Hallo Peter,
wenn die Kamera nur für Astrofotografie benutzt wird:
Alle Batterien 'rausnehmen, Belichtungszeit auf "B" stellen, Rückwand aufklappen Auslöser drücken und festhalten. Der Verschluss sollte sich schnell und komplett öffnen, und offen bleiben, solange man den Auslöser drückt. Lässt man den Auslöser los, sollte der Verschluss schnell und komplett zuschnappen. Verluss NIE berühren! Wenn man durch den Verschluss schaut, muß der Spiegel schon komplett hochgeklappt sein, bevor der Verschluss aufgeht. Wenn das ohne Akku nicht geht -> eher ungeeignet.
Der Film läuft meist auf 2 auspolierten Flächen oberhalb und unterhalb der Verschlusses. Diese "Schienen" müssen ok sein, also keine Riefen oder sowas, also schön glatt sein. Wenn der Spannhebel betätigt wird, muss sich die Aufwickelspule mitdrehen, auch wenn man sie leicht mit dem Finger bremst.
Der Bajonettanschluss muss gut in Schuss sein: er darf nicht Wackeln, keine Riefen aufweisen und sollte nicht zu abgenutzt aussehen. Wenn man ein Objektiv aufsetzt, kann man seitlich auf den "Spalt" zwischen Objektiv und Bajonett schauen: Hier darf kein Spalt sein, und wenn man am Objektiv wackelt (ruhig etwas fester), darf sich der Spalt nicht erweitern, und auch das Bajonett der Kamera darf sich nicht mitbewegen.
Dann einen Film opfern (billigstes Material reicht). Einlegen, und mit offenem Deckel ein par Bilder machen. Beim spannen die Kurbel oben leicht abbremsen. Der Film muss sauber transportieren, er darf nicht hakeln. Dabei darauf achten, dass der Film immer das gleiche Stück weit transportiert wird. Wenn das gut aussieht, Deckel zu, 2 Bilder vor und dann ein paar Bilder machen. Den Film entwickeln lassen (keine Abzüge!), und dann den Filmstreifen anschauen: zwischen den Bildern sollte ein "Steg" erkennbar sein, der sollte immer die gleiche Dicke haben (ca. 1-3mm ist normal, mehr auch nicht schlimm).
Die Kamera muss einen Anschluss für Drahtauslöser haben (meist ein kleines Loch mit Innengewinde im Auslöser). Die Batterien können ruhig draussen bleiben.
Die Kamera muss nicht vollmechanisch sein, wenn "B" funktioniert, reicht das. Viele ältere Gehäuse haben zwar eine Belichtungsmessung, die nur mit Batterien funktioniert, aber "B" und die Synchronzeit laufen oft trotzem mechnisch. Für die kurzen Zeiten kann man dann ja auch die Batterien wieder einlegen. Verzichtet man auf kurze Belichtungszeiten (Mond, Planeten), dann könnte die elektronische Verschlusssteuerung sogar defekt sein.
Schnäppchen bekommt man so ab 20EUR, für 50EUR sollte man was brauchbares bekommen können, für 100EUR sogar was gutes mit keinem Objektiv. Für einen der "Klassiker" wie Nikon F / FM / F2 / F3 oder entsprechendes zahlt mal locker einige hundert EUR (ich kann mich jetzt noch ärgern, meine F3 vor ein paar Jahren verhökert zu haben...). Kaufen beim Händler aus der Auslage, da kann man testen, bei EBay ist die Auswahl auch meist gut, aber da sollte man sich mit den Modellen schon ein wenig auskennen, damit man keine erwischt, die nur mit Batterie läuft. Währe im Notfall aber auch durch basteln zu lösen, dann kommt das Teil halt mit an den Bleiklotz, den man sowieso für die Nachführung mitschleppt.
cu - Arndt