Hallo Mathias,
vielen Dank für die ausführliche Antwort!
"Als bekennender Fenster-Sternseher mit inzwischen etwas Erfahrung hätte ich ein paar Gegenfragen. Denn "Fensterln" in Ermangelung eines Balkons ist nicht unmöglich (auch mir wurde anfangs unbedingt abgeraten), es kann sogar Vorteile haben!"
Klingt gut!
"Und vor allem, es geht wunderbar oft, auch zwischendurch, finde ich. Wolkenlücken, Wetterwechsel, kurz noch klarer Himmel bevor der Dunst oder Nebel aufsteigt, die oft besonders klare Luft nach einem Regen nutzen, noch schnell einen Blick in den Himmel oder auf den Mond, oder einen majestätischen Planeten, bevor man zu Bett geht, - alles kein Problem, ein paar Handgriffe und ich bin startklar."
Auch das klingt wunderbar!
"Wollt Ihr Euren Vater unbedingt mit einem Komplettpaket zum Einstieg überraschen?"
Soll eine Überraschung werden.
"1. Wie tickt Dein Vater?"
Handwerklich geschickt, aber eine Lösung von der Stange wäre ihm glaube ich lieber. Wohnt in einem kleinen Dorf mit "mittlerer" Lichtverschmutzung. Ich glaube nicht, dass er das Teleskop oft nach draußen tansportieren würde.
"2. Zum Beobachtungsplatz im Haus: Hat das Zimmer nur Dach- oder auch Seitenfenster"
Es gibt ein Seitenfenster mit Fensterbrett nach Süden, freier Blick auf den Himmel, darunter ein Fußpilzplatz.
"3. Zur Montierung: Möchte Dein Vater einfach möglichst unkompliziert, frei und spontan mit niedriger Vergrößerung am Himmel spazierensehen, oder möchte er lieber mit höherer Vergrößerung und/oder bei automatisch nachgeführtem Teleskop beobachten, was zum Ausgleich der Erddrehung für Mond und Planeten sehr zu empfehlen ist?"
Er möchte ab und zu mal im Vorbeigehen den Himmel beobachten. Den Blutmond hätte er z.B. gerne mit Teleskop gesehen. Stundenlange Suchen müssen glaube ich nicht sein. Er mag aber auch technische Spielereien, und eine elektrische Steuerung wäre schon cool. Wobei eine Montierung mit GoTo sicher auch was für später wäre. Was kostet eine mit GoTo?
"Wenn man dagegen von Hand schiebt und peilt, sind Sternkarte und Rotlicht unabdingbar, sonst findet man wenig bzw. kann es nicht zuordnen."
Für was braucht man ein Rotlicht?
"4.Mit einem Refraktor ist das alles kein Problem, und obendrein kann man den auch für Tagbeachtung von Vögeln, sonstigen Tieren oder Flugzeugen gut einsetzen. Ich würde daher einen Refraktor mit 80 bis maximal ca. 120mm Öffnung empfehlen, bei dem der Tubus allerdings nicht allzu lang sein darf, wenn es nicht zu schwer und zu voluminös beim Schwenken werden soll. Also entwerder eine Kombination aus kurzem bis mittlerem Achromaten für Weitfeld plus einem Katadiopter für Planeten und Mond. Oder, wenn es unbedingt nur ein Gerät sein soll, ein visuell farbreiner ED-Apo - aber dann wird das Budget nicht für mehr als 80mm reichen. Interessant wäre vielleicht eines der neuen Lanthan-Doubletts, die man teils für weniger als 500 bekommt. Es sei denn auch Gebrauchtkauf käme infrage, da kann man z.B. einen bekannt guten und relativ leichten Skywatcher ED 100/900 durchaus schon mal für 400 finden."
Vielen Dank für deine Ausführungen, aber kannst du mir auch direkt eines empfehlen?
Das GoTo-Zeug klingt ja schon sehr cool.
Was ist denn z.B. hiervon zu halten:
Skywatcher Teleskop AC 102/500 StarTravel AZ-GTe GoTo WiFi
Oder: passt ein Skywatcher 120/600 auf eine AZ-GTe? Das Gerät scheint es nur mit AZ-3 zu geben.
Viele Grüße
Friedrich