Habt ihr Lust noch mehr von dem "traurigen C11" zu hören? Man kann viel über Optik und Teleskopbau lernen...
Also, das Gewinde zur Spiegelverstellung hat 32 Gänge auf 2,54 cm... Danke Jürgen für den "Schubser", ein ganzes Zoll abzuzählen! Es ist ein 3/8"-32 UNEF
Das nächste Rätsel erwartete mich am Hauptspiegel. Bei der Fragestellung, wie bade ich den jetzt (?) viel mir auf, dass ausgerechnet bei der Fabrikmarkierung der Einbaurichtung zwei Messingplättchen unterlegt sind. Also vermutete ich einen Spiegel mit deutlich einseitigem Rand. Dem ist aber nicht so. ziemlich gleich, vielleicht 0,5mm Unterschied auf 290mm Durchmesser.
Später war der Fangspiegel zur Begutachtung dran. Ich traute kaum meinen Augen: Perfekt aufgeklebt, sehr gleichmäßiger Spalt! Aber zuerst schob ich es auf meine Gleitsichtbrille, die auch gerade Linien etwas verbiegen kann, aber nachgemessen ist die Randhöhe des Spiegels um einen Millimeter unterschiedlich. Auf der einen Seite 11mm und auf der anderen 10mm.
Jetzt könnte man sich so einen Fangspiegel als Plankonvex-Linse vorstellen, wo natürlich nur die konvexe Seite poliert wird. Aber auf 79mm Durchmesser 1mm Höhenversatz zu erzeugen...da saß diese Linse, pardon, Spiegel, wohl direkt am Rand der Bearbeitungskalotte (solche Teile werden üblicherweise auf speziellen Mehrfach-Träger hergestellt).
Sicherlich ist es kein Problem, dass der Fangspiegel einen Keilfehler hat. Dafür kann man das Ding ja mit den drei Schrauben justieren. Was aber ist, wenn dieser Keilfehler bei der Montage nicht bemerkt wurde und die Fangspiegelzentrierung, auf "neutral" gestellt, ein "Mistbild" erzeugt hat? Dann geht der Monteur her und unterlegt an dieser Stelle den Hauptspiegel... Katastrophe! Dann ist der Strahlengang nach der Reflektion schief und gelangt irgendwie durch den auch schiefstehenden Fangspiegel ins Okular. Ob dieses Bild so jemals i.O. sein wird?
Es könnte natürlich auch so sein, und das wäre sinnvoll, dass schrittweise die Kollimation geprüft wird. Also: Hautspiegel rein und prüfen, ob dieser auch zentrisch zurückspiegelt, dann nächster Schritt, Fanspiegel rein und diesen justieren. Ich weiß nicht, ob bei den Teleskopbauer so vorgegangen wird?
Könnte das ein Grund der "Gurken" sein, von denen man im Netz lesen kann? Die nicht einmal in der Lage sind das Orion - Trapez vollständig zu trennen?
Naja, wir werden sehen. Noch traue ich mich nicht die Unterlegteile des Hauptspiegels zu entfernen. Vielleicht habe ich ja irgendetwas übersehen?
Falls jemand noch Bilder/ Ansichten eines zerlegten C11 haben möchte... dieser hier ist es im Moment.
Viele Grüße und CS
Thomas