Hallo,
ich verwende einen zyklenfesten 18Ah Bleivliesakku von Effekta. Die sind billiger als Gel Akkus (meiner hat ca. 25 Euro gekostet), sind hochstromfähig (was fürs Teleskop unwichtig ist) und haben eine geringe Selbstentladung (ca. 3% pro Monat bei 20°C).
Die Zyklenzahl von Bleiakkus nimmt bei Entnahme von mehr als 20% der Gesamtladung stark ab. Läßt man den Akku dann auch noch längere Zeit entladen rumstehen, kristallisiert das Bleisulfat auf den Platten und ein Teil der Plattenoberfläche wird chemisch inaktiv. Der Bleiakku hat dann Kapazität eingebüßt. Mit Ladestrompulsern läßt sich dann ggf. die Anfangskapazität wieder herstellen.
Um es erst gar nicht dazu kommen zu lassen, sollten Bleiakkus nachgeladen werden, sobald die Leerlaufspannung unter ca. 12,7 V sinkt (bei ca. 20 °C, wenn zuvor für mindestens ein paar Stunden weder Strom entnommen noch eingespeist wurde).
Daher habe ich an meinem Bleiakku dauerhaft an ein Akkuüberwachungssystem von ELV angeschlossen (Power Brick 500 - 29,95 Euro).
Der zeigt die Spannung und den Innenwiderstand der Batterie an. Gleichzeitig wird alle 20 sek ein kurzer Entladeimpuls erzeugt. Angeblich soll das der Lebensdauer zuträglich sein. Die gemittelte Dauerstromentnahme des Power Brick liegt nur bei ca. 2 mA und daher unterhalb der Selbstentladung.
Bei meinem Bleivliesakku reicht es aus etwa alle 6 Monate nachzuladen. Die alten Kaufhauslader sind allerdings für wartungsfreie Bleiakkus tödlich, wenn man sie längere Zeit angeschlossen läßt, weil diese eine zu große Leerlaufspannung aufweisen. Die üblichen Schlußladespannungen sind temperaturabhängig und betragen für wartungsfreie 12V BleiAkkus meist ca. 14,4 V bei 20°C mit Spannungs-Temp-Kennlinie von etwa -0,02V / °C. Im Winter (5°C) könnte man bsw. die Schlußladespannung auf 14,7 V erhöhen.
Man sollte sich also tunlichst ein Ladegerät mit IUo oder wenn es dauerhaft angeschlossen bleiben soll mit IUoUp-Kennlinie zulegen.
Die Erhaltungsladespannung liegt nochmals um etwa 0,5 V darunter (üblicherweise bei ca. 13,8 V und 20 °C). Höhere Dauerladespannungen lassen den Bleiakku irgendwann so stark gasen bis die Überdruckventile öffnen und Elektrolyt unwiderruflich verloren geht.
Ich verwende zum nachladen meines Bleivliesakkus einen Modellbaulader (X-Charge 220 - ca. 50 Euro). Der kann NiCd, NiMH, LiPo und Bleiakkus laden mit bis 5 A, einstellbar in 0,1A Schritten. Er zeigt die eingeladene Kapazität an und kann Akkus sogar entladen und auch dort die entnommene Kapazität anzeigen. So ganz voll geladen werden Bleiakkus mit diesem Ladegerät allerdings nicht, da die Schlußladespannung fest bei 14V liegt und nicht verändert werden kann.
Ausschlaggebend war für mich daß der Modellbaulader sowohl mit 220V als auch mit 12V betrieben werden kann. Das ist für mich sehr praktisch, weil ich so meine Autobatterie bei längeren Standzeiten über den X-Charge und den Bleivliesakku nachladen kann. Denn in der Gemeinschaftgarage gibt es keinen 220V Stromanschluß weshalb ich zuvor im Winter die Autobatterie immer ausbauen und im Keller nachladen mußte. Das kann ich mir inzwischen sparen.
Gruß Helmut