über einem Jahr schon diskutiert. Es kommen da drei Dingen zusammen, Banding Effekte beim schnellen Auslesen, PWM Flackern der EL Folie (bei mir) und der Linearitätsknick. Seitdem ich meine Flats bei ~2s mache, waren die Probleme weg.

    Die Bayer Matrix des Farbsensors ist RGGB, aber auch nur wenn richtig ausgelesen wird (im Sinne der Sony Definition). Es hängt leider vom Ursprung des Koordinatensystems ab, welches Muster gilt (habe ich mal im INDI Forum diskutiert). Zweites Problem sind Bildausschnitte. Je nachdem wo die beginnen ändert sich das Muster. Manche Software versucht das Muster automatisch mit einer Heuristik zu bestimmen (Grün Dominanz), andere Programme machen das stumpf.


    CS, Markus

    ich hatte das Dimmerproblem bei meiner EL Folie auch, die kurz belichteten Flats beim IMX571 sind leider fast unbrauchbar. Abhilfe schaffte entweder eine sehr große Serie (100) von Aufnahmen, leider nur lang zu verarbeiten, oder besser dann die zweite Acrylglasplatte mit der Aufnahmen im Bereich von 5s möglich sind. Die so entstandenen Flats sind gut zu gebrauchen.


    CS, Markus

    das wäre der günstigste Einstieg, skaliert leider sowohl hw als auch sw technisch und finanziell schlecht wenn man den ganzen Himmel tief und hochauflösend abdecken möchte. Man muss sich über seinen Einsatzzweck/-wunsch klar werden. Hübsche Allsky Bilder gehen gut und günstig mit zB indi-allsky oder dem Thomas Jacquin Projekt und noch mehreren anderen Basteleien. Schwierig wird es wenn man hochskalieren möchte. Hochauflösende Fischaugen Objektive werden schnell sehr teuer plus der Aufwand einen einzelnen xxMP Sensor schnell auszulesen und den Datenstrom zu verarbeiten. Multikamerasysteme erfordern ein schlaues HW und SW Design sind aber mit den chinesischen Sicherheitskameramodulen gut genug machbar. Im Allsky7+ System ist das mE gut realisiert.


    CS, Markus